Und Irrlehrer dürfte man "Lügner, faule Bäuche und böse Tiere" nennen?
Das bestreite ich.
Jesus und Paulus lebten nicht in einer "Demokratie", die den Bürgern gewisse Pflichten auferlegt, die Obrigkeit zu kontrollieren.
Die Tempelaristokratie war Obrigkeit für Jesus, den Juden, ob du es wahrhaben willst oder nicht.
Er hat deren "Politik" und Stellung offen angegriffen, dieser Querdenker. Deshalb beschlossen sie, Ihn loszuwerden (zu töten)- was ihnen ja letztlich auch gelungen ist, aus ihrer Sicht.
Da steht noch etwas, das in Bezug auf unser Thema relevant ist:Als im vierten Jahrzehnt unserer Zeitrechnung ein charismatischer Wanderprediger der Prophezeiung Sacharjas folgend auf dem Rücken eines Esels unter dem Jubel zahlreicher Anhänger in Jerusalem Einzug hielt, hatte die oben skizzierte Fiskalordnung nach wie vor unverändert Bestand.
Die hasmonäische Dynastie war allerdings bereits knapp 70 Jahre zuvor von den unter Johannes Hyrkanos judaisierten Herodianern ausgelöscht und diese wiederum durch die Römer entmachtet worden. Als willfähriger Kollaborateur des Imperiums erwies sich der sadduzäische Priesteradel. Gegen Sicherstellung der öffentlichen Ordnung sowie Abführung fälliger Reichssteuern, der sprichwörtlichen „Zinsmünzen“, konnte er seine Amtsgewalt durchgängig wahren.
Der Zeitpunkt des Einzuges zum Pessach war keineswegs zufällig gewählt. Am Hochfest war Zahlungstermin für die Tempelsteuer, deren Fälligkeit einen Monat vorher durch Boten im ganzen Land angemahnt wurde. Einem solchen begegneten Jesus und Simon Petrus zuvor noch in Kapernaum (Mt 17, 24). Als Galiläer waren sie, wie auch die anderen Jünger, rechtlich nicht zur Zahlung verpflichtet. Gleichwohl wird Petrus von Jesus aufgefordert, einen Fisch zu fangen und ihm das Maul zu öffnen: „Du wirst darin eine Münze finden, die für deine und meine Abgabe ausreicht. Bezahle damit die Tempelsteuer!“
Anders sah die Rechtslage bei den Judäern aus. Wer die Steuer nicht zahlen konnte, bei dem wurde gepfändet, einschließlich die Person selbst sowie ihre Angehörigen. Mit dieser Aufgabe waren nicht nur die Zöllner, sondern auch die ebenso missliebigen öffentlichen Geldwechsler betraut, die im Gegensatz zu privaten Anbietern – auf diese bezieht sich Jesus beispielsweise im Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt 25, 14ff) – als „Beamte“ des Tempelfiskus hoheitlich handelten.
Ein Frontalangriff gegen das Geldsystem
Kurz nach dem Einzug folgt mit der Tempelreinigung jene in allen vier Evangelien bekundete Schlüsselszene, die sich ganz bewusst gegen das Fundament der sakralpolitischen Ordnung zielt (Mk 11, 15): „Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug.“
Konkret bezeichnet er die Schnittstelle zwischen Zentralbank und Tempelfiskus als „Räuberhöhle“.
Quelle
Wenn ich mich der himmelschreienden Sünde einer Obrigkeit brav unterordne, obwohl ich weiß, dass ich gegen die Ungerechtigkeit meine Stimme erheben muss, werde ich schuldig durch Unterlassen.Sollte sich die Offenbarung dereinst tatsächlich erfüllen und der „Menschensohn […] kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen“ (Mt 16, 27), so stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Hüter des Mammons, des unredlichen Steuerflusses und Geldschöpfungsgewinns, „hinausgeworfen [werden] in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen“ (Mt 8, 12).
Quelle
Kommen noch die Ansagen in Hesekiel dazu, die Gottlosen zu warnen. Der Fernsehpfarrer hat's getan.
Wer noch?
LG