Eine Antwort zugunsten der allgemeinen Diskussion, die ja formell in einem Unterforum zu christlichen Themen steht.
jesher hat geschrieben: ↑Mi 26. Jun 2019, 11:39Spice hat geschrieben: ↑Mi 26. Jun 2019, 11:28Ich meinte das in diesem Sinne: "Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes." Rö 12,2 Und der Sinn kann sich ja nur ändern, wenn man sich in Übereinstimmung mit dem wahren Wesen bringt. Also nicht Christus vollbringt es für uns (er hat alles getan,was zu tun war), sondern wir, indem wir uns mit ihm identifizieren.
Wichtig: Die Aussage in Römer 12,2 enthält im Grundtext gleichzeitig eine passive Komponente, weshalb
Rö 12,2 hat geschrieben:2 Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
die bessere Übersetzung ist. So wird nämlich deutlich, dass es dem Paulus, analog zu seinen anderen Aussagen und natürlich derer von Jesus und den anderen Aposteln, nicht in erster Linie auf die Leistung des Menschen ankommt. Denn natürlich ist es Gott welcher:
Phil 2,13 hat geschrieben:13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
und Paulus macht da auch im Römerbrief keine anderen Aussagen zu
Röm 7,18 hat geschrieben:Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht.
Das berührt wohl den Kern der von mir vorher nocheinmal ganz knapp zitierten verschiedenen Verständnisse zum Inhalt des christlichen Begriffs der Erlösung. Ich wies darauf hin, daß ich "Erlösung" nicht als etwas verstehe das spirituell sozusagen fragile Kartenhäuser errichtet, wie nach meinem Kenntnisstand bei vielen Yogapraktizierenden der Fall. In dieser Fragilität liegt eben nicht dieses Element, das ich mit "Erlösung" verbinde.
Der Rückgriff auf den Sündenfall ist thematisch auch passend. Ich meine, der Mensch war zunächst nur verbunden mit Gott als Vater. Gott eröffnete dem Menschen jedoch die Möglichkeit sich gegen die Anweisung Gottes auch anderen geistigen Einflüssen zu öffnen. Daß der Mensch das dann irgendwann tat, würde den "Sündenfall" darstellen. Das Sichgeöffnethaben für "andere Väter"/Herren hatte ein gewisses Anrecht dieser anderen Geistwesen an den Menschen zur Folge. Der Mensch wurde letztlich mehr und mehr innerlich Sklave aus diesen Einflüssen. "Erlösung" bedeutet nunmehr soviel wie Zahlung des Lösegeldes (z.B. 1. Kor 6,20).
Aus sich heraus kann der Mensch Gott nicht gefallen und zwar weder im Sein noch im Tun. Dazu bedarf es Jesus Christus. Der Anteil des Menschen wird klar umrissen.
Soweit ich es verstehe, kann ein Sohn ohne einen Vater nichts konkret wollen. Erst wäre die Entscheidung in Philialiebe für einen bestimmten Vater, auf diese folgend dessen Einfluß auf diesen Sohn, sich darstellend als wäre es eigenes Wollen dieses Sohnes.
Es geht bei ihm darum, dass er sich NICHT weigert sich verändern zu lassen.
Wie ich es verstehe, spielt das eine große Rolle. Viele Christen bleiben aus Gewohnheit nah bei ihrem alten Herrn, trotzdem sie losgekauft worden waren. Sie nutzen ihre Freiheit kaum, können mit ihr kaum etwas anfangen. Kommen vielleicht nicht darauf, daß es um ihren Zustand in der Gegenwart ginge.
Das Wollen zum positiven, also zu dem von Gott in der Bibel aufgezeigten Weg der Erlösung, wird von Gott selber im Menschen initiiert.
Das verstehe ich vielleicht nicht so.