Herrschaft - gut oder böse?

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Lea
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 17:15 Oder habe ich dich missverstanden?
Keine Ahnung ... ich kann in deinem Beispiel keinen Zusammenhang zu dem Thema finden. Drum würde ich sagen, wir haben uns beide überhaupt nicht verstanden. Möglicherweise reden wir aneinander vorbei, weil wir von ganz unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen und verschiedene Lebenserfahrungen gemacht haben. Von mir aus können wir das einfach so stehen lassen.
Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 17:15 Was ich sagen will: Es gibt gesetzte Ordnungen in allen Lebensbereichen. So herrscht nun mal der Chef über seinen Arbeiter und nicht umgekehrt.
In der heutigen Zeit setzt man mehr auf Teamwork, anstatt auf Herrscher und Untergebene. Und ich meine, das ist biblischer als deine Vorgaben, dass jeder irgendwo Herrscher sei. Das klingt mir mehr danach, dass die Macht des Stärkeren sich immer durchsetzt - und die Schwächeren eben Versager sind und damit den Mächtigen unterstellt.

In der Bibel wird aber sogar aufgefordert, den Anderen höher zu achten, als sich selbst - Phil.2,3-4

Jesus hat da, nach meinem Verständnis auch ganz anders gepredigt und gehandelt. Und er hat den "Schriftgelehrten" (denen das schriftlich festgehaltene Wort wichtiger war als die Menschen) vorgelebt und gepredigt, dass Gott die Liebe wichtiger ist, als die buchstäbliche Gesetzeserfüllung. - Matth.22,36-40
Ich verstehe das so, dass das ganze Gesetz nichts wert ist, wenn die Liebe fehlt. Und die fehlt mMn, wenn man über Menschen herrschen will.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Lea hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 20:45
Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 17:15 Was ich sagen will: Es gibt gesetzte Ordnungen in allen Lebensbereichen. So herrscht nun mal der Chef über seinen Arbeiter und nicht umgekehrt.
In der heutigen Zeit setzt man mehr auf Teamwork, anstatt auf Herrscher und Untergebene.
Und über jeden Chef herrscht der "König Kunde".
So sagte man lange, der Kunde ist König, aber es stimmt auch heute noch:
wenn der Kunde ausbleibt, ist der Chef bald kein Chef mehr.
Ja sicher ist nicht jeder ein Chef, aber Chef wird man nicht durch gesetzte Ordnung (so wie lange im indischen Kastenwesen der Fall war) sondern über Leistung. Und Leistung braucht Talent, die Mitarbeiter zu führen und die Kunden zufrieden zu stellen.
Jesus hat da, nach meinem Verständnis auch ganz anders gepredigt und gehandelt. Und er hat den "Schriftgelehrten" (denen das schriftlich festgehaltene Wort wichtiger war als die Menschen) vorgelebt und gepredigt, dass Gott die Liebe wichtiger ist, als die buchstäbliche Gesetzeserfüllung. - Matth.22,36-40
Ich verstehe das so, dass das ganze Gesetz nichts wert ist, wenn die Liebe fehlt. Und die fehlt mMn, wenn man über Menschen herrschen will.
Herrschaft um der Herrschaft willen ist, so wie es heute allgemein empfunden wird, da bin ich auch Mainstream, satanisch. Und Herrscher dieser Art, Machthaber, bezahlen Berater, die dem Volk Geschichten erzählen, warum ausgerechnet "er" von Gott berufen wurde, Herrschaft auszuüben.
Matth.22,36-40
Wer liebt, in dem herrscht der Gott, den Jesus lehrt. Ohne Unterschiede, Vorzüge und Ablehnung. Unterschiede waren gestern, gestern ist vorbei. So beginnt das Leben jeden Tag neu.
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 15:44
Magdalena61 hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 14:56 Und genau das ist das Problem bei Christen, die für sich Autorität über andere in Anspruch nehmen, aber darauf pfeifen, den Weg des Kreuzes voran zu gehen.
Hier liegt der Hund im Detail. Es ist vielleicht nur eine Nuance, aber sie kann enorme Unterschiede ausmachen. Du sagst Autorität, was zwar m.E. wieder etwas anderes ist, aber es geht mir um das "in Anspruch nehmen". Wer nimmt etwas in Anspruch? Man hat entweder Anspruch oder man hat keinen.
Gemeint sind solche, die keinen Anspruch haben, aber so tun als ob und darauf bestehen.
Wenn man Anspruch hat, dann ist es in dem Fall keine Option, dann damit legt Gott auch die Verantwortung in deine Hände.
Wir haben gar keinen Anspruch auf irgendetwas, meine ich.
Wir leben von und in der Gnade.
Wenn Gott uns Aufgaben zuteilt, dann sollen wir Ihm und seiner Gemeinde dienen.
Was du wahrscheinlich meinst, es nimmt sich jemand den Anspruch heraus, aber er hat ihn gar nicht. Dann ist es Anmaßung und da gebe ich dir recht, das allein schon ist nicht der Weg des Kreuzes
Ja.
Als Vater musst du die Herrschaft antreten.
Das klingt wirklich strange.

Ich wollte meine Kinder nie "beherrschen" und habe es auch nicht gemacht. Es ist mir zuwider, Kommandos zu erteilen. Man kann auch mit den eigenen Kindern höflich reden. Auch dann, wenn man "nein" sagen muss.

Was verstehst du denn unter "herrschen"?

Wörterbuch:
Bedeutungen
a.Macht über jemand, etwas ausüben, gebieten, regieren
b.deutlich sichtbar, auffallend vorhanden sein, dominieren, überwiegen
z.vorherrschen, regeln, regieren, überwiegen, beherrschen, weit verbreitet sein
https://www.verben.de/verben/herrschen.htm
Das Wörterbuch definiert Herrschaft, wie sie von Menschen üblicherweise ausgeübt und verstanden wird.

Jesus wird herrschen mit göttlicher Herrschaft. Das ist in Ordnung, denn Er hat 1. den totalen Durchblick, 2. muss Er keine psychischen Defizite kompensieren und 3. sucht Er nicht den persönlichen Vorteil.

Wir sind nicht Jesus. Wir sind seine Diener (Knechte).
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 15:01 Das entspricht einem allzutypischen Denkmuster. Herrschen ist also böse.
Herrschen, nur der Herrschaft Willen ist böse.
Herrschaft ist alles, ist das Gesetz: für die Darwinisten, wie auch für die Satanisten, die sagen, der Starke ist immer im Recht.
Aber auch solche Ansichten kann man ganz neutral untersuchen. Sie scheinen mir aber nicht gesund. Denn wer lieblos handelt, erfährt selber auch keine Liebe.
Ich nenne eine zweite Herrschaftsform und nennen sie mal mütterliche Fürsorge ..
Du kannst auch väterliche Fürsorge nennen. Eltern, die ihre Kinder lieben, müssen nicht "herrschen", sie können erklären. Kinder sind nicht böse von Natur aus, sie vertrauen sehr gerne, aber sie probieren auch aus, wie weit sie gehen können. Erziehung ist eine Prüfung für beide Seiten, Kinder wie Eltern. Herrschen ohne Weisheit und Empathie ist nicht gerade böse, aber primitiv.

"Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes."

Hier erfahren wir: zunächst sind es die Kinder, die noch rein sind. Nicht die Erwachsenen, die sich meistens zu wenig kümmern. Und wenn, dann oft, damit die Kleinen endlich Ruhe geben.
Sara Funkelstein
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Sara Funkelstein »

Johncom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:58 für die Darwinisten, wie auch für die Satanisten, die sagen, der Starke ist immer im Recht.
Faktisch ist das doch so. Was nützen mir meine eigenen Vorstellungen, wenn ich sie nicht umsetzen kann, weil es jemanden gibt, der mir seine aufzwingt, weil er es kann?

Was er aber nicht kann: Mich zwingen, seine Werte als richtig anzuerkennen. So weit reicht seine Macht nicht.
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
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Ziska
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Ziska »

Sara Funkelstein hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 06:01
Johncom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:58 für die Darwinisten, wie auch für die Satanisten, die sagen, der Starke ist immer im Recht.
Faktisch ist das doch so. Was nützen mir meine eigenen Vorstellungen, wenn ich sie nicht umsetzen kann, weil es jemanden gibt, der mir seine aufzwingt, weil er es kann?

Was er aber nicht kann: Mich zwingen, seine Werte als richtig anzuerkennen. So weit reicht seine Macht nicht.
Würdest du dir denn aber von Gott sagen lassen, was gut und richtig oder falsch und böse ist?
Liebe Grüße von Ziska
Was ist der einzige Weg zum Weltfrieden?
Was sagt die Bibel?

Neugierig geworden? Schreib mir bitte PN! :wave:

Manchmal braucht das Herz mehr Zeit um etwas zu akzeptieren,
was der Kopf schon längst weiß!
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Helmuth
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:39 Gemeint sind solche, die keinen Anspruch haben, aber so tun als ob und darauf bestehen.
Dann habe ich dich auch richtig verstanden. Ich denke, wir beide haben zwar etwas andere Zugänge, sind uns aber, wie ich das so lese, einig in der Sache, das man sich Herrschaft nicht selbst anmaßt. Sie muss erteilt werden. Ansonsten ist es keine Herrschaft, sondern z.B. nur eine unrechtmäßige Bevormundung, also ein Werk des Fleisches.

Wenn wir uns die Liste der Stellen durchlesen, in denen die Herrschaft Gottes in der Bibel beschrieben wird, dann ist es das Handeln in seiner Liebe und dazu gehört neben der Güte auch die Strenge, so wie es der Zögling gerade braucht. Man darf diese Dinge daher nie einseitig sehen.

Wie du für meine Begriffe richtig ausgelegt hast, geht es dabei um das Bewahren und ich ergänze Fürsorge, d.h. sich um das Wohlergehen seiner Anbefohlenen zu kümmen. Aber auch nur um die. Die Kinder anderer Eltern z.B. gingen mich nichts an. Da kann ich beratend tätig sein, habe aber keine Gewalt darüber.
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:39 Ich wollte meine Kinder nie "beherrschen" und habe es auch nicht gemacht.
Du gibst dem wieder die negative Konnotation. Manche hängen in dem Denkmuster, sodass die objektive Erörterung erschwert bis zunichte wird. Ich hoffe du bist zugänglicher. Herrschen impliziert auch beherrschen. Ich muss ja eine Sache auch beherrschen, wenn ich sie gut ausüben will. Wenn du Mathe nicht beherrscht, bist du kein Mathelehrer, oder nur ein schlechter.

So kommt es wiederum auf den Kontext an, dann ist "beherrschen" entweder eine negative Sache oder die gute Ausführung des Herrschens. Wer sein Amt beherrscht, der erst hat die Voraussetzung gut zu herrschen. Was du vermutlich wieder meinst, wäre das gnadenlose Herrschen, also nur mit Härte:
3. Mo 25,43 hat geschrieben: Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen und sollst dich fürchten vor deinem Gott.
Eine typisch falsche Auslegungsart ist die: Da Gott Härte untersagt, so wäre Herrschaft generell nicht sein Wille. Das passiert, wenn man in Denkmustern denkt, die nicht göttlich, sondern menschlich sind. Und die suche ich in dem Thread ohne Ansehen anzusprechen.

Herrschaft ist uns anbefohlen und wer weiter einseitig denkt, indem man nur Menschen ansieht und nicht den Willen Gottes im Blick hat, wird m.E. auch Gott falsch sehen. Dann enststeht auch ein falsches Bild über den Sohn, wiewohl sich beide einig sind und sich der Sohn selbst der Herrschaft des Vaters unterordnet. Lesen wir einmal aus dem Psalm:
Ps 2,7-12 hat geschrieben: Vom Beschluss will ich erzählen: JHWH hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben und die Enden der Erde zum Besitztum. Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen. Und nun, ihr Könige, seid verständig, lasst euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde. Dient JHWH mit Furcht und freut euch mit Zittern! Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen!
Man liest, wie hier der Befehl zur gerechten Herrschaft ergeht. Das Wort ist an die Elohim gerichtet. Wenn Jesus wiederkommt, wird er auch vollstrecken: Gnade über die, welche Zuflucht bei ihm gesucht haben, wenn sie z.B. am Ende ihrer Weisheit angelangt sind, Zorn über die, welche ihn nicht gesucht haben, Herrschaft verachtet und anstelle dessen ihre eingewillige Herrschaft ausgeübt haben.
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:39 Wir sind nicht Jesus. Wir sind seine Diener (Knechte).
Hin und wieder benutzt du diese Aussagen auch wie eine Killerphrase, das sei lediglich mein persönlicher Eindruck. Wir sind Jesu Schüler. Er delegiert die Herrschaft an uns und erwählt dazu geeignete Führungskräfte bzw. lässt er sie auswählen. Wie soll er anders als Einzelner über mehr als 100 Millionen Menschen herrschen? Da käme ja keiner auch nur eine Minute zur Vorsprache eines Anliegens.

So verfügt er über vermutlich noch mehr Engel, die ihn täglich unterstützen und auf die er sich zu 100% verlassen kann. Hin und wieder sendet er sie aus um bestimmte Anweisungen zu geben, wenn es das Heilsgeschehen notwendig macht. Mehrmals ging er deswegen selbst zu Paulus.

Und es gibt aus dem Grund auch Hierarchien, sowohl unter Menschen, was wir ja zur Genüge kennen, als auch unter Engeln, die wir gar nicht sehen. Warum nennt man Jesus den König aller Könige? Das ist ja nicht nur ein Spruch. Wer und was sind all die anderen Könige? Ich denke, es sind diese hier:
1. Pet 2,9 hat geschrieben: Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.
Herrscher sind Priester Gottes. Petrus beruft sich auf Gottes Wort wie es bereits an Israel ergangen ist. So wird auch die Priesterschaft eine neue Ordnung erhalten, eine nach der Weise Melchisedeks. Ich versuche in göttlichen Mustern zu denken, daher ist mir in dem Fall herzlich egal, wenn Menschen Herrschaften weiter missachten. Diese ziehen sich aber auch den Zorn zu:
2. Pet 2,9-11 hat geschrieben: So weiß der Herr die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts, damit sie bestraft werden; besonders aber die, die in der Begierde der Befleckung dem Fleisch nachwandeln und Herrschaft verachten, Verwegene, Eigenmächtige; sie erzittern nicht, Herrlichkeiten zu lästern, während Engel, die an Stärke und Macht größer sind, nicht ein lästerndes Urteil gegen sie bei dem Herrn vorbringen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lea
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 08:42 Herrschaft ist uns anbefohlen und wer es weiter einseitig meint, indem man nur Menschen ansieht und nicht den Willen Gottes im Blick hat, wird m.E. auch Gott falsch sehen. Dann enststeht auch ein falsches Bild über seinen Sohn, wiewohl sich die beiden einig sind und sich der Sohn selbst der Herrschaft des Vaters unterordnet.
Gerade in diesen Zusammenhang würde ich "Herrschaft" deutlich unterscheiden.
NUR Gott und Jesus können herrschen, so dass es GUT ist.
Weil sie den vollkommenen Überblick haben. Gott KANN Alles - und er hat dieses an Jesus als Gabe ebenfalls vollkommen zugeteilt.

Aber auch wenn Menschen mit Gott verbunden sind, bleiben sie Menschen, mit Grenzen und Schwachstellen - sie machen Fehler. Weil Menschen, solange sie auf dieser Erde leben, immer begrenzt bleiben und ihre Fähigkeiten von vielen Erfahrungen und Wünschen des eigenen Lebens beeinflusst werden.

Menschliche Fähigkeiten können in der Anbindung an Gott/Jesus erweitert werden. Aber sie werden in diesem irdischen Leben nie vollkommen sein.

Und deshalb können sie auch nur in den Maß und den Zeitpunkten so herrschen, dass es Gutes bewirkt, wozu Gott sie befähigt.
Ob die Herrschaft von Menschen gut ist, hängt IMMER davon ab, wie abhängig sie sich selbst von Gott machen. Immer aber mit dem Bewusstsein, dass sie auch wenn sie im Auftrag Gottes handeln, fehlerhaft bleiben.
Die Erkenntnis der eigenen Begrenzung ist damit ein Part, der Gott Raum geben kann, WEIL man sich der Grenzen bewusst ist. Ganz nach dem Bibelwort:
Gott sagt zu Paulus 2. Kor.12,9
...meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.
Nicht dort, wo man Kraft "fühlt" und diese einsetzt, sondern dort, wo man sich bewusst wird, dass die eigene Kraft (Fähigkeit) nicht ausreicht, gibt ein Mensch Gott Raum, durch den Menschen (quasi wie ein Kanal) zu wirken.

Ich denke, auch wenn man "herrschen" als (Auf-)Gabe von Gott versteht, kann Gott nur durch diesen Menschen wirken, wenn der Mensch ihm Raum in seinem Leben (Taten) zulässt. Was davon abhängig ist, diesen Raum nicht mit eigenen Vorstellungen und Richtlinien zu füllen.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Helmuth
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Helmuth »

Lea hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 11:41 NUR Gott und Jesus können herrschen, so dass es GUT ist.
Überprüfe folgende Überlegung, die ich als Frage formuliere:

Nur Gott kann gut herrschen, das unterscheibe ich auch, aber folgt daraus, wir sollen nicht herrschen?
Nur Gott kann uns perfekt erziehen, folgt daraus, wir sollen unsere Kinder daher erst nicht erziehen?

Dazu muss ich die Prämisse vorausschicken, dass ich Erziehung als eine der uns auferlegten Herrschaftsformen erachte und wir dazu auch den Befehl haben, der schon seit Moses Zeiten gilt:
5. Mo 6,6-7 hat geschrieben: Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.
Das ist keine Option, sondern Gebot. Weil wir aber nicht perfekt sind und das hier auf Erden auch nie werden, sollen wir also nichts dergleichen tun? Wie lernt man dann? Und was wird dann aus unseren Kindern? Werden nicht gerade deshalb viele missraten?

So ist dieses Denken in meinen Augen falsch, wie ich sage menschlich und nicht göttlich. Vieles davon kommt auch aus der Ära der sog. antiautoritären Erziehung. Damals war ich etwas davon beeinflusst, aber Gott sei Dank nur ein wenig.

Ich gehe davon aus bei meinem ersten Sohn mehrere Erziehungsfehler begangen zu haben, meine Macht auch missbraucht oder eigentlich gar nicht eingesetzt habe, d.h. ich war zeitweise wirklich antiautoritär. Doch damit habe auf falsche Weise geherrscht.

Beim zweiten ging es schon besser und bei meiner Tochter, die mit etwas Abstand dazugekommen ist, war ich m.E. schon recht sattelfest. Vor ihrer Geburt bekehrte ich mich auch. Weil ich so meine Methode auch bei den Söhnen geändert habe, war ich immer wieder sehr erstaunt, wie mich die beiden Jungs bei meiner Tochter mehr als man erwarten könnte, dabei unterstützt haben.

Ich konnte Aufgaben bedenkenlos an sie delegieren, wenn ich nicht dabei war, oder sie zu dritt ohne mich unterwegs waren. Und damit das nicht falsch ankommt, ergänze ich noch, dass dies alles der Gnade Gottes zu verdanken ist. Es war nicht mein Werk, außer dass ich sie im Wort Gottes unterwiesen haben, was ja Teil der Erziehung ist.

Ich werde nun eine deiner vorigen Aussagen gegenteilig formulieren: Wer über seine Kinder nicht herrscht, der liebt sie nicht, und damit hasst er sie auch. Und das lässt sich auch biblisch untermauern:
Heb 12,6-9 hat geschrieben: Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er geißelt aber jeden Sohn, den er aufnimmt. Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne. Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleisch als Züchtiger und scheuten sie; sollen wir uns nicht viel mehr dem Vater der Geister unterwerfen und leben?
Willst du, dass deine Kinder Bastarde werden? Wohl nur dann, wenn man sie tatsächlich nicht liebt.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 5. Nov 2025, 12:42, insgesamt 2-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Heinz Holger Muff
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

1.Kor, 4,8 u. Jes.32,1
 8 Ihr seid schon satt geworden? Ihr seid schon reich geworden? Ohne uns seid ihr zur Herrschaft gelangt? Ja, dass ihr doch herrschen würdet, damit auch wir mit euch herrschen könnten!
und
Das zukünftige Reich der Gerechtigkeit
1 Siehe, ein König wird in Gerechtigkeit regieren; und die Obersten, sie werden nach Recht herrschen.. 
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" Durch dich sind sie jetzt Könige und Priester, die unserem Gott dienen. Und sie werden über die ganze Erde herrschen."
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