Johncom hat geschrieben: ↑Fr 23. Jun 2023, 01:12
Auch die Ukraine ist reich an besten Böden für Getreide, ein Viertel derer Böden sollen schon amerikanischen Konzernen gehören. (Brave Ukraine)
Auch hier wäre es sinnvoll gewesen, nicht wieder einmal stumpf nachzublöken, sondern zur Abwechslung mal
deiner eigenen Quelle zu folgen.
Johncom hat geschrieben: ↑Mo 15. Mai 2023, 02:18
Über ein Viertel der Weizenfelder, das sind die besten Böden der Welt, sollen jetzt schon westlichen Konzernen gehören:
Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Verkauf von Agrarland vor genau einem Jahr haben drei große transnationale US-amerikanische Konzerne fast ein Drittel des ukrainischen Ackerlandes erworben. Laut der »Australian national review« sollen die US-Amerikaner nun 17 Millionen der rund 60 Millionen Hektar der Ukraine (Gesamtfläche des Landes) besitzen; 28 Prozent der Ukraine sind also jetzt schon US-amerikanisches Eigentum!
https://www.zlv.lu/db/1/1485434483022/0
Ja ja, "laut der »Australian national review«". Blöd nur, dass es hier nicht um einen Bericht von ANR, sondern lediglich um einen Meinungsbeitrag (auch das ist schon hoch gegriffen, wie wir gleich sehen werden) von Laura Aboli (
) handelt und die Angaben darin sind so falsch, dass sich die Redaktion gemüßigt fühlte, den Beitrag mit einem entsprechenden Hinweis zu versehen (
sh. hier).
Der ganze Weg, dieser unglaublichen News, die du uns hier präsentierst, ist in seiner Lächerlichkeit wieder mal so bezeichnend für das "Selbstdenker"tum, dass man da durchaus etwas genauer draufsehen kann:
- 06.08.21: Der Think Tank
Oakland Institute veröffentlicht einen
Artikel in dem (zurecht kritisch) die Öffnung des ukrainischen Agrarlandmarkts für ausländische Investoren behandelt wird.
- 12.11.21:
ritimo.org übersetzt den Artikel ins Französische.
- 26.05.22: Laura Aboli ( immer noch
) verlinkt die französische Übersetzung (!) in ihrem
Telegram-Beitrag, erfindet dabei die 17mio Hektar und name dropped die in der Quelle nicht erwähnten Cargill, Dupont und Monsanto. Alle drei Firmen haben (mehr als verdient) einen sehr schlechten Ruf, sind also perfekt für so einen Post. Der Link zu ihrem Post ist hier deswegen über die wayback machine angegeben, da der Post nicht mehr unter der angegebenen ID verfügbar ist. Was könnte nur der Grund sein?
- 27.05.22: Eine Kopie des Posts findet ihren Weg
als "Meinungsbeitrag" auf ANR.
- 03.08.22: Alain Jejcic bezieht sich in seinem Blogpost
"Se faire du blé en Ukraine" auf den Beitrag bei ANR.
- zw. 08.08.22 u. 16.08.22: ANR versieht den Beitrag mit dem oben beschriebenen Hinweis (Eingrenzung auf Basis von wbm-snapshots).
- 30.08.22: Die
Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek veröffentlicht eine Übersetzung des Blogposts. Die von Jejcic angegebene Quelle wurde offensichtlich nie geprüft.
- 15.05.23: In einem Anflug von beispiellosem und kritischem Selbstdenken, entscheidet sich der Nutzer Johncom dazu, dass ihm die Aussagen die er bei zlv gelesen hat, einfach viel zu gut ins Weltbild passen, um sie nicht unkritisch weiterzuverbreiten. Eine auch nur minimale Nachverfolgung der Herkunft der Aussagen wäre unnötig, es ist unmöglich, dass an dieser sehr plausiblen Meldung mit ihrer gänzlich unsuspekten Quellenlage irgendetwas nicht stimmt.
Immer und immer wieder.