Judas Iskariot

Themen des Neuen Testaments
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Corona
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Judas Iskariot

Beitrag von Corona »

Wer war er und was waren seine Motive.

War er Judäer oder Galiläer wie Jesus? War er Jesus Bruder, oder eine andere Person? Hat er sich erhängt, oder wurde er von Gott bestraft? Ein Prototyp des Bildes der Juden?

War er gierig? Oder einfach nur vom bösen Trieb besessen, wie ein Loki oder die Machi Juana der Mapuche Indianer?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Abischai
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Abischai »

"Judas" war eine damals hellenisierte Form von "Juda", ein Modename, verständlich. Wenn ich nicht ausgerechnet in Deutschland leben würde, hätte ich einen meiner Söhne auch Juda genannt, aber dazu hätte er sämtliche martial arts beherrschen müssen, um hier nicht unterzugehen.
DER Judas war kein leiblicher Bruder Jesu, also ein Sohn der Maria, wiewohl einer derer ebenfalls Judas hieß.
Der besagte Jünger kam aus Kariot, daher sein Beiname, nicht aus Nazareth. Keiner der leiblichen Söhne der Maria zählte überhaupt zum Kreis der Jünger Jesu, sie standen der Schule eher argwöhnisch gegenüber.
Über Judas wird gesagt, daß er ein Dieb war, mehr nicht, und auch daß einige seiner Regungen darin begründet waren.
Einige Ausleger meinen, daß des Judas Handlung in Bezug auf den Verrat an Jesus evtl. sogar ähnlich dem Ansinnen der Söhne der Maria gewesen sein könne, auf sehr menschliche Weise den Erfolg Jesu zu erzwingen, indem er ihn in die Enge trieb, um seine Macht (die Judas ja mehr als genug kannte!) herauszukitzeln. Die Pharisäer zuvor hatten ähnliches versucht, ohne ernsthafte Absicht die Wahrheit zu finden. Eine deutliche Ausnahme war Nikodemus.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Ziska
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Ziska »

Judas Iskariot war eine Zeit lang ein treuer Jünger Jesu.
Er wurde von Jesus zu einem Apostel erwählt und ihm wurde die Verwaltung der Finanzen anvertraut. Er muß also Zuverlässig gewesen sein.
LG Ziska
„Einer ist euer Führer, der Christus“
(Matthäus 23:10)
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Luther 1545
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Luther 1545 »

Wo Judas Iskariot herkam, vermutlich aus Kerijot-Hezron (Jos. 15.25) südlich von Judäa.
In allen Evangelien wird er genannt außer in der Apg. kein Wort.

Sein Name Judas bedeutet „der Herr führt“ vermutlich der Satan.
Er war ein raffinierter Heuchler und ein Schwätzer den man zum Schatzmeister machte.
Keiner der anderen elf Jünger hatte eine Ahnung wer er wirklich war.

Als Jesus sagte einer von euch wird mich verraten zeigte keiner mit dem Finger auf Judas.
Aber Jesus kannte sein Herz von Anfang an (Joh. 6,64).

Als viele aus der Gruppe am Anfang der Mission Jesu verließen (Joh. 6,66-71)
blieb auch Judas bei ihm, aber nicht aus reinem Herzen.
Er hatte ganz andere Absichten, mit der Kraft Jesu die Römer zu stürzen, oder
auch durch egoistischem Gewinndenken und Habgier.

Seine Ambitionen lagen auf Macht, Reichtum und Prestige aber nicht auf das Gottes Reich.
Seine Rolle war schon im AT vorher bestimmt ( Ps. 41,10, Ps. 55,13-15, Sach. 11,12-13).
Aber auch im neuen NT wird davon geschrieben (Joh. 13,18, Matth. 27,9-10).

In meinen Augen war er eine Ratte, ein Dieb, eine Schlangenbrut und Otterngezücht zugleich.
Jesus wusste es, er gab ihm etliche Gleichnisse die darauf abgestimmt waren, entweder
verstand Judas sie nicht oder aber er wollte sie nicht verstehen. (Luk. 16,1-13, Matth. 22,11- 14)
Matth. 6,19-34, Luk. 12,13-21, Matth. 23, 1-12 usw.)

Ich denke Jesus hatte (die Schnauze voll) genug, zwei Jahre und nichts gelernt jetzt werde ich Ihn
dahin beordern wo er hingehört.
Judas Isk. wird derjenige sein der mich verratet,
wird die 30 Silberstücke kassiern (wie im AT geschrieben steht)
danach wird Judas zur Besinnung kommen, den seine Freunde (Jünger) werden Ihn verachten.
Letzt endlich wird er sich selbst bestrafen (umbringen).

Judas Isk. war eben Massgeschneidert für das vorhaben Jesus.
Hier sitze ich, ich kann nicht anders, so Wahr mir GOtt helfe!
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Abischai
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Abischai »

Ich halte Deine ausführliche Charakterisierung des Judas für zu detailliert, ich glaube nicht, daß das wirklich alles so war.
Ich selbst kenne aus meiner eigenen Vergangenheit solche Ansätze, verführt, dumm, eigenwillig.
Irgendwann ward mir Angst und Bange, und ich bat Gott, daß ich kein solcher sein möge wie Judas, und daß ich auch nicht der Antichrist sein möchte (in früher Jugend kommen solche Ideen mitunter). Es ist gut, auch solche Gedanken vor Gott ehrlich auszubreiten.

Daß Judas anfangs vielleicht "auf der Kippe" stand, mag sein. Aber so eine "Ratte" war er wohl nicht (meine Meinung).

Er war wie einer von uns, die wir ganz vorn im Tempel stehen und erhobenen Hauptes Gott danken, daß wir zweimal die Woche fasten und den Zehnten von allem unserem Besitz geben, und daß wir nicht so sind wie der Zöllner da hinten...

Oder er war wie Simon, der Zelot, oder ein Haudrauf wie Petrus, na ja, das eher nicht, wohl eher ein Leisetreter.

Aber er war ebenso einer der Zwölf, die Jesus zu zweien aussandte um Kranke zu Heilen und Dämonen auszutreiben, und die das auch getan hatten (auch Judas!).
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Ziska
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Ziska »

Judas Iskariot veränderte sich leider zum schlechten.
Laut Johannes 12:6 entwickelte er sich zu einem Gewohnheitsdieb.

Jesus wies ihn öffentlich zurecht, als er sich darüber beschwerte,
dass man das wertvolle Öl hätte besser verkaufen können, anstatt es über Jesu Kopf zu gießen.
Judas nahm diese Zurechtweisung nicht an.
Ab dem Zeitpunkt begann er nämlich sich zu verhärten und fädelte dann den Verrat an Jesus ein.
LG Ziska
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Ziska
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Ziska »

Als Jesus enthüllte, dass einer der 12 ihn verraten würde, fragte Judas scheinheilig:
„Ich bin es doch nicht etwa?“ Nachzulesen in Matthäus 26:25.
Judas wußte genau, was er tat. Nur ein willentlicher Sünder konnte so unverfroren den Schein wahren.
LG Ziska
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Abischai
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Abischai »

Ziska hat geschrieben: Mi 1. Mai 2024, 22:51 Nur ein willentlicher Sünder konnte so unverfroren den Schein wahren.
Ich will keineswegs eine Lanze für Judas brechen, dafür hat er den einmaligen Verrat in Person verübt.
Was ich sagen möchte ist, daß Judas' Haltung (soweit in der Schrift angedeutet) in vielen von uns steckt, zumindest spreche ich da aus eigener Erfahrung. Inwieweit Judas das Durchschauen des Herrn Jesus verstanden hat, weiß ich nicht, aber möglicherweise war ihm seine eigene, vielleicht wackelige Haltung zu der ganzen Sache peinlich, und er hat versucht, das gesichtswahrend zu verschleiern.
Die eigentliche Entscheidung fällte Judas, als er den Bissen aus der Hand des Herrn Jesus annahm und aß. Denn es steht geschrieben, daß exakt in diesem Augenblock der Satan in ihn fuhr (gruseliger Gedanke!).
Die Choreographie erinnert ein wenig an Adams: "und er aß"...

Adam hätte den Griff nach der Frucht verweigern können, selbst wenn sein Weib bereits davon genommen hatte, denn ER allein war in der Pflicht, nicht das Weib.

So hätte Judas auch einen harten Bruch mit seiner Liebäugelei vollziehen können, und den Bissen aus der Hand des Herrn Jesus verweigern können. Was dann gekommen wäre, wissen wir nicht.

Die letzte "jesustypische" Ermahnung, vielleicht die letzte wirkliche Chance an Judas war die eindringliche Mahung des Herrn Jesus an Judas: "mit deinem Kuß verrätst du den Sohn des Menschen", die Entscheidung stand also noch bevor. Und auch diesen geheuchelten Bruderkuß hätte Judas verweigern und damit vielleicht seine Seele retten können.
In der Gegenwart Jesu tritt alle Macht der Finsternis in den Hintergrund, auch der Satan in Judas mußte für kurze Zeit in den Hintergrund treten, des bin ich gewiß.

Vielleicht wäre Judas danach zwar physisch tot umgefallen, aber er wäre gerettet gewesen, nur so rein hypothetisch.

Aber er tat es nicht, er entschied sich dafür, seinen selbstgewählten Weg durchzuziehen, obwohl er zu der Zeit NICHT wußte, welch weite Kreise das ziehen würde. Seine reuige, jedoch viel zu späte Erkenntnis kam erst danach, und sein "Ausweg" aus der sichbaren Tragödie war, den Juden die 30 Silberlinge zurückzubringen, und die dann aber entsetzt und verzweifelt in den Tempel zu werfen und sich umzubringen.

Ich führe das so aus, weil ich das gleiche Strickmuster allein in meinem Leben erfahren habe und heilfroh bin, daß der Herr Jesus Christus mich festgehalten hat, ähnlich Petrus, dem der Herr zugesagt hatte: "ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre".

Das hat der Herr wohl auch ganz konkret für mich getan. (Ich berichtete schon mehrmals.)

Ich kann mir gut vorstellen, daß aufrichtige Gläubige auch heute immer noch an ähnlich gefährlichen Wegkreuzungen stehen können, und wenn der Herr sie nicht bewahrte, sie einfach ins Bodenlose stürzen würden.

Wenn andere soetwas gruseliges niemals erleben, um so besser. Ich bin davon nicht ganz verschont geblieben, aber herausgerettet, gelobt sei der Herr !
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Ziska
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Ziska »

Nachdem Judas Iskariot Jesus verraten hatte, bekam er Gewissensbisse.
An wen wandte er sich, nachdem er Beihilfe zum Mord betrieben hatte?
An Gott? Bat er Gott um Vergebung?

Er ging nicht zu Gott, bat nicht Gott um Vergebung. Er zeigte keine richtige Reue.

Er ging zu den Pharisäern und wollte ihnen die 30 Silberstücke zurückgeben,
in der Annahme seine Tat ungeschehen zu machen. Was natürlich unmöglich war.
Die geistlichen Führer wiesen ihn herzlos ab!

Das war zuviel für Judas. Er erhängte sich.
Der Ast brach ab und so stürzte er noch in den Tod.
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Helmuth
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Re: Judas Iskariot

Beitrag von Helmuth »

Corona hat geschrieben: Mi 1. Mai 2024, 16:29 Wer war er und was waren seine Motive.
Mehrere haben schon geantwortet, aber die Schrift gibt nicht viel Aufschluss über ihn. Wir lesen kein Motiv, sondern haben nur den Tatbestand des Verrates. Wie er sich in diese Richtung entwickelt hat wird nicht beschrieben.

Ob Jesus das von Anfang an wusste ist theologische Spekulation. Ich kann mir nicht vorstellen einen vorsätzlichen Mörder und Verräter in meinem Dienst aufzunehmen, aber das wäre meine Auffassung. Im Zuge seiner Mission erkannte Jesus sein Herz. Dennoch war er überall dabei und erhielt auch Kraft und Vollmacht bei der Aussendung der 12 Apostel.
Corona hat geschrieben: Mi 1. Mai 2024, 16:29 War er Judäer oder Galiläer wie Jesus? War er Jesus Bruder, oder eine andere Person?
Sein Name war Judas mit dem Beinamen Iskariot. Thats all, das wir über seine Herkunft wissen. Ein (leiblicher) Bruder Jesu war er nicht, denn diese sind namentlich bekannt.
Corona hat geschrieben: Mi 1. Mai 2024, 16:29 Hat er sich erhängt, oder wurde er von Gott bestraft?
Das Mt-Ev sagt, er erhängte sich, in der Apg des Lukas bezeugt Petrus, dass er kopfüber wo abgestürzt ist und seine Eingeweide traten heraus. Das ist damit ein völlig anderer Tod, der nach einem tödlichen Unfall klingt. Man muss sich entscheiden, welcher Darstellung man den Vorzug gibt. Meine Meinung kennt man.
Corona hat geschrieben: Mi 1. Mai 2024, 16:29 Ein Prototyp des Bildes der Juden?
Was soll das sein? Gegenfrage: Was ist der Prototyp eines Deutschen?
Corona hat geschrieben: Mi 1. Mai 2024, 16:29 War er gierig? Oder einfach nur vom bösen Trieb besessen, wie ein Loki oder die Machi Juana der Mapuche Indianer?
An ihm hängt wohl der Nimbus des Bösen, aber all solche Auslegung sind menschengedachte Spekulationen, wie man sie auch über Jesus tätigt. Am Ende des Lebens Judas fuhr der Satan in ihn, sodass er zur Tat des Verrates geschritten ist. Vielleicht eine Aussage Jesu dazu, die er kurz vor seinem Verrat und Tod getätigt hatte:
Mk 14,21 hat geschrieben: Denn der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre besser für jenen Menschen, wenn er nicht geboren wäre.
Zuletzt eine Frage an dich: Welches besonderes Interesse hast du an Judas Person? Was sind dazu deine Motive?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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