Gewinnorientiert glauben

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Oleander
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:16 Aber wir tun immer so, als dürften wir keine eigenen Bedürfnisse und Wünsche mehr haben und müssten unsere Identität verleugnen zugunsten eines genormten Verhaltens und Weltbilds, von dem die Mehrheit meint, so müsse ein Christ denken und leben
Wir?

Hast du jemals diejenigen danach gefragt, wie sie überhaut zu so einer Vorstellung kamen?
Irgendwas hat sie wohl getriggert, so etwas anzunehemen?
Vielleicht ein bestimmtes Bibelverständnis?

Auch ich hatte mich eine zeitlang selber getriggert, wenn mir mal wieder bewußt wurde, ich hab was (in meinen Augen) Falsches getan.
"Gott, ich werde nie so sein können(vollkommen) wie du mich haben willst"
"Ich werd immer wieder schwach, es hat keinen Sinn, ich lande ohnehin in der Hölle"
Du erhörst deswegen ohnehin meine Gebete nicht, wozu soll ich überhaupt noch beten..?
etc.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Oleander
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:16 Wer will das nicht?
Ist ja auch verständlich... :)
Aber suche ich Gott auf, weil DER mich interessiert oder weil ich was haben will von ihm?
Es ist ja nicht verwerflich, wenn man ihn um etwas bittet...oder Hilfe etc. erhofft.

Aber du sagst ja selbst, du wärst an ihn interessiert.
Die Sache ist nur die, warum suche ich Marion auf?
Weil ich an ihr interessiert bin oder weil sie mir xxx zusagte.
Was ist die Motivation, die antreibt.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:16 Joh. 10,10 (SLT): ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
Und wenn er dir das nicht bieten würde, was dann?

Könntest du ihn trotzdem lieben, einfach dafür, dass er IST?
Kannst du Menschen lieben, dir dir nichts zu bieten haben?

Nicht mal ein Lächeln, weil ihr Gesicht gelähmt ist?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Magdalena61
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Magdalena61 »

Du machst es echt kompliziert. :)
Oleander hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:50
Magdalena61 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:16 Joh. 10,10 (SLT): ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
Und wenn er dir das nicht bieten würde, was dann?
Die Frage stellt sich doch gar nicht.
Das Angebot ist ja da.
Und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Die Welt schränkt(e) mich ein... aber in meiner Welt fand ich immer Möglichkeiten, kreativ zu sein oder mich einfach an diesem oder jenem zu erfreuen. Wie man weiß, habe ich als Gärtner einen besonderen Bezug zur Schöpfung. Und da sehe ich vielleicht mehr als andere, weiß ich nicht.

Ich kann's nicht hundertprozentig beschreiben oder analysieren. Aber ... bereits als Kind hatte ich hier und da einen Eindruck von Gottesnähe. Ganz unkonventionell. Irgendwie war da etwas, das ich wahrnahm... ich habe nie mit anderen darüber gesprochen- wie hätte ich das auch beschreiben oder erklären sollen.

Es ist etwas, das DA ist und das GUT ist.
Könntest du ihn trotzdem lieben, einfach dafür, dass er IST?
Um jemanden lieben zu können, sollte man eine Vorstellung davon haben, wer er ist.
Man kann sich nämlich auch etwas einbilden.
Kannst du Menschen lieben, dir dir nichts zu bieten haben?
Ja.
Nicht mal ein Lächeln, weil ihr Gesicht gelähmt ist?
In solchen Fällen sollte man Mitleid nicht mit Liebe verwechseln. Aber vielleicht ist Mitleid eine Form von Liebe?
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Magdalena61
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:43
Magdalena61 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 15:16 Aber wir tun immer so, als dürften wir keine eigenen Bedürfnisse und Wünsche mehr haben und müssten unsere Identität verleugnen zugunsten eines genormten Verhaltens und Weltbilds, von dem die Mehrheit meint, so müsse ein Christ denken und leben
Wir?

Hast du jemals diejenigen danach gefragt, wie sie überhaut zu so einer Vorstellung kamen?
Irgendwas hat sie wohl getriggert, so etwas anzunehemen?
Vielleicht ein bestimmtes Bibelverständnis?
Davon gehe ich aus. Plus erlernte Traditionen plus Gruppendruck.

Als Glaubensneuling ist man darauf angewiesen, unterrichtet zu werden. Man hat noch nicht den Überblick über die Spezialitäten der verschiedenen Konfessionen, die von sich behaupten, den Willen Gottes zu kennen und in ihren Lehren zu repräsentieren.

Da wird einem zunächst schon so eine Art spirituelles Korsett übergestülpt. Je nach Ausführung kann dem Interessenten dann unter Umständen irgendwann die Luft wegbleiben. Wenn nämlich das, was er nach der Vorstellung der führenden Köpfe einer Gemeinde sein soll und das angepasste Verhalten, das die Gruppe von ihm erwartet, allzu weit entfernt ist von der Praxis seines Denkens und Fühlens.

Gott ist geduldig und überfordert seine Schüler nicht. Man wächst hinein in das "neue Leben", und dann kann man unnötigen Ballast auch abstreifen-- ohne Bedauern. Man braucht die Krücken nicht mehr.

Für Menschen, die damit keine Erfahrung haben, möchte ich ausdrücklich betonen:
Gott will nicht "gleichgeschaltete" Jünger. Sondern Er will, dass die Menschen- mit seiner Hilfe natürlich- die Fesseln abstreifen können, durch die sie oftmals gebunden oder zumindest in ihrer "Selbstverwirklichung"*** eingeschränkt sind. Sein Ziel ist es, dass sie ihre wahre Identität finden und leben können.
LG

*** Der Begriff ist gewöhnlich negativ konnotiert, da er mit dem Ausleben eines uneingeschränkten Egoismus gleichgesetzt wird.
Ich meine die biblische Version: Befreit werden, um das leben zu können, das Gott für mich/ dich gedacht hat.
God bless you all for what you all have done for me.
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Oleander
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 2. Jun 2023, 12:02 Aber vielleicht ist Mitleid eine Form von Liebe?
Davon geh ich mal aus.
Mit-leid = Anteilnahme
1Kön 8,50 Und vergib deinem Volk, worin sie gegen dich gesündigt haben, und alle ihre Vergehen, mit denen sie sich gegen dich vergangen haben; und lass sie Erbarmen finden vor ihren Bezwingern, dass die sich über sie erbarmen!
Spr 28,13 Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Erbarmen finden.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Lena
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Lena »

Oleander hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 14:18 Hat er was Besonderes an sich, so dass du das Bedürfnis verspürst, bei ihm sein zu wollen?
Ihm Lied heisst es: Du bist alles für mich :Herz2:

Oleander hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 14:18 WAS ist wirklich die treibende Kraft, die einem bewegt?
Es ist Gottes Liebe, die man erwidert, indem man liebt.
Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.
1. Joh. 4,19
Zippo
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Re: Gewinnorientiert glauben

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 01:15 Wenn Jesus uns dazu anweist, Schätze im Himmel zu sammeln, dann hat Er sich sicher etwas dabei gedacht.

Vielleicht wird das Vermögen, das wir damit erwirtschaften, gut angelegt und uns dann, wenn wir in die ewige Heimat gehen, mit Zinsen und Zinseszins ausbezahlt?
Danach klingt Mt 6,20 am ehesten. Tauscht vergängliche Schätze gegen unvergängliche Schätze ein. Das Geld, daß wir hierzulande für gute Zwecke ausgeben, wird uns von Gott angerechnet.
Magdalena

Was ist ein "Schatz im Himmel"?
Darunter konnte ich mir noch nie etwas vorstellen.
Also mir fällt dabei der Abschnitt im Korintherbrief ein, wo Paulus von einem neuen Leib spricht. Es fängt mit 1 Kor 15,35 an.
Dann kommt die vielzitierte Weisheit, daß man nicht ernten kann, was man nicht ausgesät hat.
Und auch das nicht lebendig wird, was nicht zuvor gestorben ist. 1 Kor 15,36-37. Worauf bezieht sich das sterben, was soll da sterben, um hinterher wieder zum Leben zu erwachen ? Geht es um das eigene Ich, daß sterben soll, um mehr dem Christus gemäß zu leben ? Solche Verse liest doch schon mal im NT. 1 Kor 15,31; Gal 2,20

Den Auferstandenen gibt Gott einen Leib, wie er gewollt hat. 1 Kor 15,38 Ich nehme an, daß es hier um Gottes Willen geht, obwohl der menschliche Wille zur Nachfolge und Opferbereitschaft natürlich ein Kriterium für die Neuschaffung sein wird.

Man darf auch die Bergpredigt nicht vrgessen, wo Gott diejenigen selig spricht, die sich einer geistigen Armut bewußt werden, auch die Friedfertigen, die Sanftmütigen und Barmherzigen und diejenigen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt willen, ungerecht behandelt werden usw. Mt 5,1...

In 1 Kor 15,39 vergleicht Gott den Leib der Auferstandenen, mit den Leibern der Tiere, um die Unterschiedlichkeit nach der Auferstehung herauszustellen.
In Vers 40-41 wird mit der Leib der Auferstandenen mit den verschiedenen Himmelskörpern verglichen, mit Sonne und Mond und Sternen. Jeder Himmelskörper hat seinen Glanz und von der Erde betrachtet übertrifft ein Gestirn das Andere durch seinen Glanz.

So wird dann der Lohn ausgezahlt, obwohl in Mt 20,13 der Herr Jesus von einem Groschen spricht, egal zu welcher Zeit die Arbeiter in den Weinberg gegangen sind.
Damit sollten sie zufrieden sein. Es geht also nicht um Zeit, sondern um die Qualität der Nachfolge, also, wie ein Mensch gelebt hat.
Und das, bis zum letzten Atemzug.
Da kann es durchaus noch mal wichtig sein, wenn jemand am Ende seines Lebens mit seinen finaziellen oder anderen Möglichkeiten hilft, so, wie es ihm von Gott aufgetragen ist.

Magdalena

Die meisten hier gehen schon so lange mit Gott... und die erste Liebe ist etwas matt geworden. Vielleicht sollten wir über ganz profane Verse, die wir schon so oft gehört und gelesen haben, noch einmal ganz neu nachdenken.

Gewinnorientiert glauben.

Was dürfen Kinder Gottes erwarten von ihrem Vater?

Was erwartet oder erhofft ihr?
LG
Am Anfang war die Nachfolge einfacher, da habe ich mir gar nichts erhofft. Es ging mehr um Fragen, welche die Nachfolge betreffen.
Es wurde dann aber immer schwerer und allmählich denke ich, kann ich froh sein, wenn ich mein Ziel erreiche. Obwohl mir der Heilige Geist immer wieder beteuert, daß es auch Lohn geben wird, wenn ich das alles durchhalte. Gott will schon, daß wir an den Lohn denken, vor allem, wenn es schwer wird. Das liest man ja auch in den Sendschreiben. Off 2-3 Wer überwindet, dem will ich geben....

Ansonsten bemühe ich mich, zu tun, was Gott von mit erwartet. Der Antrieb sollte nicht einzig jnd allein sein, nur wegen des Lohnes zu arbeiten. Die Triebfeder soll ja immer die Liebe sein. 1 Kor 13,1-3
Aber so hattest du das auch nicht gemeint, Magdalena, ich denke, du meinst, daß der Lohn ein Ansporn sein, und zum Durchhalten ermutigen soll. Da hat ja sogar Paulus drauf geschaut. 2 Tim 4,7-8

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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