Magdalena61 hat geschrieben: ↑Fr 29. Dez 2023, 15:32
Worauf beziehen sich die 70 und 71 %?
Suzumura betrachtet Todesfälle, die Aufgrund eines Verdachts eines Zusammenhangs mit der Impfung an das MLHW gemeldet wurden. Von diesen Meldungen fallen 71% bei den ≥65-Jährigen bzw. 70% bei den <65-Jährigen jeweils in den Zeitraum der ersten zehn Tage nach der Impfung. Suzumura schreibt aber auch explizit, dass die Schlussfolgerung eines Zusammenhangs auf dieser Basis nicht angemessen ist, da hier ein klarer Fall von
reporting bias vorliegt. Dass ein so großer Prozentsatz der Meldungen in einen impfungsnahen Zeitraum fällt, ist ja klar, weil je weniger Zeit seit der Impfung vergangen ist, umso höher ist die Chance, dass ein Todesfall als
Verdachtsfall bzgl. eines Zusammenhangs mit der Impfung eingestuft wird. Das ist aber unabhängig davon, ob ein Zusammenhang besteht. Daher ist der Artikel von transition-news auch so daneben, weil man entgegen konkreter Aussagen der Arbeit auf der falschen Aussage herumreitet.
Edit: Jetzt habe ich wohl die Antwort auf jscs Frage vorweggenommen...
Nun schreiben sie weiter oben auf der Seite:
In einer Kohortenstudie in Japan gab es aufgrund der Impfung
keinen signifikanten Anstieg der Gesamtmortalität. Das widerspricht nicht den Ergebnissen der vorliegenden Studie.
Quelle
Der hier sagt aber etwas anderes:
Japan hatte 2022 höchste Sterblichkeit – mit Covid-Impfung
Höhere Sterblichkeit als nach dem schweren Erdbeben von 2011
... Im Jahr 2022 jedoch war die Übersterblichkeit in Japan signifikant höher, als aufgrund des Trends seit 2005 zu erwarten gewesen wäre. Sie betrug
über acht Prozent – mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2011, als es zum schweren Erdbeben mit Tsunami und Atomkraftwerks-GAU in Fukushima kam.
Scherb spricht von einer «gigantischen Übersterblichkeit».
Quelle
Auch das ist kein Widerspruch, es erscheint dir nur so, weil du im ersten Zitat einen wichtigen Teil nicht hervorhebst: "aufgrund der Impfung".
Die Gesamtsterblichkeit kann in einem Land ansteigen, ohne, dass die Impfung der entscheidende Faktor ist. Das geht problemlos zusammen.
'Nicht signifikant' bedeutet in einem wissenschaftlichen Kontext auch nicht einfach nur 'nicht auffällig', wie du es in einem anderen Post umschreibst. 'Auffällig' ist eine höchst subjektive Einschätzung und umgangssprachlich mag man das meinen, wenn man von 'signifikant' redet, aber in einem wissenschaftlichen Kontext beruht die Einschätzung 'signifikant' auf dem Ergebnis klar definierter Signifikanztests.
Japan hat ein massives Überalterungsproblem und das ist nicht erst seit gestern bekannt. Zwischen 2019 und 2022 ist die Todefallrate (also Fälle pro 100,000 Einwohner) für die Todesursache 'Alterschwäche' um 49.3% angestiegen. Auch die Todesfallrate für Herzerkrankungen (die ja besonders gern von Kritikern ins Feld geführt werden) ist in diesem Zeitraum angestiegen (+13.7%), aber auch das ist konsistent zur Überalterungsproblematik. Der Anteil der Todesfälle aufgrund von Herzerkrankungen an der Gesamttodesfallmenge ist jedoch nicht angestiegen, sondern leicht gesunken, von 15.0% im Jahr 2019 auf 14.8% im Jahr 2022. D.h. von allen Todesfällen entfallen (grob) immer noch genauso viele auf Herzerkrankungen, wie vor der Pandemie. Das gleiche Bild hat man, wenn man nur die <65-Jährigen betrachtet.
Du tendierst dazu, Zahlen bzw. Informationen sehr isoliert zu betrachten.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 27. Dez 2023, 16:36
Guck dir mal die Todesursachen an bei den Geimpften. Da muss man sich ja schon nicht nur ein Brett, sondern eine ganze Hütte vor den Kopf nageln, um hier noch einen direkten Zusammenhang leugnen zu wollen.
Die Frage ist doch nicht nur, woran die Leute im Zeitraum nach der Impfung gestorben sind, die Frage ist, wie es sich im Vergleich zur Verteilung von Todesursachen vor der Impfung verhält. Das hier zu ignorieren ist doch die eigentliche "Hütte vor dem Kopf".