Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Ja die westlichen Bürger sind blöd, lassen sich täuschen, und die Russen können den Westen gut einschätzen und sind gut informiert. (Und das trotz Putin-Medien)
Ja, alles klar.
Das ist, was man verkehrte Welt nennt. Recht wird Unrecht, Lüge zur Wahrheit, Unrecht wenns passt legitimiert. Es wird verdreht, getäuscht und gelogen.
Politik ist zweifellos kompliziert. Da kann man schon mal die klare Linie verlieren und die eigene Urteilskraft kann täuschen.
Wenn man natürlich wichtige Dinge sowieso falsch sieht...
Ja, alles klar.
Das ist, was man verkehrte Welt nennt. Recht wird Unrecht, Lüge zur Wahrheit, Unrecht wenns passt legitimiert. Es wird verdreht, getäuscht und gelogen.
Politik ist zweifellos kompliziert. Da kann man schon mal die klare Linie verlieren und die eigene Urteilskraft kann täuschen.
Wenn man natürlich wichtige Dinge sowieso falsch sieht...
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
So einfach ist es nicht. Es gibt in Russland sehr viel Buschtelefon - das ist geradezu überlebensnotwendig. Mein Eindruck ist durchaus, dass der durchschnittliche Bürger in Moskau nicht weniger aufgeklärt ist als der durchschnittliche Bürger in Berlin.Spice hat geschrieben: ↑Di 26. Dez 2023, 07:29 Wer soll dir <Johncom> diesen Unsinn glauben? Putin hat alle staatsunabhängigen Sender und Presseorgane abgeschafft und seinen größten Herausforderer Nawalny erst vergiftet und jetzt in die Verbannung, weit weg von allen Menschen geschickt. Was die Leute hören und sehen ist ausschließlich Staatspropaganda, wie in Zeiten der UdSSR!
Natürlich wirken staatsmedienhafte Kampagnen über Nazis in der Ukraine - aber das ist bei uns nicht viel anders, wenn ich mir überlege, dass bei uns mainstreamfremde Leute schnell medial als Nazis bezeichnet werden. Natürlich verfängt es in Russland, wenn die immer näher rückende NATO als Bedrohung dargestellt wird - aber auch dies ist umgekehrt ähnlich, wenn man bei uns meint, Putin wolle quasi Europa einnehmen.
Den Russen wäre es - das gehört zu ihrer DNA - am liebsten, Rohstofflieferant des Westens zu sein und vom Westen mit Technologie ausgerüstet zu werden - und kulturellen Austausch zu haben. Russland ist nicht per se aggressiv. Johncom hat durchaus recht mit seinem Hinweis auf George Friedman.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
In der DDR gab es auch nur Buschtelefon. Aber was nützt das, wenn die Nachrichten, die man weiterzugeben hat, eben doch sehr beschränkt sind? Man hatte keine tiefer gehenden Bücher, keine Zeitungen und Zeitschriften, die etwas näher erläuterten. Nur Westfernsehen und Westradio. Woher sollen also Russen ihre Infos beziehen?Hiob hat geschrieben: ↑Di 26. Dez 2023, 10:20So einfach ist es nicht. Es gibt in Russland sehr viel Buschtelefon - das ist geradezu überlebensnotwendig. Mein Eindruck ist durchaus, dass der durchschnittliche Bürger in Moskau nicht weniger aufgeklärt ist als der durchschnittliche Bürger in Berlin.Spice hat geschrieben: ↑Di 26. Dez 2023, 07:29 Wer soll dir <Johncom> diesen Unsinn glauben? Putin hat alle staatsunabhängigen Sender und Presseorgane abgeschafft und seinen größten Herausforderer Nawalny erst vergiftet und jetzt in die Verbannung, weit weg von allen Menschen geschickt. Was die Leute hören und sehen ist ausschließlich Staatspropaganda, wie in Zeiten der UdSSR!
Na, ich habe Berichte gesehen, da schlägt der Nationalismus recht hohe Wogen und hat man geradezu eine Lust den Westen mit Atomwaffen auszulöschen! Wir Deutschen werden ja neuerdings auch wieder als Nazis angesehen, wie die Ukrainer!Russland ist nicht per se aggressiv. Johncom hat durchaus recht mit seinem Hinweis auf George Friedman.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Natürlich gibt es da Lücken. Andererseits: Meinst Du, dass der durchschnittliche Deutscher seine Meinung qualifizierter ermittelt als ein Russe?
So wie Palästinenser als Schlächter bezeichnet werden und Russen als zurückgebliebene Pseudo-Europäer. So etwas legt sich schnell, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Ich hatte den Vertrag für Dich doch extra verlinkt!
Diese Chatbots haben es nicht so sehr mit den Details, denn sie wurden ja mit dem ganzen Halbwissen des Internets gefüttert und plappern dieses unkritisch wieder nach.Bequemerweise habe ich mal beim Chatbot nachgefragt, der sagt:Das heißt: Nach damaligem Stand waren keine NATO-Grenzveränderungen gewollt - egal ob innerhalb Deutschlands oder sonstwo.Ja, bei den Zwei-plus-Vier-Verträgen wurde vereinbart, dass die NATO keine Truppen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR stationieren wird1. Der Vertrag wurde am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnet und trat am 15. März 1991 in Kraft1. Der Vertrag machte den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands frei1.
Ich habe den Vertrag daher mal durchgelesen, und was Dir der Chatbot leider nicht verrät, ist, dass deutsche NATO-Truppen in Ostdeutschland stationiert werden dürfen. Das wird explizit erlaubt:
Der Zusammenhang zwischen "ausländische Truppen dürfen nicht in Ostdeutschland stationiert werden" und "es gab Zugeständnisse, dass die NATO keine Staaten östlich von Deutschland aufnimmt" ist noch unklarer als wenn NATO-Truppen generell in Ostdeutschland verboten gewesen wären.Zwei-plus-Vier-Vertrag, Artikel 5 Absatz 3 hat geschrieben:Nach dem Abschluß des Abzugs der sowjetischen Streitkräfte vom Gebiet der heutigen Deutschen Demokratischen Republik und Berlins können in diesem Teil Deutschlands auch deutsche Streitkräfteverbände stationiert werden, die in gleicher Weise militärischen Bündnisstrukturen zugeordnet sind wie diejenigen auf dem übrigen deutschen Hoheitsgebiet, allerdings ohne Kernwaffenträger.
Aber ja, vielleicht haben sie in ihrer Hybris nicht geglaubt, dass die Sowjetunion so schnell zusammenbrechen könnte. Es war halt eine Art unreformierter Kolonialstaat (wie Russland heute immer noch), der viele Ethnien unterdrückte (man denke an die Verbrechen Stalins gegen sie, die nie aufgearbeitet und einfach geleugnet wurden) und von der Legende lebte, diese hätten sich in freiem Willen angeschlossen.
Eurasianismus würde nur funktionieren mit Führern, die globaler denken, ja, und nicht kleinlich irgendwelchen revanchistischen Ideologien anhängen, die große Einheit - die es in Wirklichkeit nie gab - wiederherzustellen. Die Finger hatte Putin bei den Nachfolgestaaten auch schon vor 15 Jahren drin, um sie zu destabilisieren.Es gibt eine Ebene, auf der dies nichts mit den USA zu tun hat. Aber insgesamt haben Osterweiterungspolitik und Maidan und EU-Erweiterung sehr wohl etwas mit der USA zu tun. Ich bin ziemlich sicher, dass es keine Osterweiterung gegeben hätte, wenn Frankreich und Deutschland (stellvertretend für die EU) entschieden hätten. Ich bin mir ebenfalls ziemlich sicher, dass es Russland nicht gewagt hätte, die Ukraine zu annektieren, wenn es eine Umsetze der gemeinsamen Pläne einer Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok gegeben hätte. Aber das war halt nicht im Interesse der USA. Man sollte die Sache schon global sehen.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Über die Presse-Zensur in Russland weiß ich wenig, aber auf Telegram tobt die Meinungsfreiheit.
Eine sehr starke Emotion im Westen wurden von Julian Assange ausgelöst und von Edward Snowden.
Der letztere hatte das Glück, in Russland gelandet zu sein.
Nawalny ist in Russland nicht gerade populär. Seine Äußerungen in Russland wären hier in Deutschland Volksverhetzung.
Nawalny vergiftet? Der Weihnachtsmann auch. Kam gestern im Fernsehen.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Das ist wirklich schade. Denn darüber muss man bescheid wissen, um ein relativ zutreffendes Bild über das Russland unter Putin zu bekommen.
Nicht populär? Er ist der populärste Opositionspolitiker und wurde deshalb von Putin kaltgestellt.Nawalny ist in Russland nicht gerade populär. Seine Äußerungen in Russland wären hier in Deutschland Volksverhetzung.
Ja, Johncom, wenn man das nicht einmal weiß, dann muss ja das Bild über Russland schief sein. Er wurde 2020 mit dem Nervenkampfstoff Novitchok vergiftet und durch das Bemühen seiner Familie in der Berliner Charite behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Russland wurde er mit fadenscheiniger Begründung verhaftet und ist bis jetzt in Haft. Das gleich Gift verwendete der russische Geheimdienst ebenso zur Tötung übergelaufener Spione und des Georgiers Selimchan Changoschwili im Berliner Tiergarten.Nawalny vergiftet?
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Da steht was von "Deutschen Streitkräften" (also Bundeswehr), aber nichts von NATO. Meines Wissens dürfen auf ehemals DDR-Gebiet keine NATO-Aktivitäten stattfinden.
Gut möglich. Man hat etwas gesagt, was man nicht gemeint hat (manche sagen dazu "Lüge"), weil man gehofft hat, dass die Russland auf Dauer zu schwach bliebe, um etwas dagegen zu setzen.
Ich würde die (USA-)westliche Ideologie nicht unbedingt als revanchistisch bezeichnen, ihr aber unterstellen, dass sie in Sachen "Eurasianismus" überhaupt nicht global denken WILL - das ginge gegen die eigenen Interessen.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Wer unsere Medien nutzt, ist in der Regel gut informiert. Diese Möglichkeit haben Russen generell nicht. Dass hie nun natürlich auch der größte Unsinn blüht, sieht man, wenn man sich die Verschwörungsleute anschaut oder diejenigen, die Russland als das demokratischere Land ansehen.
Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite
Er wusste, dass er rechtmäßig (oder nicht) verhaftet würde und flog nach Moskau zurück. Zuvor hatte er unerkannt bei mir um die Ecke in einem Filmstudio eine Doku produziert, die "Putins Reichtümer" beweisen sollte, das Geld kam aus den USA. Der Film floppte, der im Film präsentierte Palast war ein Hotel . innen noch alles Baustelle.Spice hat geschrieben: ↑Di 26. Dez 2023, 17:23 Ja, Johncom, wenn man das nicht einmal weiß, dann muss ja das Bild über Russland schief sein. Er wurde 2020 mit dem Nervenkampfstoff Novitchok vergiftet und durch das Bemühen seiner Familie in der Berliner Charite behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Russland wurde er mit fadenscheiniger Begründung verhaftet und ist bis jetzt in Haft.
Ja, die Vergiftung wurde von einem " Speziallabor der Bundeswehr" bestätigt, alles klar.
Dann fragt man sich warum die Russen nicht mal eine tödliche Vergiftung schaffen, den Patienten nach Berlin fliegen lassen
.. also eine typisch Einheitsmedien-Darstellung, und das bringt zurück zu der Frage warum
unsere Presse so viel Glaubwürdigkeit verloren hat.
Aber sicher sind die Russen gegenüber ihren Medien genauso kritisch. Aber sie wissen mehr über den Westen als wir über sie. Ständig zitiert das Staatsfernsehen westliche Medien wörtlich. Und macht sie dann an den Faktencheck.
Für die deutschen Leser übersetzt Thomas Röper regelmässig:
https://www.anti-spiegel.ru/2023/das-ru ... und-biden/
Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.