ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 13. Jan 2024, 19:36
Die abrahamitischen Verheißungen gelten für Menschen aus allen Nationen, die nach seinem Vorbild im Glauben wandeln. Das ist keine Theologie von einem Ersatz Israels, sondern von einer Vereinigung.
Du differenzierst weiter nicht. Und nein, ich habe keine abrahamitische Verheißung erhalten, dass ich in Israel einen Landbesitz erben kann, Abraham und seine Nachkommen schon. Was ich bekomme weiß heute Gott allein, aber keiner geht leer aus.
Und ich werde auch nie ein Vater vieler Völker, Abraham schon. Da kann ich glauben was immer will, das steht mir nicht zu. Du machst weiterhin den Fehler den Bund hinsichtlich seiner Verheißung nicht auseinanderzuhalten. Die Bünde haben unterschiedliche Zwecke, wenn sie auch am Ende in ein gemeinsames Ziel münden.
Der Kontext des Paulus umfasst unsere Erlösung in Christus, des neuen Bundes, der in 1 Mose 12-17 den Bund Abrahams. Dieser sagt zunächst nur das Land als ewigen Besitz zu. Es geht hier noch gar nicht um Abrahams Erlösung. Dies tat Gott sozusagen stillscheigend, weil er glaubte.
Gleichfalls redet der Bund vom Sinai nirgendwo von einem ewigen Leben. Er verheißt dafür Israel eine Vorrangstellung unter allen Nationen. Was bitte hat das mit Erlösung zu tun? Direkt immer noch nichts.
Erst der Neue Bund in Jesus hat nun als Verheißung die Erlösung aus der Sünde und das ewige Leben. Und richtig, dieser Neue Bund hat nichts damit zu tun, welcher Nation ich angehöre, sondern ob ich glaube. Israel behält aber seine spezifische Verheißung, diese verliert es damit nicht, aber es ist auch klar, dass nur erlöste Israeliten Anteil haben können.
Als Angehöriger aus den Heiden mache ich mir dabei keinen Kopf. Die zukünftige Erde hat genug Raum für jeden erdenklichen Segen und Gott hat vor alle Welt mit seiner Herrlichkeit zu erfüllen. Das sagt er. Wir Heiden bringen davon einen Anteil ins Haus Israel, was die Propheten auch schon von jeher geweissagt haben:
Jes 60,5 hat geschrieben: Dann wirst du es sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden, denn die Fülle des Meeres wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen.
Das ist nur eine Aussage aus dieser Heilszeit. Für diese Erfüllung muss Israel erst wiederhergestellt werden. Gott ist nicht wortbrüchig, er bringt alles zur Erfüllung was er ankündigen lässt. Es hat sich gegenwärtig aber noch nicht alles erfüllt.
Es kommt auch erst die Epoche, dass man Israel mehr und mehr hasst, wie übrigens auch uns Christen, was von Jesus geweissagt wurde, doch danach kommt diese großartige Aufrichtung des Reich Gottes, die auch die Wiederherstellung Israels beinhaltet und miteinher wird Gericht über Ungläubige geübt, denn Gott ist darüber auch zornig.
Das lehrt nun mal das NT gar nicht so, weil es den Aposteln mehr um den Glauben geht, der klarerweise Voraussetzung für jede Art Erbe ist. Ensprechend konzentriert sich Paulus gerade um diesen Aspekt, er weiß aber um das Schicksal seiner Nation, was er in Römer 9-11 darlegt bzw. all derer, die sich Gott widersetzen.
Und er kann vieles auch nur aus dem AT haben, weil es für ganz Israel nun mal auch wichtig war, welche Zukunft es haben soll. Wenn es soweit ist, werden es alle verstehen. Ich ergänze: Die es auch verstehen sollen, was Ungläubige gewissermaßen ausgrenzt.
Dieses Verstehen weissagt der Prophet Jeremia, und ich meine wohl deshalb, weil es auch damals noch nicht vollinhaltch verstanden werden konnte, d.h. trotz Glaubens, z.B. war die Lehre der Auferstehung noch nicht so bekannt:
Jer 30,24 hat geschrieben: Nicht wenden wird sich die Zornglut des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr es verstehen.