Heiligung

Rund um Bibel und Glaube
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rellasch
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Heiligung

Beitrag von rellasch »

Das was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe, ist von dem, was ich kenne, weit entfernt.
Ich bringe mal eine Gegenüberstellung von
Rechtfertigung und Heiligung
die mir sehr sinnig erscheint:
Rechtfertigung

Rechtfertigung ist ein Akt Gottes. Es beschreibt nicht den Weg, wie Gott einen Menschen innerlich erneuert und verändert. Stattdessen ist es eine juristische Erklärung, in der Gott den Sünder von all seinen Sünden freispricht und ihn als gerecht in seinen Augen annimmt. Gott erklärt den Sünder genau in dem Moment für gerecht, sobald der Sünder sein Vertrauen auf Jesus Christus setzt (Röm 3,21–26; 5,16; 2Kor 5,21).

Was ist die Grundlage dieses Urteilsspruchs? Gott rechtfertigt den Sünder allein auf Grundlage des Gehorsams und Todes seines Sohnes, unseres Stellvertreters, Jesus Christus. Christi vollkommener Gehorsam und die daraus resultierende vollständige Genugtuung für Sünder sind die einzige Grundlage, auf der Gott den Sünder für gerecht erklärt (Röm 5,18–19; Gal 3,13; Eph 1,17; Phil 2,8). Wir werden nicht durch unsere eigenen Werke gerechtfertigt; wir werden einzig auf Grundlage von Christi Werk für uns gerechtfertigt. Diese Gerechtigkeit wird dem Sünder angerechnet. Mit anderen Worten: In der Rechtfertigung schreibt Gott dem Sünder die Gerechtigkeit seines Sohnes gut. Genauso wie meine Sünden am Kreuz auf Christus transferiert oder auf ihn gelegt wurden, so wird mir auch seine Gerechtigkeit angerechnet (2Kor 5,21).

Wodurch werden Sünder gerechtfertigt? Sünder werden durch Glauben allein gerechtfertigt, wenn sie ihr Vertrauen auf Christus bekennen. Wir werden nicht auf Grundlage irgendeines guten Werks gerechtfertigt, das wir getan haben, momentan tun oder tun werden. Glaube ist das einzige Mittel zur Rechtfertigung. Glaube fügt nichts hinzu, was Christus für uns in der Rechtfertigung getan hat. Glaube empfängt bloß die Gerechtigkeit Jesu Christi, die im Evangelium dargeboten wird (Röm 4,4–5).

Heiligung

Schließlich muss sich rettender Glauben als echt erweisen, indem er gute Werke hervorbringt. Es ist möglich, vorzugeben, rettenden Glauben zu haben, ohne ihn wirklich zu besitzen (Jak 2,14–25). Was wahren Glauben von einer bloßen Behauptung zu glauben unterscheidet, ist das Vorhandensein von guten Werken (Gal 5,6). Wir sind auf keine Weise gerechtfertigt durch unsere guten Werke. Aber keiner darf sich als gerechtfertigt erachten, wenn er in seinem Leben nicht die Frucht und den Beweis für rechtfertigenden Glauben sieht; nämlich gute Werke.

Der Unterschied zwischen Rechtfertigung und Heiligung

Sowohl Rechtfertigung als auch Heiligung sind Gnadengaben des Evangeliums; sie gehen immer Hand in Hand; und sie haben mit der Sünde des Sünders zu tun. Aber sie unterscheiden sich auf einige wichtige Weisen.

Erstens, während Rechtfertigung die Schuld unserer Sünde anspricht, spricht Heiligung die Herrschaft und Verderbnis der Sünde in unserem Leben an. Gottes Rechtfertigung erklärt den Sünder für gerecht; Heiligung ist Gottes Erneuerung und Transformation des ganzen Menschen – unseres Verstandes, Willens, unserer Gefühle und unseres Verhaltens. Eins gemacht mit Jesus Christus in seinem Tod und seiner Auferstehung und bewohnt durch den Geist Christi sind wir tot für die Herrschaft der Sünde und lebendig für die Gerechtigkeit (Röm 6,1–23; 8,1–11). Wir sind nunmehr verpflichtet, unsere Sünde zu töten und unsere „Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit" zu geben (Röm 6,13; siehe 8,13).

Zweitens, unsere Rechtfertigung ist ein vollständiger und abgeschlossener Akt. Rechtfertigung bedeutet, dass jeder Gläubige vollständig und abschließend von der Verdammnis und dem Zorn Gottes befreit ist (Röm 8,1.33–34; Kol 2,13b–14). Heiligung dagegen ist ein fortgesetztes und fortschreitendes Werk in unserem Leben. Obwohl jeder Gläubige ein für alle Mal aus der Herrschaft der Sünde herausgeführt wurde, werden wir nicht sofort vollkommen gemacht. Wir werden nicht vollständig von der Sünde befreit werden, bis wir unsere Auferstehungsleiber am Jüngsten Tag erhalten.

Christus hat für sein Volk sowohl Rechtfertigung als auch Heiligung erworben. Beide Gnadengaben haben mit Glauben an Jesus Christus zu tun, jedoch auf unterschiedliche Weise. In der Rechtfertigung führt unser Glaube dazu, dass uns vergeben wird, wir angenommen und in Gottes Augen als gerecht erachtet werden. In der Heiligung nimmt der gleiche Glaube aktiv und eifrig alle Gebote auf, die Christus dem Gläubigen gegeben hat. Wir dürfen Rechtfertigung und Heiligung weder voneinander trennen, noch sie miteinander vermischen. Wir müssen sie jedoch voneinander unterscheiden. Und, durch beide Gnadengaben kommen wir in den Reichtum und die Freude der Gemeinschaft mit Christus durch Glauben an ihn.
https://www.evangelium21.net/media/1077 ... erwechseln

Ich denke, dass Heiligung etwas notweniges ist - an dem wir (im Gegensatz zur Rechtfertigung) selbst beteiligt sind
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
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Helmuth
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Re: Heiligung

Beitrag von Helmuth »

rellasch hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 10:31 Ich denke, dass Heiligung etwas notweniges ist - an dem wir (im Gegensatz zur Rechtfertigung) selbst beteiligt sind
Ich halte nicht viel von den vielen theologischen Artikeln. Jeder kann selbst die Bibel lesen und durch den HG gelehrt bekommen, was für ihn maßgeblich ist. So meine ich Rechtfertigung kommt von Gott, kein Mensch kann sich selbst vor Gott rechtfertigen.
Jes 45,25 hat geschrieben: In dem HERRN wird gerechtfertigt werden und sich rühmen alle Nachkommenschaft Israels.
Es zeigt die Passivform "gerechtfertigt werden" an, bzw. ist es im Hberäischen eine Zukunftform im dem Sinne, dass es Gott obliegt, ob er es an uns erfüllen wird oder nicht, dass wir gerecht gesprochen werden in dem Herrn. Wir können das nicht über uns selbst aussprechen. Es ist ein Gnadenakt Gottes, den wir infolge unseres Glaubens erhalten.

Heiligung hingegen obliegt uns, denn erst darin zeigt sich, ob unser Glaube echt ist oder nur ein Lippenbekenntnis. Darum wir unser Glaube auch immer wieder erprobt. Das ist also unsere Pflicht, denn wer sich nicht heiligt, der wird auch den Herrn nicht sehen.

Jetzt sollten wir darüber diskutiere, wie wir das angehen uns zu heiligen, was dazu erforderlich ist. Bevor man hier aber wieder gleich an die Werke denkt, führe ich zunächst an, was Jesus sagt, wie wir beten sollen:
Mt 6,9 hat geschrieben: Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name;
Ich beginne damit so, dass ich mich damit quasi auf den Prüfstand stelle worin ich den Namen Gottes in meinem Leben heilige, und in welchen Belangen ich das nicht tue. Ich verbringe mit diesem Gebet oft stundenlang Zeit, weil ich mit dem gar nicht fertig werde, worin ich noch einen Mangel in der Heiligung seines Namens habe.

Ich muss es dann oft abbrechen, weil mich sozusagen der gewöhnliche Alltag wieder einholt. Aber es wird daran gearbeitet.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 23. Okt 2023, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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rellasch
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Re: Heiligung

Beitrag von rellasch »

Nunja - die Heiligung ist die Umsetzung des Glaubens ins reale Leben = nicht das Diskutieren auf einem Forum und auch kein intellektuelles Glaubensleben
Kol 1 1,Seitdem wir davon Kunde haben, flehen wir unaufhörlich für euch und beten, ihr möchtet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht erfüllt werden, 10 damit ihr des Herrn würdig wandelt, ganz so, wie es ihm wohlgefällt: fruchtbar an allen guten Werken, wachsend durch die Erkenntnis Gottes, 11 gestärkt mit großer Kraft dank seiner machtvollen Herrlichkeit zu aller Geduld und Langmut, mit Freude 12 dem Vater dankend, der euch befähigt hat, am Erbe der Heiligen teilzunehmen im Licht.
Also eigentlich auch schlecht auf einem Forum diskutierbar. Schon recht

Aber neben dem selber erarbeiten, kann es auch hilfreich sein, das zu lesen, was andere erarbeiteten haben = du möchtest ja auch, dass deine Texte als solches ernstgenommen werden
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Helmuth
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Re: Heiligung

Beitrag von Helmuth »

rellasch hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 11:29 Aber neben dem selber erarbeiten, kann es auch hilfreich sein, das zu lesen, was andere erarbeiteten haben = du möchtest ja auch, dass deine Texte als solches ernstgenommen werden
Das ist damit nicht ausgeschlossen. Sicher gehören auch dazu Dinge gemeinsam zu besprechen, und egal wie das Forum dazu einen Nutzen bringt, man sollte nichts unversucht lassen.

Klarerweise habe ich meine eigenen Mitbrüder, mit denen ich dann auch ins Detail gehe, welche Heilgung konkret noch ansteht, denn man kennt sich und kann so einander auferbauen.

Aber ich setze Gebet an erste Stelle, besonders das, wo Jesus sagt: "Geh in dein Kämmerlein". Denn, so meine Erfahrung, darin arbeitet der HG am stärksten. Es gibt dann kein Hindernis, das zwischen mir und Gott steht, außer der eigenen Sünde, die einem dabei immer bewusst wird.

Die Antwort kommt dann auch oft wieder erst anhand guter Brüder, die auch praktischen Hilfe anbieten können. Und auch da mache ich die Erfahrung, dass man noch so viel reden kann, entscheidende Fortschritte kommen auch da wieder durch das gemeinsame Gebet füreinander.
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rellasch
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Re: Heiligung

Beitrag von rellasch »

Jupp - und du würdest Rechtfertigung und Heilung als zwei Aspekte ansehen, die man nicht verwecheln sollte?
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Helmuth
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Re: Heiligung

Beitrag von Helmuth »

rellasch hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 11:47 Jupp - und du würdest Rechtfertigung und Heilung als zwei Aspekte ansehen, die man nicht verwecheln sollte?
Ja, so ist es.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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rellasch
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Re: Heiligung

Beitrag von rellasch »

Und darum ging es mir bei der Threaderstellung - weil manche meinen, das Heiligung Werksgerechtigkeit sei = ist es nicht.
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Galahad
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Re: Heiligung

Beitrag von Galahad »

rellasch hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 10:31 Wir werden nicht vollständig von der Sünde befreit werden, bis wir unsere Auferstehungsleiber am Jüngsten Tag erhalten.
Und was ist dann der Sinn der Heiligung?
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rellasch
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Re: Heiligung

Beitrag von rellasch »

steht eigentlich im Text
Heiligung dagegen ist ein fortgesetztes und fortschreitendes Werk in unserem Leben. Obwohl jeder Gläubige ein für alle Mal aus der Herrschaft der Sünde herausgeführt wurde, werden wir nicht sofort vollkommen gemacht. Wir werden nicht vollständig von der Sünde befreit werden, bis wir unsere Auferstehungsleiber am Jüngsten Tag erhalten.
Oder anders ausgdrückt = du entscheidest, mir welchen Gewändern, gewaschen und vorbereitet du zum
Empfang des Auferstehungsleibes erscheinst.
Vielleicht richtet sich der ja dann nach deinem Zustand?
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oTp
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Re: Heiligung

Beitrag von oTp »

rellasch hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 11:51 Und darum ging es mir bei der Threaderstellung - weil manche meinen, das Heiligung Werksgerechtigkeit sei = ist es nicht.
Ist sie nicht. Sondern ? Und was ist der Unterschied ?
Auch so ein Thema, das immer wieder neu debattiert wird.....
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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