Allgemein ist jeder Mensch bestrebt recht zu haben. Warum das so ist, sehe ich in Gottes Wirken begründet, dass es ein in uns eingepflanztes Anliegen ist, gegen das man gar nicht ankommt, es sei denn man hat sich bereits aufgegeben.
Ich nenne es Rechtsverständnis und ist klarerweise wieder mal Sache des Herzens. Man rechtfertigt damit seine Lebensweise vor anderen, das man nach seiner Vorstellung ausleben will ohne von anderen daran gehindert zu werden.
Dabei prallen doch verschiedenste Auffassungen aufeinander und man wird dadurch in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt. Nun streitet man darum, wer im Recht ist und grenzt damit, bewusst oder unbewusst, den anderen aus, den man so ins Unrecht verpflanzt. Gott erspart uns den Kampf dabei nicht, es ist eher das Gegenteil der Fall.
Ich will hier nicht besprechen, was Recht und Unrecht ist oder welche Partei Recht bzw. Unrecht hat, also der Streitgegenstand per se ist nicht das Thema, sondern die Art des Austragens eines Auffassungsunterschiedes. Für das Recht ist der Maßstab das Wort Gottes, aber wie man dafür eintritt, das macht einen Unterschied.
Es kommt vor, dass man nach geltendem Maßstab zwar Recht hat, dieses Recht aber nicht rechtens vertritt, weil man darum unnachgiebig mit anderen streitet. Es gibt also einen Unterschied zwischen Recht haben und dem Rechthaber, und dann noch dem, was uns die Schrift als streitsüchtig vermittelt:
Paulus erklärt, dass Streitsucht keine Gewohnheit eines Nachfolgers ist, wiewohl ich darin auch Grenzen sehe. Nun, soweit ist das die Theorie, die Praxis kennen wir wohl auch und das zur Genüge. Aber vielleicht erhält man so auch einige wichtige Erkenntnisse.1. Kor 11,16 hat geschrieben: Wenn es aber jemand für gut hält, streitsüchtig zu sein, so haben wir solch eine Gewohnheit nicht noch die Versammlungen Gottes.
Zum Beispiel, dass man auf diese Weise sein Recht nicht durchsetzen kann, wiewohl man in der Sache selbst Recht hätte. Das eigene Verhalten verhindert sein Recht zu bekommen. Wir können das auch anhand konkreter Fälle besprechen, wiewohl ich darum bitte dabei nicht die Person anzusehen.