oTp hat geschrieben: ↑Fr 15. Nov 2024, 08:40
Kann man nicht differenzieren zwischen Fasten, das den Menschen auf Gott fokussiert und sogar heilsam ist für seine Gesinnung und sie erneuert, und Auswüchse wie Selbstkasteiung und auf einer Säule hausen ?
Lies mal die Schilderung von Sundar Singh, wie er seinen Versuch, 40 Tage zu fasten, schildert. Das ist quasi unmenschlich, weil kaum möglich.
Schick einfach mal den Link.
Natürlich kann man differenzieren. Das ist ein Gedanke in meinem Kopf, ein anderer hat nen anderen. Jesus sagt: Richtet nicht! Absolut wichtig, das nicht zu werten was man nicht nachvollziehen kann. Oder lieber gar nicht werten.
Selbstkasteiung nannte man früher Busse tun. Pilgerwege, teilweise auf den Knien über die Alpen nach Rom, einmal im Leben. So hat es mein Grundschullehrer erzählt. Oder dass es Mönche gab, die sie selbst gepeitscht haben. Es ging darum, warum Luther auf die Bühne trat. Das Christentum ist reich an Übungen der Kasteiung. Bis heute gibt es Orden, die das Schweigen üben. Den Mönchen ist das Reden nicht verboten, aber sie haben entschieden bis ans Ende des Lebens still zu bleiben. Sehr wenig essen, und ganz ohne Geselligkeit. Diese europäischen Mönche lassen auch keine Besucher ins Kloster, sie wollen nicht gestört werden!
Was hilft es, andere zu bewerten. Es ist bestimmt nutzbringender, seine eigene Gebetspraxis zu finden, täglich .... auch Schweige-Tage oder Fasten-Tage. Selber probieren, was tut mir gut. Wo finde ich den Frieden, der höher ist als was die Welt bietet.
Ja, es wird von Menschen erzählt, die ohne Nahrung leben oder im Schnee des Himalaya ohne wärmende Kleidung sitzen und den Schnee um sich herum schmelzen. Aber was soll das beweisen ?
Das macht wohl niemand, um anderen was zu beweisen. Wohl eher die Selbsterfahrung, wie weit kann ich mit dem Geist "das Fleisch" überwinden. Sich selber opfern, die Lust, die Bequemlichkeit oder das Ziel "höherer Kräfte"? In den alten indischen Lehren werden diese Kräfte nicht empfohlen, auch wenn himmlische Freuden erfahren werden durch solche Überwindungen. Solange da noch ein persönliches Ich
sich bemüht (oder die Früchte genießt) sei das wahre Heil noch in der Ferne.