jsc hat geschrieben: ↑Sa 15. Jun 2024, 19:44
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... orbatschow
Der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow hat der Darstellung widersprochen, ihm sei in Gesprächen über die deutsche Vereinigung ein Verzicht auf eine Ost-Erweiterung der Nato zugesagt worden. Bei den Verhandlungen 1990 sei dies kein Thema gewesen, sagte Gorbatschow dem heute-journal im ZDF. Er fügte hinzu: "Der Warschauer Pakt existierte doch noch. Die Frage stellte sich damals gar nicht."
Also wenn Russland (und sogar jemand, der selbst dabei war!) selbst der Meinung ist, dass es damals nicht versprochen wurde, muss man das wohl irgendwann glauben, oder?
Der Artikel ist von 2014.
Ich meine sogar, dass Putin sogar selbst häufig darauf bestanden hat, dass es für Russland gar kein Problem ist wenn die NATO sich nach Osten erweitert weil die neuen Staaten sich der NATO anschließen wollen. In Russland selbst wird das meine ich auch heute nicht als Argument für den Angriff auf die Ukraine verwendet. Das wird eher hier im Westen verbreitet...
Nun gut wir können es nicht aufschlüsseln, weil der von mir gespostete Artikel bezeugt zumindest, das sehr wohl etwas war.
Es gab auch eine Zeit wo sich eben Russland und Nato generell anäherten. Das Putin in dieser Zeit sicher eine andere Gesinnung hatte war erkennbar. Auch in der Zeit wo man über Nord Stream die Wirtschaftsbeziehungen festigte mit Europa, hat er wohl noch daran geglaubt, das eine Annäherung für beide Seiten positiv auswirken wird und sich das System Ost und West zumindest soweit vereinen kann, das nicht mehr Kalter Krieg Stimmung herrscht.
Der Bruch und das die alten Gräben eben wieder aufgerissen wurden, wurde mit dem Sturz Janukowitsch und dem anschliessenden Bürgerkrieg und mit dem nicht ernst nehmen, der Russischen anliegen zu diesem Zeitpunkt offensichtlich.
Unzählige Male hat damals Russland klar dargelegt was seine Anliegen wären und ja da kam eben schon das Anliegen, das die Ukraine zumindest Neutral bleibt und nicht Teil der Nato wird.
https://www.n-tv.de/politik/Was-Putin-v ... 41278.html
"Wir brauchen rechtliche, juristische Garantien, weil unsere westlichen Kollegen ihren mündlichen Verpflichtungen nicht immer nachgekommen sind", sagte Putin dann Anfang Dezember, als russische Truppen an der ukrainischen Grenze aufmarschierten...
Ich habe die Medien ja auch verfolgt, vor diesem Zeitpunkt und Putin hat immer es in diese Richtung verlauten lassen, bevor er dann definitiv Nägel mit Köpfen machte und eben weit darüber hinaus ging, was die Seperatisten von ihm forderten. Ich sage nicht das war super. Ich sage lediglich, dass es dazu kam, daran ist der Westen nicht unschuldig und er hätte es in der Hand gehabt, diese Eskalation zu verhindern, zu einem sehr kleinen Preis. Der Preis der bis heute bezahlt wurde, ist auf jeden Fall um ein vielfaches höher und das Endergebnis ist immer noch offen.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, hätte der Westen dort nur ein wenig genauer hingehört und nicht ständig eben die Forderung gestellt, die Ukraine kann tun was sie will betreffend Nato, hätte man eine Lösung finden können, auf Diplomatischen Weg.
Heute bleibt man aber auf dem Standpunkt, der Westen hat alles richtig gemacht, die Ukraine auch und Putin ist immer der Machtgierige Agressor der sich ganz Europa einverleiben will und sein Zarenreich wieder herstellen will. Dieses Narrativ glaube ich nicht auch wenn ich mir bewusst bin, das Putin kein Demokrat ist oder einer der mit seinen Feinden liebevoll umgeht.
Die Chance mit Nord Stream 2 hat man nun total verbockt (vielleicht auch absichtlich wegen Grüner Ideologie und dem Wunsch der USA mehr Fracking Gas zu liefern?) und eben auch die generelle Annäherung Russlands an die Nato/EU.
Klar ist und war immer, das Putin nicht sein Land so führen will/wird wie ihm andere erklären, wie er es zu führen hat und klar war das er für Russland einsteht und einen zweiten Zusammenbruch, im Sinne eines Zusammenbruch der Sovjetunion, mit ihm nie geben wird. Dies bei Verhandlungen nicht zu berücksichtigen und ihn Medial ständig mit Mistkübeln zu bewerfen, würde ich als grob fahrlässig bezeichnen und ist zumindest ein Mitgrund, warum wir heute dort sind, wo wir heute stehen und das ist nicht Frieden.
Die Minimal Forderung, kein Nato Beitritt der Ukraine und keine Nato Waffen auf dem Gebiet dort, wäre ein Versuch Wert gewesen, in Angesicht der Tatsache das diese Nato Waffen bis heute nicht den gewünschten Erfolg der Maximal Forderungen, der Ukraine und des Westen brachten. Ja vielleicht wird die Nato als Sieger hervorgehen, nach viel Blut vergiessen aber der Vertrauensbruch und der Graben, wird dadurch nicht besser werden.
Ich finde es in Angsicht dieser Sichtweise nicht sinnvoll, noch weiter auf die Totale Eskalation zu setzen oder zumindest mit dem Feuer zu spielen, kommte es zum Totalen Weltkrieg oder nicht.
Ist uns doch egal, solange wir am Ende Russland die Schuld geben können, finde ich auch nicht gerade eine Weise, Sichtweise aber eben das ist wohl die Sichtweise derer die viel Geld verdienen mit diesem Krieg und nur ein Ziel vor Augen haben, die neue Weltordnung.
Lg Kingdom