oTp hat geschrieben: ↑Di 13. Jun 2023, 11:03
ein guter Gedanke für mich im 4. Lebensviertel.
Vielleicht sollte ich das noch etwas ausführlicher beschreiben.
Für alle, die in schwierigen Beziehungsphasen sind oder irgendwie mit solchen Problemem zu tun haben.
Die Liebe mag noch so groß sein... nach der Eheschließung muss ein Prozess bewältigt werden, den der Volksmund "Zusammenraufen" nennt. Das gemeinsame Leben muss erarbeitet und eingeübt werden. Aus zwei "Ich" soll ein "Wir" werden; sodass beide Partner sich nicht mehr primär mit ihrem "Ich" identifizieren, sondern mit dem (neuen) "Wir". Man denkt dann auch in dieser Kategorie.
Im positiven Fall. Das klappt nämlich lange nicht in allen Partnerschaften, da bleiben die Egos mehr oder weniger in der Position, die sie als Ledige hatten und leben dann bestenfalls ein "Nebeneinander", aber kein echtes "Miteinander".
Solche Ehen halten dann überwiegend auch nicht. Die beiden sind nicht "ein Fleisch" geworden, nicht seelisch, geistlich auch nicht, sie haben kaum oder gar keine seelische Nähe zueinander, und das ist auf Dauer absolut unbefriedigend.
Fast noch schlimmer ist es, wenn einer der Partner sich nach der seelischen Nähe sehnt, die der andere nicht zulassen will oder kann.
Aber auch in solchen Fällen tritt nach Jahren des Zusammenlebens eine Gewöhnung ein.
Wenn man sich dieser Tatsachen bewußt wird, kann man nach dem Verlust des Partners mit dem Alleinsein vielleicht besser umgehen. Weil man die Fakten, die ich oben genannt habe, analysieren und intellektuell be- und verarbeiten kann.
Der Kopf bestimmt dann die Marschrichtung. Die Gefühle werden sich anpassen.
Aber das muss man
wollen, also ein Ja dazu finden. Nicht resignierend, sondern willentlich, dann wächst auch die Kraft, die man dazu braucht, um sich "neu einzurichten".
Diese Kraft gründet in dem Phänomen "Hoffnung" und wird von dieser gespeist.