Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:54 Und selbst ein noch so harter Knochen von den Evangelikalen ist froh, wenn er im Hochsommer einen Kühlschrank sein Eigen nennen kann.
Es ist eine Mär, dass technische Kompetenz durch geistige Bildungsferne erkauft werden müsse. Wissenschaftliche und geistliche Kompetenz beißen sich nicht.
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:54 Wer eine gesunde christliche Grundeinstellung verinnerlicht hat
Das Wort "gesund" ist hier wichtig, weil es auch pervertierte Ausdrucksformen des Christlichen gibt. Für die heutige geistige Dekadenz-Problematik gibt es keine persönlich Schuldigen, weil sie Folge ist eines Paradigmenwechsels in der Philosophie seit dem 19. Jh., die die irdische Selbstverwirklichung des Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Das klang und klingt gut, macht aber am Ende süchtig nach der Droge "Ich". Kulturen haben ihre Aufs und Abs - möglicherweise kann man es gar nicht verhindern. Was für ein Tyche-Verständnis des Schicksals spräche.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Alternative Medien:

Radio München ist natürlich nur der Name eines Mediums:
https://www.radiomuenchen.net/de/

und hat auf You Tube 88.200 Abonnenten und 555 Videos, Podcasts:




Die Abschaffung der Seele - von Julia Weiss

hatte bisher 309.333 Aufrufe:


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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 10:13Für mich sind die Russen, schon von ihrer Geschichte her, ein besonders vom Leid geschütteltes Volk, mit einem dadurch wesentlich ausgeprägten Untertanengeist (den haben die Deutschen auch, wenn auch aus vorwiegend anderen Gründen), aber andere Herauserstellungsmerkmale kann ich bei den Russen nicht erkennen.

Auch die Russen sind einfach nur Menschen unter Menschen, mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Zumindest das kannst du erkennen. :clap:

Wir Deutschen übrigens auch. Und auch wir sind ein "vom Leid geschütteltes Volk", aber stark im Wiederaufbau nach 2 furchtbaren Kriegen. Und erst jetzt bauen die Russen auf, ein Wachstum das sich sehen lässt.

Wir haben uns gegenseitig sehr viel Leid angetan, ich könnte aus der eigenen Familie erzählen .. ein Gefallener im Krieg und am Ende die Flucht aus Pommern. Wir müssen alle eingestehen, nicht die Russen haben uns den Krieg gebracht sondern wir ihnen.

Und das stellt sich eigentlich die Aufgabe dieser Zeit, eine friedliche Zukunft, gemeinsam Wohlstand aufbauen. Auf wenn ein anderer Player was dagegen hat, der die gemeinsame Pipeline sprengt?

Was vermisst wird, sind Medien, die nachfragen, forschen und auch was die Pipeline betrifft. Medien mit Mut, die auch kritischen Stimmen einen fairen Anteil geben.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:56 Kann man auch in alle Richtungen schauen ?
Angefangen mit Kritik an der politischen Führung Russlands
Sind wir für die Führung Russlands zuständig oder die Russen?

In Russland laut Umfrage, soweit ich mich erinnere, glaubt nur jeder 5, in einer Demokratie zu leben. Das scheint denen aber gar nicht so wichtig. Erstmal bessere Straßen, Infrastruktur, Familien-Förderung, vieles andere. Wenn es aber um geopolitische Bedrohung geht, dann werden sie im Kollektiv sehr patriotisch.

Der ständige Beschuss des von Russen bewohnte Donbass seit 2014, von dem der Mainstream-schauende Westler nichts mitkriegen sollte, hat in Russland zu einer großen Verteidigungsbereitschaft geführt
Kann man auch in alle Richtungen schauen ?
Einige alternative Medien tun das und zeigen auch die Sichtweise der Russen sowie der ganzen Welt. Die westliche Welt ist ziemlich klein inzwischen, das sind die NATO-Staaten und der Rest von G7.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 01:11
oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:54 Wer eine gesunde christliche Grundeinstellung verinnerlicht hat
Das Wort "gesund" ist hier wichtig, weil es auch pervertierte Ausdrucksformen des Christlichen gibt. Für die heutige geistige Dekadenz-Problematik gibt es keine persönlich Schuldigen, weil sie Folge ist eines Paradigmenwechsels in der Philosophie seit dem 19. Jh., die die irdische Selbstverwirklichung des Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Das klang und klingt gut, macht aber am Ende süchtig nach der Droge "Ich". Kulturen haben ihre Aufs und Abs - möglicherweise kann man es gar nicht verhindern. Was für ein Tyche-Verständnis des Schicksals spräche.
Die irdische Selbstverwirklichung des Menschen ist meiner Meinung nach besonders in den USA markant.
Wo sogar das Christentum seltsame Blüten hervorbringt in Form des Wohlstands-Christentums.

https://www.soulsaver.de/blog/das-das-w ... hre/[quote][/quote]
Nach dem sogenannten Wohlstandsevangelium, das etwa von Predigern wie Kenneth Copeland, Joel Osteen, Benny Hinn, Joyce Meyer, T.D. Jakes, Eddie Long oder auch Joseph Prince vertreten wird, schenkt Gott dem Gläubigen irdische Güter, Glück und Geld, eben materiellen Wohlstand. In Amerika übt es eine besondere Anziehungskraft gerade auf die ärmeren Schichten und gesellschaftlichen Randgruppen aus – die allerdings, wenn es mit dem Wohlstand nicht funktioniert, dann annehmen müssen, sie seien halt nicht gläubig genug. Denn diese Prediger lehren, daß Worte selbst schöpferische Kraft haben, daß das, was Du sagst, alles bestimmt, was mit Dir passiert. Das, was Du von Gott erbittest, muß positiv und selbstsicher ausgesprochen werden.
Das ist ein Evangelium für Macher, und diese Prediger könnte man "Geschäftsleute" des Evangeliums nennen. Sie sind sehr begabt darin, Geld zu machen.

Da lobe ich mir Gemeindeleiter, die einer Arbeit nachgehen, die sie voll finanziert.

Was mir auffällt ist ein Verhalten von egozentrischem Egoismus.

Eine Definition:
Egozentrismus ist die Unfähigkeit oder der Unwille, zwischen sich selbst und anderen zu unterscheiden. Genauer gesagt ist es die Unfähigkeit, subjektive Schemata aus der objektiven Realität zu entwirren; eine Unfähigkeit, irgendeine andere Perspektive als ihre eigenen zu verstehen oder zu übernehmen.

Egozentrisches, selbstzentriertes Verhalten stellt sich selbst in den Mittelpunkt und meist geht damit eine übertriebene Selbstbezogenheit (nicht Egoismus) und die Tendenz einher, andere Lebewesen und Dinge aus der eigenen Perspektive zu betrachten.
Egoismus
[Haltung, die gekennzeichnet ist durch das] Streben nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer;Selbstsucht, Ichsucht, Eigenliebe. b. Lehre, Anschauung, nach der alles, auch das altruistische Handeln, auf Selbstliebe beruht.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Johncom hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 02:27 inige alternative Medien tun das und zeigen auch die Sichtweise der Russen sowie der ganzen Welt. Die westliche Welt ist ziemlich klein inzwischen, das sind die NATO-Staaten und der Rest von G7.
Du kannst dich sehr gut im Internet mit allen Ansichten versorgen, die dir passen. Und sie dann zu Wahrheiten erklären.
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 00:59
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:54 Und selbst ein noch so harter Knochen von den Evangelikalen ist froh, wenn er im Hochsommer einen Kühlschrank sein Eigen nennen kann.
Es ist eine Mär, dass technische Kompetenz durch geistige Bildungsferne erkauft werden müsse. Wissenschaftliche und geistliche Kompetenz beißen sich nicht.
Wenn es um die Wissenschaft geht, dann offenbart sich in dir der ambivalente Mensch Par excellence und das ab ovo.
Mal ist diese dir konzeptionell willkommen, so fern der wissenschaftliche Themenkomplex in deine Argumentationslinien hinein passt, mal versteckst du dich hinter scholastischen Begriffsnebeln und theologischen Floskelwolken, vorzugsweise dann wenn dir das Wissenschaftsthema zum Antagonisten wird.
Und wäre das Wort Oxymoron nicht selbst bereits ein Oxymoron so könnte man viele deiner „Wortfindungen“ (zu wissenschaftlichen Themenkomplexen hin) unter diesem Begriff zusammen fassen.

Du, als gewiefter Scholastikus, magst darunter vielleicht ein Denken in Optionen(!) verstehen, ich würde da eher sagen, Wissenschaft ist für dich der Fetisch des „Jenseits vom Lustprinzip“(und genau das meine ich), der dir dann irgendwann selbst zu einem rituellen Dämon wurde.

Vorhang - und:

In die Ecke,
Besen, Besen!
Seid’s gewesen!
Denn als Geister
Ruft euch nur zu seinem Zwecke
Erst hervor der alte Meister.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 05:44 Die irdische Selbstverwirklichung des Menschen ist meiner Meinung nach besonders in den USA markant.
Eigentlich ist es eine Erfindung des Existenzialismus, dessen bekanntem Vertreter Sartre der Satz zugesprochen wird "Erfinde Dich selbst". Oder anders: Wenn es keinen Geisat/kein Bewusstsein außerhalb der Schöpfung gibt, muss man die Schöpfung in ihrer irdischen Existenz zum teleologischen Zielpunkt machen. Eigentlich ziemlich naheliegend und deshalb Betroffenen gegenüber gar nicht anklagend gemeint.
oTp hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 05:44 Wo sogar das Christentum seltsame Blüten hervorbringt in Form des Wohlstands-Christentums.
Das ist das wirklich Ärgerliche: Wenn Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, das Gegenteil von dem tun, was die Lehre fordert, die sie gleichzeitig meinen vertreten zu müssen. Das Böse ernährt sich an den Trögen des Guten.
Sunbeam hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 08:55 Wissenschaft ist für dich der Fetisch des „Jenseits vom Lustprinzip“(und genau das meine ich), der dir dann irgendwann selbst zu einem rituellen Dämon wurde.
Die Wissenschaft selbst ist etwas uneingeschränkt Gutes, aber deren Missbrauch halt nicht. Der Öffentlichkeit ist weitgehend nicht bekannt, dass Wissenschaft lediglich Beobachtungen zur Wirklichkeit mit eigenen Modellen vergleicht und bei Übereinstimmung von "Wissen" spricht, "Wissen" also keine absolute Größe ist, sondern ein gesichertes Modell-Ergebnis. So wurde bspw. gleichzeitig von zwei verschiedenen Instituten wissenschaftlich nachgewiesen, dass a) ein Drittel und b) weniger als 1% aller inländischen Muslime extremistisch seien. Beide Ergebnisse sind "Wissen".

Versuche die Sache rein sachlich zu sehen. Es bedarf hier keines Lustprinzips und keiner Rituale und Dämonen. Im Gegenteil ist eine Beschäftigung, was Wissenschaft eigentlich ist und was sie nicht ist, Ausdruck geistiger Kompetenz-Gewinnung.
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 11:42

Im Gegenteil ist eine Beschäftigung, was Wissenschaft eigentlich ist und was sie nicht ist, Ausdruck geistiger Kompetenz-Gewinnung.

Eigentlich ist das Puntgenau das, was ich meine, denn entweder lässt du dich argumentativ im Ungefähren versickern, oder die von dir strapazierte Binse ist dermaßen flach, das diese schon wieder gigantisch erscheint.

Nun denn, den nicht zu erschütternden Langmut eines Claymore oder eines Silverbullet habe ich nicht, hatte ich eigentlich noch nie, und ehe sich das hier dann wieder in so gewissen Monströsitäten entlädt, da mache ich dann - finis opera, sonst ist mein Ruf als Friedensengel dieses Forums noch in Gefahr......

In diesem Sinne und Grüße aus dem Yoknapatawpha County

Heute als Tom Bombadil
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