stereotyp hat geschrieben: ↑Do 12. Okt 2023, 01:50
Israel sollte ursprünglich keine "Staatsform" (keinen König) haben. Bis dahin war es ein Stammesvolk, geführt von "Patriarchen", wenn man das so sagen kann. Eine, wie ich finde, natürliche Ordnung.
Das Patriachat ist auch ein Ordnungssystem, ein grundsätzlich feudales. das dem Königtum gleichkommt und sich auf Basis der Schöpfungsordnung Gottes bildet. Es herrscht der Erstgeborene der Stammeslinie über diesen Stamm. Dieser erhält (in der Bibel) den Titel Sohn Gottes und ihm obliegt die Gerichtsbarkeit über seinen Stamm. Aber er muss damit auch vor Gott priesterlich dienen, ansonsten büßt er seine Autorität ein.
Er ist damit ihr König und Priester. Derart entstanden Stadtstaaten mit einem umliegenden Land, wie wir es in der Genesis lesen. Dazu braucht man, um sich zu versorgen, auch das umliegende Land. Jeder Stamm soll sein eigenes autonomes Land besitzen und so sollte es eine friedliche Koexistenz aller Stämme geben. Das war der Plan Gottes, mit dem sich die Erde füllen sollte.
Im Idealfall fuktioniert das, im Realfall kommt die Sünde dazwischen, die alles zunichte macht. Also begann Gott wieder das so enstandene tohu wa-bohu neu zu ordnen und rief Abraham aus diesem Chaos der Sünde heraus, um aus ihm das Volk Gottes zu machen. Er war traditionell auch Patriarch, und wird auch Erzvater genannt. Gott hielt ihn dafür geeignet, weil er bedingungslos glaubte, und aus ihm entstammt das erste Volk Gottes, Israel.
Israel sollte wieder ein solches Königtum von Priestern werden, in dem Gottes Wille regiert und nicht die Sünde. So erfolgte der erste Bundesschlus mit dem Obersten aller Herren, JHWH, also Gott selbst. Eines fehlte dem neuen Volke noch: Ein Gesetz. Es war sich bislang jeder selbst Gesetz, wie die Sünde das so bewirkt, was Gott dann unter Mose gegeben hatte.
Das Königtum war von Gott immer schon vorgesehen, sonst würde der Heilsplan nicht aufgehen, nur stand es zur Zeit Samuels noch nicht auf Gottes Plan. Daher reagierte er missbilligend auf die Bitte des Volkes, doch gab er ihrer Bitte auch nach. Aber es klingt für mich auch wie eine Rache Gottes, dass er ihnen zuerst Saul, einen untauglichen König gegeben hatte.
Die folgenden Könige David und Salomo brachten unter Salomo das Königtum auch zu einem noch nie dagewesenen Aufschwung einer über die Maßen gesegneten Zeit. Leider hielt sie nur von kurzer Dauer, denn schon Salomo billigte am Ende wieder den Götzendeinst, weshalb Gott das Land teilen ließ. Den Rest bis zur Entstehung des Christentums kann man in der Bibel nachlesen, es war Chaos pur, also wieder tohu wa-bohu.
stereotyp hat geschrieben: ↑Do 12. Okt 2023, 01:50
Für das Christentum, bzw. die Gemeinde, war auch niemals eine Staatsform vorgesehen. War ja auch keine Nation, also kein Volk mehr, das auserwählt wurde. Eine christliche Nation kann es also gar nicht geben.
Die Staatasform ist nur ein größeres Gebilde einer Organsisation. Die Gemeinde ist ebenfalls kein herrscherloser Haufen, sondern hat ihre Strukturen durch Patriarchen, also wieder das Muster der Schöpfungsordnung Gottes. In Christus bgeinn man einen Neustart, der nun alle Welt umfassen sollte, das tohu wa-bohu zu ordnen. Es geht um die Neuschöpfung, von der die Apostel reden.
Natürlich darf man in unserer Gesellschaft ein Kirchenhaupt heute nicht "Patriarch" nennen, weil der Begriff negativ konnotiert worden ist, daher sind es Älteste. Aber im Prinzip ist das wieder nichts anderes als seit Beginn der Menschheit und manche Kirchen nennen ihre Häupter sogar Patriarch.
Das neue Prinzip ist nun so, dass die irdische Abstammung nur bedingt von Relevanz ist, es zählt die geistliche, weshalb man auch sagt "aus Gott geboren", unter denen Jesus der Erste und damit Erstgeborene dieser Schöpfung ist. Wer nichr aus Gott geboren ist, der ist kein Bürger dieser neuen Ordnung, und das wieder im Idealfall. Im Realfall mischen sich scharenweise auch Pseudochriten darunter.
Es geht darum den guten Teil von dem bösen Teil der Menschheit zu trennen, und wieder ist das der Idealfall. Die Sünde tut das Ihre und so wird es nie eine perfekte Kirche oder gar einen Staat geben. Überdies hat sich die Kirche gleichfalls immer mehr gespalten und zersplittert, was damit der Teilung und Zersplitterung des alten Israel Gottes gleichkommt.
stereotyp hat geschrieben: ↑Do 12. Okt 2023, 01:50
Idealistisch gesehen gibt es auch keinen Unterschied zwischen einer christlichen Demokratie oder eine christlichen Diktatur. Wenn alle eines Sinnes sind, tun alle freiwillig, was der Diktator vorgeben würde.
Wie du richtig sagst, wenn alle eines Sinnes sind, womit wir wieder beim Idealfall ohne Sünde versus Realfall mit der angelangt sind. Im Idealfall ist es egal wie du das Haus nennst, patriarchisch, feudal, demokratisch, theokratisch christokratisch, es ist egal, denn es regiert das Gesetz Gottes und das in Liebe, das darüber steht.
Aber meine Meinung ist die, dass wir nicht den Auftrag haben eine solche Kirche oder Staat zu errichten, denn auch das zeigt die Geschichte was z.B. unter einer RKK daraus geworden ist: Eine neue Versklavung unter Satan. Die Kirche ist lediglich ein Werkzeug Gottes, damit wir aus der übrigen Menschheit die herausrufen, die sich von ihrer Sünde abkehren wollen, sie ist also kein Selbstzweck.
Kirche bedeutet nichts anderes als "die Herausgerufene". Das ist der eigentliche Wortsinn von ekklesia. Das vollkommene Reich Gottes entsteht erst mit Jesu Wiederkunft, wenn der Satan auch gebunden und später vernichtet wird. Ich konzentriere mich daher auf keine Kirche und noch weniger auf gegenwärtige politische Systeme mit ihren Strukturen, sondern auf den Auftrag Jesu, die Sünder durch das Evangelium herauszurufen:
Mk 16,15-16 hat geschrieben: Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.