Helmuth hat geschrieben:Otto hat geschrieben:Der Gesetzesbund ist entsorgt,
Falsch. Jesus spricht klare Worte. Du differenzierst hier ebenso nicht wie der Prof. Ich gehe auf ihn aber nicht mehr ein, da ich sein Hamsterrad, nicht mehr weiterdrehe. Mal sehen wie es mit dir ist.
Ich finde der Prof macht eine gute Figur…Jeder sitzt in sein Hamsterrad.. So ist das eigene dabei unsichtbar …
Helmuth hat geschrieben:Auch der Bund am Sinai bleibt bestehen
Es kann vieles drüber geschrieben werden, ich versuche nur einen Punkt zu beleuchten:
Im 1. Jahrhundert behaupteten einige Christen in der römischen Provinz Galatien mit allem Nachdruck, nur wer das Gesetz halte, das Gott durch Moses den Israeliten gegeben hatte, könne ihm gefallen. Dem Apostel Paulus war klar, dass das nicht zutraf.
Schließlich hatte Gott einigen den heiligen Geist gegeben, die sich nie an das jüdische Gesetz gehalten hatten (Apostelgeschichte 15,12). Durch eine Veranschaulichung stellte Paulus die Sache richtig. An die Christen in Galatien schrieb er:
„Das Gesetz [ist] unser Erzieher geworden, der zu Christus führt“ (Galater 3,24)
Warum verglich der Apostel Paulus das mosaische Gesetz mit einem Erzieher? Wieso ist diese Veranschaulichung besonders passend?
Der erste Aspekt ist die Schutzfunktion des Gesetzes. Wie Paulus erklärt, waren die Juden „unter Gesetz verwahrt“. Sie befanden sich gleichsam in der Obhut eines Erziehers (Galater 3,23). Das Gesetz wirkte sich auf alle Lebensbereiche aus. Es setzte ihren Leidenschaften und Begierden Grenzen. Das Gesetz reglementierte ihr Verhalten und tadelte sie ständig wegen ihrer Verfehlungen. Jedem Israeliten konnten so seine Schwächen bewusst werden.
Das Gesetz schützte die Israeliten auch vor verderblichen Einflüssen, wie zum Beispiel vor der entarteten Moral und den religiösen Bräuchen von Nachbarnationen. Dass Gott die Ehe mit einem Nichtisraeliten verbot, war beispielsweise für das geistige Wohl der gesamten Nation von Bedeutung (5. Mose 7,3-4). Durch solche Bestimmungen blieb Gottes Volk geistig rein
und konnte den Messias erkennen. Das Gesetz meinte es wirklich gut mit ihnen. Moses erinnerte das Volk:
"Jehova, dein Gott, hat dich zurechtgebracht, so wie ein Mann seinen Sohn zurechtbringt" (5. Mose 8,5).
Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Veranschaulichung des Paulus war
die befristete Befugnis eines Erziehers. Erreichten Jungen das Erwachsenenalter, standen sie nicht mehr unter der Aufsicht ihres Erziehers. Der griechische Historiker Xenophon (431—352 v. u. Z.) schrieb: „Wenn sie . . . aus den Knaben austreten und Jünglinge werden, so nehmen die . . . Griechen ihre Kinder von den Aufsehern [Pädagogen] und von den Lehrern, und niemand führt jetzt Aufsicht über sie, sondern man überlässt sie sich selbst.“
Ähnlich verhielt es sich mit dem mosaischen Gesetz.
Es galt nur vorübergehend — „um Übertretungen offenbar zu machen, bis der Same [Jesus Christus] gekommen wäre“. Wie der Apostel Paulus erklärte, war das Gesetz für die Juden ein „Erzieher geworden, der zu Christus führte“.
Damit die jüdischen Zeitgenossen des Paulus Gottes Gunst haben konnten, mussten sie Jesu Rolle in Gottes Vorsatz anerkennen. Sobald sie das taten, hatte der Erzieher seine Aufgabe erfüllt (Galater 3,19, 24-25).
Das Gesetz, das die Israeliten von Gott erhalten hatten, war vollkommen. Es erfüllte voll und ganz seinen Zweck: die Israeliten zu schützen und ihnen Gottes hohe Maßstäbe zu vermitteln (Römer 7,7-14). Es war ein guter Erzieher. Einige, die unter diesem Schutz lebten, mögen das Gesetz als eine Last empfunden haben. Paulus konnte daher schreiben: „Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft“ — zu der von Gott dafür festgesetzten Zeit.
Aber das Gesetz war nur deshalb ein „Fluch“, weil die Juden wegen ihrer Unvollkommenheit die Maßstäbe nicht ganz einhalten konnten. Rituale mussten peinlich genau vollzogen werden. Sobald ein Jude die Überlegenheit des Loskaufsopfers Jesu anerkannte, brauchte er sich nicht mehr an die Einschränkungen dieses Erziehers zu halten (Galater 3,13; 4,8-10).
Durch den Vergleich mit einem Erzieher betonte Paulus also die nur zeitweilige Funktion des mosaischen Gesetzes als eine Art Vormund. Das Wohlwollen Gottes erlangt man nicht durch Gehorsam gegenüber diesem Gesetz, sondern dadurch, dass man Jesus anerkennt und Glauben an ihn ausübt (Galater 2,16; 3,11).