Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 So ... anstatt nun gegen die echte Manipulation der Mainstream-Medien auf ehrliche Weise vorzugehen, wurden stattdessen die Alternativen Medien aufgebaut, die (von wenigen Ausnahmen wie Achgut oder Tichy vielleicht abgesehen) primär das Ziel haben, einfach den Informationsraum mit Schwachsinn zu fluten.
Daran denke ich auch. An der öffentlichen Berichterstattung kann, oder sollte sogar, geschliffen werden.
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Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 Ich denke, dass der sog. Hostile-Media-Effekt nicht ein neuer Trick ist, um die ideologische Färbung von Medien zu leugnen, sondern wirklich existiert.
Das spielt sicherlich AUCH eine Rolle. Ansonsten denke ich, dass man Gesinnungs-Journalismus bei genauer Analyse der texte objektiv entlarven kann.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 Ganz besonders deutlich wird das durch ein rotes Stopp-Schild im Kopf für Journalisten "Diese Frage wollen wir jetzt nicht weiter verfolgen".
Öfter: "Welches Framing ist für diese Frage das richtige?". Und da fallen die meisten Leser drauf rein.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 Allerdings fährst du genauso auf der Orwell-Schiene.
Im Urteil nicht, also keine Gesinnungsschiene. Beim Begriff "Neusprech" hast Du insofern recht, als dass die semantische Positionierung im Sinne einer geschichtlichen Bedeutung gegenüber heutigem Verständnis "neu" und somit "Neusprech" sein kann. Nehmen wir das Wort "kritisch", das ich persönlich nach wie vor im Sinne Kants verstehen, was aber mit der heutigen Bedeutung wenig zu tun hat. Meine Verwendung kann als "Neusprech" bezeichnet werden. Viele andere Beispiele könnte man nenne.

In puncto Gesinnung schließe ich mich Deiner Analyse nicht an, da es mir mehr um Folgerichtigkeiten im Sinne eines Systems geht als um "Meinung". Du wirst also nie von mir hören, dass ich - siehe anderer Thread - Homosexualität gut oder schlecht finde, sondern unter welchen Bedingungen sie gut oder schlecht ist. Solches Vorgehen hat eigentlich nichts mit dem zu tun, was man mit "orwellisch" meint.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 Natürlich ist der besagte Facharbeiter nicht rechtsextrem im ursprünglichen Sinne. Aber es bagatellisiert die Sache genauso
WELCHE Sache? Da fängt es doch schon an: WAS objektiv könnte er bagatellisieren?

Du wirst kaum einen Facharbeiter finden, der etwas aktiv gegen Homosexuelle oder Juden oder Dunkelhäutige hat. Insofern würden diese Facharbeiter gar nicht wissen, wovon sie sich distanzieren sollen. Wenn sie dafür mediale Kampagnen-Inhalte nicht für satisfaktionsfähig halten, spricht dies eher für gesunden Menschenverstand.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 Um diese heiligen Kühe geht es. Die AfD will sie alle schlachten.
Fundamental-Opposition. Finde ich nicht gut, aber ist halt so. - Der Punkt: Was ist schlimmer: Heilige Kühe erschaffen oder sie schlachten? Ohne gute Argumente würde ich erst mal antworten: Bleibt sich gleich. Oder wie es bei uns auf dem Land heißt: Steck beide in einen Sack und hau drauf. Du wirst immer den Richtigen treffen.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 So ... anstatt nun gegen die echte Manipulation der Mainstream-Medien auf ehrliche Weise vorzugehen, wurden stattdessen die Alternativen Medien aufgebaut, die (von wenigen Ausnahmen wie Achgut oder Tichy vielleicht abgesehen) primär das Ziel haben, einfach den Informationsraum mit Schwachsinn zu fluten.
Was es den Mainstream-Medien leicht macht, sich als Hüter der Journalismus-Kultur zu gerieren und unbeirrt einfach weiterzumachen.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 % der eingefleischten AfD-Wähler glauben diesen wirklich atemberaubenden Schwachsinn tatsächlich und 100 % - X % ist so zynisch, dass es ihnen egal ist. Wie groß X ist, das weiß ich nicht.
Ich auch nicht. Ich weiß nicht mal, was da an Hanebüchenem von der AfD kommt, weil ich es nicht lese, weil ich weiß, dass das, was ich dann lese, mainstream-mäßig geframed ist, also Informationsnutzen von vielleicht 10 oder 20% bereitstellt. Das machen die AfD-Wähler mehrheitlich genauso - man bleibt einfach unter dem Radar des medialen Zirkus.

Wenn Wagenknecht und Maaßen ihren Wahlkampf gut aufbauen, könnten die aktuellen bundesweiten 22% der AfD auf die Hälfte runter gehen.
Claymore hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 13:57 Von daher hat die Mainstream-Ideologie so oder so keine Zukunft.
Vielleicht nicht aktuelle Ideologie, aber andere gibt es ja auch. Es gibt ja in der Chaos-Forschung diesen berühmten Kipppunkt eines Systems. Diesen kann es auch bei uns geben - dann ist der Mainstream halt plötzlich wirklich rechts und es kommen Wehrpflicht, Abtreibungsverbot, europäischer Wall, etc. Dann werden die heutigen Wahrheitsministerium-Besatzer sagen, sie hätten noch mehr aufklären müssen, und nicht erkennen, dass sie die ganze Zeit ein Teil des Problems waren.
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 14:13 Wie weit sind wir da schon, auf dem Weg dahin?
Die orwellsche Welt war immer aktuell - denk biblisch mal an den Turmbau von Babel. Mein großer Irrtum in dieser Sache war, dass ich wirklich lange gemeint habe, der Journalismus sei eine Gegenkraft dazu. Wobei man hier natürlich differenzieren muss, da es wirklich sehr gute journalistische Arbeit gibt. Allein: Sie reicht nicht aus, um dem Ganzen sein Odium zu nehmen.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 17:51
Sunbeam hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 14:13 Wie weit sind wir da schon, auf dem Weg dahin?
Die orwellsche Welt war immer aktuell - denk biblisch mal an den Turmbau von Babel. Mein großer Irrtum in dieser Sache war, dass ich wirklich lange gemeint habe, der Journalismus sei eine Gegenkraft dazu. Wobei man hier natürlich differenzieren muss, da es wirklich sehr gute journalistische Arbeit gibt. Allein: Sie reicht nicht aus, um dem Ganzen sein Odium zu nehmen.
So wie derzeit der Buchdruck hat heute nochmal das Internet die Möglichkeit der Verbreitung von Information radikal erweitert.
Jeder einzelne kann einen Blog starten zu allen möglichen Themen. Wenn er sich selber keine gute journalistische Arbeit zutraut, kann er gute Arbeiten weiter verbreiten.

Und genau das nennt man alternative Medien-Arbeit. Ist ja nicht schwer, auf Twitter und Telegram Artickel zu teilen, allerdings sollte man sie prüfen, double-checken um falsche Nachrichten zu vermeiden.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 17:48 Vielleicht nicht aktuelle Ideologie, aber andere gibt es ja auch. Es gibt ja in der Chaos-Forschung diesen berühmten Kipppunkt eines Systems. Diesen kann es auch bei uns geben - dann ist der Mainstream halt plötzlich wirklich rechts und es kommen Wehrpflicht, Abtreibungsverbot, europäischer Wall, etc. Dann werden die heutigen Wahrheitsministerium-Besatzer sagen, sie hätten noch mehr aufklären müssen, und nicht erkennen, dass sie die ganze Zeit ein Teil des Problems waren.
"Noch mehr aufklären" .. diese Formulierung hörte ich in letzter Zeit in der Politik, besonders von den Grünen. Sie unterstellen dem eigenen Medien, dass die Regierungsideologie (Zuwanderung halb Afrikas, Gendern, Klima-Katastophe, Glauben an die Viren-Wissenschaft, Impfen macht frei ..) nicht erfolgreich genug rübergebracht wurde.

Das Wahrheitsministerium hat überhaupt kein Interesse an einem demokratische Prozess sondern an Meinungs-Lenkung von oben!

Regierende halten die Gesellschaft für dumm. Vor ein paar Jahren brachte der WDR das Skandal-Lied von der Oma, der Umweltsau. Ein Politiker wurde angesprochen über die Empörung darauf. Er sagte, ach in ein paar Wochen haben die Leute alles wieder vergessen. .... so tickt man da oben.
Die Bauern? Das Volk? Alles nur Mob.
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 17:51
Sunbeam hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 14:13 Wie weit sind wir da schon, auf dem Weg dahin?
Die orwellsche Welt war immer aktuell - denk biblisch mal an den Turmbau von Babel.
Naja, genau genommen war die Orwellsche Welt erst ab 1949 aktuell, in welchem Zusammenhang das mit dem Turmbau zu Babel interpretierbar sein soll, das erschließt sich mir nun nicht.
Mein großer Irrtum in dieser Sache war, dass ich wirklich lange gemeint habe, der Journalismus sei eine Gegenkraft dazu.
Ich habe die "Journalistische Kraft" im real existierenden Sozialismus kennen lernen dürfen und bin deshalb um so erstaunter, das diese Medien-Kanaille unserer Zeitläufte zumindest ebenso primitiv und unbedenklich "hantiert", was um so bedauerlicher ist, da ich nach der Wende einen doch eigentlich demokratischen Journalismus kennen gelernt habe, ich meinte das zumindest.
(Ich war früher einmal Fan des Spiegel, erzähle das bloß keinen..., zu Ostzeiten ging dieses Magazin noch heimlich von Hand zu Hand und von sehr DDR kritischen Artikeln existierten Schreibmaschinenabschriften, die dann..., und wehe dem, der damit erwischt wurde. Endlose Geschichten wären aus dieser Zeit zu erzählen, aber vielleicht sind wir diesen bösen Zeiten näher als wir denken, oder schon mittendrin.)

Denn wenn ich das lese, dann erlebe ich hier vielleicht den Beginn von etwas, dessen ich Ende ich dann bitte nicht mehr erleben möchte.

Demos gegen rechts - „AfDler töten“: Ermittlungen wegen Demo-Plakat

https://www.cicero.de/innenpolitik/demo ... emo-plakat

Und egal ob das nun ein Joke ist, ein unüberlegter Leichtsinn, oder eine rüde Provokation, hier ist trotzdem das, was man einmal Demokratie nannte, wohl an einem ihrer endgültigen Tiefpunkte angekommen.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Ja und ?
Maßlosigkeit.
Das findet man genug auch in gegenseitigen Demonstrationen. Müsste ich mal raussuchen, damit es nicht wieder so einseitig hier zugeht.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Johncom hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 18:31 Und genau das nennt man alternative Medien-Arbeit. Ist ja nicht schwer, auf Twitter und Telegram Artickel zu teilen, allerdings sollte man sie prüfen, double-checken um falsche Nachrichten zu vermeiden.
Aber mit offensichtlich falschen Tatsachenbehauptungen kannst du doch viel besser Stimmung machen.
Johncom hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 03:43Das ZDF fälscht ein Luftbild von der Hamburger Demo "gegen rechts".
Nichts geprüft, einfach behauptet und natürlich auch nichts mehr korrigiert.
Herr Mross hat sich wenigstens die Zeit genommen, seine Tatsachenbehauptungen zu Fragen umzuformulieren, allerdings hat er kurz darauf ein weiteres Video veröffentlicht, in dem er weiter darauf beharrt, dass hier eine Fälschung vorliegt, weil man selbst aus dieser Perspektive das Wasser sehen müsste. Dass man auf dem Bild problemlos eine Spiegelung auf der Wasseroberfläche und damit eindeutig Wasser ausmachen kann, scheint ihn aber nicht zu interessieren. Das muss dieser alternative Qualitätsjournalismus sein, den Johncom permanent lobpreist.
Inzwischen sind viele Vertreter dieser Schwachsinnsbehauptung dazu übergegangen zwar zu akzeptieren, dass das Bild nicht bearbeitet wurde, aber dass ganz offensichtlich klar und natürlich die Perspektive manipulativ so gewählt wurde, dass ein großer Andrang vorgetäuscht wird. Warum man sich dann nicht für das (angebliche Original-)Bild des Hamburger Senats entschieden hat, das einen deutlich weiteren Blick über den Jungfernstieg gewährt und damit auch eine deutlich größere Menschenmenge zeigt, als das dpa-Bild, wollte allerdings noch keiner erklären. :roll:
Spannungsmeter:
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Jetzt live:
So unterschiedliche Personen wie Patrik Baab, Daniele Ganser, Ulrike Guérot, Stefan Homburg, Michael Meyen, Albrecht Müller, Friedrich Pürner stehen beispielhaft dafür. „Umstritten“ – so bezeichnen „Qualitätsmedien“ heutzutage kritische Denker, die auf die Realitäts- und Sinnbrüche in Politik und Berichterstattung hinweisen.

Mit dieser Formulierung sollen Kritiker an den vorherrschenden „Wahrheiten“ mundtot gemacht werden.

Längst aber haben viele Bürger die Masche durchschaut. „Umstritten“ zu sein, ist als ein Prädikatssiegel für Demokraten zu verstehen. Wer heutzutage vom Polit- und Medienmainstream niedergemacht wird, muss sehr viel richtig gemacht haben.

Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Johncom hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 18:52 "Noch mehr aufklären" .. diese Formulierung hörte ich in letzter Zeit in der Politik, besonders von den Grünen.
Das hat damit zu tun, dass auch das Wort "Aufklärung" zu denen gehört, die semantisch runtergewirtschaftet wurden.
Sunbeam hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 19:15 Naja, genau genommen war die Orwellsche Welt erst ab 1949 aktuell
Naja, bleibende Werke zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwar in einer bestimmten Zeit entstehen, aber für alle Zeiten gelten. Die Orwellsche Welt ist geprägt von menschlicher Selbstermächtigung, die sich mit Gewalt Bahn bricht. Dieses Motiv gibt es bei Babel ebenfalls.
Sunbeam hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 19:15 Ich habe die "Journalistische Kraft" im real existierenden Sozialismus kennen lernen dürfen und bin deshalb um so erstaunter, das diese Medien-Kanaille unserer Zeitläufte zumindest ebenso primitiv und unbedenklich "hantiert", was um so bedauerlicher ist, da ich nach der Wende einen doch eigentlich demokratischen Journalismus kennen gelernt habe, ich meinte das zumindest.
Das war früher wirklich besser. Ich merke es an meinem Abonnement der ZEIT, die immer noch brillante Artikel bietet, aber bei weltanschaulichen Fragen arg woke geworden ist. Wie die Gesinnungsmentalität zugenommen hat, hat die intellektuelle Schärfe abgenommen.
Sunbeam hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 19:15 hier ist trotzdem das, was man einmal Demokratie nannte, wohl an einem ihrer endgültigen Tiefpunkte angekommen
Da ist noch Platz nach unten - guck mal in die USA.
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