Oleander hat geschrieben: ↑Fr 19. Jan 2024, 12:52
Wenn er sagt, nur EINER ist euer Lehrer, was genau ist gemeint?
Will man dies aus damaliger Zeit verstehen, so war der eigene Rabbi der einzige Lehrer, auf welchen man hörte. Aber andere suchten andere Rebbinen / Lehrer auf. Da gab es mal die „Schule“ Hillel und Schammai, Hillel war milder, Schammai streng.
Oleander hat geschrieben: ↑Fr 19. Jan 2024, 12:52
Wozu braucht es dann menschliche Lehrer?
Weil man nicht alles von sich aus wissen kann. Dein Zitat aus Jo 14,26 ist „gefährlich“, da inzwischen jeder und jede (nee, nicht alle natürlich) so meint, dass er/sie nichts vom „alten“ her lernen müsse, da der Gottesgeist ja alles klar machen würde. So löst man selbst dieses Wort aus dem Kontext, denn da steht ja: „... was ich euch gesagt habe“, also sie hatten das mal gehört und sie sollten daran erinnert werden, was der Mensch Jesus in seinem irdischen Dasein gelehrt hatte.
Wer lernt und dabei auch immer prüft, bleibt dynamisch, beweglich, ist offen für Gottes Lenkung, durch wen sie auch kommt.
So zum Beispiel die Bergpredigt, was aber, wie es wirklich heisst, Lehre ist, also eine Berglehre. Diese wurde mit Sicherheit auch nicht so vorgetragen, wie sie im NT steht, sondern ein Rabbi lehrte nicht im Monolog, sondern im Dialog, im Austausch, wo er Anregungen zum Denken und Überlegen gab.
Nochmals zu Hillel, (gest ca. im Jahre 10), seiner Gesinnung, als er einem Nicht-Jude sagte:
„Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht; das ist die ganze Gesetzeslehre, alles andere ist nur die Erläuterung, gehe und lerne sie.“
Babylonische Talmud, Schabbat 31a
Jesus formulierte es ähnlich, dass dies die Torah und die Propheten seien. Mt 7,12. Also er übernimmt Jesus da ein schon ältere Weisheit.
Und so soll man diesen Weg gehen, nicht losgelöst vom Gesetz und der Torah, denn schmal sei der Weg, nicht einfach und unbeschwert, aber wer den breiten weg geht, das Alte als veraltet erklärt, wird irre gehen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?