Lämmer, Schafe, Wölfe

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Zippo
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Lämmer, Schafe, Wölfe

Beitrag von Zippo »

Hallo zusammen,

Mit dem Lamm Gottes ist in der Kirche bzw. Gemeinde ein zentrales Symbol der Anbetung entstanden. Es steht für die Reinheit des Herrn Jesus Christus, der bereit war, für die Sünde der Menschheit zu sterben.
Oft unverstanden, aber schon vom Täufer Johannes so benannt:
[Luther 1912: Joh. 1,29] Des anderen Tages sieht Johannes Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!
Wenn man sich vorstellt, solch ein Lamm auf dem Arm zu tragen, kann man sich schwer vorstellen, daß es vernünftig sein kann, solch ein Tier für die Sünde des Menschen sterben zu lassen. Und noch viel weniger kann man sich das bei einem Menschen vorstellen. Aber von dem Herrn Jesus wissen wir ja nun, daß er diese Aufgabe hatte.
Wie kann man Gottes Motivation beschreiben, der den Herrn Jesus auf seinem schweren Weg begleitet hat ? Ist Liebe die einzige Triebfeder für dieses Werk gewesen ? Ich gehe ja davon aus, daß Gott die Verführung durch Satan zum Anlass genommen hat, um einen Plan auszuarbeiten, der sie aus dessen Gewalt wieder erlöst.
[Luther 1912: Apg. 26,18] aufzutun ihre Augen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, zu empfangen Vergebung der Sünden und das Erbe samt denen, die geheiligt werden durch den Glauben an mich.
Der Herr Jesus bezeichnet sich als guter Hirte und er will seine Herde sammeln, er will, daß sie durch ihn eingehen und Weide finden.
[Luther 1912: Joh. 10,9] Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.
Gemeint ist sicherlich, daß die durch ihn Nahrung finden, um sich für die Nachfolge zu rüsten. Da geht es um alle diese Dinge die ein Christ begreifen und tun soll. Es geht um das Fundament der Gnade und die Lehre der Apostel, wie sie im NT behandelt wird und die der Christ beachten muß, wenn er vor Gott Bestand haben will.

Der Herr Jesus macht seine Jünger schon früh darauf aufmerksam, daß er sie mitten unter die Wölfe schicken will. Welch ein guter Hirte kommt schon auf solch eine Idee ?
[Luther 1912: Mt. 10,16] Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Wer sind wohl die Wölfe ? Sind das nicht die von Satan erfüllten Menschen, die auch den Herrn Jesus ans Kreuz gebracht haben ? "Kreuzige ihn, kreuzige ihn.." Und Gott hat es geschehen lassen.
Aber warum läßt der gute Hirte seine Schafe mitten unter die Wölfe gehen, das hat doch für viele Christen auch kein gutes Ende genommen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Abischai
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Re: Lämmer, Schafe, Wölfe

Beitrag von Abischai »

Zippo hat geschrieben: Fr 5. Dez 2025, 12:12 Aber warum läßt der gute Hirte seine Schafe mitten unter die Wölfe gehen, das hat doch für viele Christen auch kein gutes Ende genommen.
Alles gut, was Du bis dahin geschrieben hattest, aber diese letzte Satz enthält DEN großen Fehler.
Wenn man die von Dir zitieret Stelle im Zusammenhnag liest, ab Vers 4 z.B., oder auch die Parallele in Lukas 10;3 (ff !!!) wir ein ganz anderes Bild deutlich. Das sieht äußerlich nicht so nett aus, ja, aber der HERR ist mitten unter denen, und er sorgt punkt genau dafür, daß sie genau das richtig tun werden.
Den Aposteln war ein bsonderes Maß zugedacht, das gilt nicht allen von uns. Aber selbst wenn, viele gehen in den Tod und sind völlig hoffnungslos. Wenn ein Kind Gottes geht, hat es Hoffnung, die hätten die anderen auch gern, haben sie aber nicht.
Bei Lukas (es geht um die gleiche Aussage) beschreibt der Herr die Vollmacht der Jünger, die er "als Schafe zu den Wölfen" sendet. Das einzig unangenehme für die Jünger ist, daß sie nicht gleich Herberge finden und vielleicht weitersuchen oder gar eine ganz andere Stadt ansteuern müssen. Aber die Freude die sie erfahren durften, als alles das eintrat, was der Herr Jesus sie geheißen und bevollmächtigt hatte, war auch etwas, was wir uns oft nur wünschen.
...das hat doch für viele Christen auch kein gutes Ende genommen.
Für Christen nimmt das IMMER ein gutes Ende. Wenn wir aber nicht weiterblicken als bis zur Grenze, also bis zum Tellerrand, was haben wir denn dann? Gar nichts.
Für viele Christen, die es nicht gewöhnt sind dem Herrn Jesus wirklich das zu glauben, was er gesagt hat, ist der "Tod", genaugenommen das irdische Sterben, der schlimmste Punkt, den sie sich überhaupt denken können. Aber das hat mit dem Glauben an Jesus nur wenig zu tun, im Grunde gar nichts.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Hoger
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Re: Lämmer, Schafe, Wölfe

Beitrag von Hoger »

Zippo hat geschrieben: Fr 5. Dez 2025, 12:12 Mit dem Lamm Gottes ist in der Kirche bzw. Gemeinde ein zentrales Symbol der Anbetung entstanden. Es steht für die Reinheit des Herrn Jesus Christus, der bereit war, für die Sünde der Menschheit zu sterben.
Oft unverstanden, aber schon vom Täufer Johannes so benannt:
[Luther 1912: Joh. 1,29] Des anderen Tages sieht Johannes Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!

In der Passionszeit wird in den Predigten (der Kirchen) auf die Beziehung zwischen dem Opfer im AT und im NT eingegangen
Exodus (2. Mose): 29, 38. Folgendes ist es, was du auf den Altar legen sollst: Zwei einjährige Lämmer Tag für Tag, allezeit,
Numeri (4. Mose) 28, 2. Befiehl den Söhnen Israels und sage ihnen: Meine Opfer und Brote, und das Räucherwerk zum süßen Geruche, bringet zu bestimmten Zeiten dar.
3. Dies sind die Opfer, welche ihr darbringen sollt: Zwei einjährige fehlerlose Lämmer täglich zum immerwährenden Brandopfer;
4. das eine sollt ihr am Morgen und das andere am Abend opfern;
Das "Opferlamm" war also ein feststehender Begriff aus der Opferpraxis des Tempelkultes. Und Johannes, als Priestersohn wird seine Aussage auch daraufhin bezogen haben
Zippo hat geschrieben: Fr 5. Dez 2025, 12:12 Der Herr Jesus bezeichnet sich als guter Hirte und er will seine Herde sammeln, er will, daß sie durch ihn eingehen und Weide finden.
[Luther 1912: Joh. 10,9] Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.
Gemeint ist sicherlich, daß die durch ihn Nahrung finden, um sich für die Nachfolge zu rüsten. Da geht es um alle diese Dinge die ein Christ begreifen und tun soll. Es geht um das Fundament der Gnade und die Lehre der Apostel, wie sie im NT behandelt wird und die der Christ beachten muß, wenn er vor Gott Bestand haben will.
Korrekt jetzt sollte man den Blickwinkel wechseln. Nicht alle Schafe in Israel wurden im Opferkult für die Sühnung der Schuld verwendet. Schafe waren Weidevieh zur Nutzung.
Aber Christus gibt auch eine sehr gute Darstellung was ER unter SEINEN Schafen versteht:
Matth 25,31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. 32 Alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. 33 Die Schafe wird er zu seiner Rechten stellen, die Böcke zu seiner Linken. 34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: »Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters! Nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bereitet ist. 35 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben, ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben, ich war fremd, und ihr habt mich beherbergt, 36 nackt, und ihr habt mich bekleidet, ich war krank, und ihr habt mich besucht, ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.« 37 Dann werden ihm die Gerechten erwidern: »Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Und wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder nackt und haben dich bekleidet? 39 Und wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis und sind zu dir gekommen?« 40 Der König wird ihnen antworten: »Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.« 41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: »Hinweg von mir, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist! 42 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben, ich war durstig, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben, 43 ich war fremd, und ihr habt mich nicht beherbergt, nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet, krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.« 44 Dann werden auch sie erwidern: »Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und hätten dir nicht gedient?« 45 Darauf wird er ihnen antworten: »Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem von diesen Geringsten da nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.« 46 Diese werden hingehen in ewige Pein, die Gerechten aber in ewiges Leben."
Hier ist das "Schafsein" eine Lebensweise, die für den anderen da ist. Gegenseitige Hilfestellung untereinander. Also das, was als "Früchte des Glaubens" als caritative Lebensweise innerhalb der Kirchen gefördert wird.
Christus ist dafür unser Hirte und ER ist der Eingang, unser Bekenntnis und unsere Beziehung zu IHM lässt uns SEINE Schafe sein.

Die Wölfe sind - in diesem Zusammenhang - diejenigen die ER oben als Böcke bezeichnete

Ich denke du vermischst da etwas
Opfertheologie und Opferkult ist die Grundlage für das Sterben und die Sündenaufnahme die durch Jesus Christus geschieht
Ein Leben im Miteinander und Füreinander ist das was die "Schafe Christi" von den Nicht-Schafen unterscheidet
Johannes 6:54-55 Nur wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ihn werde ich am letzten Tag auferwecken. Denn mein Leib ist die wahre Nahrung und mein Blut der Leben spendende Trank.
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