Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
stereotyp
Beiträge: 1126
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 23:52

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von stereotyp »

Paul hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 09:22 je nach perspektive sind das die öffentlich-rechtlichen oder aber auch die privaten, nicht wahr?
Ah, Television also. Dann vergleich mal die Öffentlichen mit den Privaten. Da werden die selben Themen, die gleichen Videosequenzen und Wortfetzen verwendet. Es macht effektiv keinen Unterschied, ob du Nachrichten bei RTL oder ARD siehst.
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
Benutzeravatar
Paul
Beiträge: 20275
Registriert: Di 2. Mär 2021, 16:42

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Paul »

natürlich macht das einen unterschied, bei der ard werde ich nicht mit werbung zugaspamt :D
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Benutzeravatar
Paul
Beiträge: 20275
Registriert: Di 2. Mär 2021, 16:42

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Paul »

noch was, ich selbst bin gegen sowas wie rtl immun...die verbreiten eh nur stereotypen :D
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
SilverBullet
Beiträge: 2339
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von SilverBullet »

stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 09:18Das sehe ich nicht so. Die Presse (Rundfunk sowieso) sind nicht mehr (oder sehr viel weniger) Abhängig von Auflagen als früher. Es sind Anzeigen vor allem von so Riesen wie Bertelsmann und anderen geldreichen Organisationen. Das hat nichts mehr mit Kundenstimmung zu tun.
OK, du siehst es nicht so, aber ich kann nicht nachvollziehen, auf welcher Grundlage du deine Meinung aufbaust.

Es ist eine Sache, die Schieflage in der Berichterstattung zu erkennen, aber dann von den Verkaufs- und Marktmechanismen rund um Nachrichten wegzugehen und die Schuld bei wenigen Superreichen zu suchen, würde ich nicht machen.
Indem du eine spezielle Erklärung zum Problem lieferst (was du ja erst einmal gar nicht musst), riskierst du, dass bei einem Falschliegen der Erklärung auch deine Problemerkennung weggewischt wird.
stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 09:18Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Welche Reaktion hättest du erwartet? Wenn das, was gerade in den Medien läuft populär wäre, müsste die Zustimmungsrate zur gegenwärtigen Politik größer oder kleiner sein?
Noch vor wenigen Jahren hätte ich ein Runterrauschen der etablierten Parteien erwartet (5 Prozent und darunter). Es hätte nichts anderes hochrauschen müssen, aber die Kriegsthematik hätte zu einem anderen Bevölkerungsverhalten führen müssen.

Wie die Bevölkerung aufgestellt ist, konnte man aber bereits in der Corona-Hochphase erkennen. Die Mehrheit hat verbale Diskriminierung unterstützt und auch praktiziert.

Das Ungleichgewicht in der Besetzung von Talkshows war auf das Publikum ausgerichtet. Die Macher dieser Sendungen haben sich vielleicht als "Ventil für die Bevölkerung" verstanden.
So doof ist kein Journalist, dass er nicht merkt, was er da kreiert.

Ich habe ein wenig verfolgt, wer in der Corona-Hochphase den Mund aufgerissen hat und so leid es mir tut, aber es zieht sich durch die gesamte Bevölkerung.

Mit einer halbwegs vernünftigen Bevölkerung wäre so ein Zeugs nicht möglich.
In den letzten Jahren habe ich keine halbwegs vernünftige Bevölkerung gefunden.

Man muss es vielleicht auch so sehen:
Wenn ich bereits ganz leicht feststelle, dass die Bevölkerung extremen Themen gegenüber nicht ablehnend reagiert, warum sollten es dann die Medien nicht auch feststellen und ausnützen?
Konkret:
Wieso sollten Medien keine „überlegenen Raketendetails“ zu deutschen Marschflugkörpern prominent in einen Artikel einbauen, der sich eigentlich um die Frage dreht „Sollte sich Deutschland auch auf diese Weise am Krieg beteiligen“?
Wieso sollte der neue Nachrichtenverkauf nicht in Form einer Vorwegnahme der Entscheidung bzw. Verstärkung von Druck erfolgen?
stereotyp
Beiträge: 1126
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 23:52

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von stereotyp »

SilverBullet hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 12:49 Es ist eine Sache, die Schieflage in der Berichterstattung zu erkennen, aber dann von den Verkaufs- und Marktmechanismen rund um Nachrichten wegzugehen und die Schuld bei wenigen Superreichen zu suchen, würde ich nicht machen.
Also dass die Zeitungen alle schlechte Auflagen und damit schwindende Umsätze haben (Auflagenschwund) und Journalisten fast schon zu prekär Beschäftigten zählen, brauche ich nicht lange zu belegen, denke ich.

Ich finde die Drucksache, bzw. den Artikel über die jährlichen Ausgaben zu Bundesanzeigen in der Presse nicht, aber es ist tatsächlich so, dass der Staat Unsummen für Anzeigen ausgibt. Wird oft für so edle Projekte wie Frauenförderung oder Kampf gegen Rechts ausgegeben. Hier z.B. Projekte zur strukturellen Stärkung des Journalismus.Überhaupt wird regelmäßig über staatliche Hilfe für die armen Verleger nachgedacht: TAZ oder Tichy

Außerdem würde ich behaupten, dass es keinen Unterschied mehr macht, ob man die Süddeutsche oder die FAZ ließt. Öffentliche oder Private (Nachrichten) schaut. Das ist markentechnisch, bzw. von der Zeilgruppe her, alles das gleiche. Ein wirklicher Markt ist das also gar nicht. Es macht thematisch keinen Unterschied. Das ist nur noch Gewohnheit oder eine Stilfrage. Wie auf dem Automarkt. Moderne Autos folgen alle den selben Modetrends. Kleiner Bonus: Keine Partei – ein KONZERN.
SilverBullet hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 12:49 Ich habe ein wenig verfolgt, wer in der Corona-Hochphase den Mund aufgerissen hat und so leid es mir tut, aber es zieht sich durch die gesamte Bevölkerung.

Mit einer halbwegs vernünftigen Bevölkerung wäre so ein Zeugs nicht möglich.
In den letzten Jahren habe ich keine halbwegs vernünftige Bevölkerung gefunden.
Da gebe ich Dir unumwunden recht. Aber die Frage, was zuerst da war, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Werden wir wie Stopfgänse mit Themen gefüttert oder verlangen wir nach solchen Themen? Hmm... also einige Themen werden uns sicher eingebläut, wie die Zustimmung zum (zur Unterstützung des) Ukrainekrieges, die Hetze gegen Ungeimpfte oder diese groteske Gender-Geschichte.

Andere Themen sind meiner Meinung nach so präsent, um das Narrativ (also die heldenhafte Regierung in ihrem Kampf gegen Windmühlen) zu schützen.
Warum sollte man denn nicht für Klimaschutz sein (bzw. Umweltschutz - wird häufig verwechselt)? Kein vernünftiger Mensch würde behaupten, das wäre an sich (unabhängig von der tatsächlichen Praxis) unvertretbar. Die Sache ist, dass effektiv kein Umweltschutz betrieben wird. Das wird einfach so von jedem behauptet, und jeder bekommt ein grünes Siegel und man macht tolle Kampangnen. Aber sieht man genauer hin, verpuffen all diese Anstrengungen und der Dussel darf blechen.
Genauso sieht es bei nahezu jeder anderen staatlichen Anstrengung aus. Alle wollen sich gesund Ernähren. Überall gibt es Fairtrade, Gütesiegel und Öko, aber hat sich die Lebensmittelqualität tatsächlich verbessert? Überall wird gegen rechts gekämpft. Aber hat sich deren Zahl nun verringert? Wurde die Frauen emanzipiert oder lediglich in den Arbeitsmarkt integriert?

Die reden sich/uns ein, sie würden die Welt retten (wer kann da was dagegen haben?), obwohl nichts davon wahr ist.

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
Benutzeravatar
Paul
Beiträge: 20275
Registriert: Di 2. Mär 2021, 16:42

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Paul »

prigoshin.. wär nicht der erste, der aus dem fenster geflogen ist
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 5848
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

SilverBullet hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 08:14
Wenn Medien ein Thema neu platzieren, dann kann man das als "Angebot an die Kunden" sehen.
Hält sich ein Thema über längere Zeit (mehrere Monate oder gar Jahre), dann liegt, egal wie sich die jeweiligen Medien finanzieren, eine deutliche Nachfrage in der Bevölkerung vor.

Bei den Medien wird es auch "ein Hauen und Stechen" geben und derjenige, der den Markt bedient (vielleicht sogar geschickt "beeinflusst/ausrichtet") hat Vorteile.

Ich denke, man muss sich der Realität stellen und die grossen Verrücktheiten der letzten Jahre, der Mehrheit der Bevölkerung zuschreiben.
Ich nehme mal Stellung für die Bevölkerung. Die einfachen Leute wie ich auch wollen Frieden, ein bisschen Wohlstand und soziale Sicherung, sind gastfreundlich und tollerant .... Nur die Medien bestärken ständig neue Probleme, Ängste.
Klima! Die Russen! Neue Pandemien drohen!

Es sind immer die Medien, die der Welt Gefahren einreden. Keiner hätte eine Pandemie bemerkt ohne das permanente Heraufbeschwören der Medien.
Na klar, sind die Medien-Meldungen nur ein Angebot. Es wird ja auch entsprechend quittiert, die Zeitungsauflagen sinken wie nie zuvor und die Rundfunkgebühr wird massenhaft verweigert. Das Medienangebot wird abgelehnt wie nie zuvor.
Aber von der Bevölkerung.
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 5848
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

SilverBullet hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 09:14
Das sind keine Fake-News, aber die Kreativität in der Betonung und der "Auswahl an Berücksichtigung" ist schon atemberaubend.

Mein Eindruck ist insgesamt:
"Wenn die Ukraine nicht alle Gebiete zurückerobert, dann haben Teile der deutschen Medien den Krieg verloren".

Ich muss mich der Situation stellen, dass dieses Zeugs (also der Schwenk zu einer militärischen Grossartigkeits-Betonung) prima in der Bevölkerung ankommt.
Eigentlich gab es direkt vor dem erneuten Ukrainekonflikt ein militärisches Totalversagen in Afghanistan, aber auch hierzu ist nur die maximale Lautstärke im Totschweigen vernehmbar (auch wieder beogen auf Teile der Medien).

So ein Bild können diese Medien nicht einfach aus Eigeninitiative heraus zeichnen, sondern es muss ein Wechselspiel aus Angebot und Nachfrage zwischen Medien und der Mehrheit der Bevölkerung vorliegen.
Das Spiel der Medien bestand darin, permanent, also von früh bis spät, das Bild des bösen Russen zu zeichnen.
Der Russe ist böse, punkt. So was kann man nur von oben bestimmen. Sogar als die Russen die Krim annektierten, das war 2014, war der Russe schon so böse wie kein anderer. Schon damals regnete es Shitstorms auf die Medien. Im Zeit-online Forum habe ich das gesehen.
Seit damals berichten die deutschen Medien so groteskt einseitig .. alles was russisch ist, ist Kreml-Propaganda usw ..
In meinem Umfeld kenne ich niemanden, der so denkt.
Nein, die Medien machen das nicht aus Eigeninitiative. Der Verleger bestimmt die Redaktionsleitung. Der Verleger weiß, wer die Anzeigen bezahlt und wenn Allianz oder Deutsche Bank in der Zeit inserieren, dann doch nicht weil manche Leser Neu-Kunden werden könnten, sondern als Dankeschön für das gewünschte Framing.

Aktuelle Meinungsumfrage:
Sollte Deutschland die Ukraine Ihrer Meinung nach zukünftig stärker finanziell unterstützen?
Eher nein
13,1% :!:
Nein, auf keinen Fall
41,8% :!:
Ja, auf jeden Fall
20,4%
Eher ja
13,4%

Spiegelt sich diese Gewichtung in den Mainstream-Medien wieder?
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 5848
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 09:18
Johncom hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 02:01 Diese Mainstream-Presse hat fertig
Ja, und das ist gefährlich. Die aufstehen wollen, werden von den Stehenden nieder gehalten. Wenn sich das nicht demokratisch, also durch Diskussion, Überzeugung und Annäherung überwinden lässt, gibt es keine legalen oder gewaltfreien Möglichkeiten mehr, diese Spaltung zu überwinden.
Der Glaube versetzt Berge.
Muss man nicht wörtlich nehmen, es kann auch psychologisch gemeint sein.
Also wenn man tief innen überzeugt ist, kann einen nichts aufhalten.
Die Mainstream-Presse hat in fast allen Ländern diese Covid-Seuche als höchste Gefahr gepriesen und ist am Ende auf dem Bauch gelandet. Nur weil einige Minderheiten sich standhaft widersetzt haben und die waren dann stärker. Und genau deshalb, denke ich, weil sie gewaltfrei gekämpft haben.
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 5848
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Patrik Baab, früher beim NDR, also ARD und danach Professor an der Uni Kiel gewann den Prozess gegen die Kündigung seines Lehrauftrags.
Er hatte nämlich "unabhängig" aus dem Donbass berichtet.

Wie sieht der freie Medienmacher, ex-NDR, die Weltlage heute?

ab min 9:




Manova, nur ein neuer Name. Früher Rubikon.
https://www.manova.news/
Freie Meinung. Kenne selber einen der Autoren persönlich.
Gesperrt