Rilke hat geschrieben: ↑Fr 25. Jul 2025, 11:45
Zippo hat geschrieben: ↑Do 24. Jul 2025, 12:04
Welche Dogmen in der katholischen Kirche hälst du für wichtig, durch welche Dogmen spricht die katholische Kirche ?
Du mußt jetzt nicht alle aufzählen, vielleicht mal so ein Beispiel.
Hallo Thomas!
Ich würde behaupten, dass die große Mehrheit der Dogmen, die durch die Katholische Kirche deklariert wurden, auch vom durchschnittlichen evangelikalen Christen zweifelsfrei bezeugt werden kann.
Der durchschnittliche evangelikale Christ denkt aber auch nicht viel darüber nach und glaubt, was ihm gepredigt wird.
Rilke
So gelten zB die Jungfrauengeburt,
Es steht so geschrieben, daß der Mensch Jesus ohne Einfluß eines Mannes gezeugt wurde, das bezeugt die Bibel eindeutig, also werden es alle Christen glauben. Lk 1,35, Jes 7,14.
Die unbefleckte Empfängnis Mariens dagegen ist ein Dogma der katholischen Kirche, daß ich in der Bibel nicht finde, eine reine Magd wird sie gewesen sein, aber wie sollte sie frei von der Erbsünde sein ? Da hat uns doch erst der Herr Jesus Christus von befreit. Rö 5 Quelle google KI Stichwort: Wo steht das mit der unbefleckten Empfängnis ?
Rilke
die Gottheit Jesu Christi,
Von Anfang an sehr umstritten, es gibt da ganz viele Gedanken zu. Die katholische Kirche folgt dem athanasischen Verständnis, es gibt aber auch das arianische Glaubensbekenntnis, da ist der Sohn Gottes, der vom Himmel herabkam, ein Geschöpf Gottes, eben der Erstgeborene.
Ich persönlich glaube, daß dieser Erstgeborene als Gott in der Welt in Erscheinung treten durfte, die er sich von seinem Vater erbeten hat Kol 1,15-17. Gott sprach aus ihm und so entsteht eine Art Teophanie, eine Gotteserscheinung.
Das war im AT der Engel des HERRN z. Bsp. 2 Mo 3,1, im NT die menschliche Gestalt des Herrn Jesus Christus Joh 14,8-10, 2 Kor 5,19.
Nach seiner Auferstehung wurde der Erstgeborene dann erhöht Hebr 1,6-8 , Phil 2, 6-9 und in den Stand eines Gottes erhoben, der neben dem Vater auch angerufen werden und dem Anbetung zukommen kann. Off 5,8-13
Da ist also noch viel Spielraum und kein Bedarf für Dogmatik, die das Denken einengt.
Rilke
die Sündenvergebung durch sein Opfer am Kreuz
Das wird wohl jeder Christ einsehen und als Grundsatz in seinem Glaubensleben unterbringen. Da steht ja genügend geschrieben. z. Bsp. Joh 3,16
Auf dem Prüfstand könnte höchstens stehen, wie an den Sohn geglaubt wird, was sich hinter dem Wort "glauben" verbirgt, ob es nur ein Lippenbekenntnis bleibt oder ob es auch hinüber geht zu wahrer Nachfolge. Mt 11,28-30
Rilke
und die Dreieinigkeit zu den verkündeten Dogmen der RKK.
Ein heiß umkämpftes Thema, die Dreieinigkeit Gottes, ich würde sie nicht zum Dogma machen, weil es darüber noch keinen Frieden gegeben hat. Da sieht Gott noch diskussionsbedarf, aber der Satan nutzt es auch aus, um diese Lehrdifferenzen in Streit ausarten zu lassen.
Rilke
Andere Dogmen sind "typisch katholisch" wie etwa die Autorität des Papstes, die unbefleckte Empfängnis, das Fegefeuer, usw.
Es gibt ein Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes, das ist vielen gläubigen Christen eine Anmaßung. Schon, daß die katholische Kirche sich anmaßt, das Amt des Petrus weiterführen zu dürfen, mit all seinen apostolischen Vollmachten, ist eine Anmaßung und führt zu gräßlichen Irrtümern. Mt 16,18-19
Für das Fegefeuer finde ich als einzige Belegstelle im NT die Verse 1 Kor 3,11-17, mit dem Gedanken kann ich mich anfreunden. Ich werde wohl im Fegefeuer landen.
Rilke
Ich habe nichts von einem offiziellen Katalog von Dogmen gehört oder finden können, laut dem RK-Theologen Ludwig Ott gibt es etwa anerkannte 250 Dogmen, viele davon selbsterklärend und keiner ernsthaften Diskussion unter Christen notwendig, wie zum Beispiel:
Es gibt nur einen Gott;
er ist Herr des Himmels und der Erde;
er ist ewig;
absolut unveränderlich;
vollkommen.
Diese Punkte würde ich schon diskutieren. Vor allem im Hintergrund des Dreieinigkeitsdenkens. Ich würde z. Bsp. nur Gott den Vater als wahren Gott betrachten, der ewig lebt. Der Heilige Geist gehört zu ihm. Er hat dem Sohn, auch als Erstgeborener aller Schöpfung bezeichnet Kol 1,15-17, die Schöpfung geschaffen und ihn auch als Gott dieser Welt eingesetzt.
Er ist nicht ewig, aber auch Eigentümer dieser Welt und bestimmt ihr Schicksal Hebr 1,1-3 und das Schickasal der Menschen, weil ihm alles Gericht übergeben wird. Joh 5,26-27
Gott ist in seinem Wesen unveränderlich, das besagt z. Bsp.
[ELB-CSV: Jes. 41,4] Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anfang an. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.
[ELB-CSV: Jes. 43,10] Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein.
Aber wäre es nicht denkbar, daß sich seine Einstellung ändert, so heißt es doch manchmal, daß Gott etwas reut 1 Mo 6,6 -7, 1, 2 Mo 33,1-3. 15-17, Sam 15,11 und er von weiterer Strafe absieht 1 Chr 21,15 usw.
Da ist also diskussionsbedarf, das Thema der Unveränderlichkeit Gottes würde ich auch nicht einfach so in einem Dogma einfrieren.
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.