Wo die Mehrheit entscheidet, gibt es keine Augenhöhe.
Diese Unterscheidung hebt nicht die Tatsache auf, dass alle Obrigkeit von Gott ist.
Babylon ist keine Nation bzw. es ist hier nicht als Nation gemeint, sondern als ideologische Agenda hinter allen Königreichen. Das ist die geistige Grundlage allen wirtschaftspolitischen Denkens. Die Könige der Erde erfüllen nicht ihren göttlichen Auftrag und Zweck, Gottes Diener zu sein, sondern sie huren mit Babylon, der Behausung aller Dämonen. Das Tier aus dem Meer wird Krieg mit den Heiligen führen und sie überwinden, nicht weil die Heiligen systemkonform leben und Ja und Amen zu ihm sagen, sondern weil sie Widerstand dagegen üben.Roland hat geschrieben: ↑Fr 22. Sep 2023, 00:06 Wenn man "Babylon" mit der weltlichen Obrigkeit gleichsetzt, hat man allerdings ein Problem! Dann sagt die Bibel einerseits, dass die Obrigkeit Gottes Dienerin ist "uns zu gut", und andereseits, dass wir gegen sie kämpfen sollen. Kann ja wohl nicht sein, oder?
Deshalb halte ich diese Gleichsetzung für verfehlt.
Es ist die Sünde der Menschen, die Christus nicht folgen. Die Christen aber, die Jesus folgen und dem System nicht folgen, die leiden genau so darunter, weil sie ja in der Welt leben.
Genau so Teil der frohen Botschaft ist aber auch, dass dieses System ein Ende haben wird. Und doch, unser Hauptproblem ist die Vorherrschaft des Teufels über die Königreiche der Welt. Sonst wäre die Botschaft vom Reich Gottes unnötig. Das allergrößte Hauptproblem, dass wir selber einst aktiver Teil dieses Systems waren, haben wir hoffentlich schon überwunden.
Nicht um (irgendeine) Ordnung geht es, sondern um Frieden.
Ich weiss, was du meinst, aber ich halte deine Haltung, die du vertrittst, für grundfalsch. War Rom friedlich ? Die Agenda Roms war Ruhe und Ordnung in ihrem Reich zu schaffen. Man kann das euphemistisch auch als Frieden bezeichnen. Aber dieser Frieden ist nicht umsonst zu haben gewesen. Dieser innere "Frieden" wurde teuer erkauft mit Krieg an den Grenzen und Unterdrückung der Provinzen. Die römischen Bürger waren steuerbefeit. Großzügig ? Ganz und gar nicht. Die römischen Bürger zahlten keine Steuern, weil die Nation sich finanzierte von der Beute der Raubzüge und den Steuern der unterworfenen Gebiete, von Menschen, die keine römischen Bürger waren.1. Korinther 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Versammlungen der Heiligen.
Dennoch attestiert du damit der Welt eine Verbesserung. Eine Verbesserung die in den letzten ca. 200 Jahren etabliert wurde. Zuvor war die Welt also schlechter. Die Welt, in der die Apostel lebten, wäre demnach also eine deutlich schlechtere gewesen. Die Wahrheit ist aber die, dass diese von dir und mir genossenen Verbesserungen auf die gleiche Weise erkauft sind, wie die damalige Steuerfreiheit römischer Bürger.Roland hat geschrieben: ↑Fr 22. Sep 2023, 00:06 Demokratie ist nach Churchill die schlechteste Regierungsform - mit Ausnahme all der anderen, die bisher ausprobiert wurden...
Insofern eine vergleichsweise gute Ordnung! Trotzdem wird Jesus natürlich einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Das wird eine gefallene Menschheit nicht hinkriegen.
Erst recht nicht kann es aber unsere Aufgabe sein, in Babylon ein bloßes Utopia zu sehen.
Kämpfen ja, aber nicht bekämpfen. Kämpfen im Sinne von Widerstand und Widerstehen, sich nicht damit gemein machen. "Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist", das ist keine Aufforderung den Kaiser mit möglichst viel Steuern zu unterstützen, sondern ein Aufruf daran, möglichst wenig zu erwirtschaften, damit er möglichst wenig davon abziehen kann, am besten gar keinen Umgang mit dem Zahlungsmittel des Kaisers zu haben.
Bitte Kontext beachten und nicht einzelne Verse isolieren, um sie als allgemeine Imperative an die ganze Menschheit zu pauschalisierenRoland hat geschrieben: ↑Fr 22. Sep 2023, 00:06 "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." Micha 6, 8
Ich glaube, indem wir das zu tun uns bemühen, verbessern wir die Welt wahrscheinlich mehr, als durch Wut auf die Regierung und Streit und Schimpftiraden...
In Micha 6,1-8 geht es um Gottes Wort an sein Volk Israel das aus Ägypten geführt und im verheißenen Land angesiedelt wurde. Im verheißenen Land waren die Israeliten autonom gedacht, ihre Obrigkeit war keine heidnische Nation. Die Stämme Israels, abgesehen von Levi, hatten ihr Eigentum an Grund und Boden dass sie autark bewirtschafteten. Die Abgaben dienten den Priestern zum Lebensunterhalt und dem Unterhalt des Tempeldienstes. Sie dienten keinem Imperialismus und keinem durch Krieg an den Grenzen erkauften Frieden.