Wir sind in dieser Textkommunikation etwas überempfindlich. Wir hören die Stimme des anderen nicht und sehen nicht seine Mine zum Gesagten. Ich fand Abidschais Antwort nicht schroff, auch nicht kritisierend.Abischai hat geschrieben: ↑So 20. Apr 2025, 13:54Weil ich Johncom gar nicht schroff angegangen bin, sondern ich habe eine kritische Anmerkung beigefügt. Die kann man nun anerkennen oder kontern oder sich beleidigt fühlen. Ich nehme an Johncom wird das schon angemessen verstehen und nicht auf sich persönlich gemünzt sehen, hoffe ich zumindest.
Und froh sein, ihn hören zu dürfen.Seit wann räumen wir Gott Zeit in unseren Leben ein? Wir können froh sein, daß er uns erhört
Ich finde das vorbildlich, eine feste Besinnungszeit im Alltag bevor man an die Aufgaben geht. Und morgens auf nüchternen Magen. Manche Christen folgen einem Kalender, der Losungen für jeden Tag vorgibt. Das sogenannte Bibelschneiden kann vielleicht bei ungefestigten Christen auch zu Problemen führen wenn sie auf Texte stoßen, die wie Drohungen verstanden werden. So habe ich das gehört und in einem Fall erlebt: meine Mitschülerin früher, in ihrer Familie war es Brauch. Später als Erwachsene wurde sie psychotisch durch zuviel Teufels-Angst.Ich habe ein "Ritual", daß das allererste was ich morgens mache (abgesehen von kurzem Besuch auf dem WC) ein Tee und dann der Schneidersitz auf dem Sofa ist, die Bibel zur Hand und dann die immer wiederkehrende Bitte: Herr, gib mir Deine Weisung, rede durch Dein wunderbares Wort zu mir, ich brauche das ganz dringend! Und dann schlage ich auf, ziemlich wahllos, der Herr führt meine Hand.
Schön dass du das so schilderst, manche können sich eine Beispiel nehmen oder zumindest eine Anregung. Das kontemplieren heiliger Verse verändert uns tiefgründig auf die Dauer, und ich denke, Zeit widmen, um Gott zuzuhören, das ist wie ein Opfer, das man gibt und Opfer werden erhört, also beantwortet. Das Leben ändert sich. Glauben ist nicht vermuten, ob etwas so oder so ist, Glauben kann gelebt werden und Berge versetzen.So ähnlich läuft das immer bei mir. Aber nach diesen zwanzig-dreißig Minuten stehe ich zwar auf und "beginne den Tag", aber ich bin oft froh wenn ich allein bin und rede ständig mit dem Herrn, fast alles was mir konkret einfällt nehme ich als von Gott inspiriert an, manches ist "die alte Leier", Gedanken, deren Ursprung der Teufel ist, wozu mir oft prompt ein Wort Gottes dagegenzuhalten in den Sinn kommt. Normalerweise gehen meine Gedenken "spazieren" (ich bin ein Tagträumer), so bisher, aber das ist mir wie "Zeitverschwendung", da erbitte ich mir immer öfter, daß der Herr zu mir redet und mein Denken dahingehend lenkt, daß mir die Dinge einfallen, die wichtig sind, z.B. Menschen, die ich fast vergessen hatte. Übrigens immer wenn mir jemand einfällt, bete ich kurz für denjenigen, manchmal fällt es mir schwer, weil das mitunter gar nicht meine Freunde sind, aber dennoch, sie sind verloren, und vielleicht gerade deshalb hat Gott mich jetzt an sie erinnert, ihre Namen vor Gott zu nennen und für sie einzutreten.
In meiner Praxis, auch im Schneidersitz, wird versucht, die reine Stille zu finden, was nicht einfach ist aber segensreich. Auch in die Stille hinein hören öffnet sozusagen eine Qualität jenseits des Verstandes. Ich selber will nichts von Gott, also kein Geld oder Glück oder Erfolg oder beschützt werden. Nur den Frieden, die Seligkeit, das verankert bleiben im ewigen. Alles was ich brauche hier als Zweibeiner "genannt Mensch" muss ich selber erarbeiten. Wenn Gott hilft, dann danke ich. Wenn nicht, dann wohl weil die Aufgabe ist, erstmal selber klar zu kommen. Aber es ist besser, immer Gott zu danken, auch für leidvollere Aufgaben.
Ich sehe Gebet als zweierlei: zum einen das Sinnfindungs-Ritual, sich selber zentrieren. Zum anderen als Bitte-Ruf in einer besonderen Notlage.