Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

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ProfDrVonUndZu
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 12:37
rellasch hat geschrieben: Mi 8. Nov 2023, 15:44 1. Ko. 15,50 ff

Lasst mich dies sagen, Brüder: Fleisch und Blut können nicht am Reich Gottes teilhaben
Ich versteh nicht wirklich, was er in dem Bezug mit Fleisch und Blut meint...=diese nicht am Reich Gottes teilhaben können, wenn ich diese Bibelstelle hinzu nehme:
Lukas 17
Es muss hier in 1. Korinter 15,50 nicht "teilhaben" heißen, sondern "ererben" (κληρονομέω). Teilhaben ist was anderes. Es ist wirklich ärgerlich, wenn durch solch saloppe Übersetzungen der Sinn völlig entstellt wird. So bedeutet "ererben" eben nicht, dass Fleich und Blut vom Reich Gottes ausgeschlossen sind, und auch nicht, dass Unverweslichkeit von der Verweslichkeit kommt. Sie haben nur eben nicht die Funktion ansich, die zum ererben führt.

Bitte nachlesen in Römer 8,8-14. Die Grundlage für bzw. Voraussetzung für das ewige Leben im Reich Gottes ist der Wandel im Geiste, der aber nicht bedeutet, den fleischlichen Leib los zu werden. Es geht darum, sich nicht vom Fleisch knechten zu lassen. Nicht die Sünde soll über den Menschen herrschen, sondern der Mensch über die Sünde.
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rellasch
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von rellasch »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 13:04 Es muss hier in 1. Korinter 15,50 nicht "teilhaben" heißen,
Die Übersetzung ist von einem messianischen Juden - ich habe im Kommentar nachgeschaut, das steht zu Vers 50 nichts

Ja - das ist halt das Problem mit euch Schriftgelehrten = es steht so da, und basta. Und wenn ihr ein Wort nur so kennt - dann darf das Wort nur so übersetzt werden.
Da kümmern sich aber andere eben nicht drum - Gott sei es gedankt

Für mich ist "erben" ein "teilhaben" an dem, mir weitergegeben wird
beteiligt sein; teilnehmen; partizipieren
Schreibt der Duden, und das ist für mich mit "erben" vergleichbar.
Lasst mich dies sagen, Brüder: Fleisch und Blut können nicht am Reich Gottes teilhaben, und ebensowenig kann etwas, das verwest, teilhaben an dem, das nicht verwest.
David H. Stern
[1. Kor 15,50] 50 Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit erbt.
Elberfelder CSV

HmH - die obere finde ich persönlich aber verständlicher - auch wenn es nicht die üblichen theologischen Spuren hat
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
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Oleander
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 13:04 Es muss hier in 1. Korinter 15,50 nicht "teilhaben" heißen, sondern "ererben" (κληρονομέω).
Das änderrt ja nix... :)
Denn wenn das "Reich Gottes" laut Lukas 17 ja schon innwendig in einem Menschen ist, was soll er dann noch ererben?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Vom Griechischen her bedeutet Erben einen Anteil an etwas übertragen zu bekommen, aber es ist hier eben sehr entscheidend, wie und warum diese Übertragung geschieht. Das entscheidet nämlich nicht der Begünstigte selber bzw. allein, sondern der Vorbesitzer oder Verteiler des Anteils. Es geht dabei nicht um eine Beute, die man an sich reißt.
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 15:37 Denn wenn das "Reich Gottes" laut Lukas 17 ja schon innwendig in einem Menschen ist, was soll er dann noch ererben?
Jesus meint nicht inwendig in jedem Menschen, sondern in/unter der Gemeinschaft. Das Reich Gottes ist das Resultat einer bestimmten Form der Gemeinschaft der Menschen. Für sich allein ist keiner im Reich Gottes.
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rellasch
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von rellasch »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 15:42 Es geht dabei nicht um eine Beute, die man an sich reißt.
gerade das wird ja durch die Übersetzung betont - du kannst nicht einfach so teilhaben...

ein Erbe kann ich auch an mich reissen. Aber in der Übersetzung von Stern wird es deutlich.
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rellasch
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von rellasch »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 15:44 Für sich allein ist keiner im Reich Gottes.
Kol 1,27 denen Gott kundtun wollte, wie reich unter den Völkern die Herrlichkeit dieses Geheimnisses ist: Christus in euch, die Hoffnung auf die Herrlichkeit.
du meinst, das meint Paulus nicht ernst oder ist falsch übersetzt?

Gal 4,19 Meine Kinder, um die ich immer wieder die Schmerzen einer Geburt erleide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt
nur ein Bild - und keine geistliche Realtität?
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Oleander
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 15:44 Das Reich Gottes ist das Resultat einer bestimmten Form der Gemeinschaft der Menschen.
Ok..
Ich würd dann noch kurz diese Bibelstelle zu Klärung hinzunehmen:
Matthäus 21
43 Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die seine Früchte bringen wird.
https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us21%2C43

Das bedeutet, wie ich es versteh, dass es das Reich Gottes schon gab , aber weggenommen werde...
Nur, was verstand seinerzeit die Zuhörerschaft, an die sich Jesus wandte unter "Reich Gottes"?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

rellasch hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 15:50 ein Erbe kann ich auch an mich reissen. Aber in der Übersetzung von Stern wird es deutlich.
Natürlich kannst du Erbgut auch an dich reißen, aber dann ist es kein Erbe mehr, sondern Diebstahl.
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Re: Beim letzten Schofar (Posaune / Widderhorn)

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

rellasch hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 15:54
Kol 1,27 denen Gott kundtun wollte, wie reich unter den Völkern die Herrlichkeit dieses Geheimnisses ist: Christus in euch, die Hoffnung auf die Herrlichkeit.
du meinst, das meint Paulus nicht ernst oder ist falsch übersetzt?

Gal 4,19 Meine Kinder, um die ich immer wieder die Schmerzen einer Geburt erleide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt
nur ein Bild - und keine geistliche Realtität?
Christus muss sich in einem jeden manifestieren, aber der Ausdruck Königreich Gottes meint eine Gemeinschaft. Dass Paulus aber ebenfalls auf die Gemeinschaft hindeutet, halte ich für wahrscheinlicher. Das muss allerdings gar kein Widerspruch sein. Um Christ zu werden muss niemand zuvor oder danach erst Eremit werden. Die Gemeinschaft dient auch als gegenseitiges Korrektiv zum Wachstum.
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