Sünde und Sünder - die kritische Frage: wer/was gehört wozu?

Rund um Bibel und Glaube
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Lea
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Sünde und Sünder - die kritische Frage: wer/was gehört wozu?

Beitrag von Lea »

Wenn ich die Themen um den Glauben nach der Bibel hier so ansschaue, dann entsteht für mich auf Dauer der Eindruck, dass alle Themen genau an dieser Stelle scheitern, weil dazu totale Uneinigkeit besteht.

Da gibt es große und kleine Sünden, die durch Taten zur Sünde werden. Oder auch als "Grundausstattung" für alle Menschen - die dann davon befreit werden müssen. Oder sogar Sünden, die nicht mehr vergebbar sind. Und ein Gott, der Sünden nur aufgrund von Opfer vergeben kann.

Ich persönlich verstehe inzwischen "Sünde" einfach nur die Abwendung von Gott.... und alles was in diesem Status geschieht. Und für mich ist Gott derjenige, der unaufhörlich dazu wirbt, umzukehren zu IHM.
Wer MIT Gott lebt, der sündigt nicht ... selbst wenn er auch mal "Böses" tut.

Dabei wäre dann die "Lösung" aus dieser Misere nur - umkehren zu Gott (Buße tun). Sprich: Alles, was ein Mensch in der direkten Verbindung zu Gott tut und was ihm geschieht, wird von Gott gelenkt. So dass auch die bösen Taten von Gott zu guten Zielen gebracht werden können, wenn man in Seiner Gegenwart lebt und bleibt.

Das heißt, dass durch die Hinwendung zu Gott (der sich jedem zuwendet, der Ihn sucht) wird dem "Bösen" die Macht genommen.

Wie man das ganz praktisch tut, das hängt von der jeweiligen Lebenssituation des Einzelnen ab.
Für mich persönlich heißt das, dass ich ALLES, was mir geschieht, im Bewusstsein erlebe, dass Gott die Fäden weiterhin in seiner Hand behält - und mir selbst Wege zeigt, wie ich Böses verhindern oder überwinden kann - durch Liebe - oder Gutes. Ich bleibe dafür im ständigen Gespräch (und Hören) mit Ihm...weil Er ja ohnehin immer anwesend ist und sowieso alles sieht.

Ich möchte euch nun dazu einladen, Themen, bei denen es um die "Sünden" geht, aus dieser Perspektive zu betrachten. Weil ich denke, dass in der direkten Beziehung zu Gott die Liebe siegen wird und damit Einigkeit entstehen kann ... selbst wenn man manches unterschiedlich versteht.

Was denkt ihr dazu?
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
Jakobgutbewohner
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Re: Sünde und Sünder - die kritische Frage: wer/was gehört wozu?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Lea hat geschrieben: Sa 15. Jun 2024, 14:30Ich persönlich verstehe inzwischen "Sünde" einfach nur die Abwendung von Gott.... und alles was in diesem Status geschieht.
Ich auch.
Wer MIT Gott lebt, der sündigt nicht ... selbst wenn er auch mal "Böses" tut.
Sprich: Alles, was ein Mensch in der direkten Verbindung zu Gott tut und was ihm geschieht, wird von Gott gelenkt. So dass auch die bösen Taten von Gott zu guten Zielen gebracht werden können, wenn man in Seiner Gegenwart lebt und bleibt.
Was sollte "Böses" sein, das jemand tut, der mit Gott lebt? Was sollte das bedeuten "mit Gott" leben, nicht von Gott abgewendet zu sein?
Dabei wäre dann die "Lösung" aus dieser Misere nur - umkehren zu Gott (Buße tun).
Ich meine, nicht alles was Menschen als "Buße tun" oder "Reue" verstehen würden, würde tatsächlich auch solche Umkehr in sich tragen.
Lea hat geschrieben: Sa 15. Jun 2024, 15:33Überzeugender klingt es für mich aber, wenn Jesus grundsätzlich den Vater vor den Menschen vertritt - um zu vermitteln und sichtbar zu machen, so dass Menschen Ihn wahrnehmen (sehen?) können - auf die ganz eigene Weise.
So wie ich es verstehe, meint "Vater" den Geist aus dem ein Mensch in seinem Innersten will. Laut NT kann das Gott sein, der himmlische Vater, oder auch der Teufel. "Vater" in diesem geistigen Sinn wäre demnach ein Funktionsbegriff. Menschen können nach meinem Ansatz rein aus sich selbst im Grunde nichts bezogen auf Formen dieser Welt in ihrem Innersten wollen. Alle Wollen wäre Folge der Verbindung zu inem "Vater", nicht im einem "psychologischen" Sinn, sondern im Sinn der Verbindung zu auch wesenhaft persönlichen Geistwesen.

"Vater" wäre aber mehr eine Wirkung von "Kraft". Insofern würde nach meinen Begriffen Jesus den Vater nicht vertreten. In ihm wirkt JHWH und er ist JHWH. "Vater" müßte jedoch in jedem Menschen direkt wirken. Er vermittelt ihn insofern auch als "Kraft", die dann auch in anderen Menschen wirken kann in dem Sinn, daß die Kraft JHWHs den Menschen in Jesus näherkommt, präsenter ist - egal wie sich ein Mensch dann selbst zu ihr stellen wird, vielleicht täte er es auch in Form von Aggressionen gegen diesen Einfluß.
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Lea
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Re: Sünde und Sünder - die kritische Frage: wer/was gehört wozu?

Beitrag von Lea »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 10:52 Was sollte "Böses" sein, das jemand tut, der mit Gott lebt?
Ich denke, "Böse" ist ein Begriff, mit dem ein Mensch alles das beschreibt, was er nicht für gut befindet.
Und weil die Menschen eben unterschiedlich sind, auch jeder seine eigene Lebenssituation mit einbringt, wird das, was ein Mensch als "Böse" beschreibt, von Anderen vielleicht gar nicht böse empfunden.
Und Gott beurteilt ohnhin alles übergeordnet und ganzheitlich. Er benutzt oft Dinge, die als "Böse" befunden werden, um Wege zur Überwindung zeigen können.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 10:52 Was sollte das bedeuten "mit Gott" leben, nicht von Gott abgewendet zu sein?
Ja, darüber habe ich auch länger nachgedacht, wie ich das nennen soll.... abgewendet, oder losgelöst, oder gleichgültig (?)
Ich sage es jetzt mal ganz simpel: ich meine damit das Gegenteil von MIT-Gott-leben ... also wenn man nicht MIT Gott lebt.
Wie das mit Gott leben für mich persönlich aussieht, habe ich ja in meinem Eingangspost so ungefähr beschrieben. Ich denke, die Bedeutung ist auch bei jedem Menschen individuell verschieden.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 10:52 Ich meine, nicht alles was Menschen als "Buße tun" oder "Reue" verstehen würden, würde tatsächlich auch solche Umkehr in sich tragen.
Ja, das denke ich auch. Aber das kann nur Gott wirklich beurteilen. Deshalb weise ich immer wieder darauf hin, dass man Gott nur bei Gott selbst finden kann. Es ist nicht an Ritualen gebunden, sondern an die Herzenshaltung des Einzelnen.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 10:52 nsofern würde nach meinen Begriffen Jesus den Vater nicht vertreten.
Ja, wahrscheinlich ist "vertreten" auch nicht das richtige Wort. Aber es gibt eigentlich auch kaum richtige Worte, um die "außerirdischen Dinge" zu beschreiben. Im Grunde können wir es ja auch nur erahnen, wie es sei. Du hast das schon ganz gut beschrieben, finde ich. Aber es wird niemals "vollkommen" sein, wie wir uns ausdrücken über diese Dinge.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Re: Sünde und Sünder - die kritische Frage: wer/was gehört wozu?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Lea hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 11:50Ich denke, "Böse" ist ein Begriff, mit dem ein Mensch alles das beschreibt, was er nicht für gut befindet.
Und weil die Menschen eben unterschiedlich sind, auch jeder seine eigene Lebenssituation mit einbringt, wird das, was ein Mensch als "Böse" beschreibt, von Anderen vielleicht gar nicht böse empfunden.
Also ging es dir um Dinge, die Menschen "böse" finden könnten. Ich meine, das würde hier eigentlich keine Rolle spielen, wenn es darum ginge, was Gott als "Sünde" betrachten würde?
Und Gott beurteilt ohnhin alles übergeordnet und ganzheitlich. Er benutzt oft Dinge, die als "Böse" befunden werden, um Wege zur Überwindung zeigen können.
Deshalb weise ich immer wieder darauf hin, dass man Gott nur bei Gott selbst finden kann. Es ist nicht an Ritualen gebunden, sondern an die Herzenshaltung des Einzelnen.
Dem würde ich zustimmen.
Aber es gibt eigentlich auch kaum richtige Worte, um die "außerirdischen Dinge" zu beschreiben.
Worte sind soweit ich sehe heute meist im Grunde leere Hüllen, abstrakte Symbole die recht beliebig mit Inhalten gefüllt werden könnten, die Erfahrenem entsprächen. Es läge aus meiner Perspektive also kaum an den Symbolen.
Im Grunde können wir es ja auch nur erahnen, wie es sei.
Oder es bei Gott finden, höherwertiger, individueller an das jeweilige Geschöpf gerichtet als oft wohl unvollkommene unter Menschen kursierende Lehren.
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