Trinität

Themen des Neuen Testaments
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Magdalena61
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 05:47 Manchmal ist es vergebene Liebesmüh sich mehr als nötig zu engagieren.
Das könnte ich genauso sagen, wenn sämtliche Schriftnachweise, die ich erstellte und der Link zur pdf- Datei
https://info2.sermon-online.com/german/ ... t_1997.pdf
geflissentlich ignoriert werden.

Der Jude Arnold Fruchtenbaum versteht vom AT nun mit Sicherheit mehr als die christlichen Zuwanderer, die sich noch nicht wirklich im wahren Volk Gottes integriert haben, weil sie es ablehnen, von einem Schriftgelehrten, der, wie Paulus, in der jüdischen Tradition aufwuchs und dann Jesus Christus als den Messias erkannte, zu lernen. Stattdessen posten sie teilweise haarsträubende Interpretationen und Wunschvorstellungen, sodass damit immer mehr ersichtlich und verständlich wird, warum die frühe Kirche Dogmen formulierte und es sämtlichen Sektierern und Phantasten verwehrte, die Lehren der Kirche zu ändern.

Fruchtenbaum habe ich immer sehr gern gelesen, weil er so schreibt, dass man es verstehen kann.
Die Weisheit der Juden ist eine Labsal für jeden Fan der biblischen Texte.
Von seinen Ausführungen zur Dreieinigkeit im AT bin ich geradezu begeistert. Und erfreut bin ich auch, weil Fruchtenbaum mir nun eine Grundlage liefert (die ich bis gestern nicht kannte), für die Erkenntnis, die bei mir im Laufe der Jahre Gestalt annahm: JHWH umfasst alle drei "Personen" der Gottheit; nur kann man als Zuwanderer, der mit der Sprache des gelobten Landes noch nicht so ursprünglich vertraut ist wie diejenigen, die damit aufgewachsen sind und intuitiv verstehen, nicht immer mit Sicherheit sagen, welche der drei Autoritäten im AT gerade spricht- bestenfalls kann man dem Kontext Details entnehmen, aber nicht immer.

Schön und sicher auch lehrreich wäre es, wenn wir diesen Artikel von Fruchtenbaum ernsthaft betrachten.

Denn es ist kein Kavaliersdelikt, eine, von der Schrift abweichende Lehre zu konstruieren und diese über das Zeugnis der Schrift zu stellen.

Warum Jesus im NT an keiner Stelle sagt: Ich bin JHWH- eigentlich sagte Er es ja, u.a. in den Ich bin- Worten... und seine Zuhörer verstanden das auch, aber die Zuwanderer halt nicht:
Mt. 16,20 (LUT): Da gebot er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei. 
Es hätte wohl auch nichts genützt, sondern den Feinden Jesu nur Munition geliefert... dann wären auch die Jünger noch verfolgt worden, vor der Zeit.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Abischai
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 05:47 Ich komme der Sache recht nahe? Und findest du dich dabei noch gut? Ich gehe mit Jesus seit 30 Jahren und trage das Zeugnis des HG lebendig in mir.
Das ist schön, ich auch. Aber irren kann ich dennoch, vor allem wenn es nicht relevant ist, was ich gerade vertrete. Außenstehenden gegenüber tue ich meine Meinung, meine Erkenntnis kund und auch den Grund, warum ich diese habe.

Mich wundert aber, daß diejenigen, die dem Vater und dem Sohn maximale Ehre zu erweisen gedenken, sich bzw. ihre Haltung rechtfertigen müssen gegenüber denen, die warum auch immer (ohne Not) Dinge differenzieren, die sie selbst nicht bezeugen können, die sich aus der Schrift Aussagen herausnehmen und sich auf die eine Seite schlagen, während es doch auch viele andere Aussagen gibt, die eine einseitige Auslegung lügen strafen.

Und daher möchte ich allen Diskutanten hier Hiob 42;1-6 anbefehlen. Das gilt für mich selbst, aber allen anderen hier möge das ebenso als Mahnung gereichen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Larson
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Larson »

Kingdom hat geschrieben: Di 19. Nov 2024, 17:50 Nun für mich zählt, nicht was du sagst sondern das was Jesus sagt und was Gott sagt:
Joh 10:16 Und ich habe andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle. Und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.
Joe 2:32 Und soll geschehen, wer den Namen des HErrn anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird eine Errettung sein, wie der HErr verheißen hat, auch bei den andern übrigen, die der HErr berufen wird.
Lg Kingdom
Also Joel (Joel 3,5) bezieht sich auf JHWH und nicht auf Jesus. Und JHWH wird berufen, und niemand anders.

Aber wenn man Jesus zu einem Gott macht, hört man nicht auf seine Stimme, da Jesus nirgends solches lehrte.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 15:17 Aber wenn man Jesus zu einem Gott macht, hört man nicht auf seine Stimme, da Jesus nirgends solches lehrte.
:lol: Eins muss man hier gelten lassen: Die Aussagelogik stimmt jedenfalls. Jetzt muss nur noch die Voraussetzung stimmen. ;)
(ich schreibe das wertfrei, musste aber dennoch lachen)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Kingdom
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Kingdom »

Larson hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 15:17

Also Joel (Joel 3,5) bezieht sich auf JHWH und nicht auf Jesus. Und JHWH wird berufen, und niemand anders.

Aber wenn man Jesus zu einem Gott macht, hört man nicht auf seine Stimme, da Jesus nirgends solches lehrte.
Ja auf JHWH nur das ich eben glaube, das Joh. eine rechtes Zeugnis ablegt in Joh. 1.

Wir sehen ohne Messias Erkenntnis auch keine JHWE Erkenntnis.
Joh 20:28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HErr und mein GOtt!
Joh 20:29 Spricht JEsus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
1Jo 5:12 Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.
Und wir sehen selbst die Juden werden am Ende erkennen:
Sac 12:10 Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.

Lg Kingdom
renato23
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von renato23 »

Helmuth hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 16:37
Larson hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 15:17 Aber wenn man Jesus zu einem Gott macht, hört man nicht auf seine Stimme, da Jesus nirgends solches lehrte.
:lol: Eins muss man hier gelten lassen: Die Aussagelogik stimmt jedenfalls. Jetzt muss nur noch die Voraussetzung stimmen. ;)
(ich schreibe das wertfrei, musste aber dennoch lachen)
Wieso lachen?Jedenfalls stimmt, was Larson schrieb. Jesus hat nirgends gelehrt, dass er Gott sei, respektive einer kirchenseits erfundenen angeblich göttlichen Trinität angehöre.
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Kingdom
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Kingdom »

SilverBullet hat geschrieben: Fr 22. Nov 2024, 13:18 "Jesus" ist eine Figur in einem Glaubenstext.
Silver Bullet zumindest sagst du was er für Dich ist. Ich kann nur sagen er ist mein Erlöser und König und damit habe ich anscheineind eben die gleiche Erkenntnis bekommen wie die Apostel.


Der Sinn eines Glaubenstextes ist das Stützen des Glaubens bei den Anhängern einer Religion.
D.h. dass der Text um eine "Jesus"-Figur erweitert wurde, hatte/hat den einzigen Zweck, dass Gläubige eine Stütze bekommen.
Der Messias ist im AT prophezeiht. Er ist also keine Stütze, sondern die Erfüllung einer Prophezeiung.
Die wesentliche Frage ist somit: weshalb sollten Gläubige (aus dem Judentum heraus) eine derartige Stütze benötigen/bekommen?
Weil es ihnen prophzeit wurde und und weil es ohne ihn kein Messianisches Friedensreich geben wird. Zudem die ersten die es erkannten waren Juden und die letzten die es erkennen werden werden wieder Juden sein.
Dein persönlicher Antwort-Entwurf (den du sicherlich mit vielen Gläubigen teilst) lautet: weil all das so geschehen ist und der Glaubenstext um eine historische Komponente erweitert wurde.
Silver Bullet du gehst von einer Weltlichen Anschaung aus. Glauben kommt von Gott, Erkenntnis kommt von Gott ohne Gott geht gar nichts.
Nun sind aber Juden auf Basis ihrer religiösen Auflagen in keiner Weise bereit, der Messias-Figur irgendeinen Gott-Status und/oder Gott-Vermittler-Status zuzugestehen.
Genauso haben sie "Kriterien", was der Messias erreichen muss, damit sie die "messianische Zeit" erkennen können.
Diese Umstände sollten "dem Gott der Juden" klar sein und ein Auftritt als Messias-Mensch der sich dann durch besondere Taten und Aussagen als göttlich bzw. "Trinitäts-Gott" präsentiert, wäre ein ausserordentlich komisches Vorgehen, schlicht, weil es nicht funktionieren kann.
Doch die ersten die den Messias erkannten waren ja Juden. Es steht ja beschrieben im ersten zum zweiten kommen in ihren Schriften und auch was er tun wird. Was die Frage die Trinität betrifft sollten die Juden wissen das man sich kein Bild machen sollte oder eben Gott in eine Box tun sollte. Wenn man aber sagt, Gott kann uns eben nicht als Mensch erscheinen, so verleugnet man die Allmacht Gottes. In den Propheten des AT steht ja geschrieben das Gott als König sie besuchen wird auf einem Esel reitend. Wenn man dies eben verleugnet, wenn es vor den eigenen Augen geschieht, dann schreibt man Gott vor und sagt, so darf es nicht passieren, so darfst du nicht auftreten, so darf es nicht sein. Sie haben ein Bild gemacht, wie das Friedensreich, kommen muss ohnne eben zu lesen wie es geschrieben steht das es kommen wird.


Die obige Frage kann somit erweitert werden auf: wie kommt im ersten Jhd. eine zum Judentum konträre Messias-Idee in die Ansichten von vielen Juden, obwohl sie diese Idee ablehnen müssten?
Weil Menschliche Gedanken ohne Messias immer am Ziel vorbei führen. Er durfte nicht der sein, wer er war.


Du musst es dir so vorstellen:
Das Judentum ist ein Reglementarium, das diese (neuen) Ansichten eigentlich nicht zulässt - keine Chance.
In deiner Antwort sollte somit irgendein Umstand enthalten sein, der zu einer Überwindung des Judentums geeignet ist.
Nun der neue Bund ist nicht eine Erfindung von Menschen aber wenn die Menschen am Alten Bund festhalten und eben den neuen ignorieren, so hören sie nicht was Gott über diesen neuen Bund sagte.
Aus meiner Sicht gab es im 1. Jhd. klar aufgezeigte Vorkommnisse, die das Judentum maximal stark ins Schwanken brachten und eine Veränderung der Ansichten notwendig machten.
Durch die damaligen Vorkommnisse entstand ein sehr starker Bedarf nach einer Stütze des Glaubens entlang der Messias-Thematik.
Bestimmte Teile im Judentum hatten damals keine andere Möglichkeit, als die Messias-Thematik in eine neue Richtung zu entwickeln - ohne diese Entwicklung wäre ihr (Messias-)Glaube beendet gewesen.
Ich sage es mal so, Jesus war genau im Zeitplan wie prophezeit. Daran werden eben Menschliche Gedanken und Auslegungen nichts ändern. Die 2000 Jahre Diaspora und das was jetzt passiert, ist wieder eine Erfüllung von dem prophezeiten. Stück für Stück erfüllt es sich vor unseren Augen.

Lg Kingdom
SilverBullet
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von SilverBullet »

Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Silver Bullet zumindest sagst du was er für Dich ist.
Hier würde ich trennen zwischen, "was er ist" im Sinne von "wie liegt er vor" und "was er für den einzelnen Menschen ist", also "welchen Hintergrund der einzelne Mensch diesem Vorliegen zugesteht".

Für den ersten Punkt wird es zwischen uns kaum eine Abweichung geben ("Jesus ist eine literarische Figur"), denn ich sehe nur den Text und du gibst in deinen Beiträgen auch nur den Text als Quelle an.

Eine Abweichung ergibt sich erst im zweiten Punkt. Während ich der Textentstehung grosse Freiheiten zubillige ("poetische Freiheiten"), zielst du eher auf einen "exakten" Rahmen ab ("historische Tatsächlichkeit").
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Der Messias ist im AT prophezeiht. Er ist also keine Stütze, sondern die Erfüllung einer Prophezeiung.
Der Text ist immer nur eine Stütze.
Du bist derjenige, der den Hintergrund einer "Erfüllung" hineinlegt und als Werkzeug für dieses Design verwendest du den Text.
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Weil es ihnen prophzeit wurde und und weil es ohne ihn kein Messianisches Friedensreich geben wird.
Moment, hier hast du den Kontext gewechselt. Nicht der Messias wird von mir als Stütze bezeichnet, sondern der Text.

Weiter oben ging es um den "Missionierungsbefehl", bei dem der Abstand zwischen Theorie und Praxis sehr deutlich wird:
textuell wird bei diesem Befehl eine umfangreiche Macht behauptet ("Allmacht"), aber die eigentliche Verbreitung soll durch Menschen erfolgen, die letztlich wieder nur den Text weitergeben.

Im Zentrum steht also immer der Text.
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Glauben kommt von Gott, Erkenntnis kommt von Gott ohne Gott geht gar nichts.
Das liest du aus dem Text.
D.h. auch hier: der Text steht im Zentrum.
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Doch die ersten die den Messias erkannten waren ja Juden. Es steht ja beschrieben im ersten zum zweiten kommen in ihren Schriften und auch was er tun wird.
Langsam.
Aus dem Text entnimmst du, dass es um wenige Juden gegangen ist, die einen Kontakt gehabt haben sollen. Egal wie gross das Wunder, "viele Juden" können nicht anwesend gewesen sein.

Es ist klar, dass Juden das Konzept "Messias" grob entworfen und im Text (AT) festgehalten haben.
In diesem Konzept gibt es aber keinerlei Gott-Gleichsetzung. Der Messias ist im Judentum keine "Kontaktstelle zu Gott".

Du musst dich fragen: wenn zum Überzeugen von wenigen Juden (laut NT-Text) Wunder notwendig waren, wieso soll es bei der grossen Masse von Juden funktionieren, dass nur ein Text vorgelegt wird?
Verstehst du: der Ablauf, der im Text zum "Erkennen des Messias" behauptet wird, ist in Bezug auf das Judentum eigentlich unbrauchbar.
Damit es dennoch grossflächig zu einer "Messias"-Abweichung kommt (was ja anscheinend in den ersten Jhd. wirklich der Fall war), muss noch eine Motivation (sozusagen eine Komponente) von ausserhalb des Textes dazukommen.
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53In den Propheten des AT steht ja geschrieben das Gott als König sie besuchen wird auf einem Esel reitend. Wenn man dies eben verleugnet, wenn es vor den eigenen Augen geschieht, dann schreibt man Gott vor und sagt, so darf es nicht passieren, so darfst du nicht auftreten, so darf es nicht sein.
Auch hier gehst du von einem falschen Bild aus.
Im Judentum ist das Reiten auf einem Esel nicht das Kriterium zum Erkennen des Messias.
Dort geht es eher um eine sensationelle Friedenszeit à la "Fuchs und Has sagen sich freundlich Gute Nacht" oder "Der Löwe steht freundlich beim Schaf" - irgend so etwas.
Das grundsätzliche Kriterium für den "Messias" ist wohl die "Freiheit des auserwählten Volkes, sodass sie nur ihrem Gott unterstehen" - ohne diesen Umstand geht rein gar nichts.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die "Messias"-Behauptung im AT aus der Gefangenschaft der Juden heraus entstanden.
Durch die Erzählung, dass da ein Mann auf einem Esel geritten ist, wird sich im 1. Jhd. kein einziger Jude umgedreht haben.
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Sie haben ein Bild gemacht, wie das Friedensreich, kommen muss ohnne eben zu lesen wie es geschrieben steht das es kommen wird.
Ja, im Judentum soll dieses Friedensreich konkret vorliegen und nicht nur über eine Erzählung.
Hier gilt dann wieder, dass es zu einer zusätzlichen Motivation gekommen sein muss, dass es bei manchen Juden zum Akzeptieren einer Erzählgeschichte über jemanden, der ein nicht konkret vorliegendes Friedensreich propagieren soll, gekommen ist.
In Bezug auf das Judentum ist das ein fundamentaler Bruch - aber dieser Bruch hat stattgefunden.

Meine Fragen drehen sich um diese zusätzliche Motivation, die nicht aus dem Text entstanden sein kann.

Schau dir die Christianisierung Europas an. Das ist lange nicht so abgelaufen, dass nur der Text erzählt wurde.
Die Motivation kam von aussen und war ein machtpolitisches, kämpferisches Durchsetzen, also Zwang.

Was aber war der Zwang bei den Juden im 1. Jhd.?
Kingdom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:53Nun der neue Bund ist nicht eine Erfindung von Menschen aber wenn die Menschen am Alten Bund festhalten und eben den neuen ignorieren, so hören sie nicht was Gott über diesen neuen Bund sagte.
Schau dir deine Aussage an: du verlässt nie das Konzept des Textes.
Es wurde etwas aufgeschrieben und nun soll das Geschriebene aus den darin enthaltenen Aussagen heraus akzeptiert werden.
So funktioniert es aber nicht.

Meine Empfehlung wäre, dass du im 1. Jhd. nach einem äusseren Zwang für das Judentum suchst, und zwar nach einem flächendeckenden Zwang.
Dieser Zwang ist nicht im Text beschrieben.

Du kannst es dir relativ leicht herleiten:
Im 1. Jhd. halten sich Juden eher an das, was sie in ihren Texten (AT) als "Aussagen Gottes" festgehalten haben.
Damit ein neuer Text entsteht und akzeptiert wird, muss es zu einer "neuen Aussage Gottes" gegenüber jedem einzelnen Juden kommen.
Die Bibel-Idylle des NT à la "eine Handvoll Juden haben es beobachtet und erzählen es weiter" ist zu wenig.

Gesucht ist also eine relativ eindeutige Situation für jeden einzelnen Juden, in der er sagt "hier spricht Gott zu mir".
Das Judentum "davor" ist dann nicht das Judentum "danach" - gesucht ist ein dramatischer Wandel.
Im Zuge dieses Wandels entsteht das Christentum, als eine neue Form der Messias-Betonung - hier ist der Messias "der Weg zu Gott".

Angenommen, du würdest hierzu etwas finden, dann könntest du für den Wandel im Text ("AT -> NT" - du nennst es "alter Bund" und "neuer Bund") einen plausiblen Hintergrund angeben - aktuell hast du keinen plausiblen Hintergrund.
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Helmuth
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 15:10 Mich wundert aber, daß diejenigen, die dem Vater und dem Sohn maximale Ehre zu erweisen gedenken, sich bzw. ihre Haltung rechtfertigen müssen gegenüber denen, die warum auch immer (ohne Not) Dinge differenzieren, die sie selbst nicht bezeugen können, die sich aus der Schrift Aussagen herausnehmen und sich auf die eine Seite schlagen, während es doch auch viele andere Aussagen gibt, die eine einseitige Auslegung lügen strafen.
Es tut mir leid, das habe ich nicht ganz verstanden. Was bedeutet es? Leute mit Überzeugungen müssen sich Lügen strafen lassen? Wenn du das damit meinst, dann ist das keine Einbahnstrafe.

Das Wort Lüge ist aber leider ein Killer, wie ihn Hassprediger verwenden. Beziehe das bitte nicht auf dich. ich rede allgemein, ich suche dich nur besser zu verstehen. Ich bezichtige keine Trinitarer einer Lüge, außer es sind Sektierer, die ihre eigene Wahrheit wie mit einem Baseballschläger verkünden.

Wir können alle irren in der Schriftauslegung. Und darin hast du schon ehrlich bezeugt, das kann auch dir passieren. Dieses Zeugnis nehme ich an, weil es wahr ist und ich bekenne mich auch zur Möglichkeit des Irrtums. Das ist auch eine Form eines Sündenbekenntnisses, nicht mehr, nicht weniger

Und dennoch haben wir Überzeugungen, eben weil Jesus uns durch sein Blut gerettet hate. Und jetzt sage ich dir mal was für dich ketzerisch klingen möge, aber viellicht verstehst du mich so besser. Dazu musst du dich aber in meine Denkwelt versetzen können.


Ein Gedankenexperiment

Nehmen wir an Jesus war weder ein Mensch noch Gott. ich meine, nimm es nur an, so du das wagst und nicht sofort blasphemsich deuten willst. Mir solchen ginge das eh nicht. Sagen wir, er wäre ein Engel, so wie es die ZJ ja tatsächlich glauben.

Da kam also kein Mensch, sondern ein Engel in Gottes Auftrag. Der käme nun tatsächlich vom Himmel und müsste nicht erst gezeugt und geboren werden. Gott ließ nun durch ihn verkünden: "So sehr liebt Gott euch, dass er euch seinen Engel sendet, damit jeder, der an ihn glaubt ewiges Leben habe. Das erhält er nach seinem Tode durch Auferstehung."

Und dann geht er gar nicht ans Kreuz, weil Engel ja nicht aus Fleisch und Blut bestehen, sondern er wird wieder in den Himmel entrückt. Mit anderen Worten: Die Rettung erfolgt nicht durch Jesu Blut, weil das Gott gar nicht verlangt hat.

Kannst du noch folgen, oder bist du schon ausgestiegen, weil zu dubios? Also was will ich sagen? Was immer Gott festgelegt hätte, woran ich glauben soll, das würde ich dann eben glauben, weil Gott es so verkünden lässt. Dann glaube ich eben an den blutlosen Jesus als Erlöser.

Wie weit bin ich nun mit meinem Vergleich daneben? Dann setze ich dem noch einen drauf und diesmal mir der Realität. Im AT verlangte Gott, dass man ein Tier opfert um Vergebung zu erlangen. Was nun? Fakt oder nicht? Würde das heute einer glauben, liegt er daneben, aber damals war das Fakt. Du kannst hier nicht mit "Vorschatten" argumentieren, denn das weißt du, aber nicht der Mensch zur Zeit Moses.

Die Menschen glaubten nun auch daran, dass ihnen durch das Tieropfer vergeben werde, und warum: Gott sagte das und Punkt. Und nun der springende Punkt: Man musste dazu nicht das Tier zu einem Gott erheben, es war ja nicht einmal ein Mensch und dennoch wurde ihnen Vergebung zuteil.

Durch den Glauben erhielten sie auch ihre Rechtfertigung und die Gabe des HG. Nimm Abraham als weiteres Beispiel, der dem Befehl folgte seinen Sohn zu opfern. Wir wissen, dass dieses Opfer keine erlösende Wirkung haben könnte, aber nicht z.B. Isaak, der wusste das nicht. Kann man das auch verstehen? Heute ja, damals eben nicht. Abraham glaubt einfach was Gott gesagt hatte und Punkt. Darum gilt er auch als einer der größten Glaubenszeugen.


Conclusio

Kannst du folgen, oder war ich schon zu abgehoben? Die Conclusio kannst du ziehen, falls du mich verstanden hast, was ich damit erzielen möchte. Darum z.B. hatte ich das auch nicht im Bibelforum platziert, weil man das nicht anhand des Wort Gottes auf seine Leseart hin bewerten kann.

Oder nur mit Ausnahme der ZJ, die meinen, es stehe so geschriebne, nur nehmen wir das wieder nicht für voll. Dennoch ließ ich es als Gedankenexperiment zu, da es uns Menschen zueigen ist, solche Überleungen anzustellen als im Bilde Gottes. Nun musst du deine dazu anstellen, so du darauf eingehen willst.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Kingdom
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Re: Was ist die "Trinität"?

Beitrag von Kingdom »

SilverBullet hat geschrieben: So 24. Nov 2024, 09:55 Im Zentrum steht also immer der Text.
Hallo Silver Bullet

Im Zentrum steht immer Gott und sein wirken, im Menschen oder eben in der Geschichte eines Menschen, Volkes oder Gemeinschaft.

Der Text hält nur das fest was erlebt wurde oder eben geschehen ist oder was eben für die Zukunft prophezeit wurde.

Wenn es um die Trinität geht, geht es darum wer ist eben der Erlöser, wer ist das Leben, wer ist der gute Hirte, wer ist der König?

Entweder hat man eben nur einen Erlöser oder man hat zwei, von allen. Wenn man nur einen Erlöser hat und einen Gott geht kein Weg an der Triniät vorbei, sonst landet man sofort immer bei zwei.

Ein Gott der auf vielfältige Art erscheinen kann, ist möglich wenn man die Allmacht Gottes sieht.

Lukas schrieb auf was Jesus sagte:
Lu 22:20 Desselbigengleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Das ist der Kelch, das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Wäre es Menschblut, würden sich Christen auf Menschen verlassen, das wäre ein Fluch und wäre dann mit einem Menschen im Bund. Wäre Christus ein Engel, wäre der Mensche mit einem Engel im Bund, das kann nicht sein, weil nur der Bund zwischen Gott und dem Menschen tauglich ist zur Erlösung. Wäre Christus nur eine Literarische Figur, wäre alles nutzlos und sinnlos, das kann nicht sein weil Gottes wirken real ist.

Lg Kingdom
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