Hitler- ein gläubiger Christ?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:, dass genau wie die Schönheit, auch Gut und Böse nur subjektive menschliche Konstrukte.
Wenn es so WÄRE, könnte jegliche geistige Disziplin Urlaub machen.
Genau ds ist doch das Problem der heutigen Zeit. Wir erkennen, dass Gut und Böse subjektive Begriffe sind.

Gibt es denn keine Alternative?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Catholic
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Catholic »

Doch,dieses Problem (!) unserer Zeit zu überwinden und zu erkennen,dass gut und böse--besser:gut und schlecht -- keine (!) rein subjektiven Begriffe sind.

Pluto hat geschrieben:Wir erkennen, dass Gut und Böse subjektive Begriffe sind.

Gibt es denn keine Alternative?
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Genau ds ist doch das Problem der heutigen Zeit. Wir erkennen, dass Gut und Böse subjektive Begriffe sind.
Genau - es ist ein Problem. - Man schielt nach Gesetzen (was ja nicht das Schlechteste ist, aber bei weitem nicht ausreichend ist), weil man sich nicht sanktionierbar machen will - ansonsten "entscheidet" man, was gut und böse ist - mit den bekannten Folgen.
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sven23
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 »

closs hat geschrieben:Religion ist menschgemacht - warum sollte es besser sein?
Wenn sie nichts bringt, kann man es auch sein lassen.

closs hat geschrieben: Wir sollten vielleicht mal a) "Religion" und b) "spirituelle Wahrheit" voneinander trennen. - a) ist ein wesentliches Transportmittel von b). - Das zumindest kann die säkulare Gesellschaft NICHT leisten.
Was wird denn transportiert? Viel heiße Luft.

closs hat geschrieben: - Aber jeder stirbt einmal.
Das ist keine neue Erkenntnis, oder ist es doch wieder mal die Hoffung auf Belohnung? Die schingt immer mit, ob man will oder nicht,gell?

closs hat geschrieben: Diese Manipulation führt dahin, dass man - um Adorno zu zitieren - es gleichermaßen gut finden kann, am Tag Juden zu vergasen und abends Hausmusik zu machen. -
Die Manipulation kann aber auch in einer von Religion eingeredeten Schuld bestehen, die Juden hätten Gott umgebracht. Das Böse findet sich auch in Religionen, manchmal mehr als anderswo. Wo liegt dann der Benefit der Religion?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

sven23 hat geschrieben:Wenn sie nichts bringt
Wer sagt das? - Wahrheit kann man nicht nur unter utilitaristischen Gesichtspunkten sehen.
sven23 hat geschrieben:Was wird denn transportiert?
Aus materialistischer Sicht wird da Nichts transportiert. :lol:
sven23 hat geschrieben:ist es doch wieder mal die Hoffung auf Belohnung?
Nein - sondern das Erkennen über den Tellerrand des Daseins hinaus.
sven23 hat geschrieben:Wo liegt dann der Benefit der Religion?
Das in ihr der Weg zu geistigen Dingen gespeichert ist. - Der Materialismus kann das nicht.
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sven23
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 »

closs hat geschrieben:Das in ihr der Weg zu geistigen Dingen gespeichert ist. - Der Materialismus kann das nicht.
Wenn die geistigen Dinge zu keinen besseren Ergebnissen führen, sondern nur Selbstzweck sind, ist das Masturbation auf der Matrix geistiger Ebene.
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

sven23 hat geschrieben:enn die geistigen Dinge zu keinen besseren Ergebnissen führen
Die Ergebnisse geistiger DInge sind nicht auf das Dasein beschränkt.
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sven23
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 »

closs hat geschrieben:Die Ergebnisse geistiger DInge sind nicht auf das Dasein beschränkt.
Wäre doch ganz nett, wenn sie im Dasein zu besseren Ergebnissen führen würden. Denk daran, daß auch Hiob im Dasein dafür entschädigt wurde, daß er die Ermordung seiner Kinder klaglos ertragen hat.
Ist doch besser als im Jenseits, das niemand überprüfen kann und an sich schon sehr fraglich ist. ;)
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

sven23 hat geschrieben: Denk daran, daß auch Hiob im Dasein dafür entschädigt wurde
Ja - dieser Einwand ist richtig - allerdings konnte man es im AT nicht anders darstellen. - Das "Schauen von Gott ohne mein Fleisch" (Hiob) war erst mit dem NT möglich.
sven23 hat geschrieben:Ist doch besser als im Jenseits
Klar ist der Spatz in der Hand etwas wert. - Und im übrigen: Keiner sagt, dass das Dasein Jammertal sein MUSS - aber es ist es halt in weiten Teilen (auch heute), die man nicht einfach beiseite schieben kann.
Hemul

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Hemul »

sven23 hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
als Beleg dafür dienen soll,dass Hitler sich der Unterstützung "der katholischen Kirche" sicher sein konnte,dann hinkt sie gewaltig und kann - wenn man grosszügig argumentiert - höchstens als Beleg dienen,dass die Bischöfe der Erzdiözese Köln im April 1941 diese Meinung vertraten.

Gruss,
Catholic
Das ist richtig, aber Köln ist eine der größten Diözesen und es gab noch jede Menge anderer Gefolgschaftsbekundungen.

Die Bilder sind bekannt und ähneln sich alle:
Kirche-Hitler-1.jpg

Heinrich Böll schrieb dazu:

"Es ist üblich geworden, immer dann, wenn die Haltung der offiziellen katholischen Kirche in Deutschland während der Nazizeit angezweifelt wird, die Namen der Männer und Frauen zu zitieren, die in Konzentrationslagern und Gefängnissen gelitten haben und hingerichtet worden sind. Aber jene Männer, Prälat Lichtenberg, Pater Delp und die vielen anderen, sie handelten nicht auf kirchlichen Befehl, sondern ihre Instanz war eine andere, deren Namen auszusprechen heute schon verdächtig geworden ist: das Gewissen."
(Heinrich Böll, dt. Schriftsteller, 1917-1985)

Der entscheidende Punkt ist: die offizielle Kirche war voll auf Parteilinie, bis auf wenige Ausnahmen.
Die gab es, aber nicht nur als Ausnahme: ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Je ... ozialismus
Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus
KZ-Kennzeichnung „Bibelforscher“
Die Geschichte der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus ist geprägt von den Konflikten mit den nationalsozialistischen Staatsorganen, unter anderem wegen ihrer Verweigerung des Kriegsdienstes und des Hitlergrußes. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Zeugen Jehovas (früher „Bibelforscher“ genannt) vor allem deswegen verfolgt
.
Kirchen als Unterstützer der staatlichen Verfolgung
Die Amtskirchen begegneten − von wenigen Solidaritätsbekenntnissen abgesehen − den staatlichen Verboten und Verfolgungsmaßnahmen gegenüber den Bibelforschern mit Dankbarkeit und unterstützten sie sogar aktiv, indem sie die Geheime Staatspolizei in sektenkundlichen Fragen berieten.
:thumbdown:
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