Nein, das Konzept der Vermehrung ist eigentlich immer nur eine Spielart der Bildung von Ablegern.
Die körperliche Vereinigung ist kein Schöpfungsvorgang und auch die Verschmelzung von Samenzelle mit Eizelle ist nicht Schöpfung.
Der Einsatz des Begriffes "Schöpfung" läuft hier nur unter der Lizenz "Poetik".
Das, was zwischen Samenzelle und Eizelle geschieht, ist einfach nur eine Fortsetzung des Wachstums mit der Funktion einer Variation des Erbmaterials.
Schaut man genau hin, ist es immer noch das Ablegerprinzip. Lediglich das Wachstum wird unter neuen Umständen (Kombination) fortgesetzt und abgespaltet.
Nein, ganz und gar nicht.
Du unterstellst den Wissenschaftlern hier viel zu viel Fähigkeiten.
Sie haben einfach nur entdeckt, dass Sexualität und Vermehrung grundsätzlich schon getrennt sind. Ich habe hierzu den zeitlichen Abstand von mehreren Stunden angegeben, bis die Samenzelle überhaupt erst die Eizelle erreicht.
Das haben sie gesehen und sich gefragt, ob man dann auch einfach nur den letzten Schritt ausführen kann: eine Samenzelle schlüpft in die Eizelle hinein.
Sie verwenden hier einfach nur das an, was sowie abläuft, tragen eine Samenzelle von Hand zur Eizelle und stopfen die Samenzelle hinein ("Intrazytoplasmatische Spermieninjektion") - das ist im Grunde alles.
Es gibt noch andere Methoden, aber sie haben alle nichts mit dem Sexualität zu tun (-> Link).
Ohne dass es bereits in der Natur zwei getrennte Funktionen wären, würde das nicht funktionieren.
Du solltest diese Technik als Beweis ansehen, dass Sexualität und Vermehrung getrennt sind. Es sind zwei Funktionen.
Deine Idee, dass es sich hier um eine Funktion handelt, ist falsch und somit kannst du auch keine Reinheitsauflagen stellen.
Ihr Religiösen geht viel zu grobmotorisch an die Sache heran und behauptet dann einfach waghalsiges Zeug.
Die Tatsache der "künstlichen Befruchtung" sollte hier einen deutlichen Keil hineintreiben.
Die "umfassende Erregung durch Anlässe" ist eine Funktion des Nervensystems und Vermehrung (eine andere Körperfunktion) kann in deren Windschatten oftmals ganz gut stattfinden. Eregung ist also oftmals eine Gelegenheit für Vermehrung.
Der Mechanismus zur Erregung enthält aber keine Festlegung auf Vermehrung.
Es kann sich niemand beschweren, wenn eine Ausprägung der Erregung (irgendeine Sexualspielart) keine Gelegenheit für Vermehrung ist, denn es steckt von Anfang an nichts davon drin.
Nein, das sind wir nicht.
Es ist vollkommen egal, welche Realisierungsbasis du dir hinter der Wirklichkeit vorstellst.
Ein Tatsachenstatus ergibt sich allein durch das Vorliegen - dieses Vorliegen stellt einen Zwang zur Akzeptanz dar.
Dass die Vermehrung erst Stunden nach der Sexualität stattfindet und dass die Technik "künstliche Befruchtung" (Vermehrung ohne Sexualität) funktioniert, sind Tatsachen.
Dein Weltbild (ganz egal welche Grundlagen du dir vorstellst) verstösst gegen diese Tatsachen, du behauptest an den Tatsachen vorbei.
Ein Weltbild, das gegen Tatsachen verstösst, ist falsch und muss grundsätzlich angepasst oder entsorgt werden. Hier gibt es keinerlei Freiheitsgrade.
Nochmal die Realisierungsgrundlage interessiert nicht, entscheidend ist das Vorliegen und Funktionieren.
(den Begriff "Schöpfung" vergessen wir hier ganz schnell, denn diese Handlungen sind viel zu einfach)
Aufgabe: Lass deinen Kumpel erklären, wie es im Menschen zur Überzeugung vom Sehen eines roten Balls kommt, insbesondere nach welchem Prinzip dabei die neuronale Aktivität stattfindet.
Sollte er ein Verständnis zu "wie funktioniert der Mensch" haben, dann müsste er neben dem Bewältigen der Aufgabe auch an der Aufgabenstellung ablesen können, welches Verständnis auf meiner Seite vorliegt. Er müsste quasi wiedererkennen, was ich verstanden habe.
Du kannst ihm ja als Motivationshilfe mitteilen, dass ich nur aus Körper und Nervensystem darauf geschlossen habe, dass beim Menschen so etwas wie Objektsexualität vorkommen kann. Gerne kannst du ihm auch vom Koma-Patienten und dem Wechsel der sexuellen Orientierung erzählen, was ich ja auch aus der Theorie heraus prognostiziert habe – dieser Koma-Fall müsste im Fachbereich „Neuropsychologie“ eine gewisse Zuständigkeit finden.
Konfrontiere ihn mit dieser Aufgabe (ruf ihn gleich an) und berichte hier im Forum seine Reaktion.
Weise ihn auch explizit darauf hin, dass er auf die Formulierung meiner Aufgabenstellung achten soll - er soll alles reinlegen, was er auf dem Kasten hat (er soll Kollegen fragen...).
Von etwas ganz Harmlosem, aber unglaublich Leistungsfähigem, zu dem sich fundamental die Frage stellen lässt: "wieso wissen das die Religiösen nicht?".
Weshalb schaust du nicht einfach in deinem "heiligen Text" nach und entnimmst von dort, wie ein Mensch funktioniert?
Sag mir den Grund.
Falsch, davon habe ich nicht gesprochen.
Die Deutung von "Sünde" ist mir gleichgültig.
Mit den resultierenden Auflagen haben die Religiösen (egal, wie sie dazu gekommen sind) ihr Coming-out.
An diesem Punkt kommen sie sozusagen wieder in der Realität an und wollen ihre Phantasie umsetzen.
Für die Auflage, dass Homosexuelle ihre Neigung nicht ausleben sollen, kann ich nachfragen, was sich die Religiösen als Auslöser für diese Anwendung ihrer "Sünden"-Phantasie (egal, was das konkret ist) haben einfallen lassen.
Was ich bei dir vorfinde ist eine fehlerhafte Verbindung von Sexualität und Vermehrung und der Einsatz des Schlagwortes "Unnatürlich", was genauso unhaltbar ist.
Wenn man das auf unser Beispiel des Komapatienten anwendet, dann könnte er vor seiner Verletzung der absolut perfekte Edelgläubige gewesen sein und soll danach durch die natürliche Umstrukturierung seines Nervensystems zum "unnatürlichen Maximalsünder" mutiert sein.
Mein Rat: such dir eine andere Religion