Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mi 17. Apr 2024, 13:21
Ein Unterschied ist wohl, daß der Begriff "Gottes Wort" anders als "BMW" auch einen inhaltlichen Anspruch erhebt? Ich würde sagen, auch eine Wertung darstellt?
Vollkommen richtig, aber genau das ist nicht Ziel, gemeint nicht hier. Keine Wertung, sondern die Fähigkeit ein Wort Gottes als solches zu erkennen. Dinge zu bewerten ist klarerweise wichtig, aber dazu muss ich erst die Grundlage haben und das sei hier Gegenstand.
Das Bewerten sei dafür Thema vieler anderer Threads. Warum sage ich das so fast wie geschwollen? Ich arbeite gerne mit Beispielen, damit die Schwellung zurückgeht, also:
Wenn "Du sollst nicht stehlen" als Gottes Wort nicht erkannt wird, falls man z.B. einer Kultur angehört, die das legitimiert, dann wird auch die Wertung unbiblisch. Oder machen wir ein umgekehrtes Beispiel: Jemand sagt: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" was ich sogar unter Christen gar nicht selten höre.
Wo stünde das geschrieben in der Bibel als ein klarer Ausspruch aus Gottes Mund? "Du sollst nicht stehlen" können sogar die allermeisten Nichtchristen angeben, als aus den 10 Geboten, aber viele setzen auch das andere als ein Wort Gottes.
Wenn du Prämissen setzt, die durch das Wort Gottes nicht gedeckt sind, aber quasi den Rang wie ein Wort Gottes haben, dann verlässt du dich gar nicht auf das Wort Gottes, sondern auf deine eigenen Kräfte. Du lebst demnach nicht nach Gottes Wort, und ich erlebe solches oder ähnliches durchaus unter Christen, dass sie sich halt vieles nur einbilden, was Gott aber nie gesagt hatte.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mi 17. Apr 2024, 13:21
Das Wort Gottes allerdings ist - laut Bibel selbst - ja Jesus Christus als geistiges Wesen:
"Und der Logos (das Wort) ward Fleisch, und wohnte unter uns" Joh 1,14
Damit haben wir nahezu einen Klassiker. Diese Aussage aus Johannes 1:14 enthält weder das Wort Jesus noch Christus. Man liest es daher hinein. Und weiters stammt dieses Wort nicht von Gott, sondern von den Autoren des Jh-Ev und das ist auch der springeden Punkt, es ist Menschenwort.
Damit triffst du nun das schwarze Loch sozusagen. Durch dogmatisch anerzogenes Denken liest du diese Stelle gar nicht mehr anders und in der Folge richtest du deine logische Argumentation danach aus. Ist sie aber logisch oder nur dogmatisch?
Es bleibt m.E. weiter kein Wort aus Gottes Mund, also kein BMW, mit dem man richtig Gas geben kann, sondern nur ein minderwertiger Ostblock-Lada der Theologie, wenn ich das so gleichnishaft formulieren darf.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mi 17. Apr 2024, 13:21
"Die"? Ich würde auf diese Eingrenzung verzichten. Wozu soll sie gut sein? Um auszudrücken, Gott habe nicht auch manches gesagt, das nicht in den heutigen Bibelbüchern aufgeschrieben wurde? (Das wäre wohl auch unbiblisch.)
Auch das ist nicht Gegenstand. Außerdem kann ich ohnehin nur mit dem arbeiten, was ich kenne, nicht mit dem, was ich nicht kenne, eine simple Weisheit. Und zur Info: Wir sind hier im Bibelforum, d.h. der Gegenstand ist grundsätzlich die Bibel und nicht was Gott angeblich zu Tante Mitzi gesagt haben soll.
Aber ich freue mich, denn ich sehe, wir haben damit nun auch eine Linie ins Thema bekommen. Ich hoffe aber, es dient auch der Auferbauung, dass wir damit auch was Positives anfangen können. And now it's your turn.