Balkenchristen

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Magdalena61 »

Johncom hat geschrieben: Di 19. Sep 2023, 02:20 Hier hat es einige Bibel-Kundige, aber komisch ist, sie scheinen sich oft nicht einig.
Die Debatten kommen mir vor wie wenn Kartenspieler ihre Trumpf-Karten rausholen.
"Mein" Bibelzitat schlägt deines.
Genau das meine ich.

Das ist, auch, wenn man aus der Bibel zitiert, nicht "göttlich", sondern menschlich. Letztlich findet lediglich ein Schlagabtausch statt, garniert mit argumenta ad hominem (Angriffe auf die Person) und argumenta ad populum (Mehrheitsmeinung).

Eine solche Vorgehensweise ist nicht inspiriert. Anders formuliert: Die Bibel charakterisiert Übungen dieser Art als "fleischlich".

Wenn es anders wäre, würde nicht einer dem anderen die Zugehörigkeit zum Leib Christi absprechen-- wie will man denn die Qualität des Glaubens eines Forenusers, also dessen geistlichen Status, anhand einiger Posts über das Internet beurteilen?

Wenn jemand ein Jünger Jesu ist und der Geist Gottes in ihm ist, dann habe ich es, wenn ich mit diesem spreche, irgendwo auch direkt mit Jesus zu tun. Mt. 25,40

Das muss man sich einmal vergegenwärtigen.

Jesus identifiziert sich mit denen, die Ihn lieben. Wenn ich mich einem Bruder oder einer Schwester gegenüber verletzend verhalte, sollte ich mir dessen bewußt sein, dass ich es (gleichzeitig) meinem HERRN gegenüber tue.
LG
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Hans-Joachim
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Hans-Joachim »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 20. Sep 2023, 14:47 Das ist, auch, wenn man aus der Bibel zitiert, menschlich. Letztlich findet lediglich ein Schlagabtausch statt, garniert mit argumentum ad hominem (Angriffe auf die Person) und argumentum ad populum (Mehrheitsmeinung).
Und deswegen sehe ich keinen Sinn in Schriftstellenschlachten.
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Johncom
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 20. Sep 2023, 14:47 Wenn jemand ein Jünger Jesu ist und der Geist Gottes in ihm ist, dann habe ich es, wenn ich mit diesem spreche, irgendwo auch direkt mit Jesus zu tun. Mt. 25,40

Das muss man sich einmal vergegenwärtigen.
Also ehrlich gesagt, auf meinen Reisen habe ich viele Menschen mit dem Geist Gottes getroffen, aber das waren oft Hindus, Muslime, Buddhisten. Die Herzlichkeit der Menschen hat mich stark berührt.
In Indien sass ich mal einem einfachen Restaurant, eher eine Bretterbude.
Mit einem Mal kam ein junger Sadhu herein mit seiner Gefolgschaft. So vom Äußeren her genau wie ein Jesus auf den Kirchengemälden, die Haare, der Bart, das Gewand.
Aber die Ausstrahlung, die Leichtigkeit, der ganze Raum war in einem Moment wie verwandelt.
Jesus identifiziert sich mit denen, die Ihn lieben. Wenn ich mich einem Bruder oder einer Schwester gegenüber verletzend verhalte, sollte ich mir dessen bewußt sein, dass ich es (gleichzeitig) meinem HERRN gegenüber tue.
In jedem Menschen können wir Jesus begegnen.
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Magdalena61
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Magdalena61 »

Hans-Joachim hat geschrieben: Mi 20. Sep 2023, 14:52 Und deswegen sehe ich keinen Sinn in Schriftstellenschlachten.
Also... begründen muss man schon, wenn man etwas behauptet; man sollte dazu in der Lage sein, "den Schriftnachweis zu führen". Sachlich, souverän, und für den Gesprächspartner nachvollziehbar.

Aber eben in einer Haltung und auf einem Niveau, wie das für Nachfolger geboten ist.
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Hans-Joachim
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Hans-Joachim »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 17:10 Aber eben in einer Haltung und auf einem Niveau, wie es für Nachfolger geboten ist.
Das ist keine Schriftstellenschlacht.
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Magdalena61
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Magdalena61 »

Johncom hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 03:21 Mit einem Mal kam ein junger Sadhu herein mit seiner Gefolgschaft. So vom Äußeren her genau wie ein Jesus auf den Kirchengemälden, die Haare, der Bart, das Gewand.
Aber die Ausstrahlung, die Leichtigkeit, der ganze Raum war in einem Moment wie verwandelt.
Ohne das Evangelium in irgendeiner Weise relativieren zu wollen:
Ich halte es für möglich, dass Mt. 12,50 über Israel und "das Christentum" hinaus eine universelle Gültigkeit hat.

Nimmt man noch Röm. 2, 14-16 dazu und Mt. 25, ab Vers 31, dann hat man es mit einer anderen Gruppe von Schafen zu tun, die einem Herrn nachfolgen, von dem sie noch nicht einmal ahnen, wer Er ist.

Eines Tages werden auch diese Heilskandidaten den Inhalt des Evangeliums kennen und eine Entscheidung treffen können oder müssen, eventuell bei der Wiederkunft Jesu, aber spätestens am Tag des Gerichts, wenn sie Jesus in seiner Macht und Herrlichkeit als den Richter der Welt sehen werden.

Desweiteren glaube ich, Gott wirkt auch unter den "Heidenvölkern", also unter denen, die weder das AT noch das NT haben.

Wenn man den Maßstab realisiert, den Jesus und die Apostel aufgestellt haben, für den Umgang mit anderen Menschen, kann man eigentlich nichts falsch machen.
In jedem Menschen können wir Jesus begegnen.
Das glaube ich auch.
Diese Möglichkeit sollte man nicht ignorieren oder von vornherein negieren, nur, weil ein anderer sich nicht zu Christus bekennt.

Aber bei Gläubigen, die Jesus anhängen und sich Ihm unterordnen, wird an der Frucht des Geistes ansatzweise oder deutlicher ersichtlich, dass das mit Sicherheit der Fall ist: Sie haben den Geist Gottes. Wie viel Prozent, das kann man oftmals nicht beurteilen, aber ein glimmender Docht ist ja vermutlich mindestens vorhanden, und:
Wie reden wir mit dem Geist des Vaters und des Sohnes?

Darauf wollte ich einfach aufmerksam machen.
(Du bist nicht gemeint)
LG
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Larson
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Larson »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Sep 2023, 16:13 :) Diejenigen, die in diesem Thema bis jetzt geantwortet haben, sind nicht gemeint.
Ach, jetzt war ich aber länger als der Thread existiert nicht mehr hier und habe den Thread erst jetzt gesehen, und nun, bin ich gemeint?
Aber da ich kein Christ bin…. bin ich auch nicht gemeint… ;)
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Hans-Joachim
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Hans-Joachim »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 17:27 Ich halte es für möglich, dass Mt. 12,50 über Israel und "das Christentum" hinaus eine universelle Gültigkeit hat.

Nimmt man noch Röm. 2, 14-16 dazu und Mt. 25, ab Vers 31, dann hat man es mit einer anderen Gruppe von Schafen zu tun, die einem Herrn nachfolgen, von dem sie noch nicht einmal ahnen, wer Er ist.
Ohne Dir schmeicheln zu wollen kann ich sagen, dass Du den Nagel auf den Kopf getroffen hast. :clap: :thumbup:
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Johncom
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Re: Balkenchristen

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 17:27
Eines Tages werden auch diese Heilskandidaten den Inhalt des Evangeliums kennen und eine Entscheidung treffen können oder müssen, eventuell bei der Wiederkunft Jesu, aber spätestens am Tag des Gerichts, wenn sie Jesus in seiner Macht und Herrlichkeit als den Richter der Welt sehen werden.

Desweiteren glaube ich, Gott wirkt auch unter den "Heidenvölkern", also unter denen, die weder das AT noch das NT haben.
Also in indischen Ashrams, das sind so Studien-Zentren und Orte der Besinnung, da liegen in jeder Bibliothek Bibeln aus. Neben der eigenen Literatur oder Islam, Taoismus usw ...
Inder sehen sich nicht als Heiden, und was man hier dann kaum versteht: sie denken, dass Jesus gar nicht anders als Krishna lehrt. Nur eben in einer anderen Epoche, für eine andere Zielgruppe.

Mir schien es, in Indien oder in ganz Fernost ist es das Bemühen vielmehr, dass sich die Religionen gegenseitig befruchten. Man lässt jeden ausreden und am Ende hat jeder dazu gelernt.
Das glaube ich auch.
Diese Möglichkeit sollte man nicht ignorieren oder von vornherein negieren, nur, weil ein anderer sich nicht zu Christus bekennt.

Aber bei Gläubigen, die Jesus anhängen und sich Ihm unterordnen, wird an der Frucht des Geistes ansatzweise oder deutlicher ersichtlich, dass das mit Sicherheit der Fall ist: Sie haben den Geist Gottes. Wie viel Prozent, das kann man oftmals nicht beurteilen, aber ein glimmender Docht ist ja vermutlich mindestens vorhanden, und:
Wie reden wir mit dem Geist des Vaters und des Sohnes?

Was der Mensch redet, das kennt man. Was er hört, oder ob er hören kann ...
Der Hinduismus akzeptiert Gott in "jeder Form", also auch in der weiblichen.

Was aber in Asien ganz anders läuft, das ist die Vorstellung des Phanömäns "Zeit".
Eine Weltschöpfung, die einen Anfang hat und enden soll, das kriegt dort niemand auf die Reihe.
Jesu Verkündigung als ewige Botschaft, ja.
Aber ein Gott, der nach zeitlicher Begrenzung richtet, das ist fremd und wird kaum nachvollzogen.
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