Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 10:22
Johncom hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 02:07 Es ist dann folgerichtig wenn sich Russland enger mit China, Iran und Indien zusammen tut.
Ja, diese Umorientierung wird in zukünftigen Geschichtsbüchern stehen, weil sie ein gutes Symbol ist für den Bedeutungsverlust des Westens. China wird mit seinem Ansinnen, der amerikanischen westlichen Welt eine östliche Alternative gegenüberzustellen, auf Sicht erfolgreich sein. Es wäre aus meiner Sicht gescheiter gewesen, Russland durch eine entsprechende Politik in den nuller und 10er Jahren an sich zu binden (damit kritisiere ich nicht die deutsche Politik dieser Zeit, die meines Erachtens auf dem richtigen Weg war).
Heißt also du kritisierst die deutsche Politik der nachfolgenden Jahre.
Ich wünsche, du tut das auch öffentlich wirksam. Gemeinsam haben wir in diesen Tagen die Gelegenheit, zur Vernunft aufzurufen. Und besonders zur neuen Entspannung.
Es gibt bei uns nach wie vor ganz hervorragende Medien, aus denen man sich allerdings tatsächlich situativ herauspicken muss, was jetzt aufgeklärt frei und was narrativ getrieben gesagt wird. Mir wäre hier ein journalistischer Standard lieber, der Bericht und Kommentar deutlicher trennt. Narrativ getriebene Berichte sind de facto Kommentare - das ist nicht gut.
Das stimme ich zu, es gibt hervorragende Medien. Und ich stelle hier davon die vor, die auch das schreiben können, was der Mainstream nicht mehr darf. Wenn Journalisten reihenweise rausfliegen weil sie zB in der Corona-Zeit den vorgeschrieben Notstand kritisierten .. oder schon vorher die Massenmigration, dann sind solche Medien hervorragend gleichgeschaltet.
Hiob hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 10:22
Johncom hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 02:07 Europa UND Asien sind ein Kontinent.
Die Idee einer Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok war schon gut, ist aber in weite Ferne gerückt.

Ja sicher. Journalistische Arbeit besteht auch darin, zu untersuchen, warum. Das lag ja nicht am Wetter. Es gibt Interessen, aber welche?
So viele ehemalige Mainstream-Journalisten, ehemalig ÖR, ARD usw .. analysieren, kommentieren. Aber inzwischen nur noch in alternativen Blogs.

Auch der hier, früher für den Mainstream gearbeitet, dann gekündigt nach USA-kritischer Recherche:




Inhalt:
Dezember: 2022: Reichsbürger-Razzia: „Viel Getöse um wenig Putsch“ / Der Papst ist tot!
Januar 2023: China: Leichen brennen in den Straßen / TSA-Schlösser: Tut mir leid, Dave, das kann ich nicht zulassen!
Februar 2023: Künstliche Intelligenz: „Diese Unterhaltung hat keinen Sinn mehr / Nordstream: In den Tiefen der Desinformation
März 2023: Nashville Amok: Das Rätsel der Schuhe
April 2023: Leihmutterschaft: Die Mutter ist tot, es lebe die Mutter / Windeln in der Schule
Mai 2023: WHO-Pandemievertrag: Ein Pakt mit dem Teufel? / Die Sprengung des Seymour Hersh
Juni 2023: Kachowka-Staudamm: Der Kampf gegen den russischen Nachschub / Wokeismus: Die Wahrheit über den Rammstein-Skandal
Juli 2023: Sommer: Lauterbachs Hitzenotstand fällt ins Wasser / Gruppenvergewaltigungen: Typisch deutsch
August 2023: Klima: Der Krieg gegen die Sonne / Indien: Muppet Show auf dem Mond
September 2023: Wissenschaft: Formen der Angst / Kundenbeziehungen: Der geheimnisvolle Dritte
Oktober 2023: Israel: Wie die Hamas einmal Ministerpräsident Netanjahu heraus haute/ Landtagswahlen: Stockholm-Syndrom bei den Wählern?
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 14:18
oTp hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 12:52 Wenn ich die Autobahnen und ewige Brückenarbeiten sehe, einige in Köln, ist da schon lange keinen deutschen Maßstab mehr.
Da nicht, aber bei der Frage, was gut und böse ist, meint der Parade-Deutsche, die erste und letzte Instanz zu sein. Wobei man fairerweise sagen muss, dass die Wokeness-Welle aus Amerika rüberschwappte.
Schwappt eine Welle einfach so herüber?

Der böse Kreml (Putin) behauptet ganz offiziell, Deutschland ist bis heute besetzt, also nicht souverän.
Die Medien-Lizenzen damals in den Besatzungszonen wurden von den Besatzern vergeben, das ist belegt.
Alle Kanzler hatten bei Amtsantritt eine Unterwerfungserklärung zu unterzeichnen. Die westdeutsche Demokratie war also, zumindest teilweise, ein Fake.

Das Volk wusste davon nichts. Wir Westdeutschen lebten in einer Art Hongkong. Unser China hieß USA.
https://www.tagesspiegel.de/politik/das ... 01601.html
Ob dieses Land inzwischen frei ist, seine Medien und seine Kanzler, das kann ja jeder für sich einschätzen.
Auch zB Olaf Scholz und sein Gesicht als der US-Präsident versichert, Nord Stream2 werden wir "stoppen".

Seit Beginn der westdeutschen BRD sind deren Medien zu 99% mit amerikanisch-britischer Ideologie versorgt. Und natürlich auch mit deutschen Inhalten aber nur so weit sie nicht stören.
Oder?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:09 Heißt also du kritisierst die deutsche Politik der nachfolgenden Jahre.
Nein - da sogar noch Scholz in seiner kurzen Amtszeit vor Putins Überfall für Nordstream 2 gekämpft hat und im Westen mäßigend gewirkt hat. Im Grunde muss man Putin bei allem Verständnsi vorwerfen, dass er Deutschland mit seinem Vorgehen in den Rücken gefallen ist.
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:09 Wenn Journalisten reihenweise rausfliegen weil sie zB in der Corona-Zeit den vorgeschrieben Notstand kritisierten .. oder schon vorher die Massenmigration, dann sind solche Medien hervorragend gleichgeschaltet.
Von jemandem gleichgeschaltet sind sie nicht, weil es diesen Jemand nicht gibt. Es ist eher ein gruppendynamischer Prozess mit Reiz-Reaktions-Mustern. So wie man automatistisch aufjault wie ein Kind, wenn Themen wie Diskriminierung, Antisemitismus, Missbrauch, Gender-Belange hervorgereizt wurden. Es sind keine aufgeklärten Entscheidungen und es ist auch kein äußerer Zwang - es ist orwellsche Verviehung der intelektuellen Elite.
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:37 Schwappt eine Welle einfach so herüber?
Ja - üblicherweise haben wir in Deutschland Entwicklungen in den USA 10 Jahre später bei uns auf dem Tisch. Dies hat viel mit Medien zu tun, womit ich damit besonders die Unterhaltungs-Industrie meine. Das Menschenbild und die Art der moralischen Sprüche in amerikanischen Filmen werden gezielt eingesetzt. Es gibt bspw. in Los Angeles eine Niederlassung der NSA, die Drehbücher durchguckt, um sie nach weltanschaulichen Wirkungen zu untersuchen und ggf. zu korrigieren. Im Gegenzug werden Militärausrüstungen und Soldaten bereitgestellt für Action-Szenen. USA ist gut in Sachen Vermarktung. In den Ländern der Welt wird man dann in den Filmen und Serien mit amerikanischer Lebensphilosophie ("Es liegt nur an Dir. Du kannst entscheiden, was aus Dir wird") berieselt, was besonders gut bei uns in Deutschland funktioniert.
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:37 Der böse Kreml (Putin) behauptet ganz offiziell, Deutschland ist bis heute besetzt, also nicht souverän.
Die Medien-Lizenzen damals in den Besatzungszonen wurden von den Besatzern vergeben, das ist belegt.
Natürlich. Aber das spielt heute keine Rolle mehr.
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:37 Seit Beginn der westdeutschen BRD sind deren Medien zu 99% mit amerikanisch-britischer Ideologie versorgt. Und natürlich auch mit deutschen Inhalten aber nur so weit sie nicht stören.
Oder?
Nein, in den 60er und 70er Jahren waren die Medien ziemlich antiamerikanisch. Wie gesagt: Deutschland unterwirft sich nicht einem äußeren Zwang. Es sind allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen, die stark nach Orwells "1984" riechen - natürlich setzt man so etwas als (politischer) Markenprofi ein. Um es etwas konkreter zu sagen: Unsere Journalisten wollen nicht desinformieren und glauben wirklich, dass sie in der Tradition der Aufklärung stehen. Sie überprüfen aber in der Regel nict kritisch, was die Grundlagen ihres Denkens angeht, und hinterfragen nicht ihre eigenen Reiz-Reaktions-Muster. Sie sind geistig gesehen also letztlich selbst Opfer. Aber das nützt keinem was.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 09:40 Es gibt bspw. in Los Angeles eine Niederlassung der NSA, die Drehbücher durchguckt, um sie nach weltanschaulichen Wirkungen zu untersuchen und ggf. zu korrigieren. Im Gegenzug werden Militärausrüstungen und Soldaten bereitgestellt für Action-Szenen.
So wie du das formulierst, klingt das so, als würde die NSA hier proaktiv in Produktionen eingreifen.
Wenn ich für eine Produktion z.B. Equipment der amerikanischen Streitkräfte haben möchte oder z.B. auf dem Gebiet einer Militärbasis drehen möchte, kann ich einen entsprechenden Antrag ans DoD stellen. Natürlich hat das DoD in diesem Fall ein Interesse daran, in was für einem Film ihr Zeug zu sehen ist und will das Drehbuch erst einmal prüfen bzw. besteht eben ggf. auf Änderungen.
Das unterscheidet sich im Kern aber nicht von der Dynamik, die du hast wenn eine Produktion an eine Privatperson herantritt um z.B. in deren Haus zu drehen. Natürlich kann diese Privatperson sagen, ihr ist egal, was in dem Film passiert, so lange sie für das Bereitstellen des Hauses bezahlt wird, aber sie kann eben auch bestimmte Änderungen zur Bedingung machen. Genauso wie bei einer potentiellen Kooperation mit dem DoD kann die Produktionsseite dem dann entsprechen oder sich eben nach alternativen Lösungen umsehen.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 15:09 So wie du das formulierst, klingt das so, als würde die NSA hier proaktiv in Produktionen eingreifen.
NSA oder CIA oder DoD - so wurde es mir in der Tat berichtet (ich weiß nicht mehr genau, welche Behörde genannt wurde, aber dass es halt eine staatliche Behörde war - NSA war mir am Nächsten erinnerlich).
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 15:09 Natürlich hat das DoD in diesem Fall ein Interesse daran, in was für einem Film ihr Zeug zu sehen ist und will das Drehbuch erst einmal prüfen bzw. besteht eben ggf. auf Änderungen.
Ja - wo ist der Unterschied zwischen Deiner und meiner Erklärung dazu?
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 15:09 Genauso wie bei einer potentiellen Kooperation mit dem DoD kann die Produktionsseite dem dann entsprechen oder sich eben nach alternativen Lösungen umsehen.
Klar - es wird keiner gezwungen, muss aber verzichten oder für einen andere Lösung mehr Aufwand betreiben, also mehr Geld ausgeben, wenn er den Wünschen nicht folgt. Der DoD wird drauf gucken, dass amerikanischer Patriotismus und amerikanische Werte aktiv vertreten, mindestens aber nicht verletzt werden, andernfalls die Filmemacher schauen müssen, wie sie für teures Geld benötigte militärische Ausrüstung hinkriegen. Da gerade die USA stark über Geld definiert wird, ist es somit kaum möglich, andere Narrative zuj vertreten als die staats-offiziellen.

Nebenbei: Es ist ja an sich erstaunlich, dass hoheitliche Güter wie Waffenkammern eines Staates, privaten Filmemachern zur Verfügung gestellt werden. Bist Du orientiert, ob DoD dabei Geld verdient? Ist es ein Profit Center oder eine PR-Einrichtung?

Ich habe übrigens keinerlei Einwände gegen solche und andere Vermengungen von staatlichen und privaten Einrichtungen. Mir geht es vielmehr um die Erkenntnis-Vermittlung, dass Begriffe wie "Putin-Medien", etc. keine Besonderheit autokratischer Systeme sind, sondern genauso in dem stattfinden, was wir "demokratisch" nennen. Ich kann mich - ein unpolitisches Beispiel - daran erinnern, dass in meiner beruflichen Marketingzeit deutsche Autos irgendwelche Tests meistens gewonnen haben, weil die Test-Kriterien im Hintergrund ausgekungelt wurden: "Wie designen wir einen Test, damit deutsche Autos 'objektiv' gewinnen". Da war die Fachpresse voll im Boot.

Das ist aus meiner Sicht alles normal, aber man sollte nicht so tun, als wäre es nicht so - oder (noch schlimmer) sich selber ins Doofe hineinsedieren, dass man selbst meinen kann, es wäre nicht so. Und damit sind wir mitten im Thema "Mainstream-Medien".
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 15:59 wo ist der Unterschied zwischen Deiner und meiner Erklärung dazu?
Mit deiner Formilierung klingt es, als würde die NSA von sich aus Drehbücher prüfen und Änderungen ausarbeiten und im Gegenzug Zugriff auf Material etc. anbieten, damit die Studios die Änderungen umsetzen. Also NSA als Initiator der Zusammenarbeit.
Bist Du orientiert, ob DoD dabei Geld verdient? Ist es ein Profit Center oder eine PR-Einrichtung?
Ob das DoD unterm Strich an solchen Zusammenarbeiten verdient, kann ich pauschal gerade nicht sagen. Sicherlich ziehen sie einen PR-Nutzen daraus, wenn z.B. junge Leute Top Gun sehen und daraufhin zur Airforce wollen oder allein daraus, dass negative Darstellungen des Militärs abgeschwächt werden. Es gibt auch reimbursement rates aber inwiefern die die Kosten potentiell nicht nur decken, sondern auch noch guten Gewinn abwerfen, weiß ich nicht. Draufzahlen wird das DoD wahrscheinlich nicht.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 19:04 Mit deiner Formilierung klingt es, als würde die NSA von sich aus Drehbücher prüfen und Änderungen ausarbeiten und im Gegenzug Zugriff auf Material etc. anbieten, damit die Studios die Änderungen umsetzen.
Ja, das ist mein Kenntnisstand, allerdings bestehe ich nicht auf "NSA", weil Dein DoD-Hinweis valider sein könnte. In beiden Fällen hieße es, dass der Staat aktiv eingreift (Darum geht es mir). Meine Quelle hat sich (soweit erinnere ich mich noch) berufen auf das Buch „National Security Cinema: The Shocking New Evidence of Government Control in Hollywood“. Laut einer wik-Besprechung steht dort bspw.:
„Wenn wir die 1.133 Fernsehtitel aus unserer Auflistung hinzunehmen, steigt die Anzahl der Kinoproduktionen, die vom Verteidigungsministerium unterstützt wurden, auf 1.947. Zählen wir die einzelnen Episoden langjähriger Serien wie ‚24‘, ‚Homeland‘ und ‚NCIS‘ hinzu, und erwägen den Einfluss anderer großer Organisationen wie des FBI, der CIA und des Weißen Hauses, dann wird deutlich, dass der nationale Sicherheitsstaat bei tausenden von Produktionen Beihilfe geleistet hat.“
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 19:04 Draufzahlen wird das DoD wahrscheinlich nicht.
Ich denke schon, dass hier nationale Interessen im Vordergrund stehen, die man sich was kosten lässt.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 22:54 Ja, das ist mein Kenntnisstand
Ne, es ist umgekehrt. Die Produktionen wollen etwas vom DoD (Beratung, Drehorte, Equipment etc), initieren also via Anfrage an das von dir beschriebene Büro in Los Angeles den Kontakt und dort wird das Drehbuch dann geprüft und die Zusammenarbeit ggf. an bestimmte Änderungsforderungen geknüpft. Die arbeiten da nicht stapelweise wahllose Drehbücher durch, auf der Suche nach in irgendeiner Form subversiven Filmenprojekten, bei denen sie in die Produktion grätschen und ein bisschen an der Botschaft schrauben können.
In beiden Fällen hieße es, dass der Staat aktiv eingreift (Darum geht es mir).
Naja "aktiv eingreifen" kann hier auch wieder mit einem beliebigen Maß an Eigeninitaitive besetzt werden. Es macht für die Bewertung schon einen Unterschied, ob das Studio zuerst an der Tür des DoD klopft oder ob das DoD zuerst an der Tür des Studios klopft, auch wenn dieses System unabhängig davon sicherlich seine Probleme hat (v.a. fehlende Transparenz).
Ich denke schon, dass hier nationale Interessen im Vordergrund stehen, die man sich was kosten lässt.
Aber wieso, wenn du's genauso gut die Studios zahlen lassen kannst?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 00:23 Es macht für die Bewertung schon einen Unterschied, ob das Studio zuerst an der Tür des DoD klopft oder ob das DoD zuerst an der Tür des Studios klopft
Naja - es geht den Produzenten ums Geld. Wenn sie wissen, dass sie Geld sparen, wenn sie bei der DoD anklopfen, wird es ihnen egal sein, ob etwas am Drehbuch geändert ist, solange es nicht Einspielergebnisse gefährdet.

Versteh mich nicht falsch: Egal, wie es genau läuft, sehe ich darin keinen Grund für Empörung, weil solches im Business Life dazu gehört. Mich ärgern dagegen Meinungen, wonach in Russland alles "von oben" beeinflusst wird und woanders nicht. In Deutschland gibt es (meines Wissens) keine staatlichen oder staats-nahen Einrichtungen, die man in diesem Zusammenhang nennen könnte. ABER: Bei uns ist in den Medien der vorauseilende Gehorsam gegenüber gängigen gesellschaftlichen Narrativen auffällig. Die Art und Weise, wie geistig anspruchsarm man sich bei woken Themen, Missbrauch, Corona, Russland, Israel, etc. empört, ist deprimierend.

Was soll man besser finden? Vom Staat direkt gesteuerte Putin-Medien oder Journalisten, die narrativ-vergötzt eine Schere im Kopf haben? Oder noch schlimmer: Überhaupt keine Schere brauchen, weil außer Narrativen nix im Kopf ist. Ich fühle mich n ach wie vor bei letzterem bequemer, aber bequem ist nicht dasselbe wie gut.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 00:50 Egal, wie es genau läuft, sehe ich darin keinen Grund für Empörung, weil solches im Business Life dazu gehört. Mich ärgern dagegen Meinungen, wonach in Russland alles "von oben" beeinflusst wird und woanders nicht. In Deutschland gibt es (meines Wissens) keine staatlichen oder staats-nahen Einrichtungen, die man in diesem Zusammenhang nennen könnte. ABER: Bei uns ist in den Medien der vorauseilende Gehorsam gegenüber gängigen gesellschaftlichen Narrativen auffällig. Die Art und Weise, wie geistig anspruchsarm man sich bei woken Themen, Missbrauch, Corona, Russland, Israel, etc. empört, ist deprimierend.
So weit ich weiß laufen diese vertraulichen Gespräche seit der Finanzkrise. Bevor 2009 Merkel und Steinbrück verkündeten, "Die Spareinlagen sind sicher", gab es ein Presse-Briefing.
Merkel will „vertrauliche“ Treffen mit Medien weiter geheim halten
https://www.tagesspiegel.de/politik/mer ... 22222.html
In den USA gang und gäbe, die Presse wird extrem vom Staat überwacht, und natürlich wenn es um die Darstellung der Außen- bzw Kriegspolitik geht:
27'000 PR-Berater polieren Image der USA
Ein Chefredaktor beklagt den immensen Einfluss des amerikanischen Verteidigungsminsteriums auf seine Journalisten. Jetzt ist ihm der Kragen geplatzt: Er enthüllt schier unglaubliche Fakten über die PR-Arbeit des Pentagons.
https://www.tagesanzeiger.ch/27-000-pr- ... 1302390683
Wenn es nicht der Chef der Nachrichten-Agentur AP rausgebracht hätte, würde man sagen, das ist nur eine Verschwörungs-Theorie. Aber solche Nachrichten werden schnell vergessen, gerade in Zeiten heißer Kriegsvorbereitung. Da darf man die Führungs-Nation nicht kritisieren. Denn schließlich regieren in den USA nur Demokratie und Freiheit ..
:)

Hier läuft es anscheinend wirklich über vorauseilenden Gehorsam.
Kleines Beispiel, der Kopp Verlag warb für sein neu aufgelegtes Buch "Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft" von Zbigniew Brzeziński. Plakate an allen deutschen Bahnhöfen.

Kurz darauf wieder entfernt, Vertrag zurück gezogen.
Hat jemand angerufen? Wer?
Es war ja eine offen beschriebene Regierungsempfehlung, Russland schwächen, die Ukraine entfremden. Vom Regierungsberater persönlich.
Aber 2015 sollte es wahrscheinlich nicht mehr unter die Leute?
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