Die Schlange "in Eden"

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ProfDrVonUndZu
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 13:21
Eine Frage noch hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 10:14 dazu sind auch Abtreibungen Baalsopfer
Ich versteh deine Aussage nicht, also wie du darauf kommst.
Wenn eine Frau(warum auch immer= Grund) einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lässt, dann tut sie das doch nicht mit der Absicht (bewusste Handlung) diese Leibesfrucht den "Baal" zu opfern= auf dessen "Altar" zu legen, um...
Ich bin davon überzeugt, dass die Bibel das nie auf eine so banale Weise gemeint hat. Das Motiv für einen Schwangerschaftsabruch kann sicher vielfältig sein und man sollte immer Empathie dafür haben. Es geht nicht darum, das zu rechtfertigen und dem zuzustimmen, sondern dass die Gründe dafür erst mal offen gelegt gehören, und die Frage nach dem Warum und Alternativen erörtert werden muss. Gründe für Abtreibungen können natürlich Bequemlichkeit sein, dass ein Kind in der momentanen Lebensphase als unbequem oder zu teuer angesehen wird. Aber dazu gehören dann auch immer gesellschaftlich strukturelle Gründe. Vor ewigen Jahren sah ein Teil der SPD in einer progressiven Familienpolitik die Verteilung von Gratisverhütungsmitteln. Das ist natürlich pragmatisch und einfach, aber moralisch sinnvoller wäre es gewesen, Familien oder Alleinerziehende finanzielle Stütze zu geben, dass für den künftigen Nachwuchs sicher gesorgt ist. Egal welcher Grund auch zu Abstreibungen heran gezogen wird, in meinem Verständnis ist eine Bezeichnung als Baalsopfer immer treffend, denn Baal ist auch die allgemeine Bezeichnung für etwas, das bzw. der ein Besitzer ist. Auch Gott ist ein Besitzer der Menschen, aber Baal wird meistens noch spezifiziert, und jeder wirtschaftliche Grunde, was ja auch modern als rationaler Imperativ gilt, ist letztlich die Herrschaft eines Baals.
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Oleander
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 14:08 Wahrscheinlicher ist, dass es sich auf Adam bezieht..
Möglich, aber dann wärs wohl anders formuliert?
Vielleicht so:
Adam fand für sich keine Hilfe, die ihm entsprach ...
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Oleander
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Oleander »

Aslan hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 13:50 Natürlich geht es im Kapitel 28 vom Kontext her gesehen zunächst um den König von Tyrus als Mensch.
Es geht einmal um den Fürst und einmal um den König von Tyrus.
Ich gehe davon aus, dass es sich bei beiden um einen Menschen handelt, der eine geistliche Haltung hatten, die beanstandet wurde.
Ich lasse mich dadurch nicht irritieren, weil im Text steht, einer davon wäre mal in Eden gewesen.

Vielmehr frage ich mich, warum sollte ein Mensch zu einem Cherub sprechen(teile dem mit...)
1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 2 Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus:
12 Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm:
:)
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Oleander
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 14:08 in Genesis 3 von der Schlang zu sprechen
Ich könnte es mir so erklären, dass diese Schlange ,vielleicht nicht mal in böser Absicht(ähnlich wie Petrus dem Jesus) ,zu einem "Satan" (Hinderer/Verwirrer) wurde.

Ähnlich wie der Seppl dem Karl...
Karls Mutter mußte weg, sagte aber zu ihrem Sohn davor, er möge, wenn sie weg ist, seine Hausaufgaben machen und danach noch ein bischen Im Buch xxx lesen...
Als sie weg war, kam Seppl, ein Schulkollege des Karls und fragte ihn, ob er denn mit ihm abhängen würde und bissl zocken.
Karl meint: Aber meine Mutter sagte...
Seppl: Lass uns bissl zocken und ich helf dir dann bei den Hausaufgaben.
Karl war nun verunsichert, gab aber dann nach.
Er hielt sich nicht mehr an das, was Mutter ihn angeordent hat.

Aber nun kommt das Problem: Soll die Mutter den Schulfreund Seppl dafür abstrafen und verfluchen, weil er Karl in die Versuchung brachte?
Karl hätte ja nein sagen können...
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 14:19 Möglich, aber dann wärs wohl anders formuliert?
Vielleicht so:
Adam fand für sich keine Hilfe, die ihm entsprach ...
So wäre es ja auch weitgehend möglich.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 14:43 Aber nun kommt das Problem: Soll die Mutter den Schulfreund Seppl dafür abstrafen und verfluchen, weil er Karl in die Versuchung brachte?
Karl hätte ja nein sagen können...
Ja, erst mal das. Aber am wenigsten Sinn machte es, den Seppl zu bestrafen, wenn die Mutter doch wüsste, dass er nur die Handpuppe des Teufels wäre, und dies dabei völlig unerwähnt lässt.
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Oleander
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 14:15 in meinem Verständnis ist eine Bezeichnung als Baalsopfer immer treffend, denn Baal ist auch die allgemeine Bezeichnung für etwas, das bzw. der ein Besitzer ist
Ich hab mal nach "Baalopfer" gegoogelt:
Der erste Eintrag (bezüglich Kinder) war:
Das Opfer betraf die Erstgeborenen der edelsten Familien, auch wenn sie oft mit Täuschungsmanövern verschont wurden.
Tatsächlich war die noch barbarischere Angewohnheit, ausländische Kinder zu kaufen oder zu entführen, die gefüttert und dann anstelle von Kindern geopfert wurden.
Klingt ganz nach der "Hexe" aus Hänsel und Gretel :thumbdown:
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Eine Frage noch »

Meines Wissens wurden in einer Art Gegangenschaft auch Frauen nur geschwängert um die Kinder dann zu "verwenden".

Genau wie es auch heute noch geschieht!
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Oleander
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Oleander »

Eine Frage noch hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 16:21 Genau wie es auch heute noch geschieht!
Wofür "verwendet" und wo geschieht das heute noch?
Hast du dafür irgendwelche Belege?
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Re: Die Schlange "in Eden"

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 11:18
Spice hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 07:48 Man darf davon ausgehen, dass die Menschen, die den Text zuerst tradierten, noch verstanden, was damit gemeint war.
Wobei man dann davon ausgeht und impliziert, dass es sich bei den Texten um rein fiktionale Literatur handelt, deren Inhalte sich Menschen zu irgendeiner Zeit einfach nur ausdachten. Natürlich darf man dieser Ansicht sein, aber dann sollte man dazu stehen und das auch klar kommunizieren.
Nein, ich wollte keinesfalls damit sagen, dass es sich um fiktionale Literatur handelt. Aber wenn man einen Einblick in Träume und überhaupt in frühere Bewusstseinszustände hat, erschliesst sich völlig logisch, um was es sich da genau handelt. Ich hatte hier schon mal auf eine theologische Arbeit von Manfred Reichelt verlinkt, die die Sache genau erläutert, aber das liest ja keiner. Viel lieber spekuliert man weiter. Hier extra nochmals für dich: https://drive.google.com/file/d/1cPKgSW ... A520q/view
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