Johncom hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 02:33
aber die Zügel in der Hand halten akademische Thinktanks, Experten, die Medien und Politik beraten
Und was, wenn diese nach 3 Generationen materialistischer Gesellschafts-Philosophien geistig unkompetent werden? Trotzdem gebe ich Dir recht: Es gibt in der Tat noch so etwas wie Eliten im Hintergrund. Und doch wieder wird das Wort "Elite" gelegentlich zum SChimpfwort, weil darin Dinge vertreten werden, die geistlos sein können, Dies mag damit zu tun haben, dass inzwischen alle Bereiche der Gesellschaft durchsetzt sind mit Menschen, die geistig bildungsfern aufgewachsen sind. Hinwiederum sehe ich Hoffnung, weil jede neue Generation eigene Akzente setzt, die oft gegen das gehen, was die Generationen zuvor gemacht haben.
Johncom hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 02:33
hier in der "revolutionären" EU-USA wurden sie zur immer unterdrückten "Minderheit" erklärt
Das ist durchaus ok, wenn dies eine Gesellschaft will. Aber man darf es nicht fremden Kulturen aufdrücken, wie man dies um 2010 in Moskau machen wollte, als man dort unbedingt sowas Ähnliches wie einen Christopher Street Day durchführen wollte. Ich halte dies respektlos gegenüber andere Kulturen.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 08:23
Das ist nicht zu vergleichen mit der jetzigen Situation, wo eine große Atommacht andere Atommächte herausfordert
Ist mir da was entgangen? Zu vermuten ist allenfalls, dass Russland den Donbas und die Krim nie mehr rausrücken werden und dies im Ernstfall auch mit taktischen Atomwaffen unterstreichen werden.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 08:31
Russland wusste, dass es keine neuen Gebietsansprüche erheben konnte.
Völkerrechtlich wusste das Russland in der Tat. Aber im Ernstfall greifen dann nationale Doktrine, die dann aus Sicht einer Nation über dem Völkerrecht stehen. Das ist auch bei den USA so.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 08:31
Russland wurde zu keinem Zeitpunkt bedroht.
Helmut Schmitt hat irgendwann kurz vor seinem Tod geäußert, dass er, wäre er Russe, ebenfalls besorgt wäre, wenn NATO-Stellungen immer näher an mein Land heranrücken würden. Formal hast Du trotzdem Recht: Da die NATO per Satzung defensiv ausgerichtet ist und sich dem Völkerrecht unterwirft, hätte es seitens der NATO keine Bedrohung gegeben. Stell Dir die Russen trotzdem mal psychologisch so vor wie die Amerikaner 1962, als in Kuba Atomwaffen platziert wurden. Natürlich war das damals heißer als die NATo-Präsenz heute. Aber in beiden Fällen sitzt da eine Großmacht unruhig auf ihrem Stuhl und möchte einfach nicht, dass Bedrohungspotential in ihrer Nähe aufgebaut wird. Meinst Du, die USA würden es dulden, wenn Russland heute erneut Atomraketen auf Kuba stationieren würden? Glaubst Du, dass die Versicherung der Russen, dass sie nicht auf die USA, sondern meinetwegen auf Venezuela ausgerichtet seien, die Amerikaner überzeugen würde?
Spice hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 08:31
Aber Putin litt unter dem Zerfall der Sowjetunion und der Bedeutungslosigkeit, der Russland damit anheimfiel.
Das stimmt. Um so schlimmer war es, dass sich Russland immer wieder gedemütigt sah, was irgendwann zum Schluss führt: "OK, wir werden nur geachtet, wenn wir aufrüsten und Zähne zeigen. Schade, aber könnt Ihr haben".
Spice hat geschrieben: ↑Mi 3. Jan 2024, 08:31
Es ist eine persönliche Kränkung, die ihn veranlasst den Krieg zu führen und sein Größenwahn, der alle Russen, ob in der Ukraine, Lettland, Litauen usw. wieder unter eine Herrschaft bringen will.
Das spielt sicherlich eine Rolle, aber die Sache geht über das persönliche Psychogramm von Putin hinaus. Hätte sich der Westen an die Absichtserklärungen der 90er Jahre gehalten (keine NATO-Erweiterung/paneuropäische Freihandelszone/etc.), würde man den Zusammenbruch der Sowjetunion heute als nötigen SChritt sehen, um die Transformation in eine NATO-freie und paneuropäische Realität zu ermöglichen. Es würde also heute keiner mehr Sowjetzeiten nachweinen. So aber schon.