Deutschland ist beliebt

[Pluto]

Die Deutschen sind beliebt wie nie - der Grund wird vielen nicht gefallen
Deutschland steht bei einer Umfrage von 20'000 Meschen in 50 Ländern auf Rang 2 der Beliebheitsliste — hinter den USA.

Und das trotz Kritik an Fr. Merkel und an der Politik der USA...
Hmm... Wie stehen wir im Forum dazu?

[Abischai]

Ich glaube das ist reine Verzweiflung der anderern. Wenn alle vom Schiff abspringen, dann ist der beliebt, der vielversprechend aussieht, daß er selbst schwimmen kann und evtl. den einen oder anderen mit über Wasser halten wird.
Ich denke mir so, daß die Beliebtheit der Deutschen nicht auf Beobachtung sondern viel mehr auf unbestimmte Hoffnung gründet.

Mancher wird sich vielleicht sogar sowas wie das 3. Reich zurücksehnen. Das wäre dann mehr so das, was ich befürchte. "Der starke Mann" wird kommen, darüber besteht Konsens, und viele hätten vielleicht am liebsten, daß er aus Deutschland käme.

Manchen wird es bauchmietzeln, als Deutscher beleibt zu sein, aber so im Fokus, macht mir das eher Angst.

[closs]

Deutschland steht bei einer Umfrage von 20'000 Meschen in 50 Ländern auf Rang 2 der Beliebheitsliste — hinter den USA.

Da müsste man die genaue Fragestellung kennen - geht es Richtung:
a)"Welches Land ist Ihnen sympathisch?" oder
b) "Wo würden Sie am liebsten leben?"

Bei b) ist das Ergebnis sehr verständlich, bei a) wäre es eher verwunderlich. - b) zielt mehr auf die eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten in einem fremden Land (Existenz-Aufbau), a) zielt mehr auf das "Wo würde ich gerne Urlaub machen".

Wie auch immer: Lassen wir es mal so stehen und freuen uns, im Ranking so weit oben zu sein.

[Vitella]

Deutschland steht bei einer Umfrage von 20'000 Meschen in 50 Ländern auf Rang 2 der Beliebheitsliste — hinter den USA.

Und das trotz Kritik an Fr. Merkel und an der Politik der USA...
Hmm... Wie stehen wir im Forum dazu?

wer genau hat diese Umfrage gemacht...?...der glaub ich kein Wort.

[Apate 2]

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.

[Vitella]

warum nicht?

ich hab 12 Jahre im Ausland gelebt, da waren die Deutschen ganz weit unten auf der Beliebtheitsliste der Ausländer.
Gründe wie :"arroganz, allen Dreck liegen lassen, laut usw hörte man am meisten.
Die Holländer und Engländer weiter oben.

Bei uns in der Schweiz sind sie so halb halb, aber niemals am beliebtesten...

[Simplicius]

Moin,

natürlich ist Deutschland beliebt, außer bei den Engländern vielleicht, aber das auch nur wegen Coventry und der Handtücher am Badestrand von Mallorca.

Die einen lieben Deutschland wegen seines Beitrags zur Weltgeschichte und seiner Kultur, die anderen wegen des positiven Einflusses aufs gegenwärtige Weltgeschehen dank seines unverdrossenen Arbeitsgeistes. Die Erfahrungen zweier verlorener Weltkriege hat Deutschland lieb und besonnen gemacht, es ist meiner Meinung nach das christlichste Land überhaupt, das auch im Schlechtesten noch Gutes sehen will. Dazu hat man in Deutschland alle Freiheiten (es sei denn, man ist Nazi), man kann quasi tun, was man will, sich also komplett selbtverwirklichen (solange man niemandem physisch schadet), was woanders eher eingeschränkt ist.

Und der beste Grund, warum Deutschland so beliebt ist: Unsere Autobahnen haben stückweise kein Tempolimit...



Deutschland!

Mich wundert allerdings aus biblischer Sicht, daß Gott Deutschland für das Verbrechen der Shoa gar nicht, bzw. nur milde bestraft hat, sondern ganz im Gegenteil: Japan und Deutschland, die beiden großen Kriegstreiber des II. Weltkriegs, sind nach dem Krieg besonders gesegnet und belohnt worden bis heute (von ein paar Unfällen mal abgesehen).

LG, Simpli.

[closs]

Bei uns in der Schweiz sind sie so halb halb, aber niemals am beliebtesten...

Man wird da auch differenzieren müssen - deshalb die Frage, wie das Ergebnis ermittelt wurde.

Nach meiner Erfahrung sind die Deutschen sehr beliebt in Ländern, die in ihm einen maßvollen Vertreter des Westens sehen - das ist eigentlich überall in der Welt der Fall. - Die Chinesen sehen eine Wirtschafts- und Kulturmacht in uns, die NICHT mit den Säbeln rasselt und keine machtpolitische Konkurrenz ist. - Die Russen sind historisch mit uns eh ganz eng verbunden. - Die arabische Welt sieht uns als kultivierter Nachbar, der ebenfalls (wie den Russen) eine gemeinsame Geschichte mindestens seit dem Mittelalter hat. - Bei allen gelten wir als verlässliche Partner in wirtschaftlichen Dingen - sei es in Bezug auf die Qualität der Produkte oder sei es in Bezug auf Zahlungs-Ehrlichkeit.

In Europa ist es differenzierter: Einerseits die friedvolle Wirtschaftsmacht, andererseits die überdurchschnittliche Arroganz der Urlaubsheere, deren Geld man aber braucht. - Allerdings kommt das auf die Ländern an: In Skandinavien, wohin eigentlich fast nur gebildete Leute hinfahren, ist das Bild ein anderes als an Urlaubs-Resorts. - Allerdings hat sich das jetzt auch zugunsten der Deutschen geändert, seitdem die Russen da sind, die - man glaubt es kaum - auch inzwischen zu Massentourismus fähig sind.

In Frankreich haben wir gemerkt, dass wir zu unseren Gunsten NICHT gleich als Deutsche erkannt wurden, weil wir nicht als "typisch deutsch" qualifiziert wurden - weil wir eben keinen großen Wohnwagen haben und offensichtlich nicht den Eindruck machen: "Achtung - hier kommen WIR". - Andererseits darf man da als "typischer" Deutscher auf Nachsicht hoffen - wobei diese Nachsicht von vielen Deutschen missverstanden wird (man meint, man habe sich durchgesetzt, obwohl man lediglich höflich in Kauf genommen wird). - Österreich und Schweiz ist ein Sonderfall, weil hier zwei kleine deutschsprachige Länder (Ticino und Waadland sind weit weg) im Selbstbehauptungskampf mit dem großen Bruder im Norden stehen (Bayern ist wesentlich größer als die Schweiz und nicht viel kleiner als Österreich).

Wie auch immer - wenn die Welt uns so positiv sieht, können wir das auch mal genießen.

[Pluto]

natürlich ist Deutschland beliebt, außer bei den Engländern vielleicht, aber das auch nur wegen Coventry.

Was dem Engländer sein Coventry, ist dem Deutschen sein Dresden.

und der Handtücher am Badestrand von Mallorca.

Könnte man ihnen diesen Handtuch-Fimmel ausreden, kaum vorstellbar welche Höhen die deutsche Beliebtheit dann erreichen würde.

Die einen lieben Deutschland wegen seines Beitrags zur Weltgeschichte und seiner Kultur, die anderen wegen des positiven Einflusses aufs gegenwärtige Weltgeschehen dank seines unverdrossenen Arbeitsgeistes.

Nun ja... die Gründe, die von den Befragten (laut Artikel) angegeben wurden, sind viel prosaischer...

Viele der Vorurteile über die Deutschen wie Humorlosigkeit, eine langweilige Ausstrahlung oder übertriebene Pünktlichkeit seien in Wahrheit gute Eigenschaften, erklärte Anholt.
"Wir leben in einer Welt, in der Vertrauen eine immer wichtigere Rolle spielt. Es ist gut, langweilig zu sein, das ist vertrauenswürdig und kommt den Deutschen zugute", so der Imageberater.

Mich wundert allerdings aus biblischer Sicht, daß Gott Deutschland für das Verbrechen der Shoa gar nicht, bzw. nur milde bestraft hat...

Man soll der Gnade Gottes keine Grenzen setzen.

[R.F.]

Nach dem II. Weltkrieg waren es die USA, die der Welt eine gewisse Stabilität garantierten. Die Mittel, die sie zur Erhaltung ihrer Macht einsetzten, waren oft alles andere als human. Man erinnere sich an den Indochina-Krieg (Stichwort “Agent Orange”). Oder an den ersten Irakkrieg, als die wehrlose Stadt Basra wochenlang bombardiert wurde...

Dagegen hielt sich Kohls Deutschland bei den Balkan-Kriegen bedeckt, tat so, als ginge dieser Teil Europas Deutschland nichts an. Obwohl deutsche Politiker maßgeblich mit schuld am Ausbruch der Kriege waren. Der Einsatz der Bundeswehr unter der rot-grünen Regierung Anfang 1999 war der Gerechtigkeit denn auch nicht gerade förderlich.

Da es in erster Linie die USA waren, die für den Westen die Kastanien aus dem Feuer holten, konnte Deutschland eine weiße Weste behalten. Im Schatten der Schutzmacht USA konnte Deutschland wirtschaftlich prosperieren. Welchen Summen Deutschland für die Sicherheit zahlen musste, wissen indes nur Insider. Doch ein Großteil des Geldes ist den Amerikanern lediglich geliehen. Wie es um die transatlantische Freundschaft bestellt ist, wird sich spätestens dann zeigen, wenn Teile des Geldes von den Deutschen zurückgefordert werden.

Die Farbe, die das Bild Deutschlands nach der in Rede stehenden Umfrage zeigt, wird bei den zunehmenden Krisen schnell von grün auf rot wechseln. Schon die Ukraine-Krise, von Merkel und ihrem ehemaligen Außenminister zumindest mit entfacht, wirft Schatten auf das Ansehen Deutschlands. Die wahrscheinlich schon in wenigen Wochen beginnenden Auslandseinsätze unter Führung deutscher Militärs im brisantesten Konflikt-Gebiet der Welt, nämlich auf dem Boden Israel und Palästina, wird neue Feindbilder provozieren. Jedenfalls sind die USA nicht mehr in der Lage, den sich der Region nähernden IS entscheidend zu schwächen. Das wird die Aufgabe Europa unter deutscher Leitung werden. Ob dieser Erfolg Deutschland den Russen oder den Chinesen sympathischer macht, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden...

Dass Merkel-Deutschland einen großen Krieg führen wird, glaube ich nicht. Wenn ich mit meiner Einschätzung richtig liege, ist ihre Zeit abgelaufen.