ICH bin -DU bist- GOTT ist...

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Johncom
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Johncom »

Larson hat geschrieben: Di 1. Aug 2023, 09:13 Eigentlich ist solche nicht im Gottes Plan für den Menschen, denn man ist Gott nie näher als dort, wo man dem Nächsten in Liebe begegnet. Sich von der Gemeinschaft, also von der „Welt“ zu isolieren, um unter seinesgleichen zu sein, oder um ganz für Gott da zu sein, (Nonnen sind dann ja mit Christus sozusagen verlobt) ist keine Lehre Jesu (naja, auch in einem Kloster gibt es reibereinen usw).

Dabei ist aber nicht gesagt, dass man für gewisse Zeit zur Besinnung sich aus der Gesellschaft zurückziehen darf.
Etliche Aussagen Jesu fordern auf zum Verlassen alles weltlichen.
Das war bestimmt nur an die gerichtet, die dazu fähig waren.
Gottes Plan für den Menschen .. ich denke für jeden Menschen gibt es eine anderen Plan. Der kann auch ein Eremitentum vorsehen oder ein Leben in einer Bruderschaft. Es gab etliche zu Jesu Zeit, die bekanntesten sind die Therapeuten und die Essener. Nirgendwo in der christlichen Literatur gibt es grundlegende Kritik an diesen spirituellen Gemeinschaften. Ich nehme an, weil die meisten klassischen Schriften eben von Menschen geschrieben wurden, die einem Orden angehörten.
Der Weltmensch, der sich jeden Tag um Arbeit und Familie kümmert, hat auch bis heute kaum die Zeit, in die tieferen (oder höheren Zonen) der Offenbarung einzudringen.

Dem Nächsten in Liebe begegnen. Ja. Und sich selbst. Und Gott. Liebe kann heißen die Verschiedenheit zu überwinden.
Warum sollen wir uns nicht aus der Gesellschaft zurückziehen "dürfen"!
Das Finanzamt würde es natürlich bedauern, ein Steuerzahler weniger. Und noch schlimmer wenn das Beispiel Schule macht.
Moses "durfte" sich auch zurückziehen um Gott zu begegnen. Jesus ging in die Wüste ..
Ich finde, jeder der dem Ewigen gewahr sein will, sollte, kann oder muss sich Zeit zur Besinnung nehmen. Aber das geht auch jeden Tag, auch wenn man arbeitet und einen Haushalt hat.
Aber eine Stunde sollte doch sein, oder 2 halbe um sich zu besinnen.
Ja, das darf man.
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Oleander
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Oleander »

Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Das Finanzamt würde es natürlich bedauern, ein Steuerzahler weniger.
Selbst Jesus zahlte(laut Bibel) Steuern. ;)
24 Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Lehrer nicht die Doppeldrachmen?
25 Er sagt: Doch.
Und als er in das Haus eintrat, kam Jesus ihm zuvor und sprach: Was meinst du, Simon?
Von wem erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?

26 Da er aber sagte: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: Demnach sind die Söhne frei.
27 Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, öffne sein Maul, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich!
https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us17%2C24-27

Ich geh mal fischen.... :D
:wave:
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Larson
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Larson »

Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Es gab etliche zu Jesu Zeit, die bekanntesten sind die Therapeuten und die Essener.
Kannst du darüber was sagen, habe ich noch nie gehört: Therapeuten (Essener, Essäer sind bekannt)
Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Der Weltmensch, der sich jeden Tag um Arbeit und Familie kümmert, hat auch bis heute kaum die Zeit, in die tieferen (oder höheren Zonen) der Offenbarung einzudringen.
Nun, es ist die Frage, ob jene (nicht der „Weltmensch“, die anderen) wirklich in höhere / tiefer Zonen gelangen, oder was man dann als solche interpretiert.
Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Moses "durfte" sich auch zurückziehen um Gott zu begegnen.
Ich schreib ja, für gewisse Zeit ist das auch ganz OK.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Oleander
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Oleander »

Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Gottes Plan für den Menschen...

Laut Bibel:
26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich!

Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!
27 Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
Die Aufgabe" in Eden" war:
15 Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
Es kommt nun drauf an, was der Einzelne unter "herrschen" versteht, und was Gott darunter meinte...

Sieht sich Gott selber als "Herrscher", dem gefälligst alles untertan sein soll? Alle Knie sich vor ihm beugen sollen, weil er...und gefälligst verehren?
Wenn nicht, dann setzts was?
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Johncom
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Johncom »

Larson hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 16:10
Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Es gab etliche zu Jesu Zeit, die bekanntesten sind die Therapeuten und die Essener.
Kannst du darüber was sagen, habe ich noch nie gehört: Therapeuten (Essener, Essäer sind bekannt)

Ich kenne die beiden nicht wirklich, aber es gibt einige Literatur, die darauf schließen lässt, in der Antike so einige Ordensgemeinschaften in Abgeschiedenheit praktiziert haben.
Die Therapeuten gelten mit den Essenern als Vorläufer des christlichen Mönchtums, werden aber auch den antiken Gnostikern und der Gnosis zugerechnet. Ihre religiösen Ideen galten innerhalb des Judentums als Häresie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Therapeuten_(Sekte)
Larson hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 16:10
Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Der Weltmensch, der sich jeden Tag um Arbeit und Familie kümmert, hat auch bis heute kaum die Zeit, in die tieferen (oder höheren Zonen) der Offenbarung einzudringen.
Nun, es ist die Frage, ob jene (nicht der „Weltmensch“, die anderen) wirklich in höhere / tiefer Zonen gelangen, oder was man dann als solche interpretiert.
Es fühlt sich für mich etwas statisch an, in der Welt leben ohne sozusagen Fortschritt zu machen. Ohne ein Lebensziel, das könnte Weisheit sein oder sogar Heiligkeit. So etwas kommt meistens als Gnade. Aber kann man der Gnade nicht auch entgegenkommen? Wieviele Stunden hat der Tag und wieviele Stunden bemühe ich mich um ... Studium, Kontemplation, Andacht, dem anderen dienen.
Larson hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 16:10
Johncom hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 02:44 Moses "durfte" sich auch zurückziehen um Gott zu begegnen.
Ich schreib ja, für gewisse Zeit ist das auch ganz OK.
Manche brauchen länger.
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Johncom »

Oleander hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 16:44 Es kommt nun drauf an, was der Einzelne unter "herrschen" versteht, und was Gott darunter meinte...

Sieht sich Gott selber als "Herrscher", dem gefälligst alles untertan sein soll? Alle Knie sich vor ihm beugen sollen, weil er...und gefälligst verehren?
Wenn nicht, dann setzts was?
Das scheint für manche noch nicht erkannt, das Bild vom Herrn und dem Untertan.
Das war auch in Europa lange so, dem Fürsten gehörte alles, die Bauern waren Leibeigene. (Die hohen Kreise sehen sich bis heute noch als die Weltherren ..)
Ich sehe in Jesus auch den Befreier, der allen, auch den Niedrigsten die Gottes-Sohnschaft anbot.
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Larson
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Larson »

Johncom hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 01:39 Es fühlt sich für mich etwas statisch an, in der Welt leben ohne sozusagen Fortschritt zu machen.
Ich denke, da macht man am meisten Fortschritte, im wirklichen Leben. Da kann man an sich arbeiten, hat Konfrontationen und Konflikte.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Johncom »

Larson hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 14:13
Johncom hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 01:39 Es fühlt sich für mich etwas statisch an, in der Welt leben ohne sozusagen Fortschritt zu machen.
Ich denke, da macht man am meisten Fortschritte, im wirklichen Leben. Da kann man an sich arbeiten, hat Konfrontationen und Konflikte.
Meistens besteht die Welt aus Routine: Arbeit, Konsum, Oberfläche. In der bewussten Innerlichkeit können Umbrüche passieren. Ein paar Tage in der Einsamkeit können das ganze Leben verändern.
.. ist das Leben in der Welt und im Trott der Zeit das wirkliche Leben?
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Larson »

Johncom hat geschrieben: So 6. Aug 2023, 01:32 Meistens besteht die Welt aus Routine: Arbeit, Konsum, Oberfläche. In der bewussten Innerlichkeit können Umbrüche passieren. Ein paar Tage in der Einsamkeit können das ganze Leben verändern.
.. ist das Leben in der Welt und im Trott der Zeit das wirkliche Leben?
Das Leben besteht nun eines Teils aus Pflichten, Aufgaben, aus Wiederholungen und viel Neuem. Es kommt darauf an, ob man das als Trott betrachtet, oder eben sie als das betrachtet, um daran zu reifen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: ICH bin -DU bist- GOTT ist...

Beitrag von Johncom »

Larson hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 18:55 Das Leben besteht nun eines Teils aus Pflichten, Aufgaben, aus Wiederholungen und viel Neuem. Es kommt darauf an, ob man das als Trott betrachtet, oder eben sie als das betrachtet, um daran zu reifen.
Ganz richtig: das Leben besteht "eines Teils" aus Pflichten, Aufgaben ... aber zum anderen Teil, wenn man man sich es erlaubt, kann auch tägliche Spiritualität zur Norm werden. Also in deinen Worten: Betrachtung, um daran zu reifen.
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