Hiob hat geschrieben: ↑Mi 17. Jan 2024, 13:26Das kann auch bedeuten, dass diese Aufstände einfach nicht das Thema waren. Immer wieder: Die Bibel ist ein spirituelles Buch mit historischer Einbettung. Was sonst noch in der Zeit geschieht, wird nur erwähnt, wenn es spirituell wichtig ist.
Nun, in Bezug auf die Kreuzigung als Sühneopfer stellt sich die Frage: "wieso zu dieser Zeit, an diesem Ort und auf diese Weise?"
Wenn du (wie in deiner Aussage) eine Unabhängigkeit vom sonstigen Messias-Geschehen in der Zeit andeutest, dann weiss ich nicht, wie die Antwort auf die Frage aussehen soll.
Wozu sollte beim auserwählten Volk ein Sühnezeichen (für die ganze Menschheit) ablaufen, wenn ca. 40 Jahre später der Tempel zerstört und das Volk vertrieben wird?
Zielst du bei "Jesus" auf eine echte Person ab und auf eine Abhängigkeit vom Messias-Geschehen, dann musst du erklären, weshalb die Bibel nichts vom sonstigen Geschehen enthält (insbesondere keine Stellungnahme).
Das sind sehr gravierende Umstände und sehr "offene Problemfragen".
All das ist wie weggefegt, wenn man die Jesus-Bibelgeschichte nachträglich zum Untergang entstehen lässt, denn dann ist der Umstand von Totalverlust eine glasklare Motivation zur Neuinterpretation der Messias-Idee.
In diesem Fall musste die nachträgliche Interpretation genau die Vorkriegszeit, die Region Judäa und die Kreuzigung enthalten - die depressiven Abläufe mussten religiös neu gedeutet werden.
Durch die Neuinterpretation blieben nur Andeutungen auf das tatsächliche Geschehen übrig.
Der Ursprung deiner "spirituellen Zusammenhänge" ist bei weitem nicht so "spirituell", wie du es dir wünschst.
Die Änderung im Denken unterliegt keinerlei "göttlicher Bestätigung", sondern basiert auf Trail and Error, wobei der neue Versuch genauso ungewiss ist, wie der alte.