Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 7. Sep 2023, 00:12
Vielleicht sollte man das hier wissen:
Zu den bekanntesten Männern, die innerhalb der Charismatischen Bewegung und "Dritten Welle" den "
Befreiungsdienst" und "
Geistliche Kampfführung" praktizieren, gehören u.a.: P. Yonggi Cho, Michael Harper, Francis MacNutt, Jack Hayford, John Wimber, Charles Kraft,
Derek Prince, C. Peter Wagner, Lester Sumrall, Omar Cabrera, Kenneth Hagin, Don Basham, Bob Mumford, Reinhard Bonnke.
https://www.fest-und-treu.de/index.php?id=2&a=425
Der Artikel von Wolfgang Bühne greift genau das kritisch auf, was Derek Prince in seinem Artikel vertritt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 7. Sep 2023, 00:12
Dieses: "Ihr Christen seid verantwortlich für den Zustand eurer Regierungen und der Welt" aus dem von dir verlinkten Text.
Dieser Machbarkeitswahn hängt nach meiner Ansicht sehr stark mit der sogenannten Positiven Psychologie zusammen, die auch
Byron Katie vertritt. Das ist kein Zufall wie ich meine, sondern ich nehme sogar eher an, dass diese Positive Psychologie eine Denkrichtung ist, die aus der oben genannten Charismatischen Bewegung hervor gegangen ist, auch wenn sie sich selbst weitgehend säkular gibt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 7. Sep 2023, 00:12
Fast könnte man meinen, hier wird Jüngern Jesu eine Erlöserfunktion aufgedrückt.
Auf jeden Fall, aber diesem Vorwurf würden sie sich zu erwehren versuchen unter der Berufung auf den Namen Jesu. Aber sie haben nichts verstanden.
Matthäus 7,22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? 23 Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!
Sie missbrauchen den Namen Jesu wie eine Zauberformel, so wie es auch die jüdischen Beschwörer in Apostelgeschichte 19,13 ff taten.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 7. Sep 2023, 00:12Christen sind oftmals egoistisch, mehr auf ihr eigenes Heil als auf das Heil anderer bedacht und leben in ihrer Wohlfühlblase.
Ach wenn es nur das wäre hätte ich gar kein ernstes Problem damit. Bei einem Gebet für sich selbst setze ich ja einen gewissen Leidensdruck mal voraus, den ich erst mal auch ernst nehmen wollte. Gleich welches Luxusproblem das auch sein mag. Es wäre ja immerhin ein Bekenntnis dazu, dass man sein Leben eben nicht komplett unter Kontrolle hat, sondern vor irgendwas kapituliert. Was mich viel mehr empört und ehrlich gesagt anwidert ist dieses überhaupt nicht ernst nehmen von Problemen im eigenen Umfeld mit Sprüchen wie : "Woanders ist es noch viel schlimmer, sei doch froh...." Hat Gott denn zu wenig Ohren und Zeit für aller Probleme, Sorgen und Nöte, dass man nur mit diesen belästigen sollte, die man für am aller dringensten hält ? Ich denke, dass Gott immer ein Herz fü die Menschen hat, die sich ihre Schwächen eingestehen und nicht den Helden mimen wollen.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 7. Sep 2023, 00:12
Und ich meine, man sollte immer unterscheiden, mit wem man es zu tun hat: Mit einem Täter oder mit Opfern. Eine "Gleichbehandlung" der genannten Spezies ist absolut nicht angebracht.
Besonders erschreckt, aber nicht unbedingt überrascht, hat mich diese Passage von Derek Prince
The responsibility is with us—not with the drug addict, not with the prostitute, not with the man who never darkens the door of a church. The responsibility is with the people upon whom Christ’s name is called!
https://www.derekprince.com/teaching/16-9
Also nach links die Drogenabhängigen und Prostituierten und nach rechts die Christen. Ich halte diese Unterscheidung für problematisch. Ungefähr auf dem Niveau von : Der Christ soll den Armen helfen. Womit ja impliziert ist, dass der Christ ein Mensch im Wohlstand ist, wohingegen Armut ein Hindernis oder gar Ausschlusskriterium fürs Christsein wäre. Das geht ja stark in die Richtung von Calvinismus, dass Wohlstand und Gesundheit ein Indikator für Frömmigkeit wären.
Ich will jetzt gar nicht Drogenabhängigkeit oder Prostitution beschönigen, aber gerade deswegen sollte man diesen Menschen das Christsein noch nicht absprechen wollen, denn Jesus sagte ja, dass nicht die Gesunden des Arztes bedürfen, sondern die Kranken. Die wenigsten Betroffenen sind gerne drogenabhängig oder prostituierend unterwegs. Auch die Hure Rahab war sicher keine Nymphomanin. Sie wird das unter den gegebenen Umständen in Jericho für ihre Familie getan haben, vielleicht sogar heimlich. Manch einer ihrer Nachbarn hätte ihr sicher vorgeworfen, dass sie mal besser in der Schule hätte aufpassen sollen. Dieses Beispiel mit den Drogenabhängigen und der Prostituierten ist mir echt zu billig und primitiv. Wenn dann würde ich den Christen links, die Waffenhändler, Drogendealer, Sklavenhalter und Zuhälter rechts gegenüber stellen. Aber solche Leute tragen ja meistens schicke Anzüge und Accessoires oder liegen doch wenigstens nicht dem Sozialstaat auf der Tasche.