Parteien vorverurteilen

[PastorPeitl]

Heute habe ich mich darüber geärgert, dass die stopptdierechten 15 Jahre nach einem misslungenen Artikel diesen immer noch stehen lässt. Dem Recht auf vergessen also nicht entsprochen wird.

Einmal meinen Standpunkt auf meinem Forum https://freigeisterandmurcs.xobor.de dargestellt.

Darauf hingewiesen, dass in meinem Plakat einer Demo eine Anklage und nicht eine Verurteilung gefordert worden war.

Eine Anklage, die genauso zu einem Freispruch hätte führen können.

Seither scheint mein Forum nicht mehr erreichbar zu sein.

Irgendwie finde ich es inkorrekt, wenn man nirgendwo das Recht erhält, zu negativen Artikeln über einen auch einmal Stellung zu beziehen.

Was meint Ihr?

[CoolLesterSmooth]

Wenn du dir wünschst, dass etwas vergessen wird, warum machst du dann Leute darauf aufmerksam, die sonst gar nicht von dem gewusst hätten, was vergessen werden soll?

Davon abgesehen ist es schwierig, die Hinrichtung von Verrätern zu fordern und gleichzeitig darauf zu beharren, man hätte keine Verurteilung, sondern lediglich eine Anklage gefordert.

[PastorPeitl]

Das ist der Punkt: Genau das habe ich nie gefordert. Gefordert hatte ich eine Anklage nach §252.

Wie ein Verfahren ausgeht, entscheidet ein Richter und nicht ich.

Insofern war die Behauptung, ich hätte dies gefordert, historisch schon immer falsch.

Eine Anklage zu fordern oder eine Lynchjustiz, das sind wohl zwei vollkommen unterschiedliche Klaviere.

Gleichzeitig machte in einem Satire-Plakat darauf aufmerksam, dass mit §252 StGB zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch ein Paragraph im StGB stand, auf den ein Richter auch ein Todesurteil hätte verhängen können.

Ich persönlich bin überzeugter Gegner von der Todesstrafe.

[CoolLesterSmooth]

Wie ein Verfahren ausgeht, entscheidet ein Richter und nicht ich.

Insofern war die Behauptung, ich hätte dies gefordert, historisch schon immer falsch.

Warum war die Formulierung dann "Henkt die Verräter"?

[PastorPeitl]

Weil ich mich darüber lustig machte, dass zu diesem Zeitpunkt im StGB noch ein Paragraph zu finden war, auf den ein Richter auch eine Todesstrafe hätte verhängen können.

Ich spreche mich seit vielen Jahren weltweit gegen die Todesstrafe aus.

Angeblich sollte die Todesstrafe in Österreich ja seit 1953 abgeschafft sein.

Frei nach dem Schema: Wenn ihr bis heute für die Todesstrafe seid, vielleicht sollte der Richter ja sie dann für Euch anwenden (Sarkasmus)

Ich hatte innerhalb von 5 Minuten einen Anruf von Michael Kapitan, dem Obmann der Bürgerpartei, was das soll. Umd ich habe ihm gesagt:

Das ist ein Satire-Plakat.

Er: Hoffentlich wird es auch als das aufgefasst.

Sie haben den Paragraph dann zwar rückwirkend geändert. Weiter zurück als 1975 haben sie allerdings nicht geschafft.

[Oleander]

Weil ich...

Wie geht es euch in eurer "neuen" Heimat Österreich/Favoriten?
Seid ihr da schon zur Ruhe gekommen und habt Fuß gefasst?
Mal was real unternommen, wie Besuch in Schönbrunn oder Belvedere oder so Ähnliches...?
Genossen?
Oder voll Gas nur in die Arbeit(virtuell) investiert?

[PastorPeitl]

Voll wieder in der Arbeit. DIe Obdachlose in der Politik ist vollkommen zusammengebrochen und muss wieder neu aufgebaut werden. Heisst nun:

Die Templer - Internationale Christliche Forschungs-Partei

Und es gibt inzwischen auch ein Manifest:

https://freigeisterandmurcs.xobor.de/t1 ... tiert.html

[CoolLesterSmooth]

dass mit §252 StGB zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch ein Paragraph im StGB stand, auf den ein Richter auch ein Todesurteil hätte verhängen können.

Und was genau hat sich zwischen 2011 und heute an §252 StGB geändert?

[PastorPeitl]

Heute gibt es Gott sei Dank nur noch Haftstrafen.

Das Plakat entstand folgender Weise:

Ich wollte ursprünglich überhaupt nur ein Plakat machen, dass sich gegen die neue Armut wendet. Sah die neue Armut als Verrat am Volk. Also Landesverrat. Habe dann die Paragraphen dazu gesucht und stieß auf den §252. Und dann wurde ich heiß. Weil dort stand, das ein Richter ein Todesurteil verhängen kann. Für mich unvorstellbar.

Darauf folgte mein Beschluss, ein Satireplakat zu entwickeln, dass gleichzeitig sich gegen die neue Armut, aber auch gegen die Todesstrafe wenden sollte. Rausgekommen ist leider dann ein Plakat, dass die Menschen nicht als Satire empfanden. Weil offenbar viel zu viele noch für die Todesstrafe zu sein scheinen.

Wie die stopptdierechten allerdings auf die Idee von Lynchjustiz kommen konnte, ist mir bis heute schleierhaft. Es steht ja klar, dass es um eine Anklage geht. Was ich übrigens zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass sich irgendwelche Rechtsextreme, ich weiß bis heute nicht wer, dazu entschlossen hatten, unsere Demo zu unterlaufen.

Ich hatte zwar versucht die FPÖ zum mitdemonstrieren zu bekommen, mir aber, wie jemand richtig im Standard als Leserbrief geschrieben hat, dabei die Nase angerannt. Denen waren wir deutlich zu links. Andere Parteien boten sich leider nicht an. Die Solidarwerkstatt hat abgesagt, als die Rechten aufriefen.

[CoolLesterSmooth]

Heute gibt es Gott sei Dank nur noch Haftstrafen.

Bisschen genauer hätte ich es schon ganz gerne. D.h:

Weil dort stand, das ein Richter ein Todesurteil verhängen kann.

Quelle?