Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

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Helmuth
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 3. Jul 2025, 17:40 Der Tempel kann auch gebaut werden, auch wenn er nicht heilsnotwendig ist. Das werden manche Juden aber bis zum Erblicken des Zeichens nicht verstehen.
Ja er kann, aber ebenso könnten die Juden in New York irgendeinen Tempel bauen, oder die ZJ, oder die Mormonen? Wen interessiert's? Das alles hat vor Gott schlicht nicht die Bedeutung, welche Menschen dem geben wollen.

Ich würde sagen, exegtisch muss besser aufgearbeitet werden, wie man die Grenze sauber zieht zwischen den Dingen, welche die bevorstehende Zerstörung Jerusalems (67-70 n. Chr.) betrifft und den Dingen, die mit dem Kommen des Menschensohnes (Daniel 7) einhergehen.

Mt 24:1-14 betrifft recht alllgemein die Endzeit und enthält DInge, welche auch uns heute betreffen. Mit Vers 15 beginnt ein Schwenk auf die Zeit, welche für die Jünger damals galt und wird mit dem Gräuel der Verwüstung eingeleitet.

Aber diese Rede halte ich nicht sauber rekonstruiert. Es vermischen sich die Dinge mit dem Ende, sodass du das auf das Ende deutest. Das Mk-Ev berichtet nahezu wortgleich. Die beiden Berichte sind also nicht voneinander unabhängig verfasst. Frage: Was wäre denn heute der Gräuel? Das kannst du nach allen Richtungen dehnen, und keiner weiß es.

Damals muss es etwas mit den Römern zu tun gehabt haben. Ich könnte mir z.B. die römische Standarte vorstellen die man zur Demonstration ihrer Macht im Tempel aufgestellt hatte. Heute steht am Tempelberg die Al-Aqsa Moschee. Seit 1400 Jahren ist das den Juden ein noch größerer Gräuel, aber der Messias ist noch nicht gekommen bzw. für uns wieder gekommen.

Darum sind für mich die Recherchen des Lukas in seinerm Lk-Ev zieführender. Er liefert zumeist immer die bessere historische Perspektive. Der Gräuel der Verwüstung wird nicht erwähnt, aber der Einschub für den Fall Jerusalems ist viel klar und deutlicher herauslesbar. Ich zitiere:
Lk 21,20-24 hat geschrieben: Wenn ihr aber Jerusalem von Heerlagern umzingelt seht, dann erkennt, dass ihre Verwüstung nahe gekommen ist. Dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen, und die, die in ihrer Mitte sind, sollen hinausziehen, und die, die auf dem Land sind, sollen nicht in sie hineingehen. Denn dies sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird in dem Land sein und Zorn über dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind.
Danach setzt Jesus fort über die Wiederkehr des Menschensohnes zu reden und erwähnt die Zeichen am Himmel. Am Ende der Zeiten wird Jerusalem nicht zerstört, dafür kommt die größe Drangsal. Die moderne Kriegsführung lässt sich auch nicht mehr mit der damaligen vergleichen. Sie ist noch viel grausamer, seit es ABC-Waffen gibt.

Es ist nicht mehr so, dass man in einer Stadt eingeschlossen und ausgehungert wird. Die Bomben fallen vom Himmel herab und haben eine Strecke von etlichen 1000 km überbrückt. Wer achtet da noch auf irgendein Gebäude? Heute sieht man ins Internet. Man bekommt dafür hier einen prophetischen Vorgeschmack, wie es sein wird:
Sach 14,12 hat geschrieben: Und dies wird die Plage sein, womit JHWH alle Völker plagen wird, die gegen Jerusalem Krieg geführt haben: Er wird eines jeden Fleisch verwesen lassen, während er auf seinen Füßen steht, und seine Augen werden verwesen in ihren Höhlen, und seine Zunge wird in seinem Mund verwesen.
Das klingt nicht nach konventioneller Kriegsführung oder es ist es ein direktes Eingreifen Gottes, auf das der Mensch gar keinen Einfluss hat. Wie auch immer, es werden nicht mehr Steine zerstört, sondern die Tempel der Gottlosen. Gemäß Paulus ist unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes. d.h. er sollte das sein.
1. Kor 6,19 hat geschrieben: Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid?
Die Seinen wird Gott bewahren und aus der Drangsal entrücken. Mit ihnen wird der wirkliche Tempel Gottes gebaut, was auch zeitlos ist und schon mit Abel begonnen hatte. Die anderen, die zurückgelassen werden, werden behandelt wie Sach. 14:12 weissagt und gehen in den Gerichtswehen verloren.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Zippo
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Fr 4. Jul 2025, 06:52
Zippo hat geschrieben: Do 3. Jul 2025, 17:40 Der Tempel kann auch gebaut werden, auch wenn er nicht heilsnotwendig ist. Das werden manche Juden aber bis zum Erblicken des Zeichens nicht verstehen.
Ja er kann, aber ebenso könnten die Juden in New York irgendeinen Tempel bauen, oder die ZJ, oder die Mormonen? Wen interessiert's? Das alles hat vor Gott schlicht nicht die Bedeutung, welche Menschen dem geben wollen.
Der Tempel wird auf dem Tempelplatz stehen, das ist der heilige Ort von dem der Herr Jesus redet und bezieht sich dabei auf die letzte Jahrwoche in Dan 9,27.
Er ist nicht heilsnotwendig, wird aber trotzdem Gottes Wille sein, um an der Geschichte und Prophetie für Israel anzuknüpfen. Warum wird der Tempel in allen Einzelheiten im Buch Hesekiel beschrieben ?

Warum ist überhaupt der Staat Israel wieder entstanden und Juden aus aller Welt kehren zurück. Zuletzt hörte ich von dem verlorenen Stamm Manasse, der nach Israel zurückgekehrt ist.
https://youtu.be/bwKnJBBKmeM?si=4Tu8CV5xb06N0mjU



Wenn alsbald nach der großen Trübslal, in deren Verlauf das Gräuelbild der Verwüstung eine Massenflucht auslöst, der Herr Jesus wiederkehren will, dann kann das unmöglich schon passiert sein. Mt 24,29, sondern es steht noch bevor.
Und die Juden bereiten ja auch schon alles vor und Gott der HERR gibt ihnen Inspiration und Willen zu diesem wirklich sehr ungewöhnlichen Werk.

Gruß Thomas
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Zippo
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Zippo »

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Helmuth
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 15. Okt 2025, 10:44 Und dann kommt ja noch ein ganz besonderer Hinweis, der sich offensichtlich auf Israel, Jerusalem bzw. den Tempelplatz bezieht:
[ELB-CSV: Mt. 24,15-16] Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen;
Der Gräuel der Verwüstung hatte die Endzeit des Tempels betroffen, der mit 70 nach Chr. zerstört wurde, An sich geht das schon aus der Anweisung "dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen" hervor. Zumindest finde ich bislang keine andere schlüssige Exegese.

Wir leben heute ja auch in völlig anderen Zeiten. Welchen Sinn macht die Flucht in die umliegenden Berge, wenn heutige Waffensysteme alle aus der Luft operieren? Moderne Aufklärunssysteme erkennen dazu auch jeden einzelnen Menschen, wo er sich gerade aufhält. In der Hinsicht wären Atomschutzbunker tief unter der Erde sicherer.

Aber mir ist dieser Gedanke gekommen. Vielleicht ist der endzeitliche Gräuel der Verwüstung möglicherweise auch der Tempel selbst, den man versucht erneut aufzurichten. Die orthodoxen Juden wollen ernsthaft wieder zum Opferdienst zurückkehren. In meinen Augen kann das in Jesu Augen auch ein Gräuel sein, dass er als DAS Opfer von den Ewig-Starrsinnigen nicht angenommen wird.

Das ist nur ein Gedanke, den man hier etwas untersuchen könnte. Mir selbst wäre der Gedanke jede Sünde durch ein Opfer zu tilgen ein Gräuel, nicht die Tötung an sich, sondern die Vorstellung für alle Ewigkeit. So kommen wir aus der Nummer nie heraus. Anstatt Erlösung weiter auf ewig sündigen und dazu Blut fließen zu lassen. So fließt erneut auch Menschenblut. Eine Horrorvorstellung.
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Okt 2025, 11:21
Zippo hat geschrieben: Mi 15. Okt 2025, 10:44 Und dann kommt ja noch ein ganz besonderer Hinweis, der sich offensichtlich auf Israel, Jerusalem bzw. den Tempelplatz bezieht:
[ELB-CSV: Mt. 24,15-16] Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen;
Der Gräuel der Verwüstung hatte die Endzeit des Tempels betroffen, der mit 70 nach Chr. zerstört wurde, An sich geht das schon aus der Anweisung "dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen" hervor. Zumindest finde ich bislang keine andere schlüssige Exegese.
Ein Gräuelbild der Verwüstung gab es häufiger in der Geschichte Israels und bezog sich immer auf den Tempel.
70 n.Chr. war aber eher ein Vorschatten, denn in der Zeit, die als Ende des Zeitalters beschrieben wird Mt 24,1-3 wird zur Flucht geraten und auch bewahrt. Das ist der Unterschied. Es wird in Off 12 beschrieben, wie Gott die Frau, die als Sinnbild für Israel dient Off 12,1-5, in die Wüste flieht, das sind die judäischen Berge, um dort bewahrt zu werden.
Off 12, 14-16
Dazu bräuchten sie nicht unbedingt Bunker, eher eine Wohngelegenheit und Versorgung mit Wasser und Nahrung. Warum soll der Gott das nicht hinkriegen, der Israel in der Wüste 40 Jahre ernährt hat und zu Jesu Zeiten hat er Brot vermehrt.
Schutz kann er auch geben, indem er den angreifenden Nationen beiwohnt, sodaß sie gar nicht darüber nachdenken, sie wollen ja auch schließlich Jerusalem einnehmen.
In Off 12,15-16 heißt es, daß die Schlange das fliehende Israel mit Wasser ersaufen will, aber die Erde tut sich auf und verschlingt den Strom. Wie das realisiert wird, weiß ich nicht, vielleicht löst Satan eine Art Tsunamie aus.
Und schließlich wird zu der Zeit eine tektonische Verschiebung des Ölbergs sein, auf dem der wiederkehrende Herr Jesus zu sehen sein wird.
[ELB-CSV: Sach. 14,4] Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen.
[ELB-CSV: Sach. 14,5] Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird der HERR, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.
Der Ölberg wird sich nach Norden und Süden spalten, man sagt, daß das Tal Hinnom dabei verstopft sein wird und Israel in "das Tal meiner Berge" fliehen , was wird das wohl sein ?
Helmuth

Aber mir ist dieser Gedanke gekommen. Vielleicht ist der endzeitliche Gräuel der Verwüstung möglicherweise auch der Tempel selbst, den man versucht erneut aufzurichten. Die orthodoxen Juden wollen ernsthaft wieder zum Opferdienst zurückkehren.
Ja, den Tempel werden sie errichten, wenn es soweit ist, sie haben ja schon alles vorbereitet. Damit wollen sie nach 2000 Jahren mit dem hesekelianischen Tempel, den im Buch Hesekiel in allen Einzelheiten beschriebenen Tempelkult fortsetzen und erwarten, daß wie in Hes 43,4-5 beschrieben, die Herrlichkeit des HERRN das Haus erfüllt.
[ELB-CSV: Hes. 43,4] Und die Herrlichkeit des HERRN kam in das Haus, den Weg des Tores, das nach Osten gerichtet war.
[ELB-CSV: Hes. 43,5] Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
So stellt sich Israel wahrscheinlich auch die Erfüllung von Mal 3,1 vor.
[ELB-CSV: Mal. 3,1] Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt: Siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen.
....
Im Zuge der Angriffe wird der Tempel aber wieder zerstört sein, denn die Nationen werden ihn zertrampeln. Off 11,1-2
Aber dann kommt eben der HERR und rechnet mit den Feinden Israels ab. Joel 4,1-2, Hosea 2,14-15 Diese beiden Verse fand ich in diesem Zusammenhang auch noch interessant.

Gruß Thomas
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Fr 17. Okt 2025, 12:06 Ja, den Tempel werden sie errichten, wenn es soweit ist, sie haben ja schon alles vorbereitet. Damit wollen sie nach 2000 Jahren mit dem hesekelianischen Tempel, den im Buch Hesekiel in allen Einzelheiten beschriebenen Tempelkult fortsetzen und erwarten, daß wie in Hes 43,4-5 beschrieben, die Herrlichkeit des HERRN das Haus erfüllt.
Ich weiß nicht, ob es zur Errichtung je kommen wird, aber die orthodoxen Juden, so denke ich, beten dafür. Sie sind von der Idee beseelt, dass sie mit dem Tempel wieder ihre Identität als Volk Gottes erhalten und der von ihnen erwartete Messias alle Ordnnugen wiederherstellt.

Aber sie haben bis heute keine biblische korrekte Messiasvorstellung, so bleiben diese Gedanken dann meiner Meinung nach Wunschdenken und sind mehr ihrem Götzen gewidmet, den sie "HaShem" nennen

Falsche Erwartungshaltungen können für so viele zur größten herben Enttäuschung werden, wenn sie sehen, dass alles anders kommt, als sie geglaubt und wofür sie gebetet haben und der Tempel Gott nur ein Gräuel wäre. So sagte Jesus seinem Volk auch schon Folgendes voraus, weil sie ihn bis heute als den von Gott gesandten Messias ablehnen:
Lk 13,28 hat geschrieben: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten sehen werdet in dem Reich Gottes, euch aber hinausgeworfen.
Statt Tempel dann nur das Heulen und Zähneknirschen. Soweit meine Gedanken.
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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Fr 17. Okt 2025, 13:05
Zippo hat geschrieben: Fr 17. Okt 2025, 12:06 Ja, den Tempel werden sie errichten, wenn es soweit ist, sie haben ja schon alles vorbereitet. Damit wollen sie nach 2000 Jahren mit dem hesekelianischen Tempel, den im Buch Hesekiel in allen Einzelheiten beschriebenen Tempelkult fortsetzen und erwarten, daß wie in Hes 43,4-5 beschrieben, die Herrlichkeit des HERRN das Haus erfüllt.
Ich weiß nicht, ob es zur Errichtung je kommen wird, aber die orthodoxen Juden, so denke ich, beten dafür. Sie sind von der Idee beseelt, dass sie mit dem Tempel wieder ihre Identität als Volk Gottes erhalten und der von ihnen erwartete Messias alle Ordnnugen wiederherstellt.

Aber sie haben bis heute keine biblische korrekte Messiasvorstellung, so bleiben diese Gedanken dann meiner Meinung nach Wunschdenken und sind mehr ihrem Götzen gewidmet, den sie "HaShem" nennen

Falsche Erwartungshaltungen können für so viele zur größten herben Enttäuschung werden, wenn sie sehen, dass alles anders kommt, als sie geglaubt und wofür sie gebetet haben und der Tempel Gott nur ein Gräuel wäre.
Der Tempel ist aber kein Gräuel, er wird ja im Buch Hesekiel in allen Einzelheiten beschrieben und auch, daß die Herrlichkeit des HERRN in diesen Tempel einzieht. Hes 43 Es ist der Wille Gottes, daß der Tempel einmal entsteht.

Und ganz falsch ist die Messiaserwartung der Juden auch nicht, denn da muß man in den Propheten nur mal weiterlesen. Z. Bsp.
[ELB-CSV: Mal. 3,1] Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt: Siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen.
[ELB-CSV: Mal. 3,2] Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bei seinem Erscheinen bestehen? Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher.
[ELB-CSV: Mal. 3,3] Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber, so dass sie dem HERRN Opfergaben darbringen werden in Gerechtigkeit.
...
Vers 1 wird ja von den Christen auf das Kommen Jesu bezogen, dem Johannes der Täufer voranging. Mt 11,9-11, Mk 1,2
War der Messias da wie das Feuer des Schmelzers ? Nein, der Herr Jesus kam nicht mit Leid und Elend, um sein Volk im Leid zu läutern und zu reinigen. Das passiert doch erst bei seiner Wiederkehr.
[ELB-CSV: Sach. 13,9] Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten; ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Der HERR ist mein Gott.
Wenn die Stadt Jerusalem zum Taumelbecher der Nationen wird, meinetwegen weil es einen Streit um die heilige Stätte, also den Tempelplatz geben wird, dann wird die Stadt angegriffen und erobert und da ist viel Flucht und Leid.
Und so werden die Rechtschaffenen unter dem Volk werden im Leid offenbar werden.

Dann kommt der Messias mit Macht und Herrlichkeit, so, wie sie ihn schon immer, also auch zur Römerzeit, erwartet haben. Mt 24,30 Auf dem Ölberg wird er erscheinen und gegen die Feinde Israels streiten Sach 14, 1-9

Diese Messiaserwartung ist eigentlich sehr übereinstimmend mit den Aussagen der Propheten.

Es ist eher versteckt und für die ungläubigen Betrachter verborgen, wenn man in den Propheten einen Messias wie Jesus entdecken will, der sich inkognito in ein fleischliches Gewand gehüllt in sein Eigentum begibt. Joh 1,11
Aus Liebe zur Menschheit in selbstaufopfernder Weise, will er die Werke Satans zerstören und für die Vergehen seines Volkes bestrafen lassen damit sie vor dem Gericht Gottes bewahrt werden. Als sein Volk kann man in diesem Zusammenhang schon alle Nachkommen Adams verstehen, die Gott begnadigen will, weil sie ihm irgendwie gefallen haben. Apg 10,35
Ohne den Tod des Messias gibt es kein Weiterleben nach dem Tode Rö 5,7-10 und für ihre Sünde würden sie gerichtet und bestraft werden, obwohl Satan doch die ganze Menschheit verführt hat. Da kommt unserem Schöpfer schon der Gedanke, den sündigen Menschen nicht nur als Täter, sondern auch als Opfer zu betrachten und er will ihnen helfen. Er will ihnen einen Ausweg zeigen bzw. die Werke Satans zerstören, wie es in 1 Joh 3,8 heißt.
[ELB-CSV: Jes. 53,4] Doch er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt;
[ELB-CSV: Jes. 53,5] doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
Viele Juden verstehen das ja auch und folgen dem Herrn Jesus nach, aber es eben auch Juden, die warten auf den Messias, der mit Macht und Herrlichkeit erscheint. Und der ist auch in den Propheten verankert.

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Re: Der dritte Tempel, ein Zeichen für die Wiederkehr Jesu ?

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Zippo hat geschrieben: Sa 18. Okt 2025, 12:32 Der Tempel ist aber kein Gräuel, er wird ja im Buch Hesekiel in allen Einzelheiten beschrieben und auch, daß die Herrlichkeit des HERRN in diesen Tempel einzieht. Hes 43 Es ist der Wille Gottes, daß der Tempel einmal entsteht.
Diesen Willen lese ich nicht, denn der hätte keine Sündopfer mehr, was aber in Hes 40-46 noch geregelt wird. So war es eine Bauanleitung samt Dienstverrichtung nach der Rüchkkehr aus dem babylonischen Exil für 70 Jahre. Der Wille war es damals zu der Zeit, als die Opfer noch in Kraft waren.

Man muss dazu aber die messiansche Teile heraussondern, die wohl auch darin enthalten sind, wie dazu der Tempel insesamt ein Schatten war. Doch haben die endzeitlichen Weissagungen mit Opfer nichts mehr zu tun.

Es war die Zeit Esras, Nehemias, ein weiterer Statthalter war Serubbabel und Hohepriester war auch Jeshua. Man hat damit klare historische Bezüge, dass der Hes-Tempel den Wiederaufbau betrifft. Es traten in derselben Zeitspanne auch die Propheten Sacharja und Haggai auf, die im Namen des Herrn geweissagt hatten am Haus des Herrn nicht nachlässig zu werden.

Deren messiansiche Weissagungen betreffen dann nicht mehr eine Opfersache. Meine Idee, dass ein dritter Tempel ein endzeitlcher Gräuel wäre, war mal eine Annahme. Ich halte die Idee noch nicht für verworfen, aber ich würde es nicht lehren, gedacht dafür zum Nachsinnen, welche Bedeutung die Missachtung des Blutes Jesu hat.
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