Herz und Verstand - Gegensätze?

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Lena
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Lena »

oTp hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 17:56 Du redest meiner Meinung nach von einem nie erreichbaren Idealzustand der Verbundenheit des Menschen mit Gott, der Durchlässigkeit des Menschen für den leitenden Geist Gottes.
Damit habe ich das Neue Testament auf meiner Seite :).
Vollkommen, untadelig und heilig sollen wir sein.
Mat. 5,48 hat geschrieben:Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. 
Eph. 1,4 hat geschrieben: Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe;
1.Petr. 1,14.15 hat geschrieben:Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, in denen ihr früher in eurer Unwissenheit lebtet; sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
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Oleander
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Oleander »

Lena hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 14:43 Damit habe ich das Neue Testament auf meiner Seite
Der Eine ist der Meinung, das Glas ist nur mehr halb voll... :|
Der andere erfreut sich darüber, dass es wenigstens noch halb voll ist.

Es kommt wohl immer auf die eigene Perspeketive an :?:
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oTp
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von oTp »

Oleander hat geschrieben: Mi 24. Apr 2024, 12:39
oTp hat geschrieben: Mi 24. Apr 2024, 12:35 Es geht beim Thema doch im eine Verhärtung des Verstandes
Reflektiere mal dein Leben - im Sinne von:
Gab es da Situationen, wo sich Herz und/oder Verstand eventuell verhärteten und was war da Auslöser..
Gut dass du mich daran erinnerst, könnte ja mal ausnahmsweise sein, dass ich solche Selbsthygiene vergessen haben könnte.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Oleander
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Oleander »

oTp hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 19:21 Gut dass du mich daran erinnerst, könnte ja mal ausnahmsweise sein, dass ich solche Selbsthygiene vergessen haben könnte.
Ich sags, wies ist: Auch ich bin oft froh, wenn ich erinnert werde durch...wem oder was auch immer...
Und ja, manchmal schmerzt es auch...
Oder man versucht, sich zu wehren... weil...
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Zippo
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 13:31
Zippo hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 12:48 Aber die Reaktionen waren völlig unterschiedlich.
Ich mein, das ist der springende Punkt..
Warum reagieren Menschen unterschiedlich auf xxx.

Und: Manche Morgens eher gereizt, aber Tagsüber gelassen?

Dem Freund gegenüber dem "Fremden" anders?

Usw.
Im Falle der Apostelgeschichte ging es um das gleiche Thema. Petrus schildert in Apg2, daß der Jesus von Nazareth, derjenige ist, den Gott auferweckt hat, nachdem er sich durch Zeichen und Wunder ausgewiesen hat und daß Gott ihn zum Herrn und Christus gemacht hat, so wie es König David in seinen Psalmen vorhergesagt hat.
Und den Zuhörerrn ging es durch Herz und sie werden fragend und viele lassen sich taufen.

Im anderen Fall war die Predigt ähnlich, aber sie wollten diese Rede nicht hören, sondern Petrus und seine Mitstreiter töten. Apg 5,30-33

Warum ?

Es war wohl eine andere Zuhörerschaft, im ersten Fall waren Menschen aus aller Welt versammelt, Juden, die aus anderen Ländern kamen, um das Wochenfest hu feiern, das Gott gewählt hatte, um den Heiligen Geist auszugießen.
Diese Menschen hatten der Botschaft des Petrus geglaubt und deswegen hat der Heilige Geist ihnen das Herz geöffnet.

Im zweiten Fall, als Petrus vor dem Hohepriester gebracht wurde, da hat man keinen Glauben gehabt und der Heilige Geist hat die Herzen nicht geöffnet.
Das ist der wesentliche Unterschied. Es ist keine Sache der Laune und Tageszeit, sondern an Jesus haben sich ja bis zum heutigen Tag die Geister bhw. die Herzen geschieden.
Wer mit Blick auf sich selbst und als Sünder vor Gott kommen will, der findet Zugang. Die stolzen Priester und Pharisäer, die meinten, es nicht nötig zu haben, die finden keinen Zugang zu dem Herzen Gottes.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Zippo
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Zippo »

Hallo zusammen,

es wurde am Anfang schon mal angesprochen, daß der Begriff des Herzens hebr. leb" genannt wird bzw. grch. kardio".
In der Bibel wir dieser Begriff hauptsächlich für das bewegte Seelenleben verwendet.

Wieso besteht diese Wortverwandschaft mit dem Organ daß unseren Blutfluß antreibt ?

Besteht da irgendein Zusammenhang ? Liegt es an der Wechselbeziehung zwischen unserer Gemütsverfassung und der Aktivität des Herzens ?

Oder stellt das Herz für den Geist und die Seele in etwa das Gleiche dar, wie das menschliche Herz für den Körper ? Da geht was rein und da kommt was raus und das macht den Menschen lebendig.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 12:05 In der Bibel wir dieser Begriff hauptsächlich für das bewegte Seelenleben verwendet.
Mir fiel da grade das Kirchengebet ein.
"HERR ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine "Seele" gesund."

Bei einer sehr engen Bindung zueinander sagt man mitunter auch: Sie sind ein Herz und eine Seele.
Als Jesus sagte: Der Vater und ich sind eins, könnte man dann noch den Geist hinzunehmen (eines Geistes im Sinne von denken gleich)
Sie sind ein Herz, eine Seele und eines Geistes...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Zippo »

Helmuth
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 27. Apr 2024, 13:49
Ich finde aber, daß der Verstand meistens auch fester Bestandteil des Herzens ist.
Wäre dem so, wozu dann die begriffliche Unterscheidung? Und warum sollte man sich mit ganzen Herzen Gott anvertrauen und sich dabei nicht auf den Verstand verlassen?
Mir fiel noch auf, daß manchmal das Wort leb", das man meistens mit Herz" übersetzt, auch schon mal mit Verstand" übersetzt. Z. Bsp. Hiob 12,24 oder Hiob 36,5 Spr 10,20-21 bibelkommentare strong Verzeichnis der Studienbibel

Herz und Verstand liegen dicht beieinander, aber das Herz ist eben mehr.

Salomo hatte sich von Gott Weisheit erbeten, das Volk Israel gut zu richten und zu regieren und manchmal hatte er schwierige Fälle zu richten. Dabei hatte er Lösungen, die erstaunlich sind, sodaß man denken könnte, hier hat Gottes Verstand geholfen.
Denn wäre käme schon auf die Idee, ein Kind entzwei zu teilen, um die wahre Mutter herauszubekommen ? 1 Kö 3,16-28
So stelle ich mir Spr 3,5-6 vor, Herz und Verstand sind nicht unbedingt Gegensätze, sondern Gott übertrumpft schon mal den menschlichen Verstand.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 18:02 Salomo hatte sich von Gott Weisheit erbeten
Guck mal in diesen Thread: viewtopic.php?t=8914

Einige (oder gar alle :?: ) Teilnehmer am Thema baten "vielleicht" Gott vorher um "Weisheit", bevor sie sich äussern...oder auch nicht... ;)
Und nun guck, was zustande kam.

Einheitliche Sichtweisen (zumindest unter Gläubigen)? :)
Wohl eher nicht!
Woran lags?
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Helmuth
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 12:48 Ich meine, das siehst du falsch. In Spr 3,5-6 wird nicht das Herz zum Gegensatz für den Verstand gemacht.
Das habe ich auch nicht gesagt, sondern die Abhängigkeit dargestellt. Ohne Herz gibt es keinen Menschen, weil es der Kern ist, was deine Persönlichkeit, d.h dein eigentliches Leben ausmacht. Der Verstand bleibt für mich weiter eine Gabe. Je nach Verfassung deiner Herzens bist du dann vor Gott ein guter oder ein schlechter Mensch und bringst gute oder schlechte Frucht.

Gott bewertet uns nach dem Herzen und nicht wie gut unser Verstand ist. Daher ist unser Herz ausschlaggebend, weil dieses auch den Verstand entsprechend formt. Der Verstand ist wie ein Werkzeug, das wir täglich gebrauchen, aber er bestimmt nicht unser Herz.

Die Abhängigkeit besteht darin, dass der schlechte Mensch seinen Verstand nur für natürliche Dinge benutzen kann. Das bewirkt Gott, indem er ihm keinen Einblick in die Welt seines Geistes gibt. Der Verstand lernt aber immer, d.h. aus dem Grund darf man sich auch als bekehrter Mensch nicht ganz darauf verlassen.

Ein natürlicher Mensch kann ein guter Mathematiklehrer sein, darin kann sein Verstand recht klar denken, aber als Mensch bleibt er in Gottes Augen schlecht. Für geistliche Dinge ist er unbrauchbar, weil Gott das so bewirkt, dass er einem verstockten Herzen keinen Zugang zu seiner Welt des Geistes erlaubt, die aber das eigentliche Leben ist.

Als ich nicht nicht bekehrt war, versuchte ich Gott immer über meinen Verstand zu erreichen. Man denkt nach, dass da noch mehr ist als diese Welt und das kurze irdische Leben. Was kommt nach dem Tod? Auf dieser Basis denken viele Menschen, aber sie kommen dennoch Gott nicht näher, weil das dann doch nicht vom Herzen kommt.

Erst mit der Öffnung meines Herzens, dass Gott auch etwas mit dem Sohn Gottes zu tun hat und man sich ihm demütig nähern muss, was zur Sündenerkenntnis führt, erst dann kann wahres Leben beginnen, weil Gott so eine Verbindung zwischen seinem Herzen und dem des Menschen herstellt. Ich war zwar zuvor am Leben, aber nur nur natürlicher Mensch. Geistlich war ich tot infolge eines sündhaften Herzens, dass noch keine Buße getan hatte.

All das weiß ich übrigens erst heute, also nachdem ich von Gott auf diese Weise auch den HG erahalten habe. Dann beginnt man das Wort Gottes auf einmal Schritt für Schritt mehr zu begreifen, was vorher Bahnhof oder auch Blödsinn für dich gewesen ist, so wie dein Verstand es als natürlicher Menschen gesehen hat.

Es beginnt sich in dir etwas zu verändern. Die Veränderung ist nicht der Verstand, denn der hat sich nicht gändert, sondern das Herz, aber in der Folge lernt der Verstand diese Dinge neu einzuordnen. Ich sage dazu, dass er erst dann vollständig funktioniert.

Man könnte das so vergleichen. Der natürliche Mensch denkt zweidimesional, d.h. beschränkt auf diese Welt, die dritte Ebene ist ihm nicht zugänglich, aber dann erst bekommen alle Dinge auch lebendige Gestalt, was zuvor nur ein Abbild wie auf einer Kinoleinwand war.

Der natürliche Menschen kann also ein guter Mathe-Lehrer oder ein weiser Handwerker sein, in diesen Bereichen lässt ihn Gott arbeiten, weil solches ja für alle gut ist, aber für die geistliche Ebene bleibt er blind, weil ihm der HG dazu fehlt. Dies ist die Abhängigkeit der Verstandes von unserem Herzen. Der geistliche Mensch beurteilt nun die Dinge anders, und zwar so, dass sie vor Gott standhalten können.

In Klartext gesprochen dient der unbekehrte M-Lehrer oder Handwerker in erster Linie für die Kinder Gottes, aber einen Nutzen zum ewigen Leben hat der natürliche Mensch nicht, denn diese Welt vergeht und alle Weisheit mit ihm, die er sich zuvor erworben hatte. Er verliert also auch das rein Natrüliche, das in der Hölle verbrennt. Wir nehmen aber all unser Wissen in die künftige Welt mit.

Mit der Zeit erkannte also mein Verstand, dass ich von Gott Anteil am HG erhalten hat, der den Denksinn in eine neue Richtung lenkt, sodass nun alle Ebenen erfassen, also, das Herz erkennt, der Verstand bejaht und die Seele fühlt alle Dinge. Sprich, jetzt lebe ich, zuvor war ich tot. Man denkt in Kategorien der Ewigkeit und weiß auch um die Beschränktheit dieses natürlichen Lebens.

Ohne diese Gabe wäre mein Leben des Todes, so aber nun zum Leben. Doch verlasse ich mich weiter nicht auf den Verstand, wenn es um geistliche Dinge geht, eben weil das Herz wichtiger ist, wie es denkt bzw. denken soll. Daran arbeitet der HG in uns auch, damit unser Herz nicht wieder von Gott abdriftet. Ich stütze meine Worte auf eine grundlegende Erkenntnis wie sie Paulus dazu erhalten hat:
1. Kor 2,14-16 hat geschrieben: Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird; der geistliche aber beurteilt alles, er selbst aber wird von niemand beurteilt. Denn „wer hat den Sinn des Herrn erkannt, der ihn unterweise?“ Wir aber haben Christi Sinn.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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