Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 10. Nov 2025, 07:12
was ist aber mit meiner Frage, wo die dezidierte Anweisung erfogt, dass der Mensch nicht über andere zu herrschen habe?
Das wurde schon erwähnt.
Lk. 22, 24-30 (SLT): Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe.
Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Heidenvölker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber nennt man Wohltäter.
Ihr aber sollt nicht so sein; sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und
der Führende wie der Dienende.
Denn wer ist größer: der, welcher zu Tisch sitzt, oder der Dienende? Ist es nicht der, welcher zu Tisch sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Dienende. Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen. Und so übergebe ich euch ein Königtum, wie es mir mein Vater übergeben hat, sodass ihr an meinem Tisch in meinem Reich essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.
Die Herrschaft der "Könige der Heidenvölker" wird von Jesus negativ bewertet. Diese Art von "Herrschaft" will Er jedenfalls
nicht haben.
Es gehört zwar nicht direkt dazu jetzt, hat aber entfernt mit "herrschen" zu tun: Mir scheint, die Verheißung "...
auf Thronen sitzen sollt etc." richtet sich an diejenigen, die von Jesus in die Nachfolge berufen wurden; die 12 Apostel..."
welche bei mir ausgeharrt haben"...
Judas?
Juden (Nachkommen Abrahams über Isaak) werden die Stämme Israels richten, so verstehe ich das.
Ich glaube nicht, dass Christen dafür zuständig sind, das auserwählte Volk zu richten. Für Christen bleibt: Wer führen will, soll denen, über die er gesetzt ist, dienen.
Das macht doch auch Sinn. Das ist sozusagen eine Eingrenzung der Macht, die einem
Mißbrauch der Macht vorbeugt; vorbeugen soll... vergleichbar mit der Unterordnung der Frau unter ihren Ehemann. Freie Menschen müssen nicht jedem beweisen, was für tolle Kerle sie doch sind. Erlöste Menschen müssen nicht immer "Recht haben". Weil sie wissen, wer sie sind und weil sie authentisch sind.
Dienen heißt ja nicht, alles zu tolerieren. Es heißt nicht, sich zum Affen machen und ausnützen zu lassen. Ein "Herrschen nach dem Willen Gottes" schließt mit ein, der Sünde zu widerstehen.
Anstatt von "herrschen" zu sprechen, würde ich das lieber "führen; beaufsichtigen, begleiten, lenken, motivieren..." nennen.
Man ist dafür verantwortlich, innerhalb des Bereiches, innerhalb des Wirkungskreises, den Gott zugeteilt hat, für Ordnung zu sorgen. Ein Gärtner kann das Unkraut auch nicht wuchern lassen; es würde die Kulturpflanzen ersticken. Und ein Hausbesitzer kann nicht Mäuse im Keller und auf dem Dachboden tolerieren. Eltern können ihre Kinder nicht verwahrlosen lassen.
LG