Rabbis/Lehrer lehren...warum?

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Oleander
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Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Oleander »

Von mir abgetrennt aus:viewtopic.php?p=560197#p560197
Helmuth hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 12:09 Es gibt gute Lehrer, die also eine Lehre gut erstellen können, die aber schlechte Christen sind und umgekehrt gibt es schlechte Lehrer, doch sind es gute Christen.
Als ich Helmuths Beitrag las, fiel mir spontan eine Aussage ein, die Jesus laut Bibel getätigt hat:
Mt 23,10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us23%2C10

Wenn er sagt, nur EINER ist euer Lehrer, was genau ist gemeint?

Später sagte er:
Joh 14,26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes14%2C26

Wozu braucht es dann menschliche Lehrer?
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Oleander
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 12:09 Und diese Lehre von mir wäre damit auch logisch und richtig.
Mir kam dazu noch ein Gedanke:

Wenn Gläubige sich "austauschen" über xxx = ihr Verständnis zu... oder eigene Erfahrungen mitteilen, wäre das meiner Ansicht nach eine "gesunde" Diskussion.
Leider wollen aber manche andere einfach nur (be-)lehren oder "predigen"...mitunter unbedingt überzeugen.

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Helmuth hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 12:09 Entnimm meiner hier gegebenen Lehre nun entweder die Logik oder bleibe weiter stur bei einer sinnlosen Prämisse.
:?: :?: :?:
Zuletzt geändert von Oleander am Fr 19. Jan 2024, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Hans-Joachim
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Hans-Joachim »

Oleander hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 12:52 Als ich Helmuths Beitrag las, fiel mir spontan eine Aussage ein, die Jesus laut Bibel getätigt hat:
Mt 23,10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
Wenn er sagt, nur EINER ist euer Lehrer, was genau ist gemeint?

Später sagte er:
Joh 14,26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Wozu braucht es dann menschliche Lehrer?
Ich denke, man versteht es besser, wenn man den ganzen Zusammenhang liest:
Matthäus 23 hat geschrieben:1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen’s zwar, tun’s aber nicht. 4 Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren. 5 Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern groß.[1] 6 Sie sitzen gern obenan beim Gastmahl und in den Synagogen 7 und haben’s gern, dass sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. 8 Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. 9 Und ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. 10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
Er fordert also auf, dass zu tun, was sie sagen, doch nicht, was sie tun. Die Lehre aus den Schriften war also richtig, doch sie selbst hielten sich nicht daran. Und dann bürdeten sie dem Volk schwere Lasten auf, die sich mit der Schrift nicht rechtfertigen ließ. Das alles diente ihrer Eitelkeit. An ihnen sollten sich die Jünger Christi kein Vorbild nehmen. Sie sollten sich in diesem Sinne nicht Rabbi nennen lassen. Dann verweist er auf sich selbst und betont, dass nur er ihr Meister sei und seine Jünger sich als Brüder sehen sollten. Auch sollte keiner dieser Rabbiner oder einer unter den Jüngern ihr Vater (im Sinne eines geistlichen Oberhauptes wie ein Papst) sein, weil sie nur einen Vater hätten, nämlich ihren Vater im Himmel als Vater ihres Geistes. Und so sollten sie sich nicht als Lehrer in dem Sinne verstehen, dass sie ihre eigenen Lehren verkünden, sondern das, was Jesus lehrte. Und Jesus lehrte das, was der Vater ihn lehrte.

Das schließt nicht aus, dass es in Kirchen Lehrer gibt. Doch sollten sie das lehren, was Jesus lehrte, nämlich das, was der Vater lehrte.
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Oleander
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Oleander »

Hans-Joachim hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:18 Er fordert also auf, dass zu tun, was sie sagen...
Kann es sein, dass JENE von sich meinten, sie wären berechtigt zu "lehren"?
Oder waren sie "bevollmächtigt"? Wer gab ihnen die Vollmacht?

Mir geht es in diesem Thread hauptsächlich um das Lehren.
Ist jeder Christ oder Jude ein Lehrer?
Oder bleibt es Christus/der HG alleine?
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Hans-Joachim
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Hans-Joachim »

Oleander hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:24 Kann es sein, dass JENE von sich meinten, sie wären berechtigt zu "lehren"?
Oder waren sie "bevollmächtigt"? Wer gab ihnen die Vollmacht?

Mir geht es in diesem Thread hauptsächlich um das Lehren.
Ist jeder Christ oder Jude ein Lehrer?
Oder bleibt es Christus/der HG alleine?
Sie meinten es, bevollmächtigt waren sie nicht. Denn es gab zu dieser Zeit nur zwei, die Vollmacht besaßen, nämlich Johannes der Täufer und Jesus selbst. Doch selbst wenn ein Kind aus der Schrift vorliest, so wird die Schrift nicht falsch und man kann sich danach richten.
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Larson
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Larson »

Oleander hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 12:52 Wenn er sagt, nur EINER ist euer Lehrer, was genau ist gemeint?
Will man dies aus damaliger Zeit verstehen, so war der eigene Rabbi der einzige Lehrer, auf welchen man hörte. Aber andere suchten andere Rebbinen / Lehrer auf. Da gab es mal die „Schule“ Hillel und Schammai, Hillel war milder, Schammai streng.
Oleander hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 12:52 Wozu braucht es dann menschliche Lehrer?
Weil man nicht alles von sich aus wissen kann. Dein Zitat aus Jo 14,26 ist „gefährlich“, da inzwischen jeder und jede (nee, nicht alle natürlich) so meint, dass er/sie nichts vom „alten“ her lernen müsse, da der Gottesgeist ja alles klar machen würde. So löst man selbst dieses Wort aus dem Kontext, denn da steht ja: „... was ich euch gesagt habe“, also sie hatten das mal gehört und sie sollten daran erinnert werden, was der Mensch Jesus in seinem irdischen Dasein gelehrt hatte.

Wer lernt und dabei auch immer prüft, bleibt dynamisch, beweglich, ist offen für Gottes Lenkung, durch wen sie auch kommt.
So zum Beispiel die Bergpredigt, was aber, wie es wirklich heisst, Lehre ist, also eine Berglehre. Diese wurde mit Sicherheit auch nicht so vorgetragen, wie sie im NT steht, sondern ein Rabbi lehrte nicht im Monolog, sondern im Dialog, im Austausch, wo er Anregungen zum Denken und Überlegen gab.

Nochmals zu Hillel, (gest ca. im Jahre 10), seiner Gesinnung, als er einem Nicht-Jude sagte:

„Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht; das ist die ganze Gesetzeslehre, alles andere ist nur die Erläuterung, gehe und lerne sie.“
Babylonische Talmud, Schabbat 31a

Jesus formulierte es ähnlich, dass dies die Torah und die Propheten seien. Mt 7,12. Also er übernimmt Jesus da ein schon ältere Weisheit.

Und so soll man diesen Weg gehen, nicht losgelöst vom Gesetz und der Torah, denn schmal sei der Weg, nicht einfach und unbeschwert, aber wer den breiten weg geht, das Alte als veraltet erklärt, wird irre gehen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Corona
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Corona »

Hans-Joachim hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:18

Matthäus 23 hat geschrieben:1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen’s zwar, tun’s aber nicht. 4 Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren. 5 Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern groß.[1] 6 Sie sitzen gern obenan beim Gastmahl und in den Synagogen 7 und haben’s gern, dass sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. 8 Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. 9 Und ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. 10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
Die Lehre aus den Schriften war also richtig, doch sie selbst hielten sich nicht daran. Und dann bürdeten sie dem Volk schwere Lasten auf, die sich mit der Schrift nicht rechtfertigen ließ.
Merkst du den Unterschied noch?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Oleander
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Oleander »

Larson hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:49 ....nicht im Monolog, sondern im Dialog, im Austausch, wo er Anregungen zum Denken und Überlegen gab.
Gefällt mir.... :)
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Hans-Joachim
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Hans-Joachim »

Larson hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:49 Will man dies aus damaliger Zeit verstehen, so war der eigene Rabbi der einzige Lehrer, auf welchen man hörte. Aber andere suchten andere Rebbinen / Lehrer auf. Da gab es mal die „Schule“ Hillel und Schammai, Hillel war milder, Schammai streng.
Das würde ja bedeuten, dass sich seine Jünger einen Hillel oder Schammai aussuchen könnten. Das glaube ich nicht, denn der Lehrer seiner Jünger war Jesus selbst.
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Hans-Joachim
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Re: Rabbis/Lehrer lehren...warum?

Beitrag von Hans-Joachim »

Corona hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:57
Hans-Joachim hat geschrieben: Fr 19. Jan 2024, 13:18 Die Lehre aus den Schriften war also richtig, doch sie selbst hielten sich nicht daran. Und dann bürdeten sie dem Volk schwere Lasten auf, die sich mit der Schrift nicht rechtfertigen ließ.
Merkst du den Unterschied noch?
Ich denke, ich weiß, worauf Du hinaus willst. Doch wenn ich die Lehre aus den Schriften erwähne, dann meine ich nicht die Auslegung aus den Schriften, sondern das reine Wort.
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