Ich bringe mal aus zwei (alten) Studienbibeln Sprüche 8, Verse 22 und 23
Das ist die Ossiander Studienbibel - die wahrscheinlich erster lutherische Studienbibel22. Der Herr hat mich gehabt im Anfang seiner Wege; ehe er was machte, war ich da.
Anfang: Da Gott anfing, die Welt zu erschaffen, war ich bei ihm. (Denn im Anfang war das Wort, das ist, der Sohn Gottes war vor Erschaffung der Welt, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort {Joh 1}. Denn es ist eben derselbe Sohn Gottes, welchen der Evangelist Johannes das Wort, und Salomon hier die Weisheit nennt. Besonders durch das allerweiseste und allermächtigste Wort Gottes ist alles erschaffen.)
23. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit, von Anfang vor der Erde.
Eingesetzt: Dass ich in der Welt herrschen soll nach dem 2. Psalm: Ich habe dich zu meinem König eingesetzt.
Vor der Erde: Da war ich bereits beim Vater.
https://www.evangeliums.net/bibel/
Und
Die (katholische) Studienbibel Allioli/Arndt22. Der Herr besaß mich am Anfange seiner Wege,(26) ehe er etwas schuf von Anbeginn her.
(26) Hebr.: Jahve hat mich erworben, vergl. [Gen 4,1], - d.i. gegründet, geschaffen – als Erstling seines Weges, vor seinen Werken, von jeher. Septuag.: hat mich erschaffen als Anfang. – Das Wort Schaffen im hebr. und griech. Texte macht keine Schwierigkeit. Es drückt erstens rein göttlichen Akt aus, zweitens eine Hervorbringung durch göttliches Sprechen, weiter eine Hervorbringung des ganzen Subjektes (nicht nur eine Veränderung an demselben). Auf die zweite Person der Gottheit angewendet, schließt es die Unvollkommenheiten kreatürlichen Zeugens aus, namentlich Materialität, Passivität, Teilung und Emanation. Zudem ist die göttliche Zeugung das eminente Vorbild der Schöpfung und diese ein endliches Nachbild jener. Inadäquat aber ist der Ausdruck, insofern das Erschaffen ein endliches Wesen ins Dasein setzt, während die göttliche Zeugung das göttliche Wesen mitteilt. Dass hier von dem Worte, der zweiten Person der Gottheit, die Rede ist, erkannten die Arianer ebenso wie die Väter. „Der Herr besaß mich“ bedeutet, dass der Vater stets im Sohne und der Sohn stets im Vater war. (Hier.) Epiph. und Beda sind der Ansicht, dass der hl. Johannes diese Stelle für den Anfang seines Evangeliums vor Augen gehabt habe.
23. Von Ewigkeit her bin ich eingesetzt, von alters her, bevor die Erde geworden.
https://k-bibel.de/ARN.de/Sprichw%C3%B6rter8
In meiner Glaubensprägung war das normaler theologischer Inhalt = Christus finden wir in der Weisheit des AT
Hier noch der Gesamttext in der Übersetzung der BidF
Das erklärt doch ausgiebig den Johannesprolog (unter Einbeziehung des Vaters)22 Jahweh besaß mich als Anfang seines Weges, vor seinen Werken, von jeher.
23 Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anbeginn, seit den Vorzeiten der Erde.
24 Ich war geboren, als keine Urfluten waren, keine Quellorte, reich an Wasser;
25 ehe Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln, war ich geboren;
26 als er noch nicht gemacht hatte das Land und die Fluren, die Gesamtheit der Staubteile des Festlands,
27 als er die Himmel befestigte, war ich da. Als er den Kreis zog über der Fläche der Tiefe,
28 als er den Luftraum droben befestigte, als er Festigkeit gab den Quellen der Urflut,
29 als er dem Meer seine Schranke setzte, dass das Wasser seinen Befehl nicht übertrat, als er fertigte die Grundfesten der Erde:
30 Da war ich Werkmeister bei ihm und war Tag für Tag [seine] Wonne, freute mich vor seinem Angesicht allezeit,
31 mich freuend auf dem Festland seiner Erde; ich hatte meine Wonne bei den Söhnen Adams.