Die Welt des Scheins

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Lena
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Beitrag von Lena »

Zu meinem Schluss der Geschichte:

Es gibt keine Welt, die so ist, wie sie mir erscheint. Was ich erlebe ist ein mix aus realem, konkretem, vermischt mit Gedanken, Vorstellungen, Illusionen und Träumen.
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Pluto
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Re:

Beitrag von Pluto »

Lena hat geschrieben:Es gibt keine Welt, die so ist, wie sie mir erscheint. Was ich erlebe ist ein mix aus realem, konkretem, vermischt mit Gedanken, Vorstellungen, Illusionen und Träumen.
Sehe ich genauso. Das ist eine gute Zusammenfassung von "Wahrnehmumg".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Abischai
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Abischai »

Münek hat geschrieben:Meine spontane Erklärung:...So erkannte er, dass es eine solche Welt tatsächlich nicht gibt; der Traum entpupp-
te sich nämlich lediglich als ein Produkt seines schlechten Gewissens - mehr nicht.
Die Erklärung finde ich richtig gut, so verstehe ich das nun auch.

Aber hat er denn Recht, gibt es dazu wirklich nicht mehr zu sagen?

Ich habe mehrfach in Träumen vorausgeschaut, was dann auch geschehen ist. Es war nicht direkt abzusehen, daß man es also für unbewußte Kombination ausgeben könnte.
Aber die Sache hatte einen Sinn, mir selbst hat es geholfen, nicht auf dem "kalten Fuß" erwischt zu werden.
Einmal habe ich in der Nacht geträumt und gelitten und geheult, weil mein Wellensittich im Traum gestorben war. Am nächsten Morgen war er wirklich tot. Gelitten und getrauert hatte ich bereits in der Nacht im Traum, so konnte ich das Thema recht nüchtern behandeln.Und einmal träumte ich von meiner Großmutter, die seit Jahren einbeinig nur im Rollstuhl sitzen konnte. Ich sah sie im Traum als junge hübsche Frau (hatte mal ein Foto aus alten Zeiten gesehen) im Rollstuhl sitzen, war erstaunt, daß sie nun wieder beide Beine hatte und fragte sie, warum denn noch der Rollstuhl? > Gott habe sie geheilt, aber das geschah so plötzlich, daß sie sich erst mal wieder ans Laufen gewöhnen muß.<
...sprachs und verschwand, ich erschrak aus dem Traum, wachte auf, 0:45 Uhr war es. Anderen Tags rief meine Tante an und kündete, daß meine Großmutter in der Nacht gestorben sei, man sie am Morgen so im Bett vorfand, niemand aber wußte, wann genau sie gestorben wäre, ich wußte es.

Solches erlebe ich immer mal wieder, und ich bin Gott dankbar, daß er mir die Härte manchmal im Traum vorwegnimmt. Ich halte da nicht viel aus, und für mich ist das wirklich die Beste Art, mich auf etwas einschneidendes vorzubereiten.

Ich erlebe also wirklich zwei "Welten", weshalb mir die Geschichte mit dem Mönch da ziemlich verkürzt und ärmlich erscheint.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Lena
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Lena »

Zu sagen gibt es immer noch mehr... :)

Jetzt kann ich mich fragen, was diese Erkenntnis mir nützt. Wenn sie mir dazu hilft, in Zukunft etwas vorsichtiger, sprich bescheidener Aufzutreten, in dem Wissen, dass nicht alles was mir als real und wahr vorkommt, auch so ist - dann ist diese Geschichte für mich von Wert. Wie oft habe ich mich schon auf etwas versteift das sich später als anders herausgestellt hat....
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Abischai
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Abischai »

Na ja, wir müssen aber auf dem Teppich bleiben.
Ein einfacher Irrtum ist weder ein Beinbruch noch eine Schande. Da muß man keine großen Geschichten draus machen. Wir müssen nicht alles wissen, können nicht. Wir dürfen uns in aller Ruhe irren.
Lediglich sollte man eingedenk dieser Irrtumsselbstverständlichkeit nicht gar zu sehr protzig auftreten, wenn man etwas felsenfest "weiß". Dann fällt man auch nicht so tief, wenn man sich dann doch hin und wieder mal geirrt hat. Darin sehe ich nämlich die größten Probleme, die Umkehr!
Und wenn man dann noch bei denen um Entschuldigung bitten kann, auf die man "getreten" ist, ist man für das normale Leben tauglich.

Das mit dem Frosch halte ich daher für überzogen und heuchlerisch, weil jeder weiß, daß man im Dunkeln nichts sehen kann und niemand für ein solches Versehen auch nur ansatzweise schuldig sein kann.
Hier irgendein schlechtes Gewissen zu pflegen ist kindisch und geht ander Realität völlig vorbei.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Demian
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Demian »

Ich schreib Dir eine private Antwort. ;)
JackSparrow
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von JackSparrow »

Lena hat geschrieben:Wie oft habe ich mich schon auf etwas versteift das sich später als anders herausgestellt hat....
Aber eben erst später und nicht währenddessen. Noch später könnte sich ja das, was sich zuerst als anders herausgestellt hatte, auch wieder als das herausstellen, worauf dich am Anfang versteift hattest.
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Lena
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Lena »

Ja, JackSparrow, viel kann könnte und wäre...sein ;).

Per PN aus einem andern Forum und ich darf es weitergeben:

Für mich ist es die
Erkenntnis, dass es nicht Sein kann, gegen die göttliche Weisung zu handeln (Lebewesen zu töten), nur weil man als Mensch in seiner eigenen Wahrnehmung begrenzt ist – also man ohne Absicht und Bewusstsein dafür, sondern nur aus einem reinen Versehen und Zufall heraus, töten könnte/kann - und zwar ohne dies verhindern zu können. Denn es hätte sehr wohl tatsächlich ein Frosch sein können.

Diese eigentliche „Unmöglichkeit“ des Geschehens macht unsere „stoffliche Welt“ für den Mönch unglaubwürdig, denn die in ihrer Vollkommenheit absolute Einheit der Welt könnte solchermaßen nicht existieren. Da diese göttliche Welt aber auf jeden Fall existiert, kann schlussfolgernd nur die gegenständliche "stoffliche" Welt nicht real „sein“.
SAM
Salome23
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Salome23 »

Lena hat geschrieben:Ja, JackSparrow, viel kann könnte und wäre...sein ;).
Bild
Demian
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Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Demian »

Es geht in der Geschichte, um die essenzielle Einsicht aller Weisheitslehren: „Alles ist Geist, Bewusstsein, Gott“. Die Menschen glauben aber häufig, dass es eine von Wahrnehmungen, Gedanken und Empfindungen unabhängige und getrennte Welt gibt. Die Geschichte vermittelt, dass das eine Illusion ist. Und das, was aus dieser Illusion entsteht, ist das Leiden.

Dafür steht der Traum. Als der Mönch am nächsten Morgen erwacht – was nur ein Symbol für das spirituelle Erwachen und eine Erleuchtungserfahrung ist – erkennt er, dass es keine gegenständliche Welt gibt. Das, was er für die Realität gehalten hat, gleicht mehr dem Traum. Damit ist gemeint, dass sich das Universum und alle Lebewesen aus dem einen, strahlenden Bewusstsein manifestieren (Das nennen Buddhisten "Dharmakaya", den Wahrheits-Körper) und die Welt ist demnach nichts anderes, als eine Erscheinung des Bewusstseins.
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