Hiob hat geschrieben: ↑Mi 3. Mai 2023, 19:11Nix da "bzw.". - Jegliche Entität ist das, was Du "Tatsache" nennst. Ob jegliche Tatsache, die der Mensch so nennt, deshalb Entität ist, bleibt dabei offen.
Au nein, da liegst du falsch.
Erst einmal ist "Entität" ein philosophischer Begriff, bei dem wohl sehr viel in einen Topf geworfen wird, so dass sich die dort Aktiven Ontologien in alle Richtungen aufstellen können, wie sie wollen ("was bei drei nicht auf den Bäumen ist, wird zur Ontologie erklärt").
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser Begriff ungünstig.
Darüber hinaus, wie ich geschrieben habe:
Eine Tatsache ist das deutungsfreie Vorliegen eines Umstandes.
Es geht um das Vorliegen, also um "die Begegnung".
Objekte, Umstände mögen existieren, solange sie wollen, aber bevor sie nicht vorliegen, kann man nicht von Tatsache sprechen.
Bei der Wissenschaft stellt das Verfahren sicher, dass die Umstände nicht jedem einzelnen Menschen vorliegen müssen, sondern nur gesichert (im Idealfall: wiederholt und überprüft) im Wissenschaftsbetrieb.
Theoretische Physiker vermuten aktuell das eine oder andere "neue Elementarteilchen" und man macht Versuche im Teilchenbeschleuniger, um Spuren dieser Teilchen zu entdecken.
Vielleicht existieren diese Teilchen jetzt schon, kann sein, aber bevor sie nicht vorliegen, geht es nicht um Tatsachen.
Hiob hat geschrieben: ↑Mi 3. Mai 2023, 19:11Was ist "Tatsache" aus menschlicher Sicht? Das, was in seinem Horizont verlässlich wahrnehmbar ist (oder so ähnlich). Für mich ist "Tatsache", dass morgen früh die Sonne aufgeht. Damit aber wird ein geozentrisches Bild NICHT zur Tatsache.
Nein, Zukunft und Tatsache passen nicht zusammen.
Bei Sonnenaufgang darfst du im Hinblick auf Tatsache nur auf aktuelle bzw. vergangene Ereignisse verweisen.
Hiob hat geschrieben: ↑Mi 3. Mai 2023, 19:11Diesen Spielraum hast Du schon, aber er ist irrelevant in Bezug auf das, was ist. "Entscheidung" ist kein Macher von etwas, sondern zeigt nur, wie man dazu steht.
...
Pragmatisch gehe ich ebenfalls davon aus, dass niemand durch einen Tisch gehen kann, weil ich mich im Pragmatischen auf das beschränke, was in meinem Erlebnishorizont funktioniert und was nicht. Demnach kann keiner durch einen Tisch durchgehen.
Du hast die Aufgabenstellung nicht ganz verstanden.
Stell dich hier und jetzt vor einen Tisch, versuche durchzugehen und beschreibe die Entscheidungsmöglichkeiten in diesem einen Moment.
=> Beschreibe das unmittelbare Vorliegen der Umstände und deine (darin enthaltenen) Möglichkeiten dieses Vorliegen zu verwalten.
Hiob hat geschrieben: ↑Mi 3. Mai 2023, 19:11Andersrum: Eine Tatsache ist völlig unabhängig von meinem Warten.
Nein, erst ab dem ersten Vorliegen kann es überhaupt um Tatsache gehen, ansonsten herrscht das Verbot für den Einsatz dieses Begriffes.
Hiob hat geschrieben: ↑Mi 3. Mai 2023, 19:11Theozentrik ist, wenn man geistig für plausibel hält oder fühlt, dass Gott "ist".
Das ist nur noch Weltbild, nirgendwo eine Tatsache.
Weltbilder haben durchaus auch unterschiedlichen Charakter.
Dein Weltbild ist kein Forschungsweltbild (mit Anpassungsbereitschaft), sondern ein Lebensreglementierungsweltbild (vermutlich mit antiker Festzementierung).