Gegen die Lehre der Inspiration

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Hans-Joachim
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Hans-Joachim »

renato23 hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 19:30 Es ist eine Fehlannahme, alle Worte, Äusserungen von Paulus seien ihm vom Heiligen Geist eingegeben worden. Sobald Worte von ihm mit Lehren des einzigen fleischgewordenen Wort Gottes, Jesus Christus unvereinbar sind, sollte man sie bei Paulus belassen. Wie z.B.
Römer 7,18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch[1], nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Diese Stelle wird ebenso zweckentfremdet wie weitere, welche Gottsuchenden den Weg zu Heiligung, Erlösung aus einstiger Sündenknechtschaft -was ja als gottgewünschte Ziel eines jeden Menschen gedacht war, insbesondere der Christenheit- eher erschweren als erleichtern. Es wird dann ja behauptet, dies beträfe durchwegs ALLE Menschen.
Letzendlich ist es aber so, wie beschrieben. Wir sind nicht vollkommen sondern nur auf dem Weg. Und irgendwelche Schwächen werden wir noch nicht mal auf dem Sterbebett abgelegt haben. Das ist die einfache Realität.
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Helmuth
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Helmuth »

Lea hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 20:24 Aber daran kann man mal wieder sehen, wie man schon in der gleichen Sprache Verständnisschwierigkeiten bekommen kann. Kein Wunder, dass es mit der biblischen Sprache auch manchmal so schwierig ist, auf einen Nenner zu kommen. :denken:
Das ist wahr, daher meine ich sollte zuerst festgelegt werden was der Begirff "Inspiration" überhaupt bedeutet. Ich bleibe vorerst bei meiner Auffassung, dass er in der Bibel nicht vorkommt, sondern nur vermeintlich aus 2. Tim 3:16 abgeleitet wird.

Unbeschadet dessen ist er in unserer Umgansprache ein gebräuchlicher Begriff. Will man ihn biblisch anweden, muss man aber zuerst seine Bedeutung im Sprachgebauch kennen.

Was aber nicht funktionert ist das. Ein Begriff der also höchstens ein einziges Mal in der Bibel vorkommt nun mit der Gesamtheit der Schrift zu assoziieren. Das ist mir einfach zu weit hergeholt. Aber zuerst möge man ihn definieren.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hans-Joachim
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Hans-Joachim »

Helmuth hat geschrieben: Mi 21. Feb 2024, 12:20 Ein Begriff der also höchstens ein einziges Mal in der Bibel vorkommt nun mit der Gesamtheit der Schrift zu assoziieren. Das ist mir einfach zu weit hergeholt. Aber zuerst möge man ihn definieren.
Es geht nicht um die biblische Definition.
Wikipedia hat geschrieben:Unter Inspiration (lateinisch inspiratio ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘; vgl. spiritus ‚Atem‘, ‚Seele‘, ‚Geist‘) versteht man allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität. Begriffsgeschichtlich liegt die Vorstellung zugrunde, dass einerseits Werke von Künstlern, andererseits religiöse Überlieferungen Eingebungen des (nicht notwendig personal verstandenen) Göttlichen seien – eine Vorstellung, die sich sowohl in vorderorientalischen Religionen als auch bei vorsokratischen Philosophen findet und dann eine breite Wirkungsgeschichte entfaltet.
Der Begriff kommt also aus dem Lateinischen. Gemeint ist, dass die persönlichen Eigenschaften biblischer Personen oder auch Ereignisse aus der Bibel auf den Leser inspirierend wirken können. Sie können für den Leser zu einem Vorbild für christliches Verhalten werden.

Ein Beispiel für künstlerische Kreativität ist die Christusstatur von Thorwaldsen
https://de.wikipedia.org/wiki/Christus_(Thorvaldsen)
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renato23
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von renato23 »

Hans-Joachim hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 21:56
renato23 hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 19:30 Es ist eine Fehlannahme, alle Worte, Äusserungen von Paulus seien ihm vom Heiligen Geist eingegeben worden. Sobald Worte von ihm mit Lehren des einzigen fleischgewordenen Wort Gottes, Jesus Christus unvereinbar sind, sollte man sie bei Paulus belassen. Wie z.B.
Römer 7,18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch[1], nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Diese Stelle wird ebenso zweckentfremdet wie weitere, welche Gottsuchenden den Weg zu Heiligung, Erlösung aus einstiger Sündenknechtschaft -was ja als gottgewünschte Ziel eines jeden Menschen gedacht war, insbesondere der Christenheit- eher erschweren als erleichtern. Es wird dann ja behauptet, dies beträfe durchwegs ALLE Menschen.
Letzendlich ist es aber so, wie beschrieben. Wir sind nicht vollkommen sondern nur auf dem Weg. Und irgendwelche Schwächen werden wir noch nicht mal auf dem Sterbebett abgelegt haben. Das ist die einfache Realität.
Moment mal. Paulus blieb nicht an dieser seiner kurzzeitigen persönlichen "Charakterschwäche" (wohl durch Wechsel von einstigem zwiespältigem zu wahrem Gottesglauben) kleben .

Genau genommen entwickelte er sich bald mal zu einem ernstzunehmenden, glaubwürdigen Lehrer/Instruktor für authentisches Christsein, für VOLLKOMMENE, bleibende ERLÖSUNG aus einstiger Sündenknechtschaft (was klar ein Gesinnungswechsel von fleischlich zu geistlich nachhaltig bewirkt= was ja Bedingung für geistliche Neugeburt aus Gott ist.

Wenn intensives Bibelstudium und das getreuliche Umsetzen der -schon biblisch nachweisbar- vom Bösen endgültig ERRETTENDEN Worte Gottes nicht dazu führt 17 dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
dann fragt sich unsereins, wozu denn jene in der Bibel lesen?

[quote="Hans-Joachim]Der Begriff kommt also aus dem Lateinischen. Gemeint ist, dass die persönlichen Eigenschaften biblischer Personen oder auch Ereignisse aus der Bibel auf den Leser inspirierend wirken können. Sie können für den Leser zu einem Vorbild für christliches Verhalten werden.
[/quote]

Hierfür gibt es viele Beispiele von vorbildhafter Jüngerschaft Jesu Christi. Jakobus wie auch Johannes haben gemäss ihren Briefen ganz klar erkannt, dass man damals erst durch die mittels Jesus Christus -längst fällig gewesene- Gottesoffenbarung, zur Erkenntnis von wahrhaftiger Gotterkenntnis gelangte.
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von renato23 »

Helmuth hat geschrieben: Mi 21. Feb 2024, 12:20 Das ist wahr, daher meine ich sollte zuerst festgelegt werden was der Begirff "Inspiration" überhaupt bedeutet. Ich bleibe vorerst bei meiner Auffassung, dass er in der Bibel nicht vorkommt, sondern nur vermeintlich aus 2. Tim 3:16 abgeleitet wird.
Oh ja, wer sich wirklich hat einreden lassen, dass alle Autoren jedwelcher Bibelübersetzungen vom HG inspiriert, beim Schreiben geführt worden seien glaubt wohl auch wortwörtlich was wohl in der Hoffnung für Alle steht und in Wahrheit genaugenommen mit dem was Jesus Christus oder auch seine Jünger lehrten unvereinbar ist.

Ob etwas von Gottes Geist inspiriert ist, erkennt man gemäss 2 Tim 3,17 ja daran, dass wenn man sich jene hilfreichen Anleitungen zu wahrem vom Bösen erlösendem Christsein zu eigen macht und dadurch wahrheftige vollkommene Errettung aus einstiger allfälliger Sündenknechtschaft an sich selber erlebt.
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Helmuth
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Helmuth »

renato23 hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 07:34 Oh ja, wer sich wirklich hat einreden lassen, dass alle Autoren jedwelcher Bibelübersetzungen vom HG inspiriert, beim Schreiben geführt worden seien glaubt wohl auch wortwörtlich was wohl in der Hoffnung für Alle steht und in Wahrheit genaugenommen mit dem was Jesus Christus oder auch seine Jünger lehrten unvereinbar ist.
Du mögest in Teilbereichen zum selben Ergebnis kommen wie ich, aber du operierst für meine Begirff mit falschen Prämissen, indem du das AT in groben Zügen verwirfst. Klare Worte Gottes vermittelt durch seine beauftragten Prophten ordnest du dem Satan zu und formst daraus deine eigene Lehre. Dem muss ich vehement entgegentreten.

Dazu sei dir wieder gesagt, dass ich unstatthafte Glaubenskritik hier nicht toleriere!

Ich spreche keinem einzigen Autor der Bibel ab, dass ihn etwa nicht der HG geleitet hätte. Sie wurden allesamt angetrieben vom HG, der sie dabei auch laufend korrigieren musste, denn ob nun Prophet oder nicht, es waren dennoch Menschen.

Mein Unterschied besteht darin, dass ich das anders beurteile, weil ich auch wesentlich tiefer forsche und mich nicht mit Dogmen abspeisen lasse, die dazu führen einen verklärten Blick auf die Bibel zu bekommen. Wie die Worte durch die Autoren der kanonischen Schriften zustandegekommen sind, sehe ich dreierlei:

1) Sie erhalten sie direkt von Gott, geben sie weiter und es kommt zur Niederschrift (siehe Thread: Was ist Gottes Wort?)
2) Sie beobachten Gottes Wirken und schreiben diese Dinge als Augen- oder Ohrenzeige nieder (z.B. 2 Petrus 1:16-18)
3) Sie arbeiten im Dienste des Wort Gottes und somit auch an der Lehre und Überlieferung (siehe das Beispiel Apg. 6:2)

Der Punkt 3) macht wahrscheinlich die meisten Schwierigkeiten, aber in keinem Fall haben die Diener des Wortes quasi telepathisch vom HG das Wort Gottes eingegeben bekommen, sprich sie hätten von den Dingen zuvor noch gar nichts gewusst. Gegen diese groteske Vorstellung trete ich an, weil ich solches wie einen kindlichen Aberglauben einstufe.
1. Kor 13,11 hat geschrieben: Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich das weg, was kindlich war.
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Hans-Joachim »

renato23 hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 07:24 Wenn intensives Bibelstudium und das getreuliche Umsetzen der -schon biblisch nachweisbar- vom Bösen endgültig ERRETTENDEN Worte Gottes nicht dazu führt 17 dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
dann fragt sich unsereins, wozu denn jene in der Bibel lesen?
Vollkommenheit kann hier nur relativ sein. Und zwar in dem Maße, wie wir Erkenntnis erlangen und sie auch umsetzen können.
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Hans-Joachim
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Hans-Joachim »

Helmuth hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 08:32 Dazu sei dir wieder gesagt, dass ich unstatthafte Glaubenskritik hier nicht toleriere!
Und wen interessiert das?
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Larson
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 08:32 Sie wurden allesamt angetrieben vom HG, der sie dabei auch laufend korrigieren musste, denn ob nun Prophet oder nicht, es waren dennoch Menschen.
Naja, das ist eine haltlose Behauptung, rein aus Theologischer Sicht muss dies aber so erklärt werden. Für die der Tenach fremde und entgegenstehende Lehre braucht es natürlich die eigen gegebene „Gottesautorität“.
Helmuth hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 08:32 Dazu sei dir wieder gesagt, dass ich unstatthafte Glaubenskritik hier nicht toleriere!
Was ist denn unstatthaft? Glaubenskritik? Woran soll sich denn „Glauben“ richten? AN sogenannten Gottesmännern, welche da gegen die Tenach lehrten, und ihnen nachgesagt wird, dass sie im Geiste Gottes sprachen?

Worte besagen doch wenig, und müssen stets mit den Weisungen Gottes in der Tenach geprüft werden. Dann merkt man, dass es dieser Worte, dieser neuen Lehre nicht braucht, denn es ist schon in der Tenach geschrieben.
Weiter wird besonders auch durch die Propheten von Gott her immer wieder solcher Freigeist bemängelt und gebrandmarkt und stellten die Satzungen Gottes wieder ins Zentrum.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 15:18
Helmuth hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 08:32 Sie wurden allesamt angetrieben vom HG, der sie dabei auch laufend korrigieren musste, denn ob nun Prophet oder nicht, es waren dennoch Menschen.
Naja, das ist eine haltlose Behauptung, rein aus Theologischer Sicht muss dies aber so erklärt werden.
Petrus vertritt diese „haltlose“ Behauptung:
2. Pet 1,21 hat geschrieben: Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist.
Hinter dieser Aussage stehe ich voll und ganz, auch dass sie nichts mit der Inspirationslehre zu tun hat, weil Petrus den Vorgang als solchen dazu gar nicht beschreibt, sondern dies nur als eine Tatsache feststellt. Er sprich dabei ihre Motivation als „getrieben“ an.

Und daraus schließe ich, dass jeder Christ, der den HG hat, ebenso von ihm angetrieben reden kann und ein Nichtchrist, oder allgemein gesprochen, jemand der den HG nicht, dann auch nicht angetrieben vom ihm reden kann.

Dee HG ist der sei eh und je der Motivator, der sozusagen Antriebsmotor der heiligen Menschen Gottes, und das kann nur ein solcher sein, der von Gott dazu in diesen Stand einer geistlichen Neugeburt versetzt worden ist.
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