1Johannes4 hat geschrieben: ↑Mi 17. Jul 2024, 11:52
Hallo Thomas,
Zippo hat geschrieben: ↑Di 16. Jul 2024, 18:07
Im ganzen Kapitel 1 des Herbräerbriefes wird von dem SOHN gesprochen, durch den Gott alles geschaffen hat. Hebr 1,2
Ist das so?
Wenn ich mir diesen Text in einer Interlinearübersetzung ansehe, dann bekomme ich mal wieder das Gefühl, dass viele Übersetzer diese Bibelstelle so krumm übersetzen, dass diese auch in ihre bestehende Glaubensvorstellung bzw. die der Kirche, die die Übersetzung beauftragte, passt.
https://biblehub.com/interlinear/hebrews/1-2.htm
Die Bibelstelle sagt eigentlich, dass Jesus der Erbe von Allem sei und …
δι’ (di’) οὗ (hou) καὶ (kai) ἐποίησεν (epoiēsen) τοὺς (tous) αἰῶνας (aiōnas)
Ich habe eigentlich keine solche Bedenken, was die Übersetzung angeht. "Sohn Gottes" ist die Bezeichnung für den Messias, wie er in 2 Sam 7,12-14 vorhergesagt wird. Salomo war das Vorbild, der Herr Jesus das Abbild dieses verheißenen Gesalbten aus dem Hause Davids. Mit ihm fing eine Zeit an, in der Gott als Vater angerufen wird. 2 Sam 7,14 Siehe auch Spr 30,4
Der Erbe ist ein Mensch, speziell geht es um das Erbe Abrahams Gal 3,18.29, der von Gott aufgrund seines Gehorsams - er hätte ja sogar seinen geliebten Sohn Isaak Gott geopfert 1 Mo 22,15-18 - den Segen erhielt, der auf alle Nationen kommen sollte. Der Herr Jesus hat diesen Segen als Nachkomme erhalten und nach seinem Tod und seiner Auferstehung auf alle Nationen verteilt, die ihm im Glauben nachfolgen wollten.
Interessant eben nur die Aussage, daß hier eine Persönlichkeit in das Fleisch gekommen war, durch die Gott die Welt gemacht hat. Hebr 1,2 Das "dia" einfach nur mit "um dessentwillen" zu übersetzen, laße ich nicht gelten, denn Hebr 2,10 sagt aus, daß beides der Fall ist. Alle Dinge sind durch das Wort des Erstgeborenen Joh 1,3 und auch um dessentwillen geschaffen worden. Deswegen ziemte es sich, diesen Herzog der Seligkeit durch Leiden vollkommen zu machen, steht in Hebr 2,10.
Daniel
Da stellen sich zwei Fragen. Zum Einen ist das, was gemacht wurde, die „Äonen“, also die Weltzeiten, und nicht der Kosmos, was man bei einer Übersetzung als „Welt“ vermuten könnte - steht nur nicht da.
Kol 1,15-17 und Joh 1,3 sagt daß alles, die sichtbare und die unsichtbare Welt durch das Wort des Erstgeborenen geschaffen wurde.
Der Erstgeborene, das ist der Erste, sowohl im Himmel, als auch auf Erden und auch bei der Auferstehung. Er ist der Erstgeborene aller Schöpfung.
Daniel
Und dann das Zweite hat Helmuth angedeutet, nämlich, dass „δι’“ eben nicht nur mit „durch“ übersetzt werden kann, sondern auch auf andere Weise, je nach Grammatik und Kontext. Wenn der Übersetzer nicht ganz so trinitarisch wäre, hätte er diese Stelle vermutlich anders übersetzt.
Glaube ich nicht. Hebr 2,10 sagt "durch und um dessentwillen" wurde alles geschaffen. Ich gehe davon aus, daß der Erstgeborene die Schöpfungsworte gesprochen hat und der Vater im Himmel hat es umgesetzt. 1 Kor 8,6
Daniel
Erstaunlich finde ich, dass der Schreiber des Hebräer-Briefes angeblich etwas so fundamental Neues schreiben soll, wie dass die Welt durch Jesus gemacht worden sei, dies aber mit keinem weiteren Bibelwort bestätigt oder irgendwie erklärt. Die besondere Stellung vor Gott im Vergleich zu den Engeln belegt er aber mit mehreren Bibelstellen - so wie man es eben erwarten kann, wenn eine Aussage belegt werden soll. In der Apostelgeschichte wird mehrfach die Kernbotschaft des Evangeliums wiedergegeben, aber an KEINER Stelle wird darin aus Jesus Gott gemacht bzw. Jesus als Schöpfer der Welt verkündet, sondern der Mensch Jesus wurde von Gott aus den Toten auferweckt und ist zum Herrn und Messias eingesetzt worden.
Daß der Herr Jesus bzw. der Geist in ihm als Begründer der Schöpfung betrachtet wird, steht doch an vielen Stellen, da muß man nur das "durch " auch mal so stehen lassen.
Und der Herr Jesus war für Paulus meistens der Herr, aber vor allem im Titusbrief wird er doch mehrfach als Gott und Heiland bezeichnet. Z. Bsp. Tit 1,3
Er wurde ja auch von den Gläubigen der damaligen Zeit angerufen 1 Kor 1,1, aber er ist eben nicht der ewige Gott, sondern von seinem Gott und Vater in den Stand eines Gottes erhoben worden. Hebr 1,6-8,
Daniel
Und wie Petrus an Pfingsten erklärte, wirkte Gott durch Jesus. Deswegen konnte Jesus eben auch Sünden vergeben, aber eben nicht weil er selbst Gott war oder ist, sondern weil Gott durch ihn wirkte. Der kleine feine Unterschied. Alle, die an Pfingsten durch die Worte von Petrus zum Glauben kamen, hatten den Glauben, dass Gott den Menschen Jesus von den Toten auferweckt hatte. Statt in schwer verständliche und fragwürdig übersetzte Bibelpassagen etwas hineinzuinterpretieren, könnte man auch den klaren und unmissverständlichen Aussagen glauben. Das wäre nicht ganz zu mystisch und geheimnisvoll. EIN Gott, das ist der Vater, EIN Herr, das ist Jesus, und EIN Geist, das ist der Heilige Geist, durch den Gott in Jesus wirkte und auch in seinen Gläubigen.
Grüße,
Daniel.
P.S. Ich habe demnächst nicht viel Zeit … werde also nicht unbedingt antworten, aber zumindest mitlesen.
Ich glaube ja auch, daß es bei den Herrn Jesus um Vollmachten ging, weil Gott der Vater in ihm wirkte Joh 14,10. Der Mensch war von den Toten auferstanden, und der Erstgeborene - ich nehme an, daß es sich um den Engel des HERRN bzw. des Bundes des AT handelt, war in den Himmel zurückgekehrt. Joh 20,17
Früher war er der Engel des HERRN, der kam wenn Gott der HERR angerufen wurde. Nach seiner Auferstehung durfte er aber neben Gott dem Vater als "Herr und Heiland Jesus Christus" angerufen und verehrt werden. Die gläubigen Christen durften kraft des Heiligen Geistes mit dem Herrn Jesus reden, der ja das Haupt des Leibes der Gemeinde ist. Es geht um Fragen der Nachfolge und es geht auch um eine besondere Verehrung aufgrund des Werkes am Kreuz. Hebr 1,6
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.