Kirchenaustritt - Für und Wider

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

Moderator: Moderation Helmuth

Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 16307
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Helmuth »

stereotyp hat geschrieben: Fr 20. Dez 2024, 15:33 Ich bin mal so frei und fange an. Bringt jemand falsche Lehren (fremde Götter) in die Gemeinde, begeht die Gemeinde (wenn sie die Lehren annimmt) Ehebruch. Und wie du schon richtig gesagt hast, liefert der Zeitgeist die billigen Motive dazu. Fürwahr, schlimme Zeiten.
Wenn sich eine Gemeinde derart wandelt, dann wird das nicht an dir spurlos vorübergehen. Du wirst gewisse Dinge nicht länger mittragen wollen und damit in einen Konflikt geraten. Das geht gar nicht anders, meine ich.

Damit versündigt man sich aber an dir. Solange man sich an dir nicht versündigt, wenn z.B. nur eine Gruppe der Gemeinde eine Irrlehre vertritt, aber nicht die gesamte Gemeinde, dann wirst du diese Last ertragen können. So ging es mir bislang fast immer. Überdies stuft man auch an mir gewisse Dinge als falsch ein, ist also keine Einbahnstraße.

Gehen wir mal davon aus, du bist belastbar und kneifst nicht gleich wegen einer Blödheit. Aber wenn es damit nun zu einem Konflikt kommt, dann bedeutet das auch, dass die Sünde um sich greifen will, indem dich einige Brüder in ihren Sumpf mit hinunterziehen wollen.

Doch dann heißt es nicht gleich Reißaus zu nehmen, sondern Jesus zeigt uns den Weg einer stufenweise Deeskalation:

Stufe 1:
Mt 18,15 hat geschrieben: Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder gewonnen.
Stude 2:
Mt 18,16 hat geschrieben: Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit durch den Mund von zwei oder drei Zeugen jede Sache bestätigt werde.
Stufe 3:
Mt 18 hat geschrieben: Wenn er aber nicht auf sie hört, so sage es der Versammlung; wenn er aber auch auf die Versammlung nicht hört, sei er dir wie der Heide und der Zöllner.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 16307
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 23. Dez 2024, 20:55 Neues von Olaf Latzel: https://youtu.be/7idGvP24Tj0?si=Xgv0QPs6SsMbnT1E
Kurze, aber gute Predigt dieses Mal, meine ich. Ich frage mich nur, wie er es in der EKD aushält, oder dass man ihn dort so agieren lässt. Für mich ist dies ein gutes Beispiel, dass er weiterhin Christus in seiner EKD ungeschminkt predigt, ob es wer hören will oder nicht. Er tritt von sich aus nicht aus.

Darum erfolgt meine Stellungnahme hier. Er hat mir in Erinnerung gerufen, dass ich in der Hinischt auch nicht nachlassen soll, was zeitweise passiert. Möge uns der Herr weiter leiten. Am Ende wird uns der Herr dafür danken und auch entlohnen, von Menschen können wir es nicht erwarten, ja nicht einmal von Brüdern.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
stereotyp
Beiträge: 1126
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 23:52

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von stereotyp »

Helmuth hat geschrieben: Di 24. Dez 2024, 12:47 Kurze, aber gute Predigt dieses Mal, meine ich. Ich frage mich nur, wie er es in der EKD aushält, oder dass man ihn dort so agieren lässt.
Ich habe mir die Predigt nicht angehört, aber wenn er, der es ja gewissermaßen selbst in der Hand hat, was in seiner Gemeinde (nicht Denomination) gelehrt wird, warum sollte er dann die Gemeinde verlassen? Da müsste sich eher die Gemeinde fragen, ob sie aus der Denomination austreten will, was wohl viele (vor allem praktische) Unnannehmlichkeiten mit sich brächte (also nicht mal eben so entschieden werden wird).
Helmuth hat geschrieben: So 22. Dez 2024, 07:36 Damit versündigt man sich aber an dir. Solange man sich an dir nicht versündigt, wenn z.B. nur eine Gruppe der Gemeinde eine Irrlehre vertritt, aber nicht die gesamte Gemeinde, dann wirst du diese Last ertragen können.
Hmm.. An dem, der das erkennt, wohl weniger. Eher an denen, die das unbedarft aufnehmen. Und auch hier muss man sich fragen, inwieweit man nicht selbst verantwortlich dafür ist. Ich frage mich viel eher, was mit dem ist, der mit einer fremden Lehre in eine Gemeinde kommt.
Helmuth hat geschrieben: So 22. Dez 2024, 07:36 Gehen wir mal davon aus, du bist belastbar und kneifst nicht gleich wegen einer Blödheit. Aber wenn es damit nun zu einem Konflikt kommt, dann bedeutet das auch, dass die Sünde um sich greifen will, indem dich einige Brüder in ihren Sumpf mit hinunterziehen wollen.

Doch dann heißt es nicht gleich Reißaus zu nehmen, sondern Jesus zeigt uns den Weg einer stufenweise Deeskalation:
Ich weiß nicht, ob du je ernsthaft versucht hast, mit deiner Gemeinde bezüglich Lehrfragen ins Gespräch zu kommen. Und damit meine ich nicht, mit dem einen oder anderen Bruder beim Kaffee nach dem Gottesdienst, sondern in einer Art Gemeindeversammlung. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen: die Gemeinde war in Lehrfragen noch viel uneiniger, als ich vorher gedacht hatte. Das betraf zwar vornehmlich Kleinigkeiten, bzw. Dinge, die dafür gehalten wurden, weil einfach die Bedeutung unterschätzt wurde. Aber, man kennt das hier aus dem Forum, wenn man eine Sache klären will, zieht das eine explodierende Kaskaden von weiteren Fragen nach sich.

Wer "bestimmt" darüber, was in einer Gemeinde gelehrt wird? Das ist neben dem, der die Predigten schreibt, die Gemeindeleitung (unabhängig davon, wie man das nennt). In den (meisten?) Freikirchen wird die wiederum von den Mitgliedern bestimmt. Derjenige, dessen "Lehrauffassungen" von denen der hiesigen Denomination abweicht, hat jetzt (hoffentlich) einen Gewissenskonflikt. Wird er so wählen wie es ihm passt, oder so wie es der Gemeinde entspricht?
Eine (vor allem kleine) Freikirche kann so schnell aus den Fugen geraten. Wasser geht den Weg des geringsten Widerstands. Die Gemeinde wird sich tendenziell solche Leiter wählen, die am wenigsten "anecken". Man braucht nicht viel Fantasie um zu erkennen, dass die "Lehrauffassung" der Gemeinde mit der Zeit gehörig geschliffen wird.

Darum bin ich der Auffassung, dass man sich eine geistige Heimat (bezüglich "Lehrauffassungen") sucht. Oder, man wenigstens mit offenen Karten spielt und die Gemeinde nicht über Gebührt strapaziert.
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
jsc
Beiträge: 3673
Registriert: So 26. Okt 2014, 19:48

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von jsc »

Helmuth hat geschrieben: Di 24. Dez 2024, 12:47 dass man ihn dort so agieren lässt.
In der EKD gibt es absolute Lehr-Freiheit - es gäbe wohl viele in der EKD, die ihn stoppen würden (sogar sein leiblicher Bruder) aber so lange seine Gemeinde hinter ihm steht (und das tut sie - Gottes Wort hat eben wirklich Kraft) sind ihnen die Hände gebunden.
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 16307
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Helmuth »

stereotyp hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 13:16 Ich weiß nicht, ob du je ernsthaft versucht hast, mit deiner Gemeinde bezüglich Lehrfragen ins Gespräch zu kommen.
Das habe ich und auch stets mit der Leitung. In meiner ersten Gemeinde gehörte ich selbst zum Leitungsteam, doch darauf spiele ich nicht an. Reine Auffassungsunterschiede habe ich als für einen Austritt nicht ausreichend erklärt.

Ich spreche von Konfliktsituationen. Diese können sich auch aus Lehrfragen ergeben, aber zumeist sind es persönliche Differenzen. In meiner zweiten Gemeinde gab es Missstände, die ich angesprochen habe, und zwar wie Jesus sagt zuerst unter 4 Augen und dann auch mit anderen.

Einige Dinge häuften sich. Das brachte mich in eine Situation, sodass der Pastor meinte, wenn mir etwas nicht passt, könne ich ja gehen. Jetzt stand ich vor der Frage zu gehen, oder mich der Situation zu stellen. Es gab dann ein Gespräch zwischen dem Pastor, dem Co-Pastor und mir zu Hause und man legte mir nahe mich woanders umzusehen.

Was ich sagen wollte: Lehrdifferenzen und auch persönliche Differenzen hätten mich nicht in die Knie gezwungen. Aber erst als man mir daraus so was wie einen Strick drehen wollte, dann wurde es zu einem nicht lösbaren Konflikt. Und wenn sich die Leitung darin selbst verstrickt, dann fehlt ein weiterer neutraler Schiedsrichter. So sah ich keine Möglichkeit als zu gehen.

Zu dieser Situation meinte ich, es handle sich um keinen Austritt, sondern um einer Scheidung um Jesu willen. Mir lag gar nichts an einem Austritt. Im Wort Jesu aus Mt. 18:15-18 geht er von einer intakten Leitung aus, die nötigenfalls das letzte Machtwort spricht. Was sie urteilt gilt als vom Herrn.


jsc hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 13:59 In der EKD gibt es absolute Lehr-Freiheit - es gäbe wohl viele in der EKD, die ihn stoppen würden (sogar sein leiblicher Bruder) aber so lange seine Gemeinde hinter ihm steht (und das tut sie - Gottes Wort hat eben wirklich Kraft) sind ihnen die Hände gebunden.
Das ist schön zu hören, denn besteht noch Hoffnung.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 20626
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 14:32 In meiner zweiten Gemeinde gab es Missstände, die ich angesprochen habe...
Fielen die anderen Gemeindemitgliedern nicht auf, so dass ihr gemeinsam mal...

Verstehst , was ich meine?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
jsc
Beiträge: 3673
Registriert: So 26. Okt 2014, 19:48

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von jsc »

Helmuth hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 14:32
jsc hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 13:59 In der EKD gibt es absolute Lehr-Freiheit - es gäbe wohl viele in der EKD, die ihn stoppen würden (sogar sein leiblicher Bruder) aber so lange seine Gemeinde hinter ihm steht (und das tut sie - Gottes Wort hat eben wirklich Kraft) sind ihnen die Hände gebunden.
Das ist schön zu hören, denn besteht noch Hoffnung.
Deshalb ist es in der EKD je nach Ort total verschieden. In einem Ort wird das Wort in Kraft gepredigt und in einem anderen Ort bekommt man maximal gute Laune Predigten mit einem Schuss Esoterik... (Übertrieben, aber ich glaube du verstehst was ich meine)
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
stereotyp
Beiträge: 1126
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 23:52

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von stereotyp »

Helmuth hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 14:32 Reine Auffassungsunterschiede habe ich als für einen Austritt nicht ausreichend erklärt.
Warum sonst sollte man einen Konflikt derart eskalieren lassen? Wenn ich mich hinterher dafür schämen müsste, würde ich ihn gar nicht erst fühen.
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
Benutzeravatar
Larson
Beiträge: 5595
Registriert: Do 30. Sep 2021, 13:49
Wohnort: CH

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Larson »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 21. Dez 2024, 00:52
Larson hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 18:40
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 01:03 Du nicht, nein. Du willst ja nicht; hast Ihn verworfen.
Also du bemisst nach einer Latte, die Gott nicht gegeben hat.
Wir sprachen vom Leib Christi, dessen Haupt Christus ist. Wer Jesus nicht als Erlöser und Herrn annimmt, ist kein Glied dieses Leibes.
LG
Naja, Gott schreibt ja nirgends vor, dass man diesem Leib angehören muss, das haben sich Christen selber gezimmert, also die Messlatte von Menschen, nicht Gottes.

Und so „Leibhaftig“ ist nun dieser Leib auch wieder nicht, wenn sich da der Leib selber bekämpft und virtuell kann man sich Luftschlösser bauen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26869
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Magdalena61 »

Larson hat geschrieben: Fr 27. Dez 2024, 10:54 Naja, Gott schreibt ja nirgends vor, dass man diesem Leib angehören muss, das haben sich Christen selber gezimmert, also die Messlatte von Menschen, nicht Gottes.
Wenn du dich da mal nicht irrst.

Gemeinde Jesu- Leib Christi. 1.Korinther 12,27
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Antworten