Hitler- ein gläubiger Christ?

Säkularismus
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Hemul

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Hemul »

Pluto hat geschrieben: Was war denn deiner Meinung nach, der Grund für die Deutschland-Reise des damaligen Vorstehenden der WTG, Joseph Franklin Rutherford im Juni 1933? Wieso meinst du, wird besagte Reise im Wiki Artikel nicht erwähnt?
Frage doch Joseph Franklin Rutherford und nicht mich warum er damals (ist er überhaupt? :roll:) nach Deutschland gereist ist.
Und unterlass bitte deine suggestiv was wäre wenn Fragen. Wäre, hätte, Fahrradkette. :lol:
Hemul

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Hemul »

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Auch wiki ist nicht immer im Recht. Bild
Aber auch nur dann nicht, wenn es nicht in deinen kathl. angehauchten Agnostiker Kram passt-gell? ;)
Catholic
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Catholic »

Pluto,das stimmt,besonders weil viele Zeitgenossen nicht durchschauten,was Hitler vorhatte,das gilt auch für manchen katholischen Bischof.
Denoch war der Konkordatsvertrag kein Sich-einschmeicheln der Kirche---im Gegenteil.
Pluto hat geschrieben:Es ist offensichtlich, dass in der Anfangszeit des Dritten Reichs viele Organisationen Hitler schmeicheln wollten.
Am Ende des Kriegs haben sich aber ausnahmslos alle religiösen Organisationen gegen ihn gewandt.
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Auch wiki ist nicht immer im Recht. Bild
Aber auch nur dann nicht, wenn es nicht in deinen kathl. angehauchten Agnostiker Kram passt-gell? ;)
Gut, dass du das endlich einsiehst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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sven23
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 »

Neulich sah ich einen Ausschnitt aus Leni Riefenstahls "Triumph des Willens", in dem Hitlers messianische Züge deutlich wurden.
Schlagartig wurde mir die pseudoreligiöse Absicht klar, aus Hitler einen Erlöser, einen Messias zu machen. Viele sahen ihn ihm den starken Mann , auf den sie gewartet hatten.

Und viele waren dann auch bereit, unglaubliche Mordtaten und Gräuel zu begehen. Auch hier kann man durchaus Parallelen zum AT erkennen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Simplicius
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Simplicius »

Moin,

natürlich war Hitler kein gläubiger Christ, sondern gottgläubig. Wie absurd, zu behaupten, daß dieser größte Judenhasser überhaupt den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs anbetet...

:mrgreen:

Was die Nazis vom Christentum wirklich dachten - auch wenn sie es anfangs für ihre Zwecke benutzten -, beschreibt Reichsleiter Martin Bormann sehr deutlich in einem Schreiben an die Gauleiter von 1941:
Martin Bormann hat geschrieben: Nationalsozialistische und christliche Auffassungen sind unvereinbar... Unser nationalsozialistisches Weltbild aber steht weit höher als die Auffassungen des Christentums, die in ihren wesentlichen Punkten vom Judentum übernommen worden sind. Auch aus diesem Grunde bedürfen wir des Christentums nicht... Christentum von selbst verschwinden... Aus der Unvereinbarkeit nationalsozialistischer und christlicher Auffassungen folgt, daß eine Stärkung bestehender und jede Förderung neu entstehender christlicher Konfessionen von uns abzulehnen ist... Immer mehr muß das Volk den Kirchen und ihren Organen, den Pfarrern, entwunden werden... Ebenso wie die schädlichen Einflüsse der Astrologen, Wahrsager und sonstigen Schwindler ausgeschaltet und durch den Staat unterdrückt werden, muß auch die Einflußmöglichkeit der Kirche restlos beseitigt werden...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46169729.html

Oder auch wie ein Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofes, bekannte:
Nur in einem sind das Christentum und wir gleich: wir fordern den ganzen Menschen!


Liebe Grüße, Simplicio.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).
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sven23
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 »

Simplicius hat geschrieben: natürlich war Hitler kein gläubiger Christ, sondern gottgläubig. Wie absurd, zu behaupten, daß dieser größte Judenhasser überhaupt den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs anbetet...
Wenn man den christlichen Gott der Nächstenliebe zugrunde legt, hast du natürlich Recht. Ich würde hier am ehesten noch Parallelen zum grausamen Rachegott des AT ziehen, der als starker Mann mit dem flammenden Schwert dazwischen haut.
Hitler als der starke Mann mit messianischen Zügen.
Simplicius hat geschrieben: Zitat Borman:
"Ebenso wie die schädlichen Einflüsse der Astrologen, Wahrsager und sonstigen Schwindler ausgeschaltet und durch den Staat unterdrückt werden, ..."

Hätte nie gedacht, daß ich einem Nazi mal zustimmen muß. ;)

Himmler war der Oberesoteriker der Nazis.

Hitler sprach immer von Vorsehung.

"Die katholische Kirche hat 1500 Jahre lang die Juden als Schädlinge angesehen...Ich gehe zurück auf die Zeit, was man 1500 Jahre lang getan hat...und vielleicht erweise ich dem Christentum den größten Dienst."
(Adolf Hitler)


Eichmann fühlte sich bis zuletzt im Recht.
"Gottgläubig war ich im Leben, und gottgläubig sterbe ich."
(Die letzten Worte des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmanns vor seiner Hinrichtung im Jahre 1962)

"Ich tat reinen Gewissens und gläubigen Herzens meine Pflicht."
(Adolf Eichmann, SS-Obersturmbannführer und Massenmörder)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
Simplicius
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Simplicius »

Hallo Sven,

ja, gläubig bzw. "gottgläubig" waren die Nazis, zweifellos, aber sie glaubten nicht an den Gott der Christen, sondern an ein unbestimmtes Schicksal ("Vorsehung") im Sinne "deutschen Glaubens", den sie aus der Religion der Germanen rekonstruieren wollten:


Hitler hat sich einige Male positiv übers Christentum geäußert, denn er erkannte, daß sich das nicht so einfach abschaffen läßt, sondern es aussterben lassen muß; darum machte er daraus das beste für seine Zwecke. Leider hat er auch viele Kirchenleute mit seiner Schmeichelei auf seine Seite bekommen.

Liebe Grüße, Simplicius.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).
2Lena
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von 2Lena »

Die Geschlechtsregister der Bibel hat Bormann wohl nie gelesen ...
Nachdem die "nationale" Idee grad mal zwei Geschlechterfolgen berücksichtigt hat (mehr wissen die Leute in der Regel nicht von ihren Vorfahren) ist das nationale Denken wohl eher ein Flop.

Damit er die Idee erhalten konnte, gebrauchte er das "Feindbild":
Siehe Zitat von Bormann: Aus der Unvereinbarkeit nationalsozialistischer und christlicher Auffassungen folgt, daß eine Stärkung bestehender und jede Förderung neu entstehender christlicher Konfessionen von uns abzulehnen ist... Immer mehr muß das Volk den Kirchen und ihren Organen, den Pfarrern, entwunden werden... Ebenso wie die schädlichen Einflüsse der Astrologen, Wahrsager und sonstigen Schwindler ausgeschaltet und durch den Staat unterdrückt werden, muß auch die Einflußmöglichkeit der Kirche restlos beseitigt werden...
.... Da könnte doch einer die Geschlechtsregister aus der Vorzeit einschleppen und sie vielleicht auch noch lesen und auslegen können. Dann würde seine Idee zum "Witz" und der Staat mit den schlechteren Gesetzen zum Hohn. Ein ähnlich billiger Zusammenhalt, "vom gleichen Volk", wurde auch in kommunistischen Ländern mit Erfolg vorgebracht. Was tun darin die "Außenseiter" und die Menschen, die sich ihrer Herkunft von vorher besinnen. Die können durchaus ein paar weitere Plätze auf der Welt "ihr eigen" nennen und trotzdem in den Familien bleiben.
Rembremerding

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Rembremerding »

Mir ist gerade eine Aussage Hitlers in die Hände gefallen. Sie zeigt, dass er das Christentum höchstens nur als Mittel zum Zweck ansah, ansonsten ödete es ihn an. Viele seiner Zitate, in denen er sich gerne als Christ betrachtete, stammen aus seinen öffentlichen Reden, bei denen er sich den Zuhörern anbiederte. Und er gibt zu, dass das Christentum gegen ihn und seinen arisch-germanischen Rassenwahn mit Weltherrschaftsanspruch steht. Er war eben ein Atheist.

Nur beim römischen Weltreich kann man sagen, dass die Kultur ein Faktor war. Auch das Regime der Araber in Spanien war etwas unendlich Vornehmes: die größten Wissenschaftler, Denker, Astronomen, Mathematiker, einer der menschlichsten Zeiträume, eine kolossale Ritterlichkeit zugleich. Als dann später das Christentum dahin kam, da kann man nur sagen: die Barbaren. Die Ritterlichkeit, welche die Kastilier haben, ist in Wirklichkeit arabisches Erbe. Hätte bei Poitiers nicht Karl Martell gesiegt: Haben wir schon die jüdische Welt auf uns genommen - das Christentum ist so etwas Fades -, so hätten wir viel eher noch den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein hat den siebenten Himmel ! Die Germanen hätten die Welt damit erobert, nur durch das Christentum sind wir davon abgehalten worden.

Adolf Hitler, 28.8.1942
aus: A. Hitler, Monologe im Führerhauptquartier 1941-1944. Hrsg. W. Jochmann. Hamburg 1980
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